Bandscheiben-Forum

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> Fußsenkerparese wegen BSV S1 L5, Spondylodese OP abgesagt
Pauline69
Geschrieben am: 06 Jul 2024, 08:50


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Lieber Peter,

ich denke, Du machst alles richtig.
Es hört sich alles sehr systematisch an und, so wie es sich anhört, bist Du wirklich in guten Händen.

Zu den PRT‘s kenne ich folgende Aussage: PRT‘s werden als Serie gegeben, meist wirkt nicht gleich die Erste, eine Serie darf 6 Spritzen nicht übersteigen, nach einer vollständig, durchgeführten Serie sollten mindesten 6 Monate dazwischenliegen, bis man eine erneute Serie durchführen kann.
Das Kortison kann bei einer zu häufigen Durchführung das umliegende Gewebe zerstören, es kann die Knochen selbst angreifen, aber auch Bänder, Sehnen und Muskeln.

Die Rheumatologen sagen, maximal 4 Kortisonspritzen pro Jahr und pro Gelenk.

Es ist wirklich positiv erstaunlich, wie gut die PRT Spritzen bei Dir anzuschlagen scheinen, da hast Du wirklich Glück, dass dem so ist.
Ich persönlich, würde aber aufpassen, dass es nicht zu viele werden.

Nun zu mir, ich bin im März 2024 an der 3.Etage an der Halswirbelsäule operiert worden. C4/C5

Ich hatte recht schnell nach meiner ersten Operation (Oktober 2018, C5-C7) einen kleinen Vorfall bei der Etage darüber.
Dieser hatte sich langsamer, aber stetig, immer weiter vergrößert.
Ich hatte bereits seit ungefähr 3 Jahren immer wiederkehrende, ziehende Schmerzen im rechten Arm.
Im letzten Frühsommer wurden sie deutlich stärker und regelmäßiger.
Ich stellte mich bei meinem Neurochirurgen erneut vor.
Er veranlasste in der Klinik neurologische Untersuchungen, um eine Bestätigung zu bekommen, dass eine mögliche Operation gerechtfertigt wäre, denn so schlimm sah der Bandscheibenvorfall auf den MRT Bildern noch nicht aus.

Der Neurologe fand keine Auffälligkeiten und erklärte mir, dass er davon ausgeht, dass die Schmerzen wieder nachlassen werden. Dem war auch erst einmal so.

Im Januar diesen Jahres wurden sie wieder schlimmer und waren nun konstant vorhanden.
Ein neues MRT zeigte eine recht deutliche Vergrößerung, das rechte Neuroforamen war nun deutlich eingeengt und der Liquorsaum vollständig aufgebraucht, der Rückenmark bereits deutlich eingedellt.
Wir besprachen und entschieden uns für eine OP.

Nach der OP konnte ich meinen rechten Arm nicht mehr anheben, ich konnte nicht zum Wasserglas greifen.
Ich hatte eine vollständige Lähmung des C5 Nerv‘s.
Es wurde noch am OP Abend ein Notfall MRT durchgeführt, um auszuschließen, dass kein intraoperativ, entstandener Bluterguss auf den Nerv drückt. Dem war nicht so.

Man erklärte mir, dass dies eine sehr selten, auftretende schwere Komplikation wäre, die Wissenschaft aber weltweit nicht weiß, warum diese Komplikation entstehen würde. Sie ausschließlich bei einer Operation auf dieser Etage auftreten würde.
Es könnte einige Monate, bis zu 1,5 oder 2 Jahre dauern, bis sich diese zurückgebildet hat, in 50% der Fälle käme es nicht zu einer vollständigen Rückbildung, einen Fall hätten sie, da habe sie sich nicht zurückgebildet.

Nach ca. 6-7 Wochen bemerkte ich eine leichte Verbesserung, ich konnte den Arm zumindest wieder auf ca. 30 Grad anheben. Zum Glück konnte ich von Anfang an den Unterarm vollständig bewegen und benutzen.
Nun sind 3,5 Monate vorbei, eine weitere Verbesserung hat sich noch nicht ergeben, ich komme aber zumindest wieder mit meiner Hand an mein Gesicht, kann also wieder beidhändig zum Beispiel Haare waschen.
Beim Zähneputzen muss ich den rechten Arm, mit meiner linken Hand, am Ellenbogen unterstützen.
Eine Aussage, ob und in wiefern sich die Lähmung verbessern wird, vermag niemand zu äußern.

Mein Neurochirurg, dem die gesamte Geschichte natürlich mehr als unangenehm war, der wirklich ein echt schlechtes Gewissen hatte und hat, sagte am Donnerstag zu mir, unter einem Jahr könne man überhaupt keine Prognose, bezüglich einer endgültigen Entwicklung abgeben.
Nun folgt nächste Woche noch einmal eine Vorstellung beim Klinik Neurologen, ich bin gespannt, wie er die Situation einschätzen wird.

