Bandscheiben-Forum

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> Der Spiegel vom 1.10.2011
Sab
Geschrieben am: 21 Okt 2011, 06:51


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Hallo,


ja, die Faszien halte ich mittlerweile auch für eine sehr wichtige Sache. da man aber diese nicht auf Bildern sehen kann, werden sie mehr oder minder komplett ignoriert. Überhaupt reagierne ja die meisten Ärzte nur auf das, was man auf Bildern sehen kann - und das ist bei Rückenbeschwerden nur ein kleiner Teil !!! Zumal man diesen Teil auch eben NICHT operieren kann....

Die Arztpraxis in Hannover, in der ich diese Behandlung durchführen lasse, ist mittlerweile völlig überlaufen von Rückenleuten. So wie ich kommen die Leute aus einem Umkreis von mehreren 100 Kilometern. Das ist nämlich der einzige Arzt in diesem Umkreis, der nach dem Faszien-Distorsions-Modell arbeitet. In der Untersuchung haben ihn meine Bilder eher wenig interessiert, der wollte mich und meinen Rücken in Bewegung sehen. Das ist etwas, was die meisten Ärzte nach meiner Erfahrung völlig vernachlässigen; das statische Stehen doer Liegen - so werden ja die Bilder gemacht - ist doch im Vergleich zu der Bewegung unwichtiger. Ich will dmait sagen, das sihc glaube, dass der gesamte Ansatz in der Diganostik oft ein sehr unglücklicher ist, denn die Bilder geben oft nicht wieder welche Beschwerden es wirklich gibt. Trotzdem wird munter operiert, wenn man was findet, was sich Operieren lässt...

Ich hatte übrigens keine Ahnung, wie ungeheuer schmerzhaft beleidigte Faszien sein können! Mann, tun die Dinger weh !
Die Behandlung ist am Anfang - jetzt wird es besser - sehr,sehr schmerzhaft gewesen, das fühlte sich an als ob jemand mir die Haut abzieht. Mittlerweile gibt - sehr zu meiner Freude - die ersten Erfolge, juchuu !

Zum Sport muss ich auch noch etwas sagen; ich habe mit (gezieltem) Training sowohl einen BSV als auch die Folgen meiner 5 gebrochenen Wirbel sehr, sehr gut in den Griff bekommen. Ich habe auch - anders als hier empfohlen - mit dem Training bei dem BSV in der Akutphase angefangen und sofort gemerkt, dass es mir gut tut. Nach dem Unfall hat man mir in der Reha erklärt, dass ich nur wieder in gang komme, wenn ich trainiere. Sehr lange konnte ich mir gar nicht richtig allein die Schuhe anziehen..............Das habe ich getan, mit bemerkenswerten Erfolgen, die ich nie für möglich gehalten hätte. Speziell beim Yoga habe ich ein völlig neues Verhältnis zu meinem geschundenen Rücken bekommen; ich bin unglaublich stolz darauf, dass dieser eigentlich doch schon von den Ärzten "aufgegebene" Rücken munter Kopfstand, Handstand und Pflug machen kann. Die Ironie ist, dass ich noch nie in meinem Leben so beweglich und gelenkig war wie jetzt...

LG

Sabine
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Spargel
Geschrieben am: 24 Nov 2011, 13:15


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Liebe Bandis
mich hat der Spiegel auch etwas erschreckt und geärgert.
Ich hatte vor ca 16 Jahren das erste mal Probleme auf der Höhe L5. Damals wurde mir gesagt ich sei gestresst (Berufstätigkeit trotz kleiner Kinder) und solle mit arbeiten aufhören.
Darauf habe ich mit Krafttraining begonnen und hatte lange Zeit Ruhe. Nach einem Sportunfall mit resultierendem schweren Schleudertrauma bekam ich wieder Probleme mit L5. Zuerst trainierte ich fleissiger, es wurde schlimmer. Ich ging zum Neurologen, der fand, das wird schon wieder, machen sie weiter Ihren Sport. Das tat ich, erbettelte mir beim HA auch Krankengymnastik, die Übungen habe ich konsequent gemacht, bis meine Bandscheibe regelrecht platzte.
Etwas weniger Sport und mehr Unterstützung durch einen guten Arzt hätten dies wohl verhindert.

Aber eben im Nachhinein ist man immer schlauer :h

Ich denke jeder muss für sich die richtige Balance finden!

Liebe Grüsse

Spargel
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Miriane
Geschrieben am: 24 Nov 2011, 14:01


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Hallo,

ich habe den Artikel auch gelesen und natürlich ist er ziemlich populistisch geschrieben.
Allerding bestätigt er mich in meiner Einstellung, wachsam und kritisch gegenüber Ärzten zu sein.

