Bandscheiben-Forum

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> Kann mir jemand Mut machen?, Wirbelsäulenversteifung
Pauline69
Geschrieben am: 01 Nov 2024, 17:06


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Liebe Heike,

mein Gefühl sagt, beim lesen des MRT Bericht‘s, dass Du vermutlich um eine Operation, mindesten bei L4/L5 wohl nicht herumkommen wirst.

Zitat (Heike B @ 01 Nov 2024, 12:44) 


… hier deutliche Impression des Spinalmarks. Nachweis einer ausgeprägten spinalen Enge und fast schlitzförmigen Einengung des Spinalkanals im Bereich der Segmentlockerung (LWK 4/5), hier hochgradige deformierende Spondylarthrose.

Zusammenfassende Beurteilung:
Segmentlockerung Meyerding I bei LWK 4/5 mit Ausbildung einer absoluten spinalen Enge und flachem BSV
Eine Claudicatiosymptomatik sowie auch eine Rückenschmerzsymptomatik ist durch die Befunde durchaus zu erklären.


Die hochgradige, spinale Enge und fast schlitzartige Einengung des Spinalkanal’s werden es wohl unumgänglich machen.

Jetzt sollte es für Dich heißen, einen Beratungstermin in einer wirklich, kompetenten Klinik zu vereinbaren und einen Arzt (Neurochirurgen) zu finden, dem Du vertrauen würdest und bei dem Du Dich operieren lassen würdest.
(Mindestens, um im Fall der Fälle, eine zeitnahe Anlaufstelle zu haben, in der Du dann „bekannt“ bist)

Höre auf Dein bei der Auswahl der Klinik und des Arztes auf Dein Bauchgefühl.

Viele Grüße,
Pauline
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Heike B
Geschrieben am: 01 Nov 2024, 21:08


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Hallo Pauline,

vielen Dank für deine Rückmeldung.
Ich werde einen Termin vereinbaren


Lieben Dank und LG Heike
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paul42
Geschrieben am: 02 Nov 2024, 19:22


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Hallo Heike

Danke für den Befund.

Das sind gleich mehrere Baustellen, wobei ich auch sagen würde, hier geht’s primär erstmal um die LWS.
Zumindest ist es nachvollziehbar, dass man dir bereits zur Versteifung geraten hat.

Aus meiner Sicht beschreibt es deine Situation sehr zutreffend.
Die hochgradige Arthrose macht dir das Laufen schwer und beim Stehen kommt die Spinalkanalstenose voll zur Geltung.
Im Segment L4/L5 gibt es zusätzlich noch eine aktivierte Osteochondose, neben dem BS Vorfall.

Dieser Begriff Cave beschreibt in der med. Literatur, einen deutlichen Nebenbefund auf den extra hingewiesen wird.

Der Bericht beschreibt noch einen Übergangswirbel bei L5.
Hier wird ein lumbaler WBK beschrieben der auch Merkmale eines Sakralwirbels zeigt.
Hier sind die Wirbelbögen nicht oder nicht vollständig ein- oder beidseitig anatomisch entwickelt worden. Da dies auch Instabilität erzeugen kann, wurde darauf zusätzlich eingegangen.

Haben dir deine Ärzte schon mal erklärt was sie dann vorhaben, bzw. welche Segmente operiert werden sollten?

Ich sehe es wie Pauline, wenn dann eine Klinik mit ausreichend Erfahrung.

Viele Grüße

paul42




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Heike B
Geschrieben am: 03 Nov 2024, 22:26


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Hallo Paul42,

Danke für deine Erklärung.
Der erste Neurochirurg hat gar nichts weiter gesagt, außer dass man das versteifen muss. Ich hätte keine andere Wahl und es wird so sein, dass ich eh um die OP betteln werde. Das war wie ein Schlag ins Gesicht.
Daraufhin hat meine Hausärztin mit der Klinik telefoniert und bat um einen Termin beim Chefarzt.
Der Chefarzt war dann der Oberarzt und er meinte, VORERST soll das Segment L4/L5 versteift werden. Bei Zunahme des Leidensdrucks soll mich meine Hausärztin zur OP Vorbereitung überweisen. Genauso steht es im Befund der an meine Hausärztin ging. Zur Mein Mann sprach ihn noch auf die Osteopenie an und zur Osteopenie meinte er, da kommen wir ja irgendwann an der Halswirbelsäule an. Ich bin da damals aus der Klinik raus und war fassungslos.
Neurochirurg Nr.3 war aus der gleichen Klinik, in meiner Nähe macht er 1 mal die Woche ein paar Stunden in einer orthopädischen Praxis. Er meinte , es werden 3 Etagen versteift. Welche hat er nicht gesagt. Aufgrund des CT wäre eine Einzementierung nicht notwendig. Er empfiehlt mir dringend die OP, er macht das für mich gerne, er ist darauf spezialisiert. Und dann meinte er noch, mir wird Krankengymnastik nicht helfen. Ich könnte das ja machen und dann lasse ich mich ja doch operieren und dann mache ich das halt alles noch einmal.