Mir geht es gut, ich komme ganz gut klar, ich bin natürlich krankgeschrieben, denn wirklich benutzen kann ich den rechten Arm nicht. Aussage meines Neurochirurgen am Freitag, natürlich, sie sind ganz deutlich eingeschränkt :z

Ich wünsche Dir weiterhin eine gute Verbesserung, berichte doch mal, wie es sich weiter entwickelt hat.
Liebe Grüße,
Pauline
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PLemken67
Geschrieben am: 06 Jul 2024, 10:33


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Liebe Pauline,

vielen Dank das tue ich. Jetzt geht's erstmal an die Ostsee mit meiner Frau .
Darauf freue ich mich jetzt schon auch wenn dort keine langen Strandspaziergänge möglich sein werden.

iebe Grüße Peter
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PLemken67
Geschrieben am: 07 Jul 2024, 17:47


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Liebe Pauline

Sind jetzt an der Ostsee, Fahrradfahren geht wunderbar.
Dir auch gute Besserung, hatte ich im letzten Post vergessen zu schreiben.

Peter

Bearbeitet von PLemken67 am 07 Jul 2024, 18:02
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Pauline69
Geschrieben am: 07 Jul 2024, 18:55


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Lieber Peter,

dann wünsche ich Euch einen schöne und erholsame Zeit an der schönen Ostsee!

Ich hoffe, es entwickelt sich weiterhin positiv weiter.

Beste Grüße,
Pauline
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PLemken67
Geschrieben am: 08 Jul 2024, 06:33


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Liebe Pauline,

jetzt fällt mir doch noch eine Frage ein. Hattest du parallel zu deiner Fußheberschwäche auch eine Taubheit im Fuß? Das ist nämlich bei mir der Fall.

Und wenn ja ist sie auch wieder verschwunden?

Liebe Grüße Peter
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Pauline69
Geschrieben am: 08 Jul 2024, 09:16


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Hallo Peter,

ich hatte keine Taubheit am Fuß, allerdings stehen die sensiblen Auffälligkeiten unter den motorischen Auffälligkeiten.

1. Stufe - Schmerzen
2. Stufe - sensibel Auffälligkeiten
3. Stufe - motorische Auffälligkeiten/ Störungen

Eine OP Indikation stellt man, in der Regel, erst bei deutlichen, motorischen Auffälligkeiten.

Natürlich kann eine OP Indikation auch bei nicht beherrschbaren, lang anhaltenden Schmerzen gestellt werden, die trotz ausreichender, konservativer Therapie zu keiner Verbesserung geführt haben.

Liebe Grüße,
Pauline
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PLemken67
Geschrieben am: 08 Jul 2024, 10:28


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Liebe Pauline,

Dann müsste nach der Logik ja die Taubheit auch vor der Parese wieder verschwinden oder ist das zu mathematisch gedacht?

Wie dem auch sei, vielen Dank,

Peter
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mdt003
Geschrieben am: 08 Jul 2024, 11:54


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Hallo Peter,

Das ist in dem Fall wahrscheinlich tatsächlich zu mathematisch gedacht. Die Regeneration der Nerven erfolgt nicht in der gleichen Reihenfolge/nach dem gleichen Muster wie deren Schädigung.
Während meine Parese nach der OP ziemlich flott wieder fast gut war, hab ich bis heute zwei komplett taube Stellen am Bein, die auch bestimmt nicht mehr gut werden (4 Jahre her).

Liebe Grüße
Jessi
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Pauline69
Geschrieben am: 08 Jul 2024, 15:08


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Hallo Peter,

das sehe ich genauso, wie Jessi.

Es ist auch möglich, dass die Taubheit, zum Teil, für immer vorhanden bleibt, sich die Parese jedoch vollständig zurückbildet.

Ich habe seit meiner hochakuten Phase, kurz vor meiner OP im Oktober 2018, eine leicht taube, sehr pelzige linke Zeigefingerkuppe.
Die Parese hingegen hat sich, im Laufe der Jahre, vollständig zurückgebildet.

Alles kann, nichts muss.

Liebe Grüße,
Pauline
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PLemken67
Geschrieben am: 08 Jul 2024, 19:59


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Liebe Pauline , liebe Jessi,

Alles klar, ich merke überhaupt keinen Fortschritt von einem Tag zum nächsten, einfach weil die Unterschiede wohl zu gering sind. Wenn ich aber wochenweise zurückblicke dann meine ich schon dass es ganz langsam aufwärts geht. Das betrifft allerdings nicht die Taubheit und die Parese, da passiert subjektiv gefühlt noch garnix. Ist ja aber erst 2.5 Wochen seit dem Vorfall. Ich muss in grösserern Zeiträumen denken, anders gehts nicht.

LG Peter
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