Bandscheiben-Forum

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> Bandscheibenprotusion mit Myelonkontakt, OP Indikation
hans55
Geschrieben am: 06 Nov 2024, 22:08


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Hallo,

ich war jetzt in einer Klinik für Wirbelsäulenorthopädie zur Einholung einer Zweitmeinung: Die Untersuchung, Betrachtung der Bilder und Beratung dauerte 45 Minunten!!!


Diagnose HWS:
teils infraforaminaler, teils mediolateraler Bandscheibenvorfall C 6-7 links mit hieraus resultierender C6/7 Symptomatik, breitbandige Bandscheibenprotusion mit Spinalkanlastenose C5-C6.

Diagnose LWS: Spondylolyse L5 beidseits sowie Facettengelenkzyste rechts mit hieraus resultierender Kompression der L5 Nervenwurzel rechts. Multisegmentale Osteochondrose L2 - L5. Dies würde meine Taubheitsgefühle in den Beinen und die Wadenschwäche und die Gangunsicherheit erklären.

Vorgeschlagen wurde konventionelle Behandlung der HWS mit PRT-Spritze und Physio. Die 1. PRT habe ich bereits erhalten. Rein gefühlsmässig haben sich die Schmerzen verschlimmert. Da es aber erst 2 Tage her ist, muss Mann wahrscheinlich noch abwarten.

Bezüglich der LWS PRT-Spritzen und Facetteininfiltrationen zum Testen welche Nerven betroffen sind.
Anschliessend Versteifungsoperation LWS 4 - S1. Der Termin wird mir hier noch mitgeteilt.

Ich werde diese Behandlung so durchführen. Falls noch jemand einen Rat oder Tip hat, wie Mann sich verhalten soll, bezüglich des Bandscheibenvorfalls in der HWS (vor allem was Mann nicht machen soll) wäre ich sehr dankbar.

Hans


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Pauline69
Geschrieben am: 07 Nov 2024, 10:24


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Lieber Hans,

ich kann Dir nur die Empfehlung geben, Dich nur dann operieren zu lassen, wenn wirklich gar nichts anderes mehr geht, die Schmerzen so überhand nehmen, dass sie auf die herkömmlichen Schmerzmittel nicht oder nicht mehr gut reagieren und/oder Du einen deutlichen Kraftverlust, im dazugehörigen Dermatom, entwickelst.

Eine Operation sollte immer die letzte Möglichkeit sein und niemals „beiläufig“ entschieden werden, weil man vielleicht gerade von der aktuellen Situation hochgradig genervt und unzufrieden ist.
Eine Operation birgt auch immer Gefahren, es kann sich hinterher vieles verbessern, es muss aber nicht, selbst die Möglichkeit einer Verschlechterung, nach einer Operation, ist immer vorhanden.

Nach einer Wirbelsäulen Operation ist die Statik der Wirbelsäule verändert, die Muskulatur kann dadurch verrückt spielen, starke Verspannungen können (auch dauerhaft) auftreten. Man muss im Anschluss an eine OP viel für die Muskulatur der Wirbelsäule tun, sie regelmäßig (täglich) stabilisieren und kräftigen.

Wird sein Segment versteift, kann es zu Anschlussdegenerationen kommen, das bedeutet, dass die Segmente über und unter dem versteiften Segment, einer wesentlich höhere Belastung ausgesetzt sind und es dadurch bedingt, zu weiteren Vorfällen kommen „kann“.

Eigentlich wird eine grundsätzliche OP Indikation in 3 Teile aufgeteilt:

Schmerzen (alleine) - keine OP Indikation
Schmerzen und sensible (Kribbeln/Taubheit) Störungen - keine OP Indikation
Schmerzen, sensible Auffälligkeiten und motorische Defizite - OP Indikation

Natürlich ergeben auch sehr starke Schmerzen und deutlich motorische Defizite eine OP Indikation oder sehr langanhaltende, starke Schmerzen alleine, unter Umständen, einen OP Indikation, sollte jedoch sie dann, umso besser, überdacht werden.

Selbst wenn die PRT Spritzen nicht den erwünschten Erfolg bringen, würde ich sehr gründlich überlegen, ob eine Operation in Erwägung zu ziehen ist oder ob eventuell die Einnahme von Schmerzmitteln, die regelmäßige Physiotherapie, das regelmäßige Kräftigen der kleinen Rückenmuskulatur einen erträglichen Zustand erreichen kann.
Eine Operation erreicht einen zufriedenstellenden Zustand auch nicht immer (dies gilt es nur zu bedenken).

Beste Grüße,
Pauline
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