Bandscheiben-Forum

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> Mikrochirurgische Diskusextraktion L5/S1
mdt003
Geschrieben am: 06 Apr 2021, 21:24


aktiver Schreiber
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Halli hallo,
Nachdem meine OP nun gut ein Jahr zurückliegt, wird es mal Zeit für einen Bericht hier. Hoffentlich kann ich dem einen oder anderen Mut machen.
Vorgeschichte: Erster “Hexenschuss” mit 18, erster diagnostizierter BSV L5/S1 mit 23, alles noch ohne Ausstrahlung und konservativ wieder hinbekommen, jahrelang fast keine Probleme.
Letztes Jahr im März, mit 33: Eines Morgens nach dem Aufstehen ein ziehender Schmerz ins rechte Bein, um genau zu sein, ein extrem ziehender Schmerz. Mir war sofort klar, dass etwas gröber nicht passte. Schlafen war ein paar Tage nicht möglich, auch nicht mit hochgelagerten Beinen. Der Schmerz war ziemlich krass, trotz Cortison-Infusionen und Tramal. Ich dachte ein paar Mal wehmütig an meine Geburten zurück, wo der Schmerz wenigstens schnell zu Ende gewesen war. Ein paar Tage später begann der Fuß zu kribbeln und noch ein paar Tage später war der Schmerz plötzlich weg und dafür das ganze Bein taub, allerdings noch kein Kraftverlust. Meine Hausärztin schickte mich ins KH. Glücklicherweise noch keine OP-Indikation. Ich hoffte, konservativ davonzukommen und ging zur manuellen Therapie und Physio. Die Taubheit blieb zwar, aber weiterhin blieb ich schmerzfrei. Beim Treppensteigen merkte ich allerdings schon, dass das Bein recht schwer wurde. Vier Wochen nach Tag 1 kam der Schmerz leider zurück, krasser als vorher, und steigerte sich noch 5 Tage so weit, dass ich am Schluss nur noch vornübergebeugt am Küchentisch stehend aushalten konnte. Als am Abend die rechte Wade plötzlich ganz schlaff und komisch wurde, war Zehenspitzensteigen unmöglich und es ging wieder ins KH. Die Phase der Entscheidungsfindung, ob OP oder nicht, wurde mir vom Oberarzt abgenommen, der mir erklärte, ohne OP innerhalb von 24 Stunden könnte der Nervenschaden bleiben. Also OP. Auf dem Weg in den OP musste ich mich auf den Ellbogen abstützen, weil die Schmerzen trotz Opium nicht zum Aushalten waren. Ich hätte nie geglaubt, dass es solche Schmerzen geben kann.
Nach der OP wachte ich ohne Schmerzen auf und fühlte mich wie im Himmel. Außer Ibu bekam ich direkt keine Schmerzmittel mehr. Sogar die Taubheit war um einiges besser. Auf Zehenspitzen klappte noch nicht gleich.
Ein Jahr später: Die Kraft rechts ist noch nicht ganz die gleiche und ich hatte phasenweise über Wochen Missempfindungen in der Wade und an der Fußsohle. Manchmal fühlt sich die Wade an, als hätte ich einen schlimmen Muskelkater und machmal, als wäre sie ein Betonklotz. BEim Gehen fühlt es sich manchmal an, als würde ich bei jedem Schritt wo drauftreten. Das ist aber alles nicht permanent und leicht zum Aushalten. Die Schmerzen waren bis vor kurzem zu 100 % weg. Ich fühle mich nicht eingeschränkt (das wäre vielleicht anders, wenn ich Ballettänzerin oder Kunstturnerin wäre, aber für meinen Alltag reicht es leicht :D ) und bin total froh, dass ich damals an so kompetente Ärzte gekommen bin. Ich frag mich manchmal, was ohne sofortige OP passiert wäre. Ich bin von Herzen dankbar für die OP, auch wenn ich ehrlicherweise nicht davon ausgehe, dass ich mein restliches Leben beschwerdefrei bleiben werde. Ich mach täglich meine Übungen und hab noch Physio und kann ansonsten wieder alles machen, was mir wichtig ist.
Liebe Grüße und allen alles Gute :;
Danke an dieser Stelle auch an das tolle Forum. Ich hab mir hier schon oft Rat und Trost geholt.
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