Vertrauenserweckend ist das nicht, in der Klinik möchte ich mich nicht operieren lassen. Ich war auch 3 mal wie vor den Kopf gestoßen.
Den nächsten Termin beim letzten Neurochirurgen habe ich Ende November.

Alle Antworten hier geben mir den Rat, eine gute Klinik zu suchen und die OP wird unvermeidlich sein. Tja...mir geht's damit so unendlich Scheisse. Trotzdem natürlich an dich und die anderen ganz lieben Dank.😘

LG Heike
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Pinguin
Geschrieben am: 04 Nov 2024, 09:04


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Guten Morgen liebe Heike,
Als ich gerade Deine Beiträge durchgelesen habe, dachte ich es wären welche von mir.
Lass Dich zunächst mal von mir sanft drücken.
Ich erkenne an Deinem Leidensweg soviele
Gemeinsamkeiten.
Ich muss Dir aber sagen, dass hier eine OP sicher sinnvoll ist.
Du bist aus Thüringen, ich wohne in Sachsen.
Sicher hast Du Deine Klinik schon für Dich favorisiert.
Ansonsten hätte ich Dir die Asklepios Klinik Hohwald empfohlen. Wenn Du Dich aber jetzt dort vorstellen willst, würdest Du ewig auf einen Termin warten.
Gerne biete ich Dir an,mich telefonisch zu kontaktieren
Einfach auch aus dem Grund, dass ich vor einer Woche eine Schultern OP rechts hatte und das Schreiben noch sehr mühsam ist.
Aber auch weil man per Telefon, so finde ich, besser auf den anderen eingehen kann. Meine Nummer schicke ich Dir per PN.
Liebe Grüße Konstanze

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rudi15
Geschrieben am: 04 Nov 2024, 10:23


Stammgast
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Guten Morgen Heike und die anderen Leser(innen) :z

Kommt mir fast alles sehr bekannt vor, wer will schon was von Versteifung (L5?) hören. Allerdings macht das bei Gleitwirbel durchaus Sinn, weil der nicht einfach verschwindet, sondern im Laufe der Zeit immer mehr Probleme macht, auch wenn er sich mit der Zeit verknöchern sollte. Die knöchernen Eineingungen, die den / die Nerven bedrängen verschwinden nicht von alleine.

Ich kann mich der Einschätzung von "blumi" und "pauline69" nur anschließen, obwol ich nur Laie bin. Wie groß die Einschränkungen nach der Versteifung sind, hängt auch mit der Beweglichkeit der anderen Segmente der Wirbeläule ab.

Wenn ich alles so lese, sind momentan die Hauptprobleme die Gehstrecke? und Schmerzen?

Jedenfalls ist viel Geduld von Nöten und vor allem keine überstürzten Entscheidungen, aber man sollte alles für einen Notfall bereits jetzt planen (wie wenn plötzliche keine Kraft mehr in den Beinen oder Stuhl/Harn-Problemen)

Ich wünsche viel Kraft und Mut und einen guten Neurologen sowie Schnerzarzt, der mit Medikamenten weiter helfen kann. :;
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Heike B
Geschrieben am: 04 Nov 2024, 19:41


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Hallo ihr lieben,

ich danke euch sehr für Eure Unterstützung.
Nun habe ich mich heute durchgerungen und einen Termin für Anfang Dezember in der Klinik Hohwald gemacht.
Mein Favorit Bad Berka scheidet aus.
Ich werde morgen versuchen, ob ich in der Klinik Bergmannstrost dran komme, ich möchte mich in 2 Kliniken vorstellen und ggfs die wählen, wo ich ein besseres Gefühl habe. Ich hoffe das dies Krankenversicherungstechnisch geht.

LG Heike
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Pauline69
Geschrieben am: 04 Nov 2024, 23:11


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Liebe Heike,

versicherungstechnisch ist es kein Problem, sich mehrere Meinungen einzuholen, auch eine 3. oder 4. Meinung stellen kein Problem dar.

