Bandscheiben-Forum

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> Schluckbeschwerden durch Bandscheibenvorfall?
Mila2309
Geschrieben am: 29 Mai 2024, 17:54


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Hallo Zusammen,
ich habe jetzt schon seit der zweiten Januar Woche so starke Schluckbeschwerden, dass ich mich teilweise nur von flüssiger Nahrung ernähren konnte und 10 kg abgenommen habe.

Ich war zuerst beim Hausarzt, der hat mich direkt zum HNO geschickt. Da dieser nichts gefunden hat würde ich direkt zur Magenspiegelung weitergeleiteten. Hier kam eine chronische Magenschleimhautentzündung raus. Nehme jetzt seit Februar Pantoprazol aber helfen tun die auch nicht.
Danach noch mehrere Untersuchung in einer größeren Klinik in der HNo Abteilung. Breischlucktest und das schlucken verschiedener Lebensmittel mit Kamera durch die Nase waren unauffällig. Bis auf eine leichte Reizung wurde nichts gefunden.
Ich war bei mehreren Osteopathen und Orthopäden die auch immer sagten es wäre alles in der Halswirbelsäule OK.

Der letzte Orthopäden hat mich zur Sicherheit zum MRT geschickt. Dort kam jetzt tatsächlich raus das ich zwei Bandscheibenvorfälle in der Halswirbelsäule habe. Nacken- und Rückenschmerzen hatte ich schon immer mal und das mit mal die Hände nachts einschlafen kamen mir jetzt auch nicht komisch vor. War jetzt ein großer Zufall das es überhaupt gefunden wurde.
Hab erst Mitte Juni meinen Befundbesprechungstermin.

Hat jemand Erfahrung mit Schluckbeschwerden bei einem Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule? Es fühlt sich an als würde das
Essen nicht richtig rutschen und mir im Hals hängen bleiben.
Es wäre schön wenn mal eine Ursache gefunden würde das ich wieder ein normales Leben mit richtigen essen führen kann. Ich bin 'erst' 37 Jahre und Mutter von zwei kleinen Kindern und auf Dauer ist das so kein Zustand.

LG
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Marie2022
Geschrieben am: 29 Mai 2024, 20:27


Öfter dabei
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Hallo!

Herzlich willkommen im Forum!

Ich würde gerne auf Deine Magenprobleme im Zusammenhang mit den Schluckbeschwerden eingehen. Häufig hängen die Schluckbeschwerden mit Reflux zusammen. Du schreibst, du hattest eine Magenspiegelung. Wurde hier auf Heliobacter getestet? Falls nein, sollte das jedenfalls gemacht werden. Auch Sodbrennen (das man nicht merken muss!) kann Schluckbeschwerden auslösen.
Auffällig finde ich dass ein Protonenpumpenhemmer (pantoprazol) en Du seit Februar nimmst nicht gegen die Gastritis hilft.....hier solltest du unbedingt dranbleiben. Ist die Dosierung hoch genug? PPI muss man übrigens unbedingt ausschleichen, sonst fängt das Drama sehr schnell wieder von vorne an. Eine andauernde Magenschleimhautentzündung verursacht langfristig richtige Probleme.

Ich würde an Deiner Stelle jedenfalls die Gastritis in den Griff kriegen wollen. Auch kann im Zwerchfell der Grund für Deine Schluckbeschwerden liegen. Hier gibt es eigene Untersuchungen - sprich deinen Internisten an.
Manchmal sind es auch Strecksehnenprobleme zwischen Kiefer und Hals, die diese Probleme verursachen können: hier kann eventuell eine Physiotherapie helfen. Auch hier würde ich den Arzt (Orthopäden) drauf ansprechen. Eventuell sind Kieferverspannungen (Zahnarzt?) auch der Grund. Diese Sehnenpathologien im Hals können seltsame Dinge auslösen....

All diese Dinge sind meiner Meinung nach viel wahrscheinlicher als ein HWS Problem dass Schluckstörungen auslöst. Bin da aber auch kein Profi, da wirst du sicher von anderen Foren-Profis noch viel bessere Antworten bekommen :-)
Alles Liebe und schönen Abend!
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Pauline69
Geschrieben am: 29 Mai 2024, 21:24


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Hallo Mila,

auch von mir Herzlich Willkommen bei uns im Forum.

Schluckbeschwerden oder Schluckstörungen können zumindest nicht direkt etwas mit einem Bandscheibenvorfall zu tun haben, denn ein Bandscheibenvorfall geht nach hinten, Richtung Spinalkanal, oder seitlich, Richtung Nervenwurzeln.

Aber es könnten sich, in seltenen Fällen, Randzacken nach vorne gebildet haben, die die Speiseröhre beeinträchtigen.
Dies müsste allerdings im MRT zu sehen sein und sollte im MRT Befundbericht beschrieben worden sein.

