Bandscheiben-Forum

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> Bandscheibenvorfall zweimal operiert, Beschwerden nach OP
Pfingstrose
Geschrieben am: 13 Aug 2024, 17:01


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Liebes Forum, vielen Dank für die Aufnahme.

Im April 23 bekam ich einen Bandscheibenvorfall L4/L5, der ein Jahr konservativ behandelt wurde. (Physiotherapie, Ostepathie, PRT Spritzen, Facettendenervierung)Ab ca Oktober kamen Taubheitsgefühle im linken Bein dazu, im Februar 24 eine Heberschwäche im großen Zeh links.

OP am 27.2.24, nach ein paar Wochen Rezidiv, erneute OP am 4.7.24

Jetzt 6 Wochen später habe ich immernoch Schmerzen, die in die Beine ausstrahlen, ein aktuelles MRT zeigt neben Abnutzungserscheinungen eine kleine Zyste rechts, Ödeme und verhärtete Muskeln. Der Neurochirurg empfiehlt weiter konservativ mit Physio und PRT zu versuchen. Eine weitere OP wäre mit Versteifung ohne sichere Erfolgsaussichten. In Folge womöglich weitere OPs....

Ich habe mich damit abgefunden, dass es keine schnelle Lösung gibt. Meine Lebensqualität ist massiv eingeschränkt, bin seit März krankgeschrieben, muss mich noch oft hinlegen.

Kennt jemand hier noch Möglichkeiten, Therapien, die ich noch probieren könnte?

Vielen Dank für Hilfe und liebe Grüße
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paul42
Geschrieben am: 14 Aug 2024, 14:22


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Hallo Pfingstrose

Willkommen im Forum. :;

Wenn du dich hier angemeldet hast, haste dich doch noch nicht aufgeben. :z

Anscheinend sind bei dir die degenerativen bereits fortgeschritten, wenn hier auch schon die Facettengelenke denerviert wurden.
Das ist meist die Folge einer Höhenminderung im BS Fach.

Die Zyste muss man sicherlich bei all den Beschwerden immer mit berücksichtigen.

Was steht denn im letzten schriftlichen MRT Befund?

Bevor man sich jetzt schon mit Versteifung beschäftigt, könnte Schlingentisch noch ne gute Möglichkeit sein.
Damit könnte man die LWS entlasten, bzw. wird die gesamte WBS zwischen den WbK indirekt sanft gestreckt.

Begleitend ist auch immer manuelle Therapie sinnvoll, um die Verhärtungen der Muskulatur zu mindern.

Das Angebot deines Arztes zur konservativen Therapie solltest du erstmal ausschöpfen.

Viele Grüße

paul42
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Pfingstrose
Geschrieben am: 15 Aug 2024, 10:18


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Lieber Paul, vielen Dank für Deine Antwort. Aufgeben ist keine Option!!
Ich bekomme bereits Physio und Manuelle Therapie, nächste Woche die erste PRT Spritze.
Hier mein Befund:

