Bandscheiben-Forum

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> Gleitwirbel L5-S1 / Taubheitsgefühle / Op nötig?
ingrw
Geschrieben am: 03 Aug 2023, 15:43


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Hallo zusammen,

ich bin vor ein paar Tagen auf dieses Forum gestoßen und habe mich auch schon ein wenig eingelesen.
Heute habe ich mich registriert und stelle mal meine Frage hier rein, da da ich am 21.08. eine Spondylodese bekommen soll, und ich mittlerweile richtige Zweifel habe, ob die Versteifung überhaupt nötig ist. (3 Meinungen sagen jedoch alle OP)

Situation:
- Ich bin 51 Jahre alt.
- Gleitwirbel L5-S1 (diagnostiziert in 1991 , wahrscheinlich angeboren, Meyerding 1-2)
- Soweit ich das beurteilen kann, hat sich die der Wirbel seit Erstdiagnose nicht weiter verschoben
- Rückenschmerzen habe ich selten und wenn, dann sind diese gut toleriertbar.
- Ich habe allerdings ausstrahlende Schmerzen in den Oberschenkel links und der linke Zeh wird taub.
- Die Schmerzen im Bein kommen allerdings erst beim Laufen, manchmal nach 500 Metern, manchmal erst nach 3 km.
- Setze ich mich hin, dann geht der Schmerz weg und ich kann wieder ein paar MEter laufen.
- Ich möchte aber wieder weitere Strecken laufen können. Die Lebensqualität ist schon ziemich eingeschränkt.

Geplant:
- L5/S1 sollen miteinander verschraubt werden und die Austrittskanäle der Nerven sind wohl zu eng und da wird wohl auch Hand angelegt.

Frage:
Wenn ich doch keine Schmerzen habe, sondern nur Taubheitsgefühle, reicht es dann nicht die Nervenaustrittskanäle zu weiten?
Warum müssen die Wirbel verschraubt werden, wenn sich das Gleiten nie verschlechtert hat?

Ich hoffe, ich habe das halbwegs verständlich beschrieben, und würde mich über eure Antworten freuen.

Bearbeitet von Juergen73 am 18 Aug 2023, 18:25
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ingrw
Geschrieben am: 03 Aug 2023, 15:45


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Ich habe in das falsche Forum gepostet (sollte in LWS).
Entschuldigung.
Kann das bitte ein Admin verschieben?
Danke!
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paul42
Geschrieben am: 03 Aug 2023, 17:41


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Hallo ingrw

Willkommen im Forum

Die Diagnose und Ursache zum Wirbelgleiten ist in meisten Fällen in der embryonalen oder kindlichen und jugendlichen Wachstumsphase zu suchen.

Ursache ist oftmals eine fehlende knöcherne Ausprägung an einem der Wirbelkörper, die eine Instabilitität im WBK Segment erzeugen.

Die Bandscheiben leiden an überdurchschnittlichen Verschleiß, während deine WBS über die Jahre versucht hat, durch Anbauten mehr Stabiltät zu schaffen.

Das führt fortschreitend dazu, das beteilligte Nerven in ihrer räumlichen Lage zunehmend eingeengt werden.

Taubheit sind erste Anzeichen einer nervalen Beteiligung.

Die Zielstezung einer Versteifung besteht darin, diese Anbauprozesse durch Ruhigestellung dauerhaft zu stoppen und den notwendigen Raum für die Nerven zu schaffen.

viele Grüße
paul42
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ingrw
Geschrieben am: 03 Aug 2023, 20:02


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Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort!

Ich glaube, das hilft mir schon mal ein bischen weiter.

Ich hätte eigentlich schon Anfang des Jahres operiert werden sollen, es kam aber ein schwerer Infekt dazwischen.
Da hatte ich eigentlich wenig Angst... mittlerweile schaukelt diese sich jedoch auf.

Da ich im Moment eigentlich so gut wie keine Rückenschmerzen habe, habe ich Angst davor, vielleicht gerade nach der Operation in diesem Bereich dann (dauerhaft) Schmerzen zu bekommen.

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rudi15
Geschrieben am: 04 Aug 2023, 13:49


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Hallo ingrw und der Rest der Geplagten :;

mein Gleitwirbel wurde anno 1992 beim ersten BSV festgestellt, auch damals kam das Gespräch auf Versteifung...
Ging dann Jahrzehnte ohne Versteifung mehr oder weniger gut, bis immer mal wieder Hexenschuß und ein paar Tage krank sowie mehr oder weniger Dauerschmerzen in LWS-Bereich... bis 2018 nächster BSV und dann die ganze Leidensgeschichte; kannst dir ja mal reinziehen.

Aus heutiger Sicht hätte ich 2019 gleich eine Versteifung machen lassen sollen und nicht 1x Minimalinvasiv nen Spreitzer und 1x 2 Wirbel zusammenschrauben (ohne Cage, großer Fehler). Schlauer ist man immer erst hinterher. :B

In deinem Fall könnte man die OP durchaus noch schieben, denn ob Du nach der OP mehr Lebensqualität hast (darum gehts dir wohl) kann dir keiner beantworten. Letztendlich musst Du diese Entscheidung selbst treffen, hier wird nur Hilfestellung zu "Für und Wider" gegeben und ich kann nur aus meiner Sicht scheiben;

in diesem Sinne, gute Besserung und LG an Alle
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karin59
Geschrieben am: 04 Aug 2023, 21:21


