Bandscheiben-Forum

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> Bandscheibenprotusion mit Myelonkontakt, OP Indikation
hans55
Geschrieben am: 11 Okt 2024, 09:44


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Guten Tag,

ich bin neu hier. Seit ca. 1 Jahr habe ich Probleme im Bereich der HWS. Vor einem halben Jahr durchgeführtes MRT ergab nur Bandscheibenprotusionen und Abnutzungserscheinngen altersbedingt.
Da mich seit ca. 2 Monaten Taubheitsgefühle im linken Arm plagen und auch aussstrahlende Schmerzen bis in das Gesicht hinzu kamen habe ich einen NC aufgesucht. Der hat aber ohne Untersuchung mich abgewimmelt.
Auf Betreiben meines Hausarztes war ich nun im MRT.
Dabei ergab sich folgender Befund:
Linkskonvexe skoliotische Fehlhaltung der HWS. Unauffälliges Alignement. Multisegmentale degenerative
HWS-Veränderungen. Regelrechte Darstellung des Myelons ohne Zeichen der Myelopathie.
Segment HWK 2/3: Keine relevanten Einengungen.
Segment HWK 3/4: Ventrale und dorsale Spondylose mit zirkulärer bis nach beidseits intraforaminal
reichende Bandscheibenprotrusion mit hochgradiger beidseits präforaminaler Enge. Spinalkanal nicht
wesentlich eingeengt.
Segment HWK 4/5: Ventrale und dorsale Spondylose mit flacher zirkulärer Bandscheibenprotrusion und
mäßiger beidseits präforaminaler und foraminale Enge. Spinalkanal nicht wesentlich eingeengt.
Segment HWK 5/6: Ventrale und auch dorsale Spondylose mit zirkulärer bis nach beidseits intraforaminal
reichende Bandscheibenprotrusion mit höhergradiger beidseits präforaminaler und foraminale Enge.
Relative Einengung des Spinalkanals wie vorbekannt.
Segment HWK 6/7: Ventrale und dorsale Spondylose mit zirkulärer bis nach beidseits intraforaminal
reichende Bandscheibenprotrusion mit Myelonkontakt sowie Facettengelenksarthrose mit hochgradiger
links präforaminaler und foraminale Enge. Relative Einengung des Spinalkanals wie vorbekannt.

Beurteilung:
HWS: Multisegmentale degenerative HWS-Veränderungen mit bis hochgradigen präforaminalen und
foraminalen Engen, Punctum maximum in Segment HWK 6/7 linksseitig. Kein Bandscheibenprolaps.

Ist dies nun eine OP-Indikation oder kann hier mit PRT-Spritzen/konservativer Therapie noch etwas erreicht werden.

Vielen Dank für eure Meinung. Einen Termin beim NC habe ich leider erst im November.

Mittlerweile ist auch meine alte lWS-Geschichte (OP vor 26 Jahren) wieder aufgebrochen. Taubheitsgefühle in beiden Beinen.
Hier muss ich noch in das MRT.


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paul42
Geschrieben am: 12 Okt 2024, 11:09


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Hallo hans55

Willkommen im Forum

Eigentlich schwach, dass sich dein NC für dich nicht interessiert.

Insgesamt zeigt dein Befund aber jahrelange Umbauprozesse.

Mit Spondylose werden knöchene Anauten bezeichnet, die sich willkürlich als Abstützungsreaktion an den WBK bilden.

Leider gibt es keine klare Defination was der Radiologe mit relativ, enggradig oder hochgradig beschreibt.

Ventrale Lagebezeichnung richtet sich vorn, Dorsal nach hinten dem Rückenmark zugewandt.

https://www.diebandscheibe.de/images/wirbel.gif
https://www.diebandscheibe.de/images/wirbel...euroforamen.gif

Präforminal ist vor dem Neuroforamen, forminal ist innenerhalb des WbK- Segmentes

Die von dir beschriebene Taubheit im Linken Arm, ist zwar Anzeichen einer neuralen Bedrängung, aber vermutlich noch keine direkte OP Indikation.

