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joggeli |
Geschrieben am: 02 Mai 2009, 19:48
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Periradikuläre Therapie (PRT)
Was ist die periradikuläre Therapie? Bei der periradikulären Therapie wird eine dünne Injektionsnadel unter computertomografischer oder Bildwandler Kontrolle nahe an eine Nervenwurzel im Bereich der Wirbelsäule geführt (Radix = Wurzel). Dort kann man gezielt und sehr genau lokal Medikamente einbringen, um chronische Schmerzzustände zu lindern. Wann kann sie eingesetzt werden? • Der frische Bandscheibenvorfall (auch Halswirbelsäule) mit Nervenwurzelreizsyndrom (z.B. Ischiasbeinschmerz mit Missempfindungen oder Taubheitserscheinungen bis hin zu leichten Lähmungserscheinungen). • Der bereits länger bestehende Bandscheibenvorfall mit immer wieder auftretenden Nervenwurzelreizerscheinungen im Arm- oder Beinbereich. • Operativ vorbehandelte Bandscheibenvorfälle mit unbefriedigendem Behandlungserfolg und verbliebenem Nervenwurzelreizsyndrom. • Degenerative (abnutzungsbedingte) Hals-oder Lendenwirbelsäulenveränderungen mit Einengungen der Nervenwurzelaustrittsöffnungen und hieraus resultierende Nervenwurzelreizerscheinungen. Was bewirkt diese Therapie? Zur Therapie werden verschiedene Medikamente eingesetzt. Zum einen werden kurz und lang wirksame Lokalanästhetika (Mittel zur örtlichen Betäubung), zum anderen ein örtlich wirksames Kortisonpräparat, sowie eine geringe Menge von Kontrastmittel zur Dokumentation der Verteilung der Medikamente verabreicht. Da alle diese Medikamente örtlich wirksam sind, wird nur eine geringe Gesamtdosis erforderlich. Das Kortison bewirkt eine Eindämmung der an der Nervenwurzel bestehenden Entzündung und das Abschwellen der Nervenwurzel. Durch das Abschwellen der Nervenwurzel besteht dann wieder mehr Platz im Nervenaustrittsbereich der Wirbelsäule. Das Lokalanästetika nimmt den Schmerz. Häufig sind mehrere solcher Infiltrationen notwendig, um den gewünschten therapeutischen Effekt zu erzielen. Die Behandlung selbst ist wegen der örtlichen Betäubung nahezu schmerzfrei. Risiken und Kontraindikationen * Kontrastmittelunverträglichkeit * Medikamentennebenwirkungen (vornehmlich durch den Kortisonanteil bedingt) o Gesichtsröte o Vermehrtes Schwitzen o Wadenkrämpfe o Magenbeschwerden o Blutzuckeranstieg o Blutdruckanstieg o etc. * Blutung * Infektion * Nervenverletzung * Zunahme der Beschwerden nach der 1. oder 2. Therapiesitzung * Lähmungen o vorübergehende Lähmungen (häufig) o vorübergehende ausgeprägte Lähmung bei unbeabsichtigter Applikation in den Duralsack o bleibende Lähmungen bis hin zu einer Querschnittslähmung, z. B. nach Infektion oder Hämatombildung (extrem selten) * Keine Fahrtauglichkeit Bei der computertomographisch gestützten periradikulären Therapie handelt es sich um ein sogenanntes interventionelles Schmerztherapieverfahren. Es wird also lediglich eine Injektionsnadel an den “Ort des Geschehens“ vorgeschoben, dieses geschieht unter Lokalanästhesie des Unterhautgewebes. Die Behandlung kann schmerzarm durchgeführt werden, der Patient verspürt lediglich ein Druckgefühl im Hals- oder Rückenbereich. Grundsätzlich besteht wie bei jeder anderen Injektionsbehandlung das Risiko einer Gefäß-oder Nervenverletzung oder einer Infektion. Durch den gewählten Zugangsweg und die Präzision durch die Computertomographie sind diese Risiken auf ein Minimum reduziert. Nicht durchgeführt werden kann die PRT bei Patienten mit entzündlichen Prozessen oder Blutgerinnungsstörungen (z.B. nach Marcumarisierung) sowie bei bekannten Allergien gegen bestimmte Medikamente. Nach der Injektion können kurzfristig Taubheitsgefühl und Schwäche im Bein bzw. im Arm auftreten. Das ist eine dosisabhängige Wirkung der örtlichen Betäubung, die im Normalfall nach kurzer Zeit verschwindet. Quellenangaben: Praktische Schmerztherapie, Hrsg. v.Ralf Baron, Michael Strump u.a., Springer Distrubution Center GmbH, Heidelberg 2007 Wikipedia Bild: mit Dank für die freundliche Genehmigung Uniklinikum Jena |