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Hallo,
Ich wurde 2010 wegen einem Gleitwirbel versteift.
Das Problem sind nicht die nichtvorhandenen Schmerzen, sondern die Taubheitsgefühle. Das, wie Paul schon schrieb, sind beschädigte oder gequetschte Nerven. Wenn der Schaden nicht behoben wird, folgen größere Ausfälle im Bein und eine dauerhafte Schädigung des Nervs. Und das ist keinem zu wünschen, weil schmerzhaft und einschränkend. Außerdem wird bei der Versteifung ein mögliches Weiterrutschen verhindert, was durch eine vorherige OP die s hon vorhandene Instabilität weiter verstärken kann.
Bei mir waren nach der OP die Schmerzen gleich weg,, aber der Nerv hat sich nicht komplett erholt.
Es wurde gesagt, daß bei einem solchen Eingriff bei einem Gleitwirbel Schmerzfreiheit eher erzielt wird als bei einer OP wegen Arthrose, heißt wegen Abnutzung. Das kann ich für mich bestätigen. Der Heilungsprozess danach unterscheidet sich nicht.
Wenn Du Dich nach der OP an die Regeln hältst, hast Du gute Aussichten, wieder am normalen Leben teilzunehmen.
Heißt: ganz viel Ruhe zum Einwachsen und Verknöchern. Zweiteres dauert bis zu 2 Jahren, wobei in dieser Zeit auch schon leichte Belastungen wieder möglich sind. Nur in der Einwachsphase ist absolute Ruhe angebracht. Keine aktive Reha, keine Dreh- und Beugebewegungen usw.
Mehr manuelle Therapie und ganz leichte KG. Nix heben , tragen bis 5kg, wenn überhaupt.
Das ist mit das Wichtigste.
Dann sollte nach 12 Wochen wieder im Berufsleben gestartet werden können, wenn man einen passenden hat. Im Wechsel gehen, stehen, sitzen.
Das längere Sitzen ist nicht von Vorteil, daß merkst Du aber ganz schnell selber.

Bei 3 sich deckenden Meinungen würde ich nicht zweifeln.
Es si denn, Du lebst so weiter. Ein Gleitwirbel geht nicht von allein weg. Auch wenn Du noch keine weiteren Beschwerden hast, Taubheit ist eine OP- Indikation. Und die Schmerzen, wenn der Nerv richtig geklemmt wird, willst Du nicht haben, glaub mir.
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ingrw
Geschrieben am: 07 Aug 2023, 11:29


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Vielen Dank für Eure Beiträge!

Ja.... ich sehe es mittlerweile auch als alternativlos an.

Die Taubheitsgefühle kommen normalerweise nur beim Laufen, aber da es ja wohl nur eine Frage der Zeit ist, wann die OP notwendig ist, ziehe ich es jetzt durch, bevor der Nerv wirklich irreparabel geschädigt wird.

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paul42
Geschrieben am: 07 Aug 2023, 13:52


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Hallo ingrw

wenn du weitere med. infos zur Diagnose brauchst kannst du hier schauen.

http://www.harms-spinesurgery.com/src/plug...?m=harms.SPO01D

Die OP Empfehlung scheint fachärztlich gerechtfertigt zu sein.

Ich musste 2009 wg. fehlender Reflexe in den Beinen auf dringenen Rat der Ärzte bei L4/L5-S1 versteift werden und mir hat die OP bis heute richtig geholfen.

Auch wenn fast 1,5 jahre Regeneration nötig waren, haben sich meine Nervenbeschwerden bis auf leichte Pelzigkeit im li Sprungeglenk wieder vollständig erholt.

Wenn deine Entscheidung zur OP feststeht, ist/wäre es nun wichtig sich auf die Zeit nach der OP vorzubreiten.

Viele Grüße

paul42
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ingrw
Geschrieben am: 16 Aug 2023, 16:12


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Hallo zusammen,

heute in einer Woche ist es soweit!

Morgen habe ich mein OP-Gespräch.

Da ich gestern in der Nähe der Klinik war, in der ich operiert werde, habe ich mich einfach mal umgeschaut und durchgefragt.
Ich habe dann bereits Bekanntschaft mit den Damen der Station gemacht... und nach den Erfahrungswerten von Spondylodese-Patienten und Verweildauer im Krankenhaus gefragt.

Die Antwort lautete: Schmerzen + eine Woche Verweildauer. Die Aussage mit den Schmerzen hätten sie sich schenken können.... war nicht gerade förderlich.
Was die Verweildauer angeht, hoffe ich, dass das auch in meinem Fall so sein wird.

Mich hat aber danach folgende Frage beschäftigt: Da ich am OP-Tag mit dem Zug (40 minuten) und dem Bus (5 -10 Minuten) anreisen werde, dachte ich eigentlich, dass ich danach auch auf die gleiche Weise wieder zurückkehre.
Ich lese aber sehr oft, dass Sitzen danach eigentlich vermieden werden soll oder gar nicht wirklich möglich ist.

Wie stellt sich denn die Situation nach einer Woche dar, wenn ich dann mit Öffentl. Verkehrsmitteln nach Hause möchte?
Oder anders gefragt: Wie hat sich denn bei Euch (die ebenfalls eine Spondylodese hatten) der Heimtransport dargestellt?
Eigentlich wäre es ja wohl das Beste, wenn man "liegend" die Heimreise antritt...oder?
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Lulu
Geschrieben am: 16 Aug 2023, 17:05


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Hallo Ingw,

Du kannst in der Klinik nachfragen, ob ein liegender Heimtransport möglich ist.
Bei mir war es so, war gar kein Problem und klappte gut.


Alles Gute für Deine OP!

Lulu

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