Eigentlich sollte man erstmal alles konservativ versuchen.
PRT Spritzen könnten gegen die BS Vorwöbungen vielleicht etwas Platz schaffen.

Viele Grüße

paul42
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blumi
Geschrieben am: 12 Okt 2024, 18:00


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Hallo Hans55,

ich würde mich Paul anschließen.

Wenn du auch motorische Probleme bekommst, also einerseits Kraftverlußt im Arm (wäre bei 6/7 vor allem der Trizeps) oder auch, wegen der Spinalen Enge, generelle Probleme mit der Feinmotorik oder Gangunsicherheiten, dann ist es sicherlich sinnvoll operativ vorzugehen.

Wenn es vor allem Taubheit und Kribbeln ist, was dich plagt, könnte man mittels PRTs an die Nervenwurzeln dort die Entzündungsreaktion und dadurch bedingte Schwellung vermindern und somit Platz schaffen. Parallel dazu kannst du mittels manueller therapie, ggf. Akupunktur und Neuraltherapie sowie einer Stärkung der HWS-Muskulatur und damit auch deiner Haltung ggf. zusätzlich den Problemen Abhilfe schaffen.

LG und gute Besserung,

Elke
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hans55
Geschrieben am: 13 Okt 2024, 12:30


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Vielen Dank für eure Antworten,

Das hat mir mehr erklärt als Arztbesuche und geholfen.
Vor allem habe ich tatsächlich Unsicherheiten beim Gehen oder Stehen.
Vielleicht würde das auch meine taubheitsgefühle in den Beinen erklären, obwohl ich mir das nicht vorstellen kann.
Leichte Schmerzen ziehen nun bis in den Kopf auf der linken Seite.
Bis jetzt komme ich mit leichten Schmerzmitteln ibu und Novalgin aus.
Werde nächste Woche mal zum Hausarzt gehen.
Vielleicht kann der schneller einen Termin beim nc erreichen.


Schönes Wochenende

Hans
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paul42
Geschrieben am: 16 Okt 2024, 13:15


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Hallo Hans

Jeder Hausarzt darf eine Überweisung mit Dringlichkeit „cito“ anordnen.

Wahrscheinlich wäre es besser, wenn du Rat in einer Uni Klink einholst, wenn dein erster NC so daneben lag.

Dein beschriebener unsicherer Gang sollte fachärztlich gründlicher untersucht werden.
So wie blumi bereits erwähnt hat, kann es bei dauerhaftem Kontakt zum Rückenmark, zu Beeinträchtigungen beim Laufen kommen, die dann abwärts in die Beine ausstrahlen.
Hier gibt es schon einen bekannten Vorbefund zu einer spinalen Enge.

Die weiteren Beschwerden im Oberkörper, Hals und Nacken sind vermutlich primär muskuläre Schonhaltungen mit Hartspann der Muskulatur, die sich mit Physio und MT gut behandeln lassen.

Viele Grüße

paul42
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hans55
Geschrieben am: 21 Okt 2024, 12:46


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Nochmal vielen Dank für eure Beiträge.
War jetzt bei uns im Klinikum bei nc. Seiner Meinung nach passen meine Beschwerden nicht zu den Bildern. Er sieht keinen Anlass zu OP oder prt.
Aber er nahm meine Beschwerden ernst. (So kann das nicht bleiben).
Ich werde jetzt am Donnerstag stationär auf der Neurologie aufgenommen zur Abklärung. Vor allem soll das nervenwasser untersucht werden.
Bin auf das Ergebnis gespannt.
Liebe Grüße
Hans
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paul42
Geschrieben am: 21 Okt 2024, 15:35


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Hallo Hans

Die Aussage des Arztes, dass es nicht von HWS ausgehen kann, ist schonmal gut.
Hier solltest du trotzdem weiter dran bleiben, um den Verschleissprozess zu mindern und die im Schulterbereich entstehenden Verspannungen zu vermeiden und die Muskultur zu stärken.

Hast du dem Arzt in der Klinik auch erzählt, dass es an deiner LWS auch schon mal Beschwerden gab?

