Bandscheiben-Forum

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> Multimodale Schmerztherapie, Erfahrungen
Elli269
Geschrieben am: 18 Feb 2021, 17:33


Neu hier
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Hallo zusammen,

nach meiner Bandscheiben Op (L5/S1) letztes Jahr im Juni hab ich immer noch Beschwerden, ich soll nun zur Multimodalen Schmerztherapie, diese ist 14 Tage Stationär.
Hat jemand von euch diese Schmerztherapie schon gemacht ? Und hat sie euch auch geholfen?

Liebe Grüße
Elli :;
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Kater Oskar
Geschrieben am: 18 Feb 2021, 18:28


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Hallo Elli,

Zitat

ich soll nun zur Multimodalen Schmerztherapie
#

ich kenne diese Art der Therapie in Form einer Art Reha, in der verschiedene Arten von Behandlungen unter Aufsicht von Theapeuten realisiert werden.

So werden körperliche Übungen (Sport, Bewegung, Muskelaufbau u.ä.m) mit Übungen/Therapiene im Psychobereich (Entspannungsübungen, Meditation, Schmerzbegegnung, Atemtherapie, Physiotherapie) sowie im Bereich einer Verhaltenstherapie (Schonhaltung, Vermeidensmuster) in einem speziellen Plan für Dich festgelegt und dann abgearbeitet. Teilweise erfolgt auch noch eine Einstellung auf Medikamente.

Ich habe das damals in einer psychosomatischen und Schmerzklinik absolviert, wobei zunächst 3 Wochen Aufenthat geplant waren. Auf Grund einer Diagnose "Suizidgefahr" blieb ich dannn für insgesamt 11 Wochen.

Zitat

Und hat sie euch auch geholfen?


Bei mir hat sich 6 Wochen lang absolut nichts getan und ich wollte mehrfach abreisen. Auf Grund der o.g. Diagnose wurde dies verhindert, wobei mir damals auch meine Frau ganz toll zur Seite stand. Bei täglichen langen Telefonaten überzeugte sie mich, alles zu versuchen. Als ich gar nicht mehr wollte, hat sie sich in den Zug gesetzt und kam 700km zu mir gefahren.

Nach 6 Wochen platzte der Knoten in einer Therapie und ich hatte zunächst einen körperlichen Zusammenbruch, habe nur noch geheult. Danach ging es aufwärts und nach 11 Wochen wurde ich -auf eigenen Wunsch- nach Hause in eine neues Leben entlassen.

Nein, die Schmerzen waren weder weg noch besser geworden, aber ich habe gelernt, mit ihnen zu leben und mich nicht unterkriegen lassen.

Sollte damals pensioniert werden, wass ich aber verhindern konnte. So habe ich es geschafft, insgesamt noch 14 Jahrre im Job zu bleiben unnd dabei täglich MIT Schmerzen zu arbeiten. Trotzdem habe ich es auch während dieser Zeit geschafft, Schmerzmittel (war bis jetzt auf Hydromorphon eingstellt) ab zu setzen bzw. zu reduzieren.

Eventuell helfen Dir ja meine Erfahrungen, falls Du Fragen hast, einfach melden.

LG, Kater Oskar
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elke2306
Geschrieben am: 26 Feb 2021, 18:06


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Hallo zusammen,

ich war kürzlich in einer teilstationären, mulitmodalen Schmerztherapie, 3 Wochen lang. Leben mit den Schmerzen konnte ich vorher schon, sonst wäre ich ja nicht mehr hier....
Gebracht hat es mir nichts. Außer noch mehr Schmerzen und einen angeschlagenen Magen, weil man die Tabletten von 4 auf 26 am Tag erhöhte!!
Ich war dort, auf Anraten der DRV.
Die Behandlungen bestanden aus 2 mal wöchentlich Bewegungsbad. Jeden Tag medizinische Trainingstherapie. 3 mal in der Woche fand ein psychischer Vortrag über 1,5 Stunden statt. Was für Leute mit Rückenproblemen schon eine Herausforderung ist. Mehrfach in der Woche dazu Umschläge mit Ingwer. Leider gab es jeden Tag auch sehr viel Leerlauf. Möglichkeiten, sich zurückzuziehen, gab es nur theoretisch. Weil der Ruheraum ständig anderweitig genutzt wurde. Entspannungsübungen nach Jacobsen fanden auch jeden tag statt.
Das einzig positive war eine sehr nette Gemeinschaft innerhalb der Gruppe. Und ein bisher unentdeckter hoher Blutdruck.
Gruß, Elke
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Andreas 2
Geschrieben am: 26 Feb 2021, 18:50


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Hallo Elke,

was will man in 14 Tagen erreichen??
Eine Besserung wo Deine Leidensgeschichte schon über ein Jahr ist.

Auf dem Papier steht dann das Du eine Besserung bekommen hast.
Wie in der Reha gesund & arbeitsfähig entlassen, nach drei Wochen kenne ich genau.
Ich habe diese Behandlung in den letzten Jahren immer abgelehnt, wenn ich zu viele
Schmerzen habe lasse ich mir fünf PRT's geben und ich habe etwas Ruhe.

