Bandscheiben-Forum

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> Der Spiegel vom 1.10.2011
Sab
Geschrieben am: 01 Okt 2011, 14:52


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Hallo liebe Leute,

der SPIEGEL hat eine Titelgeschichte über "Rücken". Tendenz; in 85 % der fälle ist unklar, warum Patient Rückenschmerzen hat. Es wird viel zuviel und zu schnell operiert, oft ohne Erfolge.

Insgesamt ein interessanter Artikel, der mich in meiner Auffassung, dass man Ärzten auf diesem Gebiet mit einem gesunden Misstrauen begegnen muss, bestärkt. Ach ja, empfohlen wird Muskeltraining... :z

LG

Sabine
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Jürgen73
Geschrieben am: 01 Okt 2011, 15:03


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Hallo Sab,

den Artikel hab ich noch nicht gelesen.

Zitat

Ach ja, empfohlen wird Muskeltraining...


Dem muß ich voll und ganz zustimmen.
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Tina-Gögä
Geschrieben am: 02 Okt 2011, 00:46


Öfter dabei
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Hallo Zusammen,
wenn man die Kommentare bei Spiegel-online liest stehen einem die Haare zu Berge.

ein schönes und schmerzfreies Wochenende
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Sab
Geschrieben am: 02 Okt 2011, 10:01


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Hallo,


ich habe gestern nur einen Teil der Kommentare gelesen, da wurde - zum Teil in Stammtischmanier -immer wieder darauf hingewiesen, wie wichtig Bewegung ist und wieviele Leute sich eben NICHT bewegen wollen.

Ich kann das aus meiner Erfahrung alles nur bestätigen; ich bin nach meinen eigenen Krankheitsverläufen der festen Überzeugung, dass Bewegung das magische Element zum schmerzfreien Rücken ist. Leider, leider treffen in der modernen Medizin geldgierige Operateure auf faule Patienten , um das mal ganz verkürzt auszudrücken. Ich finde es grob fahrlässig, mit welchem Tempo zum Teil am Rücken operiert wird . Genauso unverständlich finde ich die Haltung vieler Patienten, die sich ernsthaft wundern, wenn sie nach einem völlig bewegungslosen Leben starke Rückenschmerzen bekommen und jetzt eine magische Pille von ihrem hoffnungslos überforderten Orthopäden erwarten. Und auch die Orthopäden tun mir mittlerweile leid; die haben in ihrer Facharztausbildung das Operieren gelernt, aber da smachen sie als niedergelassen Ärzte eher nicht. Und den Patienten gegenüber haben sie wenig Möglichkeiten , sinnvoll bei Rückenleiden zu helfen.

LG
Sabine
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Discothek
Geschrieben am: 16 Okt 2011, 09:57


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Hallo Alle,

wie so oft hat mich an dem Artikel massiv gestört, daß der Fall Lähmung/cauda-Syndrom nur in einem Satz vorkam. Solche Artikel nach dem Motto "Wer sich operieren läßt, ist ne faule Sau und will nicht selber zur Heilung beitragen" machen mich echt sauer, weil sie die Vorurteile weiter schüren, die sowieso schon viel zu viel existieren.

Lähmungen kommen eben nun mal vor, unser Forum ist voll von Fällen, in denen sie von den Ärzten nicht oder zu spät erkannt wurden und die bis heute nicht mehr normal aufs Klo oder den Fuß heben können. Und nach meiner OP wegen Lähmung mußte ich mir tausendmal den Satz anhören "Ja, aber warum denn OP; das wird doch heute ohne OP gemacht?".

Journalismus sollte nicht das weiterbeten, was eh alle wiederkäuen, sondern die Wissenslücken füllen. Da hat der Spiegel mal wieder vollkommen versagt, auch beim Thema Aufklärung gegen das Vorurteil "Wer einen BSV hat, ist selber schuld, weil er sich nicht bewegt." Auch das ist eine Kränkung für alle unter uns, die es trotz Sport oder körperlicher Arbeit erwischt hat.

Grrrr an den Spiegel,
Disco



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violac01
Geschrieben am: 16 Okt 2011, 10:34


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Hallo Sab und Disco,

ja so, ist das!!! Ihr habt beide völlig recht und es zeigt eben nur, dass man eine Sache nie einseitig betrachten darf und es in der Gesamtheit sehen muss.

