Bandscheiben-Forum

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> Strom-Akupunktur, Erfahrungen
seni37
Geschrieben am: 29 Sep 2021, 10:11


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Liebe Leidensgenossen,

seit 2013 habe ich Ärger mit L5/S1. Es wurde in 13/14 je ein Sequester operativ entfernt. Geblieben ist die Parese, Nervenschmerz, Krämpfe und vor allem: Das Problem, nicht lange Stehen zu können.

Ein MRT im Mai ergab, dass das Bandscheibenfach „nahezu komplett aufgebraucht“ ist und Narbengewebe auf dem Nerv liegen bzw. diesen deutlich tangieren.

Mein neuer Orthopäde verschrieb mir Einlagen, „Gürthel“ uns Stromakupunktur.

Letztere habe ich gestern zum fünften Mal ertragen. Es ist heftig und das lange auf-dem-Bauch-liegen ist sehr unangenehm. Ich sagte gestern, dass es für mich über den Tag eher schlimmer ist. Aufgrund der Morgentermine der Akupunktur schleppe ich mich dann bis 18:00 Uhr durch den Büroalltag bzw. Ortsterminalltag. Es wurde mir gesagt, dass es (natürlich) individuell unterschiedlich spürbar ist, wann der Erfolg einsetzt. Manchmal erst nach dem letzten Termin mit einer Nachwirkzeit von 6 Wochen… .

Das ist natürlich schlau wirtschaftlich gedacht. Aber ich quäle mich ungern für eine Unwahrscheinlichkeit. Mein Hauptproblem, nicht lange Stehen zu können ist bislang null besser.

Wie sind eure Erfahrungen? Was bringt Stromakupunktur? Vor allem: wie lange hält die Wirkung an und was wäre eine Alternative?

Freue mich auf Austausch.

beste Grüße

Seni
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seni37
Geschrieben am: 03 Okt 2021, 20:41


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Guten Abend,

soviele haben einen BSV im LWS Bereich- aber keiner hat Erfahrungen mit Stromakupunktur?
Schade.

Grüße von der Mosel
Seni
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Juergen73
Geschrieben am: 03 Okt 2021, 21:45


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Hallo Seni,

Ich kenne nur Akupunktur oder Tensgerät.
Beides zusammen kenne ich nicht.

Ich verschiebe deinen Beitrag mal in das richtige Unterforum.
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paul42
Geschrieben am: 08 Okt 2021, 12:57


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Hallo Seni

also ich kenne auch nur die klassische Akkupunktur aus der tradtioniell chinesischen Medizin.
Nadeln mit Moxakerzen sind bestimmt weniger heftig.

Eigentlich macht man das sanft und dreht nicht gleich am Strom. :hair
Klingt eher nach einer Reizüberflutung.
Das man sich dann nach etwa 6 Wochen wieder fit fühlt, klingt ja fast einleuchtend. :?

Wenn es dir nicht bekommt würde ich es abbrechen und eher klassisch versuchen.

Schröpfen, heiße Rolle, Moxakerzen sind gute Alternativen.

viele Grüße

paul42






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blumi
Geschrieben am: 08 Okt 2021, 17:40


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Hallo,

generell ist Stromakupunktur eine Akupunktur-Möglichkeit, die in der Ausbildung auch Erwähnung, allerdings eher selten Anwendung findet (ich habe eine Akupunkturausbildung, daher weiß ich das, nadele aber nur in der Geburtshilfe).
Eigentlich ist aber gerade in der Schmerzbehandlung die klassische chinesische Akupunktur mit Nadeln die einzige Akupunkturform, für die eine Evidenz vorliegt. Das bedeutet. es gibt vergleichende Studien, in denen in der Interventionsgruppe Schmerzpunkte genadelt wurden und in der Vergleichsgruppe irgendwelche Punkte, und die Schmerzreduktion in der ersten Gruppe war deutlich besser als die in der zweiten (um einen Placeboeffekt auszuschließen).

Das ist der Grund, warum die Krankenkassen Akupunktur auch in der Schmerztherapie in bestimmtem Rahmen bezahlen.

Zur Stromakupunktur fehlen bisher solche Belege, allerdings kommt es auch hierbei (in der Theorie) darauf an die richtigen Punkte zu reizen. da es bei der Akupunktur nicht nur auf die Nadelungen an den korrekten Punkten ankommt, sondern auch wie du einstichst, wie du die Nadeln drehst, in welche Richtung du stichst, wie lange die Nadeln liegen bleiben, wie du sie ziehst etc... kann ich mir immer sehr schlecht vorstellen, dass eine Stromakupunktur ebensogut helfen kann.

Insofern würde ich auch eher auf die klassische Akupunktur ausweichen, möglichst bei jemandem, der traditionelle chinesische Medizin studiert hat und das Ganze nicht nur per Wochenendkurse gelernt hat.

LG, Elke
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seni37
Geschrieben am: 15 Okt 2021, 20:15


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Guten Abend,

Danke für die Antworten.

Ich habe jetzt die Zähne zusammen gebissen und alle Termine wahrgenommen. Aber es hat weder Änderungen am Nervenschmerz im Bein gegeben noch meine „Stehzeit“ verbessert. Letzteres ist im Alltag wirklich deutlich beeinträchtigend, insbesondere, wenn es dienstlich nicht zu verhindern ist, länger zu stehen oder Lasten zu tragen bzw., wie zuletzt, eine 50 bis 60 Stundenwoche zu haben.

Ich habe sogar eher den Eindruck, dass es mit der Stromakupunktur noch schlechter wurde.

Was würde es denn noch an Möglichkeiten geben, Nervenschmerzen und Schmerzen beim längeren Stehen (ab ca. 5 Minuten) zu reduzieren?
Ich habe eine recht platte Bandscheibe und Narbengewebe im OP-Bereich.

Euch ein schönes Wochenende

Seni

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blumi
Geschrieben am: 16 Okt 2021, 09:50


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Hi Seni,

hast du denn mal probiert eine Orthese zur Unterstützung zu tragen?

Ich benutze , wenn ich lange stehen muss, eine flexible Orthese mit Pellote, d.h. eine Art Stützbandage mit einem festen Anteil im LWS-Bereich (meine heißt Lumbotrain-Lady). Das stützt schön und hilft gut. An schlechten Tagen benutze ich sie auch mal, um durch den Alltag zu kommen (gestern z.B.).

Vielleicht hilft dir so etwas noch weiter?

LG, Elke
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seni37
Geschrieben am: 17 Okt 2021, 08:40


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Guten Morgen Blumi,

ja. Eine ebensolche Orthese habe ich auch gerade wieder neu bekommen. Es ist also mein zweiter Gürtel. Aber die Orthese ist dauerhaft nicht alltagstauglich. Wenn ich daheim irgendwo stur stehe oder eben spazieren gehe, ist das "okay". Aber im Dienstalltag funktioniert es nicht. Und ich bin nunmal 11 bis 13h täglich inklusive Anfahrtszeit mit Arbeit beschäftigt.

Ich finde auch nicht, dass das ne Dauerlösung sein kann. Der Gürtel ändert ja nix an den Ursachen.

Auch habe ich eine Schuheinlage bekommen. Aber nach nun ca. 8 Wochen kann ich nicht behaupten, dass damit irgendetwas besser wäre. Im Gegenteil. Die Nervenschmerzen im Fuß nehmen zu und ich habe wie einen starken Dauermuskelkater im Oberschenkel des betroffenen Beines.

Kann natürlich auch ne Reaktion auf diese Stromakupunktur sein. Daher ja meine Ursprungsfrage.


Grüße von der Mosel

seni
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