Gruß
Andreas
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blumi
Geschrieben am: 26 Feb 2021, 20:47


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Hallo Elke,

Ich war 2019 in einer Klinik für manuelle Medizin und Schmerztherapie, in der sie auch eine multimodale Schmerztherapie durchgeführt haben, allerdings auf einem sehr hohen Niveau.
Individuell auf die Situation abgestimmt und mit bei Eingang nochmals genauer Diagnostik (incl. z.B. auch Videoganganalyse etc.) hattest du am Tag 6 - 8 Termine, darunter waren Einzelbehandlungen (manuelle Therapie, Strom, Schröpfen, Massagen, Stangerbad, Hydrojet, Güsse), Gruppentherapien (Rückenschule, Janda, Wassergymnastik, therapeutisches Schwimmen, nordic walking), Medizinische Trainingstherapie, auch Infiltrationen, Neuraltherapie, Medikamenteneinstellung (dafür musstest du ein ausführliches Schmerzprotokoll führen), Psychologische Beratung und Therapie, Ergotherapie, Vorträge, die aber eher 30 Minuten (max. 45 Minuten dauerten), Abends Fango oder heiße Wickel, Lavendelfußbad.
Das ganze war auf 2 - 3 Wochen konzipiert, bei mir dauerte es 3 Wochen. Im Verlauf und anschließend konnte ich alle Medikamente absetzen und kam etliche Monate ganz ohne aus ( dann begannen bei mir neue Baustellen, aber das ist eine andere Geschichte).
Mir hat das sehr viel geholfen, aber es kommt wirklich darauf an ersten wo du bist und zweitens ob die angebotene Therapie das ist was genau auf deine Bedürfnisse abgestimmt ist. Das ist genau die Krux daran, dass du das vorher oft nicht wissen kannst weil du dich auf einiges ja auch erst einmal einlassen musst um feststellen zu können, ob dir das etwas hilft.

Ich überlege zur Zeit mich für 2022 dort noch einmal anzumelden weil es mir vor zwei Jahren sehr geholfen hat. Von vielem was ich dort gelernt habe profitiere ich bis heute, die meisten Übungen wende ich weiterhin an.

LG, auch Elke

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elke2306
Geschrieben am: 27 Feb 2021, 10:10


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Hallo Elke :D

denke, es kommt auf die Vorgeschichte an. An das eigentliche Problem im Rücken traut sich mittlerweile kein Arzt mehr dran. Musste das bereits mehrfach erfahren. Behandelt wurden mehr die restlichen Baustellen. Von denen habe ich genug. Ehrlich gesagt hätte ich garkeine Kraft für die vielen Anwendungen. Ich würde dabei einschlafen. Fängt schon beim Schlafen Nachts an, der ist mehr als gestört. Ich habe ja auch eine Reha hinter mir, viel zu anstregend.
Anwendungen wie Schröpfen hatte ich auch, allerdings sah ich danach aus wie nach einer Prügelei. Blutergüße, Schwellungen usw.
Stationär wollte ich derzeit nicht, aufgrund der momentanen Situation. "Heiße" Anwendungen sind nicht das richtige für alle Bereiche bei mir.
Gruß, Elke
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blumi
Geschrieben am: 27 Feb 2021, 13:10


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Hi Elke,

Das ist ja genau der Punkt und das was ich meine.

Bevor bei meiner Therapie damals ein Programm entwickelt wurde, stand eine so ausführliche Anamnese und körperliche Untersuchung an, wie ich sie noch nie in meinem Leben erlebt habe.
Danach wurden die Therapie abgestimmt und während des Aufenthalts auch ggf. angepasst, z.T auch nach den täglichen Frühbesprechungen von Ärzten, Schwestern und Therapeuten.
D.h. bei dir wäre eventuell deutlich weniger an Therapie erst einmal angesagt, oder erst einmal nur etwas ganz gezieltes. Und stationär während Corona ist ggf. gar nicht so schlecht, Dir stehen dadurch auch Möglichkeiten wie Wassergymnastik zur Verfügung was zur Zeit draußen ja nur schlecht geht, und die Gruppen sind viel kleiner
:z
LG, Elke
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elke2306
Geschrieben am: 27 Feb 2021, 21:06


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Hallo Elke,

Ich hatte Bewegungsbad. 2 mal wöchentlich. Mit 3 anderen. Stationär habe ich durch 3 Wochen Krankenhaus wegen Komplikationen bei den letzten Operationen eigentlich erstmal die Nase voll. Da ich sowieso schon Schlafprobleme habe und bei schnarchenden Zimmergenossinnen nicht schlafen kann. Natürlich tauscht man sich innerhalb der Therapie auch über andere Kliniken aus. Leider waren die Berichte aus anderen Kliniken auch nicht besser. Zudem ist im Moment kein Besuch erlaubt und man ist eigentlich in der Klinik eingeschlossen. Vielleicht zu anderen Zeiten, ausserhalb von Beschränkungen mal. Vorbefunde und Berichte lagen vor. Untersucht wurde ich auch. Daran lag nicht. Die Anzahl der Tabletten bei Beginn und Ende der Therapie sagt ja schon alles. Wenn alles gut geht, gehe ich dann in einem Jahr erneut in Therapie, um die Tabletten abzusetzen :kopf
Gruß, Elke
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Elli269
Geschrieben am: 04 Mär 2021, 18:47


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Hallöchen :;

Erstmal lieben danke für die vielen Erfahrungsberichte. Bei mir ist nun eine massive Instabilität von L5/S1
rausgekommen. Ich muss Montag zum CT und jetzt steht eine OP im Raum mit Versteifung von L5/S1.
Habe richtig Angst vor der OP, aber Hauptsache diese unerträglichen Schmerzen im Bein hören endlich auf.


Lg Elli
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