Bandscheiben-Forum

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> Spondylodese = Dauerpatient im OP?, Anstehende Spondylodese
Yilvina
Geschrieben am: 11 Nov 2021, 21:00


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Guten Abend liebes Forum. Mein Name ist Maureen, ich bin 43 und komme aus Niedersachsen.
Ich bin sozusagen die Neue.

Ich habe in Kürze eine Spondylodese C5 C6 anstehen. Das Mrt sieht recht mies aus und aufgrund zweier fieser Stenosen droht Querschnitt.

Es soll ein Cage aus Carbon eingesetzt werden und dann fusioniert werden. So weit, so gut.

Nun wurde ich gefragt, warum ich mir keine Prothese einsetzen lasse. Bei der geplanten Versteifung lande ich anschließend immer wieder als Dauerpatient im OP. Jetzt wollte ich mal hier nach euren Erfahrungen fragen. Ich vertraue meiner Neurochirurgen voll und ganz. Sie hatte mich schonmal im März diesen Jahres auf dem Tisch nach einem ganz bösen Vorfall L5 S1 mit beginnende Cauda Syndrom.

Über Infos wäre ich sehr dankbar. Ich kann die Versteifung hinterher ja nicht wieder rückgängig machen.

Glg
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maeranha
Geschrieben am: 11 Nov 2021, 23:18


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Hallo,
wer erzählt denn so einen Unfug.
Ich wurde 2015 C5-6 versteift mit Cage, nie mehr Stress gehabt.
Die die am meisten Stress haben sind ja wohl die mit Prothesen, zumindest wenn man das Firum mal durchgeht…..
Mit freundlichen Grüßen
Peter
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blumi
Geschrieben am: 12 Nov 2021, 09:09


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Hi,

statistisch gesehen kommt es wohl bei ca. 1/4 der Versteifungen zu einer Anschlussdegeneration (die nicht zwingend operiert werden muss, je nach Situation). Dabei muss man aber berücksichtigen, dass davon ein relevanter Anteil vermutlich bereits vorschädigungen hatte, denn Wirbelsäulenverschleiß trifft ja selten nur eine Etage.
Prothesen schneiden diesbezüglich statistisch besser ab, allerdings ist dabei auch zu beachten dass sie bei schweren degenerativen Veränderungen nicht eingesetzt werden sollen.

Sie haben aber einige Nachteile, die man nicht zur Seite wischen darf, was aber die Hersteller gerne tun.

1) kann bei einigen Prothesenarten der Kern in den Spinalkanal rutschen und eine Querschnittsymptomatik hervorrufen.
2) können, wenn der Kern kaputt geht, die Prothesenteile sich gegeneinander verschieben, so dass es zu Nerveneinengungen kommen kann.
3) können die Prothesen, da ja Bewegung drin ist, auf die Dauer Metallabrieb verursachen, der von allergischen Reaktionen bis zum Auflösen der Wirbelkörper fürhren kann.
4) bleibt das Segment beweglich, so dass, wenn schon viel Degenerative Veränderungen bestehen, diese weiterhin belastet werden können, Schmerzen verursachen können und auch Nerven einengen können.
5) Muss die Prothese genau mittig eingebaut werden, da sie sonst in der weicheren Spongiosa des Knochens einsinken kann, was dann zu neuen Stenosen führen kann.
6) gibt es mit Prothesen keine Langzeiterfahrungen. Sicherlich werden sie, je nach Firma, z.T. schon über 10 Jahre eingebaut. Aber angeblich sollen die Teile ja ein Leben lang halten. Und ob sie das wirklich tun oder nach unterschiedlichen Zeiträumen Probleme verursachen, ist noch unklar, einige Studien sprechen dafür, andere nicht. Die Firmen haften aber nur fü die ersten 10 Jahre, d.h., sie können das blaue vom Himmel versprechen, dass die Prothesen angeblich ewig halten.
7) - und das ist nicht trivial - wird die Prothese ja im Knochen verankert, also quasi Spurrillen hineingefräst und die Prothese dann hineingeschlagen. Das macht das Entfernen deutlich komplizierter im vergleich zum Entfernen eines Cages. Das führt dazu, dass viele von Prothesenproblemen betroffene weite Wege und viele vergebliche Bemühungen haben, bis sie jemanden finden, der ihnen das Teil wieder entfernt.

Im Vergleich dazu gibt es bei den Cages eine über 50-jährige Erfahrung und Lernkurve, sie verknöchern (meist) nach einiger Zeit, und sobald sie fest verknöchert sitzen entstehen in diesem Segment nur noch sehr selten Komplikationen.