Wenn du Befunde von damals zur LWS hast, solltest du die zur stationären Abklärung unbedingt mitnehmen und nochmal ansprechen.

Wenn der Gang, bzw. die Wegstrecke und das Stehen vorrangig beeinträchtigt sind, kann das auch Hinweis auf Spinalkanalstenose an der LWS sein.

Erstmal Toi Toi und abwarten, was man dir dazu erklärt.

Viele Grüße

paul42
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hans55
Geschrieben am: 01 Nov 2024, 21:02


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Nochmals ein kleines Update.
Ich war jetzt 4 Tage auf der Neurologie im Krankenhaus zur Untersuchung. Man hat etliche Untersuchungen gemacht.
Man vermutet, das ich wegen der Taubheitsgefühle im Bein Neuropathie habe. Eine Untersuchung dazu kann jedoch erst
in einer Woche erfolgen, wegen Personalmangel.
So ca. 10 Minuten vor Entlassung wurde dann doch nochmal eine Untersuchung meines Armes gemacht, mit dem Ergebnis,
dass auf dem MRT Bild ein Bandscheibenvorfall (klein) HWK 6/7 intraforaminal zu sehen sei. Der herbeigerufene Neurochirurg
untersuchte dann auch noch mal und meinte aufgrund des Kraftverlusts im Arm sollte ich eine OP in Betracht ziehen.
Wenn ich mich trauen würde, täte ich den Kopf schütteln.

Ich überlege mir das jetzt zu Hause mal über das Wochenende.
Werde aber wahrscheinlich nicht um die OP kommen.

Bearbeitet von hans55 am 01 Nov 2024, 21:03
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paul42
Geschrieben am: 02 Nov 2024, 20:24


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Hallo Hans

Wenn man bei deiner stationären Aufnahme kein MRT der LWS durchgeführt hat, kann ich auch bloß den Kopf schütteln. :nein

Kurz vor Entlassung noch eine OP Empfehlung rauszuhauen geht gar nicht :vogel

Ich denke, den kl. BSV könnte man sicherlich noch konservativ behandeln.
Mit PRT und manueller Therapie kann man gegen Muskelhartspann im Nacken viel erreichen.
Kopfschwindel kann man damit auch loswerden, aber es fehlt die Erklärung zu deinem unsicheren Gang.

Allein schon altersbedingt ist davon auszugehen, das es im Laufe der Zeit auch Veränderungen an der Lendenwirbelsäule gibt.
Hier gab es doch schon Hinweise auf eine spinale Enge.
Wie können die Neuropathie behaupten, wenn es nicht ausreichend bildgebend untersucht wurde :kinn

Aus meiner Sicht brauchst du für die LWS neue MRT Bilder.
Lass die erstmal die Finger von einer OP, bevor du nicht alle Informationen einholt hast.

Viele Grüße

paul42




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hans55
Geschrieben am: 03 Nov 2024, 20:53


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Hallo Paul,

Entschuldigung hatte ich vergessen zu erwähnen. Es wurde nocheinmal ein MRT der LWS und HWS Wirbelsäule im Krankenhaus gemacht. Diesmal sogar mit Kontrastmittel. Ich gehe mal davon aus, dass deswegen der Bandscheinbenvorfall in der HWS festgestellt wurde.

Die LWS wurde vom NC noch nicht angeschaut, das wollte er dann später tun. Insgesamt gesehen war das der erste NC der mir einen guten Eindruck machte.
Ich habe mir die Bilder vom Krankenhaus auf CD geholt. Durch reinen Zufall habe ich morgen einen Termin in einem anderen Krankenhaus bekommen. Dort will ich mir eine zweite Meinung einholen.

Insgesamt tendiere ich zu einer OP das ich zumindest die Chance habe von den Schmerzmitteln wegzukommen, da diese mir langsam an die Nieren gehen.

Wenn ich keine Probleme mehr mit dem Arm hätte könnte ich sicherlich auch mehr für die LWS trainieren.

Aber ich warte jetzt erstmal auf die zweite Meinung.

Vielen Dank erstmal


Hans
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