Rechtfertigende Indikation, Anamnese, klinische Angaben:
Neu aufgetretene Lumboischialgie rechts, Status? Zustand nach OP eines Bandscheibenvorfall L4/5 links 03/24.
Magnetresonanztomographie der Lendenwirbelsäule nativ vom 06.08.2024:
Gerät: Siemens Magnetom Aera (Standort: Bult); 1x T1TSEsag, 1x T2STIRcor, 1x T2TSEsag, 1x T2TSEtra
Befund:
Voraufnahmen liegen zum Diktatzeitpunkt zuletzt vom 03.06.2024 vor:
Abgebildet wurde in der Seitaufnahme von den grundplattennahen Abschnitten des BWK 11-SWK 4. ? förmige
Thorakolumbalskoliose. Conusstand in Höhe LWK 1, regelrechte Darstellung des mitabgebildeten Myelon, des
Conus und der Fasern der Cauda equina.
LWK 1/2: Gering aszendierende subligamentäre Bandscheibenextrusion mit nur geringer Einengung des
ventralen Subarachnoidalraumes. Posterior betonte Osteochondrosis intervertebralis Stadium 2 nach Modic.
LWK 2/3: Geringes Bandscheiben-Bulging in Kombination mit hypertropher Facettengelenksarthrose und
spinaler Lipomatose mit anterior betonter Osteochondrosis intervertebralis Stadium 2.
LWK 3/4: Leicht linksbetontes breitbasiges Bandscheiben-Bulging in Kombination mit spinaler Lipomatose und
hypertropher, rechts aktivierter Facettengelenksarthrose mit Einengung des linken lateralen Rezessus und
Tangierung der Nervenwurzel L4 links.
LWK 4/5: Zustand nach Operation mit interlaminärer Fensterung linksseitig mit ausgedehnten subdiskalen
Ödemen bei zudem auch Osteochondrosis intervertebralis, breitbasiges leicht linksbetontes Bandscheiben-
Bulging bis intraforaminal mit Riss im Anulus fibrosus und hochgradiger neuroforaminaler Enge wie in der
Voruntersuchung mit Tangierung der Nervenwurzel L4 links. Nur mäßige rezessale Engen ohne eindeutige
Nervenwurzeltangierung.
LWK 5/SWK 1: Insbesondere beidseits aktivierte, hypertrophe Facettengelenksarthrose mit Verdacht auf
intraforaminale Tarlov-Zyste rechtsseitig DD Zystganglion in atypischer Position ausgehend vom
Facettengelenk. Das rechte Neuroforamen wird mäßig eingeengt, fragliche Tangierung der Nervenwurzel L5
rechts intraforaminal gering progredient zur Voruntersuchung.
Die SC-Gelenke beidseits sind regelrecht abgrenzbar ohne Erguss oder angrenzende Knochenmarködeme als
Anhalt für eine Sakroiliitis. Regelrechte Darstellung der paravertebralen weichteildichten Strukturen bis auf
ausgedehnte Ödeme auch der paravertebralen Muskulatur von Höhe LWK 4-SWK 1 linksseitig reichend, im
Verlauf am ehesten eher gering progredient.
Beurteilung:
Bei Zustand nach interlaminärer Fensterung LWK 4/5 linksseitig vorbekannte ausgedehnte subdiscale Ödeme
LWK 4/5, persistierende hochgradige neuroforaminale Einengung linksseitig mit Tangierung der Nervenwurzel
L4 links bei Bandscheiben-Bulging mit Riss im Anulus fibrosus und hypertropher Facettengelenksarthrose.

Rechtsseitig bei Lumboischialgien rechts anterior gelegenes Zystganglion rechtsseitig bei hypertropher,
aktivierter Facettengelenksarthrose mit fraglicher Tangierung der Nervenwurzel L5 rechts intra/extraforaminal.
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paul42
Geschrieben am: 15 Aug 2024, 13:30


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Hallo Pfingstrose

Laut deinem Befund ist leider gesamte LWS betroffen, aber Ursache dürfte die seitliche Skoliose im Übergang zur BWS sein.

Über die Jahre hat sich die Krafteinwirkung auf die LWS bei dir einseitig ausgeprägt.
Mehr oder weniger werden in allen LWS Segmenten degenerative Veränderungen innerhalb der BS Fächer durch Osteochondrose beschrieben.
Hier versucht sich die WBS selbst zu stabilisieren.

L4/L5 und L5/S1 lassen sich mit PRT eigentlich behandeln.
Denervierung bei Facettenarthrose lässt sich auch wiederholen.

Wenn man jetzt mit operativer Versteifung beginnt, lastet die ganze Kraft auf den restlichen darüber liegenenden Segmenten, die alle schon angeschlagen sind.

Zunächst sollte man erstmal konservativ alles ausschöpfen (klick mich)

Wenn dann tatsächlich über eine OP gesprochen werden muss, sollte man auch die Zweitmeinung von einen Speziallisten für Skoliose zu Rate ziehen.

Viel Erfolg bei der ersten PRT. :ap

paul42
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Pfingstrose
Geschrieben am: 15 Aug 2024, 14:41


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Hallo Paul, vielen Dank für die schnelle Antwort.
Die Skoliose und die Verschleißerscheinungen scheinen wirklich gegen eine weitere Operation zu sprechen. Ich hoffe auch sehr auf die PRT. Werde mir aber dennoch eine Zweitmeinung einholen. Kann mich schlecht mit dem jetzigen Zustand abfinden.
Danke und liebe Grüße
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Schnütchen
Geschrieben am: 16 Aug 2024, 15:06


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Hallo,

Bin auch so ein Kandidat, der 2 x operiert wurde.
Beim ersten mal BSV, beim zweiten Mal Rezidiv, beim dritten Mal dann Versteifung.
Inzwischen habe ich wieder eine Anschlussdegeneration.
Weiß also ich muss irgendwann nochmal unters Messer.
Nur das wann bestimme ich.
Ich war seitdem nie wieder schmerzfrei.
Sorry wenn ich dir keinen Mut machen kann.
Ich würde alles konservative ausschöpfen.
Eine OP ist kein Garant für Schmerzfreiheit.
Hol dir bitte noch mehrere Meinungen ein und höhr auf dein Bauchgefühl.

