Schmerzen nach Übungen

[Carina90]

Hallo zusammen,

Ich habe nun seit 6 Monaten (zum Glück nur) Schmerzen durch eine augseprägte Vorwölbung C4/5 und einen kleinen Vorfall C6/7. An beiden Stellen ist der Spinalkanal auf 9 mm verengt. Leider wurde erst nach 4 Monaten ein MRT gemacht und die Diagnose gestellt.
Die Schmerzen haben sich bei einer 4 eingependelt. Ich habe nun Physio und mache die Übungen die mir gezeigt wurden täglich. Während den Übungen habe ich keine Verschlimmerung der Schmerzen, aber oftmals sind die Schmerzen am Tag danach deutlich schlimmer und großflächiger.

Kennt ihr das auch? Ist das normal und die Muskulatur gewöhnt sich irgendwann daran?

Wie lange hat es bei euch gedauert bis sich eine Besserung unter Physio eingestellt hat?

Viele Grüße und Danke!
Carina

[Pinguin]

Hallo Carina,
Zunächst möchte ich Dich im Forum herzlich willkommen heißen.
Du beschreibst, dass Du oft am Tag danach vermehrt Schmerzen hast.
Es kann sein, dass Du unbewusst die Übungen verstärkt ausübst. Zum anderen ist nicht ein Tag wie der andere.
Das kann viele Ursachen haben.
Achte darauf niemals an Deine Schmerzgrenze zu gehen.

Hast Du den Eindruck, daß ist nur bei oder nach den Übungen so? Oder beobachtest Du es auch wenn mal Dein Alltag anstrengender war, dass es Dir am nächsten oder übernächsten Tag etwas schlechter geht.
So fing es bei mir an.
Habe ich meinem Körper zu viel zugemutet, bekam ich die Quittung meist am Tag drauf. Erst wechselte sich das so ab, dass ich mehr bessere Tage hatte.
Irgendwann war es genau umgekehrt.
Also versuch in Deinen Körper hinein zu hören und zu lernen immer bevor die Schmerzgrenze kommt ihm wieder Zeit zur Erholung zu geben.
Welche Schmerzmittel nimmst Du?
Gute Besserung und liebe Grüße von Konstanze

[Carina90]

Hallo Konstanze,

Vielen lieben Dank für deine Antwort!
Bei den Übungen selbst habe ich keine Verschlimmerung der Schmerzen, nur am Tag oder manchmal ein paar Stunden danach.

Es ist schwer einzuschätzen wo meine Schmerzgrenze liegt wenn die Verschlimmerung erst verzögert kommt. Dann werde ich die Intensität der Übungen mal deutlich reduzieren.

Ich nehme Gabapentin 1200 mg. Aber auch erst seit 2 Wochen, eine Linderung spüre ich allerdings schon.

Hast du sonst noch Tipps?
Ich bin dankbar für alles.

Viele Grüße
Carina

[Pauline69]

Hallo Carina,

auch von mir zuerst, herzlich Willkommen bei uns im Forum.

Zu dem Maß an Übungen kann ich, aus eigener Erfahrung, nur folgendes sagen.

Vor meiner ersten Operation im Oktober 2018 wollte ich mir beweisen, dass eine OP nicht unbedingt notwendig ist.
Ich hatte eine hochgradig Spinalkanalstenose von 5-6mm, einen sehr, sehr großen Bandscheibenvorfall und einen mittelgroßen Bandscheibenvorfall, hochgradige Neuroforamenstenosen, aber nicht sehr starke Schmerzen.

In vollen Inbrust und größter Motivation habe ich, nach der Absage meines ersten OP Termin‘s, die gezeigten Übungen ausgeführt.
Am nächsten Morgen bin ich mit höllischen Schmerzen aufgewacht, so stark, dass ich nicht wusste, ob ich wach bin und die Schmerzen „Einbildung“ sind.
Ich suchte, ohne Termin, meinen Orthopäden auf, der mir sofort eine Schmerzinfusion mit Tramal und Diazepam gab. Doch auch diese zeigte keine Wirkung mehr, sodass ich eine Stunde später in mit einer Notfalleinweisung im Krankenhaus sass.
Auf die Frage, sind sie nun mit einer OP einverstanden, habe ich ohne zu zögern, JA gesagt.

Ja, scheinbar können diese Übungen, bei gewissen Vorschädigung, so etwas auslösen.
Ich hatte es vollkommen übertrieben und meinem Bandscheibenvorfall vermutlich den Rest gegeben.

Auch ich kann Dir somit nur raten, die Übungen ganz dezent auszuführen, weder in der Anzahl, noch in der Intensität zu übertreiben.
Übungen austesten, welche Dir am nächsten Tag diese Beschwerden verursachen.
Taste Dich langsam heran.

Gabapentin ist kein klassisches Schmerzmittel, das weißt Du vermutlich, es ist ein Antiepileptikum, was gegen Nervenschmerzen eingesetzt wird.
Du kannst in der Dosierung bis 3x täglich 1200mg hochgehen, wenn notwendig.
Oder ein klassisches Schmerzmittel hinzunehmen.

Liebe Grüße,
Pauline

[Carina90]

Liebe Pauline,

Herzlichen Dank! Das heißt für mich, ich werde die Übungen reduzieren und das auch nochmal mit dem Physio besprechen.

Ich war vor den HWS Problemen sehr sportlich, da fällt es mir schwer Übungen, egal welcher Art, wirklich nur ganz dezent auszuführen. Aber anders macht es wohl keinen Sinn.

Analgetika wirken leider gar nicht, deshalb das Gabapentin.

Liebe Grüße
Carina

[Pinguin]

Hallo Carina,
Deine Schmerzgrenzen zu erkennen musst Du lernen.
Das Du sehr sportlich gewesen bist glaube ich Dir gerne.
Jedoch ist es jetzt wichtig einen für Dich geeigneten Sport zu finden und auszuprobieren wieviel und was Dir bekommt.
Analgetika alleine reichen möglicherweise nicht aus.
Bist Du denn sehr verspannt?
Evtl. sollte ein Schmerzmittel mit einem Muskelrelaxanz sowie ein Nerven beruhigendes Medikament kombiniert werden.
Allerdings möchte ich davor warnen das in Selbstregie zu tun. Besser wäre wenn es unter Schmerztherapeutischer Obhut abläuft.
Hast Du die Möglichkeit an einen Schmerzarzt zu kommen?
Ansonsten gibt es die Möglichkeit einer stationäre multimedialen Schmerztherapie.
Dort versucht man Dir in etwa 10- 12 Tagen in Zusammenhang mit Physio-, Ergo-, Psychotherapie und Medikamenteneinstellung zu helfen.
Das wäre etwas im Ganzen. Aber die Wartezeit auf einen Platz ist nicht ohne.
Fragen kostet nix.
Liebe Grüße Konstanze

[Carina90]

Hallo Konstanze,

Verspannungen habe ich mittlerweile keine mehr. Verspannungen hatte ich zu Beginn der Beschwerden. Habe dafür mal eine Zeit lang Ortoton genommen. Hat aber auch nicht geholfen. Die Verspannungen sind einfach irgendwann Weg gegangen. Jetzt sind es nur noch Nervenschmerzen.

Mein Hausarzt hat mal von einer Reha als nächsten Schritt gesprochen. Ich schaue jetzt mal ob das Gabapentin die gewünschte Wirkung entfaltet. Bisher vertrage ich das sehr gut.

Liebe Grüße
Carina