Zitat

mehr Unterstützung durch einen guten Arzt

ist als deutsche Kassenpatient nämlich sehr schwer zu finden.

Ich hatte das erste mal Rückenschmerzen mit 16. Damals wurde eine leichte Skoliose festgestellt. Dannach immer mal ab und zu (manchmal Jahrlang gar nichts) kleine Ausfälle wegen dem Rücken. Wenn ich überhaupt zum Arzt ging gab es Schmerztabletten und ein paar Tage Krankschreibung und dann ging es wieder.
Ach ja und den Ratschlag machen sie Sport.
Ich war nicht unsportlich, viel schwimmen, viel Radfahren, Fitnessstudio, mal einen von der Krankenkasse geförderten Rückenkurs, aber eben auch ein stressiger Job, auch 10-12Stunden am Tag, viel sitzen, öfters Dienstreisen.

Diesen Frühjahr passierte es, die Rückenschmerzen gingen nicht mehr weg, sondern strahlten ins Bein aus, L4/L5 BSV.

Ich hatte Glück und nach 6 Wochen war es wieder ziemlich ok und mit gezieltem Rückentraining wurde es besser.
Große ärztliche Unterstützung brauchte ich gar nicht.

Bis vor 4 Wochen, da kam es zurück und seitdem liege ich mehr oder weniger zu Hause rum.
Schmerzen im Bein, allerdings keine Ausfallerscheinungen oder Taubheiten.

Das MRT sieht fast genauso aus wie vor einem halben Jahr, also wenigstens nichts nachgerutscht.

Ärztliche Unterstützung:
1.Hausarzt, der mir sagte, das käme von verkürzten Muskeln und mir einen Zettel mit Dehnübungen sowie eine Cortisonspritze, die ich ablehnte geben wollte

2. Orthopäde, der sagte die Beschwerden können gar nicht vom ALTEN Bandscheibenvorfall kommen und mein ISG-Gelenk einrenken wollte, was ich ablehnte

3. Neurochirurg, der mich gleich zur OP schicken wollte, da alles andere eh sinnlos isst (der passte 1:1 zum Spiegel Artikel)

Keiner wollte mir ein Rezept für Physiotherapie geben.
Es wäre also einfacher für mich eine teure OP zu bekommen als ein simples KG Rezept.

Glücklicherweise habe ich endlich einen Hausarzt gefunden, der mich ernstnimmt, auch wenn er kein Experte auf dem Gebiet ist.

Jetzt bin ich auf der Suche nach einem guten NC.

Ich stehe einer OP nicht mehr 100% ablehnend gegenüber, aber das soll eine gut überlegte Entscheidung sein, die ich nach ausreichender Information treffe und nicht weil das irgendein Arzt zwischen Tür und Angel sagt.

LG
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Sab
Geschrieben am: 24 Nov 2011, 15:14


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Hallo,


das Problem ist doch, dass Ärzte so schnell OPs am Rücken durchführen, ohne offensichtlich oft genug genau zu wissen, was die Ursache für die Beschwerden ist. Es scheint doch ein Fakt zu sein, dass sehr,sehr oft überhuapt nicht klar ist, warum Patient X Rückenbschwerden hat; das äußert sich dann so, dass Patient x 10 verschiedenen Diagnosen von 5 Ärzten bekommt. Ich finde es angesichts einer solchen Situation allerdings zutiefst unmoralisch, dann so schnell mit Ops an der Hand zu sein, wie es deutsche Ärzte sind. Gerne wird dann auch der Patient noch zutiefst erscheckt mit Standardsätzen wie "Sie sitzen bald im Rollstuhl" und ähnlichem Zeug. Ganz klar geht es dabei oft um finanzielle Interessen, die buchstäblich auf dem Rücken der Patienten ausgetragen werden. Und viele, viele Patienten sind erstaunlich "gläubig" wenn es um Ärzte geht - die glauben da wirklich viel ! Und das Problem ist doch auch, dass Rückenops, die schief gehen, gravierende Folgen haben, die dann auch nicht mehr leicht in den Griff zu bekommen sind.

LG

Sabine

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Miriane
Geschrieben am: 24 Nov 2011, 20:44


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Hallo,


Zitat

Gerne wird dann auch der Patient noch zutiefst erscheckt mit Standardsätzen wie "Sie sitzen bald im Rollstuhl" und ähnlichem Zeug.


Oder es wird die Umgekehrte Schien gefahren. "Das ist ein ganz kleiner Eingriff, nach 4 Wochen sind sie wieder fit" wurde mir gesagt.

LG
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