Super, dass Du es geschafft hast, den ersten Termin zu vereinbaren.
Bist Du dort in einer Neurochirurgie oder einem Wirbelsäulenzentrum?

Viele Grüße,
Pauline
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Heike B
Geschrieben am: 05 Nov 2024, 09:38


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Hallo Pauline,

in der Klinik gibt es eine Neurochirurgie. Ob das ein Wirbelsäulenzentrum ist, keine Ahnung.

Ich will es heute noch in der Klinik Bergmannstrost in Halle versuche, um eine weitere Klinik abzuklopfen und ein Gefühl dafür zu bekommen.

Mal eine ganz andere Frage.
Mitunter ließt man auf der Hompage von einer DWG Zertifizierung der Klinik oder vom Master für Wirbelsäulenoperation der Ärzte. Kennt sich jemand damit aus? Ist das eine gewisse Sicherheit in einer guten Klinik zu sein?
Kennt sich jemand damit aus?

Und noch eine Frage. Wie ist die Zeit nach der OP? Was darf man, was darf man nicht? Natürlich habe ich dazu schon sehr viel gelesen, aber die Angaben gehen weit auseinander. Manche schreiben, man könnte nach 6 Wochen wieder arbeiten gehen, andere Betroffene berichten davon, dass sie Monate gebraucht haben.

LG Heike
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paul42
Geschrieben am: 06 Nov 2024, 13:03


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Hallo Heike

Egal für welche Klinik du dich entscheidest, es sollte abgeklärt werden, ob man nur L4/L5 oder besser gleich L4/L5- S1 operiert.
Auf lange Sicht, wird das Segment L5/S1 möglicherweise noch mehr belastet.

Einige Krankenkassen bieten ein Zweitmeinungsprogram an und bieten auf ihrer Webseiten einen Klinikführer an.
https://klinikfuehrer.tk.de/

Dort kannst du nach Postleitzahl und Radius suchen. Stichwort: Spondylolisthesis , bzw. Spondylodese
Die Zertifikate sind bloß Papier, aber jede Klinik muss einen jährlichen Qualitätsbericht erstellen.
In den Berichten wird Auskunft zu absoluten Fallzahlen und Komplikation mitgeteilt.

Die Zeit danach kann man nicht pauschal beantworten.

Jeder Fall ist unterschiedlich und abhängig davon wie schnell sich bedrängte Nerven wieder erholen können.

Grundsätzlich brauch man Geduld und Disziplin, denn Beugen, Neigen und Verdrehen sind erstmal nicht sinnvoll.
Einige Bewegungsabläufe so wie früher sind erstmal nicht drin, d.h. man entwickelt seine Technik sich im schmerzfreien Bewegungsradius anzupassen.

Die erste Zeit besteht aus Schonung mit kurzen Spaziergängen und wenig sitzen.

Man sollte sich vorab auch mit den möglichen Risiken beschäftigen, anstatt auf schnelle Besserung zu setzen.

Der Heilungsverlauf besteht aus drei unterschiedlichen Phasen:
Der Wundheilung, Knochenheilung und der Regenration der Nerven.

1. Wundheilung:
Das allergrößte Risiko ist wucherndes Narbengewebe, deshalb sollte man die Narbe 3 Monate schonen und nicht durch zu viel Aktivität stressen.

2. Knochenheilung;
Das nächste Risiko ist Schraubenlockerung, Schraubenbruch und Pseudarthrose. Die eingebrachten Schrauben brauchen etwa 3 Wochen, bis sie fest eingewachsen sind. Für die in den Cage eingebrachte Knochenspende, rechnet man ca.2 Jahre.

3. Regeneration der Nerven:
Man sagt, bestenfalls erholt sich der Nerv 1 mm/Tag.
Hier gibt es keinen kontinuierlichen Heilungsverlauf, sondern es erfolgt eher in Etappen. Bei Überlastung bildet sich oft ein erneutes diffuses Beschwerdebild.

Mein Operateur meinte anschließend, es muss stressfrei verheilen wie ein Knochenbruch und hatte striktes Verbot für eine Reha erteilt.

Es gibt eigentlich auch keine Übung die den Heilungsverlauf beschleunigt, aber ich durfte ambulant zur Lymphdrainage und zur Ergotherapie für die Füße.

Je weniger man sich den persönlichen Druck durch gesteigerte Aktivität macht, desto besser erholt man sich, denn bei Überlastung entsteht sofort die Frage, ob noch alles in Ordnung ist?

Mach dir mal ne Liste mit Fragen, die du dann beim nächsten Termin mit dem Arzt ansprechen möchtest.

Viele Grüße
paul42




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