Und klar die verletztenden Sätze von Unwissenden, die kennen wir alle.
Ich habe auch damit zu kämpfen. ich musste mir immer anhören (auch von Ärzten)... was so lange, warum lassen sie sich nicht operieren. Und wenn man versucht mit Gealssenheit und Ruhe seinen Job zu machen, wird auf einen eingeprügelt von den Leuten die immer noch denken wer zeigt, dass er am meisten gestresst ist und wer immer schön Druck/hektik macht ist der fleißigere.....

Und Disco muss ich schon recht geben, die Aufklärung vor den Gefahren seitens 2 Orthopädeneines BSV haben bei mir auch völlig gefelht. Finde ich völlig fahrlässig, ich hatte ja noch Glück, das dies bei mir nicht eingetreten ist, aber wenn wäre ich auch völlig reingefallen. Das Forum habe ich leider erst 3 Monate später gefunden, als die Verzweifelung groß war und ich selber anfing zu suchen.

Ja und Muskelaufbau , ist langfristig dass A und O (sehe ich auch so) und Schuld ist keiner an seinem BSV (denn ich habe auch viele sportlich aktive Menschen mit BS kennengelernt).

LG (und lasst und weiter die Lücken füllen, die durch die Ärzte leider bleiben) violac

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Sab
Geschrieben am: 16 Okt 2011, 16:11


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Na, das Grundproblem ist doch, dass Ärzte im Grunde genommen ihren Rückenpatienten nichts - ausser OPs - zu bieten haben. Wenn die Statistik stimmt, dass in 80 % der Fälle Ärzte NICHT iwssen, warum ihre Patienten Rückenschmerzen haben, ist es grob fahrlässig, trotzdem wie blöd zu operieren. Klar gibt es Fälle, in denen operiert werden muss - ich glaube nur, dass auch Ärzte nicht immer wissen, welche Fälle das sein könnten ! Wenn man nicht "unter die Räder " kommen will, muss man schon extrem gut informiert sein als Patient. Und darf vor allen kein blindes Vertrauen zu Ärzten haben.

Als Beispiel für Beschwerden gebe ich hier auch gerne noch mal mein eigenes Beispiel an:
2009 habe ich mir 5 Rückenwirbel gebrochen .Mein grosses Glück war, dass der Unfall in einer Kleinstadt passierte und es dort keine entsprechende OP-Möglichkeit gab. Hätte ich auf die Prognosen der Ärzte gehört, dann würde ich vermutlich an Krücken laufen.... Dank eines sehr guten Trainigsprogramm (das von meiner Physiotherapeutin NICHT von meinem Arzt kam!) bin ich wieder sehr beweglich geworden. Aber - trotz super Beweglichkeit und Fitness - kriege ich unweigerlich nach ca. 5 Stunden Rückenschmerzen die sofort vergehen, wenn ich mich für 20 Minuten hinlege. Mit dieser Sache war ich bei 5 Ärzten und habe - klar ! - 5 verschiedene Diagnosen bekommen. Sicher ist, es hat was mit dem Unfall zu tun aber niemand hat auch nur die geringste Ahnung gehabt, woher das Problem kam. Jetzt bin ich bei einem Arzt, der eine Faszien-Behandlung durchführt. Dieser Doc war der Erste , der sich überhaupt mal meinen Rücken (und nicht nur die Bilder !) genau angeschaut hat. Der hat dann festgestellt, dass 2 Wirbel sich gar nicht mehr richtig bewegen (können), weil die Faszien darüber so gespannt sind (wohl durch den Unfall verklebt), dass es keine Bewegungsmöglichkeit gibt. Und das erklärt dann auch die Schmerzen. Jetzt wird eine überaus schmerzhafte Faszien-Behandlung durchgeführt und es gibt bereits eine Verbesserung.