Gruß Ute
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blumi
Geschrieben am: 16 Aug 2024, 15:27


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Hallo Pfingstrose,

ich hatte 2019 und 2020 jeweils eine LWS-OP bei L4/5 (einmal Bandscheibenvorfall rechts und einmal Zyste links). 2022 wurden dann die Scherzen so ausgeprägt, dass ich das ganze Jahr nicht arbeiten konnte und neben Palexia, Gabapentin und Duloxetin noch Tilray (THC- also med. Canabis) benötigte. Ich dachte zu dem Zeitpunkt nicht mehr, dass ich ohne eine Versteifung weiterkomme.

Mittels PRT-Serien, Akupunktur und einem Aufenthalt in einer Tagesklinik für manuelle medizin und Schmerztherapie besserte sich mei Befinden so sehr, dass ich zur Zeit (abgehsehen von einzelnen schlechten Tagen) ohne Opioide auskomme udn lediglich noch Gabapentin und Duloxetin benötige. Außerdem kann ich seit Januar 2023 wieder arbeiten, zunächst 50 %, seit 10/23 sogar 75%. das hätte ich 2022 nicht mehr für möglich gehalten, ohne die Unerstützung meiner Schmerztherapeutin und der Schmerztagesklinik wäre das vermutlich auch nicht gelungen.

Sicherlich gibt es immer mal wieder schlechte Tage. Z.B. wollte ich vor drei Monaten bei einem Gewitterplatzregen schnell zu meinem Auto und bin daher 100 m leicht gejoggt, länger ging es nicht wegen scheußlicher Beinschmerzen, danach kam ich eine Woche kaum mehr die Treppe rauf und runter. Größtenteils ist das aber wieder weg, zumindest die Motorik, ein leichter Schmerz beim Treppenhinuntersteigen ist geblieben und Großzeh und Schienbein werden beim Walken taub. Damit kann ich aber im Vergleich noch ganz gut leben.

Ich muss allerdings auf meine Grenzen achten und darf die nicht überschreiten (schnell noch etwas fertig machen im garten, obwohl der Rücken schmerzt, geht nicht), und ich brauche tägliche Stabiübungen, die ich nicht schleifen lassen darf.

Es kann also auch besser werden, wenn man vernünftig unterstützt wird und dann auch selbst dran bleibt. Wichtig ist, dabei auf das eigene Bauchgefühl und auf den Körper zu hören.

LG, Elke
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Pfingstrose
Geschrieben am: 16 Aug 2024, 16:17


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Vielen lieben Dank für die Infos!!
Ich werde mich nächste Woche noch für eine Zweitmeinung in einer Uniklinik vorstellen.
Ich möchte gerne weg von Tilidin (nehme alle 12 Stunden eine 100 )und IBU 600 , 3-4 Stück am Tag.
Schmerztherapie habe ich auch schon auf dem Schirm, nach der PRT Serie habe ich wieder einen Termin beim NC, da ist eine Schmerzklinik angeschlossen. Er selbst ist da kein guter Berater.
Ich möchte eine weitere OP auch vermeiden, da meine ganze WS ja schon so abgenutzt ist 🙈
Bin jetzt fast ein halbes Jahr krankgeschrieben und kein Ende in Sicht.
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Pfingstrose
Geschrieben am: 21 Aug 2024, 18:41


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Heute war ich für eine Zweitmeinung in der UK Göttingen. Termin innerhalb einer Woche über das Kontaktformular bekommen. Habe nur 20 Minuten gewartet, dann mit einer sehr netten Oberärztin ein langes Gespräch geführt, sie hat mich auch untersucht. Sie sieht die Situation genauso wie mein NC, also keine weitere OP z.Zt. empfohlen, PRT Spritzen, Schmerzmittel, KG und Geduld.

Heute Morgen hatte ich die erste PRT rechts, es folgen noch drei links, je eine pro Woche.
Ich hoffe so sehr, dass es besser wird.

LG
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Pfingstrose
Geschrieben am: 27 Sep 2024, 17:05


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Ich war nun beim Schmerztherapeuten. Für eine stationäre Aufnahme bin ich nicht krank genug...
Er hat mir nun Pregabalin25 verordnet, 1 Tablette abends. Ist das nicht eine sehr kleine Dosierung?
Dazu je 1 Tilidin 100 morgens und abends und bei Bedarf Novalgintropfen.
Danke für Hilfe
Liebe Grüße
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