Da bereits einiges an Diagnostik gelaufen ist, habe ich keine andere Idee, als das es ein muskuläres Problem sein könnte! (Zu den anderen Möglichkeiten hat Marie ja bereits einiges geschrieben)

Ich selbst habe aufgrund einer HWS Operation einige Wochen ein sehr starkes Druck-und Engegefühl vorne am Hals gehabt, so als würde man mir, um ca. 1 Drittel, die Luftröhre eindrücken oder ich ein viel zu enges Halsband um hätte.
Ein Besuch beim HNO hat keine Auffälligkeiten ergeben und mir wurde erklärt, dass sie dies häufig nach einer HWS OP sehen würden, sehr, sehr viele Muskeln auch vorne am Hals entlang laufen würden und es mindestens zu ebenso ausgeprägten Beschwerden kommen könnte, wie in der Nackenmuskulatur.

Hast Du einen schriftlichen MRT Bericht?
Wenn nein, Du kannst ihn Dir selbst, in Kopie, in der Radiologie aushändigen lassen.
Auch werden die Bilder, heutzutage, häufig hinter einem QR Code hinterlegt und nicht mehr als CD mitgegeben, manchmal ist hinter dem QR Code auch der schriftlichen Befundbericht hinterlegt.

Viele Grüße,
Pauline
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Mila2309
Geschrieben am: 29 Mai 2024, 22:43


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Danke für die Antworten. Bei der Magenspiegelung war der Helicobacter negativ. Ich habe eine chronische Gastritis Typ C die ja eigentlich durch Tabletten und Alkohol oder selten der Galle ausgelöst wird. Ich hab zu dem in Zeitpunkt noch gestillt also Alkoholkonsum und Tabletten fallen da weg. Und meine Galle macht auch keine Probleme. Wärend der Magenspiegelung sah auch alles gut aus, der Arzt sagte noch das alles OK ist und auch kein Reflux zu sehen ist. Erst bei der Gewebeproben kam die chronische Gastritis raus
Zwerchfell kann auch eigentlich nicht in Frage kommen, wäre ja bei der Magenspiegelung und bei dem Breischlucktest mit Kontrastmittel aufgefallen.
Mein Hausarzt weiß auch nicht warum die PPI nicht wirken. Ich Versuch auch schon alles das wieder loszuwerden.nejm zusätzlich noch Sachen die den Magen helfen sollen.

Danke für den Tipp mit dem QR Code, wusste nicht das der Bericht dann auch rein gestellt wird. Mein Hausarzt hatte das nur beim letzten Termin beiläufig fallen lassen mir dem Bandscheibenvorfall deshalb wusste ich nur das es zwei Wirbeln betrifft.
Im Bericht steht medianer und paramedianer Bandscheibenvorfall in Höhe HWK 5/6 und 6/7 beidseitig. Deutliche Beengung des ventralen Spinalkanals.

Besprechung mit dem Orthopäden folgt wie gesagt erst Mitte Juni.

Bin mittlerweile echt verzweifelt weil ich nicht weiß woran es mit dem Schlucken liegen kann und was hilft. Ich renne nur noch von Arzt zu Arzt und bis auf die Gastritis und den Bandscheibenvorfall ist immer alles unauffällig und keiner kann mir helfen.
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Pauline69
Geschrieben am: 30 Mai 2024, 06:51


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Guten Morgen Mila,

wenn in dem Bericht etwas steht von „hochgradige Einengung des Spinalkanal‘s“ steht, wäre es ratsam, mal eine Ambulanz einer neurochirurgischen Klinik aufzusuchen.

Ein Orthopäde ist ein besserer Ansprechpartner bei Bandscheibenvorfällen, als ein Hausarzt, aber nicht ideal, der beste Ansprechpartner ist der Neurochirurg.
(Ich würde Dir allerdings empfehlen, keinen niedergelassenen Neurochirurgen auszuwählen, sondern die Ambulanz einer großer, neurochirurgischen Klinik)

Ein Neurochirurg sieht tagtäglich MRT Bilder und die Realität des dazugehörigen Bandscheibenvorfalls. Er kann somit die verschiedenen Stadien am allerbesten beurteilen!

Vielleicht ist einer der beiden Bandscheibenvorfälle so deutlich ausgeprägt, dass auch die vordere Halsmuskulatur so stark anspannt, um das Defizit auszugleichen.
So, wie man es auch von starken Nackenschmerzen kennt.

Liebe Grüße,
Pauline
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Mina75
Geschrieben am: 30 Mai 2024, 12:41


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Hallo Mila2309,

Deiner Beschreibung nach wurde ein möglicher Reflux nicht richtig abgeklärt, eine Magenspiegelung reicht dafür nicht aus. Hierfür braucht es eine Impedanz-pH-Metrie (Sondenmessung über Nase bis runter in die Speiseröhre) über 24 Stunden. Dabei wird die Anzahl und der Säuregehalt etwaiger Rückflüsse gemessen und auch, wie weit die Refluxe nach oben (also Richtung Kopf) gehen.

