Hallo,

Mitte April 2011 erlitt ich einen Bandscheibenvorfall L3/L4.
Zwecks Erfahrungsaustausch wollte ich hier mal berichten, wie die Sache bisher bei mir verlaufen ist.
Die Ausgangslage: Vorausgegangen waren sich häufende Hexenschüsse. (Ich bin übrigens 48 Jahre alt).

Am 1. Tag
Mitte April 2011 hatte ich sehr starke Schmerzen vom Rücken über den Po, Oberschenkel bis zum Knie und wurde mit dem Krankenwagen in die Notaufnahme gebracht. Während der mehrstündigen Wartezeit (liegend) ließen die Schmerzen nach. Hackengang, Zehengang funktionierten und ich wurde mit einem Schmerzmittel nach Hause geschickt. Noch am selben Abend spürte ich eine leichte Taubheit und Kribbeln im, bzw. unterhalb des linken Knies. Zeitweise war dass mehr ein Brennen, gelegentlich kleine scharfe Stiche. Wenn ich das Bein bewegte, fühlt es sich an, als ob ein enges Gummiband um das Knie liegen würde.
Ich hatte aber keine Schmerzen, weder im Rücken noch im Bein. Ich konnte Gehen, Schwimmen Fahrrad fahren.
Das MRT ergab folgenden Befund: LWK 3/4 - medio-linkslateraler Bandscheibenprolaps mit Migration nach cranial und präforaminaler Stenose links, zusätzlich Hypertrophie der Facettengelenke mit Spinkakanalstenose.
Also im Wesentlichen ein Vorfall L3/4 nach links-hinten-oben plus enger Wirbelkanal.

Nach sechs Wochen:
hatte sich an den Beschwerden nichts geändert, es wurde allerdings festgestellt, dass der linke Oberschenkel dünner geworden war.
Die Untersuchung beim Neurologen ergab, dass die ins Bein laufenden Nervensignale links teilweise verzögert waren.

Nach zwei Monaten:
Da sich trotz Physiotherapie (Massagen, Rückentraining) die Symptome nicht besserten, bekam ich nach 8 Wochen vom Neurochirurgen dreimal eine PRT-Spritze. Das Brennen und Stechen verschwand, aber dieses „Gummiband-Gefühl“ blieb. Eine OP will ich weiter vermeiden. Es hat mir auch niemand dazu geraten, weder der Neurochirurg noch der Physiotherapeut.

Nach vier Monaten
Im Urlaub bin ich viel gewandert, einschließlich Bergwandern. Die Beschwerden blieben gleich, der Oberschenkel (insbesondere der Quadrizeps) ist weiterhin sichtbar dünner.

Nach viereinhalb Monaten
Unmittelbar nach der Rückkehr aus dem Urlaub haben die Beschwerden wieder zugenommen. Das „Gummiband-Gefühl“ ist noch stärker geworden.
Zeitweise fühlt sich der Bereich um das Knie richtig eingeschnürt an.
Entlang des Oberschenkels habe ich zeitweise leichte Schmerzen, als ob der Nerv gereizt/entzündet wäre. Ob das an der langen Rückfahrt (8 Stunden mit Pausen) oder an dem, im Unterschied zum Urlaub, vermehrten Sitzen vor dem PC, (ca. fünf Stunden, aber mit Unterbrechungen), liegt oder eine andere Ursache hat, weiß ich nicht. Ich mache weiter konsequent Übungen zur Stärkung der Rumpfmuskulatur (täglich 25 Min).
Die Beschwerden (Gummiband-Gefühl) habe ich im Prinzip nur, wenn ich das Bein bewege. Nach einem langen Spaziergang lassen sie vorübergehend nach. Die Taubheit ist immer da, stört aber kaum. Aber ich bin verunsichert, ob das alles jemals besser wird, die Beschwerden irgendwann ganz verschwinden?

Über den weiteren Verlauf werde ich periodisch berichten. Natürlich wäre ich für Erfahrungsberichte von Leuten mit einer ähnlichen Symptomatik dankbar.

Jan

Bearbeitet von schmieditus am 28 Aug 2011, 21:12