Was mich an der ganzen Sache erschüttert hat, ist, dass dieser Doc der Erste war, der sich überhaupt mal meinen Rücken IN BEWEGUNG angeschaut hat. Und , er ist der Erste, für dne ein Mensch nicht nur aus Bandscheiben und einer Wirbelsäule besteht. Der hat mir über die Bedeutung der Faszien viel erklärt und auch, was eben bei OPs passieren kann, wenn diese durchschnitten werden. Ich glaube mittlerweile, dass diese Faszien sehr sehr oft die ursache für Beschwerden sind, wenn man keine anderen Ursachen findet. Nur leider wird die Bedeutung dieser Faszien völlig unterschätzt. Die Realität sieht dagegen so aus, dass man Bilder von dem Patienten anfertigt und in der Regel findet man da auch was. Wer von uns hat schon eine lupenreine WS....Und wenn man Pech hat, wird man dann an einer Stelle operiert, die noch nicht einmal die Ursache für die Beschwerden ist !

LG

Sabine



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gluehwuermchen
Geschrieben am: 20 Okt 2011, 01:27


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Hallo ihr Lieben :winke ,

muss mal auch meine Meinung hierzu abgeben:

Ich schließe mich hier Sab an, dass die Ärtze einfach mit den Patienten total überfordert sind, und wenn sie nicht mehr weiter wissen oder die Physiotherapien & Co. nichts gebracht haben, dann wird zu einer OP hin tendiert.

Desweiteren bin ich der Meinung, dass wenn denn mal nach einer OP weiterhin starke Schmerzen im operierten Sektor z.B. bestehen und die Bilder nix hergeben, dann wird auch ganz schnell aufgegeben mit dem Hinweis, wissen wir nicht, ist halt so, müssen Sie damit leben, aber die Schrauben etc. (bei Versteifung) sitzen laut Bilder, da wo sie sitzen sollen. Ja danke fürs Gespräch. Jeder von uns hier denke ich, hat durch die Erkrankung ein gutes Körpergefühl (spätestens mit dem Rückenleiden) entwickelt, dass er/sie merkt, dass dies nicht in Ordnung seien kann. Dann wird z.B. zu einer weiteren OP hingeraten, aber Erfolgsaussichten gleich 0 mit dem Hinweis, man sei ja Risikopatient. :hair

Als Patient findet man sich dann irgendwann in so einer Situation wieder, dass man einfach keine Kraft mehr hat, ständig neue Ärzte zu konsultieren und zig hunderte von Kilometern zu fahren, weil im Umkreis z.B. schon alle Ärzte abgegrast sind.

Und wenn da ein dummer Spruch im Bekannten- und Freundeskreis kommt, musst halt mehr Sport machen oder dich mehr bewegen, dann könnte ich persönlich die Wende hoch gehen. Als wenn ich nichts lieber als dies tun würde. Dass einem die Schmerzen hemmen, sich zu bewegen, weil man diese schier nicht aushalten kann, dass können die, die dies nicht erlebt haben, gar nicht nachvollziehen.

Grüßle

gluehwuermchen :;
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Discothek
Geschrieben am: 20 Okt 2011, 16:23


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Hallo Sab,

das mit den Faszien finde ich sehr interessant, weil bei der endoskopischen OP ja die Muskeln nicht zerschnitten werden, sondern das Röhrchen ja zwischen den Faszien der Rückenmuskulatur durchgeschoben wird. Bin einmal mehr froh, daß es bei mri so gemacht weren konnte.

Viele Grüße,
Disco

PM
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Süßnase
Geschrieben am: 20 Okt 2011, 16:40


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Ehrlich gesagt, machte mich der Artikel ein wenig wütend....es steht mehr oder weniger drin, dass man sich nur bewegen muss und schon ist alles bestens....

Ich frage seit 2002 was ich denn an Sport machen soll??? Von den Ärzten kommt dann ein hilfloses Schulterzucken....denn mein linkes Bein hat einen Nervenschaden abbekommen, so dass ich nach ca. 15-30 min echten Sport nicht mehr kann....

Ich geh jeden Tag dreimal mit dem Wuff und mach Wassergymnastik für Weicheier (spezielle WG bei einer Physio)....tjoooo, ich hab doch tatsächlich immer noch AUA....und muss Morphine nehmen....komisch, nöch?

Solche Berichte regen mich echt auf :hair

LG

Süßnase
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