Bandscheiben-Forum

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> Trugschluss Heilung nach 6 Wochen BSV, Im Internet werden oft 6 Wochen angegebe
Anica
Geschrieben am: 18 Sep 2024, 15:35


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Hallo ihr Lieben,

erst einmal möchte ich mich für dieses hilfreiche Forum bedanken! Ich finde es toll, dass es hier solch einen detaillierten Erfahrungsaustausch gibt und sich so viele nette Menschen die Mühe machen, um anderen zu helfen! 🫶

Nun zu meinem Anliegen: googelt man über den Verlauf eines Bandscheibenvorfalls, so liest man ziemlich oft, dass dieser nach 6, allerhöchsten jedoch 12 Wochen inter konservativer Behandlung ausgeheilt sein sollte, andernfalls wäre eine OP angeraten.
Jedoch hier im Forum wird das ja ganz anders beschrieben und auch viel logischer erklärt, auch mein Arzt nennt viel längere Heilungszeiten.
Ich weiß, man sollte nicht so viel googeln. 🙈 Trotzdem mache ich dies ab und an und lasse mich dadurch immer mal wieder verunsichern. 😑

Mein Bandscheibenvorfall liegt jetzt gute dreieinhalb Monate zurück und ich bin nicht beschwerdefrei. Jedoch ist eine deutliche Verbesserung da. Die Symptome schwanken.

Liebe Grüße

Anica

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Pauline69
Geschrieben am: 18 Sep 2024, 16:36


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Hallo Anica,

auch ich kenne es so, dass die Neurochirurgen sagen, dass es mindestens 4-6 Monate benötigt, ehe man eine deutliche Verbesserung der Beschwerden, stabil, wahrnehmen kann.

Ein Bandscheibenvorfall heilt nicht ganz aus, ein Bandscheibenvorfall trocknet mit der Zeit etwas aus, weil er etwas austrocknet, wird er kleiner und weil er kleiner wird, bedrängt er die betroffene Nervenwurzel weniger.

Ein kleiner Bandscheibenvorfall, der keine Nervenwurzel mehr bedrängt, verursacht keine Beschwerden mehr und darum geht es dabei.
Ein gewisse Schwachstelle bleibt es, aber diese Schwachstelle ist stabiler, als nach einer Operation.

Liebe Grüße,
Pauline
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Michael B_
Geschrieben am: 19 Sep 2024, 04:08


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Hallo Anica, guten Morgen.

Ich hatte im März meinen BSV mit extremen Schmerzen. Obwohl 2 NCs eine OP in Erwägung gezogen haben (es bestand die Gefahr das der sehr große Sequester nach unten wandert und ich Lähmungen bekomme) habe ich mich für den konservativen Weg entschieden.

Ich hatte KG und anschließend Akkupunktur. Außerdem gehe ich seit dem täglich mindestens 30 Minuten walken und 2 mal pro Woche auf meine Rudermaschine.

Während ich anfangs 6 bis 8 mal am Tag Schmerzmittel (Ibu und Metamizol) genommen habe, wurde es mit jedem Tag besser und die Schmerzmittel weniger. Im August war ich soweit, daß ich nur noch alle 3-4 Tage Schmerzmittel genommen habe und seit Ende August komme ich ohne aus. Verheilt ist es nicht und der Sequester ist noch da. Gerade Gestern habe ich falsch und zu schwer gehoben und die Quittung in Form von Schmerzen erhalten.

Ich gehe mittlerweile sehr entspannt mit dem BSV um, und versuche eben nur mäßig zu belasten. Wenn ich mal wieder Schmerzen habe, lege ich mich für 30 Minuten in Stufenlagerung auf den Rücken. Danach ist der Schmerz wieder weg.

Mein Rat: bleib entspannt und nimm die Situation wie sie ist.

Liebe Grüße,
Micha
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Anica
Geschrieben am: 19 Sep 2024, 23:20


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Liebe Pauline, lieber Micha,

Vielen Dank für eure Antworten! Das macht mir Mut! 😊👏

Beste Grüße

Anica
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Mina75
Geschrieben am: 20 Sep 2024, 10:59


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Hallo Anica,

im Internet findet man (leider) (viel zu) viele Pauschalaussagen, in Bezug auf Bandscheiben- bzw. Wirbelsäulenprobleme. Wenn man danach geht, müsste eigentlich jeder Bandscheibenvorfall problemlos ohne OP in 6 bis maximal 12 Wochen ausheilen. So in etwa.

Solche Pauschalaussagen sind m.E. in etwa so sinnvoll wie "Antibiotika sind schädlich!1!!1!". Allerdings sind dieserlei Aussagen m.E. gerade in Bezug auf den Rücken - weil mächtiger Wirtschaftsfaktor, wenn daran was kaputt ist - regelrecht Legion. Ich ärgere mich da andauernd drüber, wenn ich mal wieder diese Verallgemeinerungen lesen muss. Zumal viele Menschen (die (noch) ohne Rückenprobleme sind) das Geschriebene einfach glauben und sich dann wundern, warum es Menschen gibt, die nicht mehr beschwerdefrei werden. Hatte selbst schon öfters so Diskussionen à la "Sowas geht doch in ein paar Wochen von alleine weg" (ja nein, nicht bei jedem/r).

Wirbelsäulenprobleme sind vielfältig und damit sehr individuell; dementsprechend sind es auch die Heilungszeiten bzw. Heilungsaussichten. Ist ja eigentlich auch logisch: Ein riesiger Massenvorfall z.B. wird mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit deutlich länger zur Resorption brauchen bzw. ganz andere Probleme bereiten, als eine zwergige Mini-Vorwölbung.

Insofern, dreieinhalb Monate sind noch im Rahmen. Grössere Vorfälle brauchen m.W. bis zu einem Jahr, um sich soweit abzubauen, dass der Patient weitgehend beschwerdefrei ist. Und manche bauen sich nie so weit ab, dass der Patient jemals wieder beschwerdefrei wird ohne OP. Ist einfach so, und aus der Ferne als Laie kann man das selten gut beurteilen, in welche Kategorie jemand fällt und was dementsprechend das beste Vorgehen ist. Von daher ersetzt m.E. nichts einen guten Arzt vor Ort.

Viele Grüsse,
Mina75
PM
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