Es gibt sicherlich noch mehr dazu zu schreiben, das ist das was mir spontan einfällt. Bei mir entstand das Prothesenproblem durch eine nicht ideale Lage, sprich sie ragte vorne raus, was zu einem Einsinken des hinteren Teils in die weichere Knochenmitte und somit zu erneuten Foramenstenosen mit Paresen, Schmerzen und neurologisch messbaren Nervenwurzelschäden führte. Außerdem hat sie meine Statik aus dem Lot gebracht und meines Erachtens nach dadurch einen nicht geringen Anteil an den zahlreichen folgenden Bandscheibenvorfällen in meiner gesamten Wirbelsäule, das ist aber nicht belegbar.
Daher bin ich - zugegeben - nicht ganz neutral.
Auch ist nicht jede Prothese gleich aufgebaut, es gibt sicherlich bessere als die M6-C, die ich hatte.
Mein Neurochirurg meinte zu den Prothesen mal sinngmäß: Idealerweise verköchern sie rechtzeitig, bevor sie Probleme bereiten, dann sind nur ganz besonders teuere Cages.
Er hält gar nichts von den Teilen, in seiner Zeit als Klinikoberarzt hat er einige eingebaut, aber so viele Patienten mit Problemen erlebt, dass er sie in seiner Niederlassung nicht mehr verwendet.

Ich hoffe, du kannst dir aus meinen Anmerkungen ein Bild zu dem Thema machen.

LG, Elke
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Yilvina
Geschrieben am: 13 Nov 2021, 08:53


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Ich bedanke mich herzlich bei Euch Beiden.

Ihr habt mir super geholfen. Gerade beim Wirbelsäulenoperationen gibt es ja sehr viele Unsicherheiten.

Dann werde ich hier noch mal nach Erfahrungsberichten suchen, wie es einem nach so einer Operation denn geht. Ich wünsche Euch allen ein tolles Wochenende.
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maeranha
Geschrieben am: 13 Nov 2021, 10:43


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hallo,
Vielen Dank….was dann so aussieht
Palexia 100mg 3x täglich
Predisilon 75mg x 2 ( aktuell, wird wohl mehr werden )
Bei Hardcore Schmerzen noch Palexia unretadiert 1x hinzu

Und das seit Jahren…….
Also bitte keine Experimente wo sie nicht nötig sind
Mit freundlichen Grüßen
Peter
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wassermann13
Geschrieben am: 14 Nov 2021, 16:08


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Hallo,
ich wurde 2013 C5-C7 versteift und es war bis jetzt die absolut richtige Entscheidung.
Natürlich habe ich ein paar Einschränkungen, aber viel weniger wie vor der OP.
Ich drücke dir die Daumen, dass alles gut verläuft.
Bei weiteren Fragen, kannst dich gerne melden.
LG
Anja
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Yilvina
Geschrieben am: 16 Nov 2021, 14:16


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Hallo Anja, vielen Dank für das nette Angebot. Das würde ich gerne in Anspruch nehmen. Kannst du mir vielleicht etwas dazu sagen, wie sich das nach der OP im Hals anfühlt? Sind die Schmerzen schlimm?

Man hat ja ganz oft danach Schluckbeschwerden, wie ist es mit dem Essen? Lieber irgendwelche Nahrungsmittel, die gut rutschen? Kartoffelbrei mit Rührei z.b. oder sowas.

Wie lange hat es bei dir gebraucht, bis du wieder fit wirst.? Und noch eine Frage hätte ich zum Thema Schlafen. Ich bekomme keine Halskrause. Da habe ich jetzt natürlich doch Angst, dass ich im Schlaf beim Umdrehen eine dumme Bewegung mache. Vielen lieben Dank im voraus. Liebe Grüße aus Hannover


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maeranha
Geschrieben am: 16 Nov 2021, 15:41


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Hallo,
Jede OP ist anders und jeder Doc auch….,Quervergleiche fkt leider nie.
Als Aufmunterung nochmal, OP C5-6 Montags, Entlassung Mi, ja, etwas Halsschmerzen aber seitdem , 2015,!!, an der HWS schmerzfrei…..
Mit freundlichen Grüßen
Peter
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Yilvina
Geschrieben am: 16 Nov 2021, 15:57


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Danke Peter.... Das lässt hoffen...
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wassermann13
Geschrieben am: 30 Nov 2021, 15:53


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Hallo,
ich wurde damals Montag operiert und bin Donnerstag nach Hause, ohne Halskrause. Essen war von Anfang ohne irgendwelche Einschränkungen möglich. Die ersten Nächte habe ich auf dem Rücken geschlafen und dann auch wieder auf der Seite, da das meine Lieblings-Schlafposition ist.
Nach 4 Wochen bin ich wieder Auto gefahren und nach knapp 3 Monaten war ich wieder arbeiten. Was heute immer noch sehr schlecht funktioniert, ist längere Zeit nach oben zu schauen, ansonsten bin ich beweglicher wie vor der OP.
Melde dich bei weiteren Fragen.
Alles Gute
Gruß
Anja
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