Bei mir kam bei der Gastroskopie auch raus, dass alles paletti bis auf eine chronische Magenschleimhautentzündung ist (einst durch Ibuprofen ausgelöst, das ich wegen Bandscheibenproblemen verordnet bekommen hatte). Erst die Impedanz-pH-Metrie zeigte, dass ich alleine an einem gefühlt eigentlich "guten", d.h. subjektiv beschwerdefreien Tag über 40 Rückflüsse hatte. Diese waren unter Pantoprazolgabe allesamt nicht-sauer. Damit erklärten sich dann meine anhaltenden Beschwerden, wie z.B. ein wiederkehrender Tubenkatarrh im Ohr bzw. die gereizte Rachenschleimhaut.

Eine anschliessende Druckmessung in der Speiseröhre (Manometrie) zeigte gewisse Abnormalitäten, so dass der Verdacht auf einen Reflux weiter bestätigt wurde.

HNO-Ärzte können Reflux oft schon durch eine Spiegelung des Kehlkopfes bzw. Rachens erkennen - allerdings nur, wenn sie lange bzw. gründlich genug reingucken, eine Sekunde mal schnell die Optik reinschieben reicht dafür nicht. Ich habe schon einige HNOs erlebt, die meinen deutlich sichtbaren Reflux überhaupt nicht erkannt haben, weil eben nur minimalst kurz in den Hals reingeguckt wurde. Gute Erfahrungen bezüglich ordentlicher Diagnostik habe ich in der HNO-Abteilung einer Uniklinik gemacht und würde daher bei unklarem Befund empfehlen, wenn möglich eine solche zur weiteren Abklärung aufzusuchen.

Pantoprazol ist von allen Protonenpumpenhemmern m.W. der schwächste, was ggf. erklären könnte, warum Du bezüglich der Gastritis dadurch keine Besserung erfährst. Evtl. wäre ein Wechsel auf Omeprazol oder Esomeprazol zu erwägen. Letzterer Wirkstoff ist, soweit ich weiss bzw. auch meiner eigenen Erfahrung nach, der wirkstärkste.

Alternativ fällt mir bei anhaltenden Schluckbeschwerden bzw. Klossgefühl im Hals noch die Schilddrüse als mögliche Ursache ein, wurde die mal abgeklärt?

Viele Grüsse,
Mina75

Bearbeitet von Mina75 am 30 Mai 2024, 12:43
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Mina75
Geschrieben am: 30 Mai 2024, 13:31


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Addendum: Mich wundert etwas, dass scheinbar direkt im Anschluss an die Gastroskopie ein Breischlucktest veranlasst wurde.

So wie ich das kenne bzw. mir von Gastroenterologen gesagt wurde, ist das eigentlich nicht das erste, was man zur weiteren Abklärung eines Refluxverdachts macht. Zumal der Breischlucktest eine Momentaufnahme darstellt und nicht die Refluxepisoden vom ganzen Tag erfasst, wie es die Impedanz-pH-Metrie tut. Mir selbst wurde damals von den behandelden Ärzten wegen des Refluxverdachts eine Magenspiegelung, Impedanz-pH-Metrie und Manometrie zur Abklärung angeraten (alles in Uniklinik, Abteilung Gastroenterologie durchgeführt; sonstige Untersuchungen wie Kehlkopf spiegeln u.Ä. erfolgten durch HNO-Ärzte).

Viele Grüsse,
Mina
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Matthias.Kraft
Geschrieben am: 11 Jun 2024, 12:03


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Hallo Mina, ich habe seit einem Bandscheibenvorfall dasselbe Problem. Ich hab das Gefühlt, ich spüre den Schluckmuskel bzw. die Sehne nicht mehr, wenn ich schlucke! Ich kann zwar schlucken, weil ich muss ja beim Essen, aber ich spüre den Muskel nicht mehr richtig! Was bei mir aber noch dazu kommt ist, dass mir ein Kollege ganz fest den Oberarm in den Nacken reingedrückt hat. Als Spaßaktion!!! :vogel :vogel :vogel Dann bin ich nachts mit unglaublichen Schmerzen aufgewacht und nach einem MRT hat sich eben herausgestellt, dass ich einen Bandscheibenvorfall mit hochgradiger Spinalkanalstenose habe. Leider hat sich dann eben auch die Schluckstörung, plus ein linksseitiger Tinnitus und Ohrenschmerzen dazugesellt. Neben den ganzen Verspannungen natürlich. Nun weiß ich nicht, ob der Bandscheibenvorfall der Auslöser für die Probleme ist, oder der Druck auf den Nacken, der hier was zerstört hat. Aber wie du siehst, ich hab neben den Schluckproblemen noch einiges mehr und ich bin auch Vater von 2 Kindern. Jedenfalls ist das alles nicht mehr lustig!!!!

LG, Matthias
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