Bandscheiben-Forum

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> Facettengelenkssyndrom infiltration oder direkt OP
Pauline69
Geschrieben am: 24 Mai 2024, 09:12


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Liebe Lilonie,

Ich kann dir wirklich nur noch einmal empfehlen, dir einen Termin in einem wirklich renommierten Wirbelsäulenzentrum oder einer Uniklinik, Neurochirurgie, für eine Zweit-Meinung zu machen.

Höre dir an, was man dir dort zu sagen hat, was man dir erklärt und was man dir für die nahe Zukunft empfehlen würde.

Natürlich verlässt man sich auf die Ärzte, erst recht auf einen Chefarzt einer ausgewiesenen, spezialisierten Klinik.
Was soll man auch anderes tun, gerade am Anfang!
Insbesondere am Anfang einer Krankengeschichte, hat man noch nicht so viel Ahnung von dem ganzen Geschehen und kann sich ja nur auf die behandelnden Ärzte verlassen.
Man lernt erst mit der Zeit, welchen Aussagen man vertrauen kann wann es Zeit ist, sich gegebenfalls eine zweite oder dritte Meinung einzuholen, um größtmögliche Sicherheit zu erhalten.

Dein Bandscheibenfach ist definitiv nicht leer! Wenn dem so wäre, gäbe es nicht diesen Zwischenraum, zwischen den Wirbelkörpern. Bei der kleinen „Kugel“ könnte es sich um nachgerutschtes Bandscheibenmaterial handeln oder um eine Flüssigkeitsansammlung, die auf die Nervenwurzel drückt.

Anbei mal ein Foto des Aufbau‘s einer Bandscheibe

https://gelenk-klinik.de/orthopaedie-glossa...s-pulposus.html

Liebe Grüße,
Pauline

Zum Schluss nochmal ein bisschen Aufklärung über die Beschwerden und möglichen Behandlungen eines Bandscheibenvorfalls

https://gelenk-klinik.de/wirbelsaeule/bands...benvorfall.html
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blumi
Geschrieben am: 24 Mai 2024, 10:10


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Hallo Leonie,

Dein Bandscheibenfach ist definitiv nicht leer, das sieht man auf den Bildern. Ob diese "Kugel" die man da sieht, ein weiterer oder alter Bandscheibenteil ist oder eine Zyste ist auf dem Bild schwer auszumachen, da müsste man sich mal die Längsaufnahme auf die betroffene Seite verschoben anschauen um zu sehen, von wo das Teil ausgeht. Fakt ist, es drückt dir enorm auf die Nervenwurzel, und das macht natürlich ausstrahlende Schmerzen ins Bein.

Die Facettengelenke selbst sehen eigentlich, bis auf etwas Flüssigkeit, also einen kleinen Erguss, sehr gut aus, da kann man natürlich mal infiltrieren und schauen , ob durch Kortison lokal der Erguss zurückk geht und damit die Schmerzen. Viel eher würde ich aber eine PRT, also eine Spritze unter CT direkt an die betroffene Nervenwurzel, anpeilen, vielleich auch beides, aber hintereinander , um genau zu sehen, wo das Problem liegt.

Novaminsulfon alleine ist bei Nervenschmerzen nicht hilfreich. Da brauchst du Kombinationen mit speziellen Medikamenten gegen Nervenschmerzen wie Pregabalin oder Gabapentin, ein Antidepressivum gegen das Schmerzgedächtnis und ggf. noch ein Opioid.

LG, Elke
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Mina75
Geschrieben am: 24 Mai 2024, 12:42


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Hallo,

die LWS sieht m.E. jugendlich-frisch aus. Lediglich die unterste Etage ist dezent höhengemindert, vermutlich wegen des einstigen Bandscheibenvorfalls.

Der "Bubbel" könnte ein erneuter Vorfall oder eine Zyste sein, das müsste eigentlich im radiologischen Bericht (liegt der vor?) differenziert werden.

Novalgin/Novaminsulfon ist auch m.M.n. kein geeignetes Mittel gegen wirklich starke (Nerven-)Schmerzen, ausserdem ist das in mehreren Ländern verboten wegen der Gefahr der Knochenmarksdepression. Ich hatte letztere als Kind nach Einnahme dieses Medikaments entwickelt und weigere mich daher, dieses Mittel überhaupt noch mal zu nehmen (auch wenn es gefühlt mittlerweile das beliebtest verabreichte Schmerzmedikament v.a. im Krankenhaus ist und die Pflegekräfte regelmässig die Krise kriegen, wenn man sagt, "Nehme ich nicht").

Ich halte das Einholen einer zweiten qualifizierten Meinung für sinnvoll und würde Pauline beipflichten, dass in Anbetracht der Beinnervaffektion wahrscheinlich ein Uniklinikum, Abteilung Neurochirurgie der geeignete Ansprechpartner wäre. Man kann zwar m.E. schon auch zu einem niedergelassenen Neurochirurgen gehen (ich selbst bin bzw. war die längste Zeit bei niedergelassenen Neurochirurgen in Behandlung, dazu zweimal in einer Uniklinik operiert), aber das sollte dann am besten jemand sein, den ein anderer ärztlicher Kollege ausdrücklich empfohlen hat, d.h. von dem man sicher weiss, dass derjenige gute Arbeit leistet.

Viele Grüsse,
Mina75
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Lilonie
Geschrieben am: 06 Jun 2024, 15:29


Neu hier
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Hallo ihr Lieben,
Ich war nun bei meiner ersten Facettengelenksinfiltration. Die schmerzen während der Infiltration waren sehr stark. Die Nadeln wurden unter CT an die betroffene Stelle gesetzt. Das Einstechen der Nadeln war vom Gefühl ok. Das Spritzen des Betäubungsmittels und des Kortisons war sehr unangenehm und drückte sehr stark. Dementsprechend hatte ich dabei starke Schmerzen. Den einzigen „Nutzen“ den diese 4 Spritzen brachten, war das meine rechte Pobacke für 5 Stunden taub war. Danach war alles wie vorher. Es hat keine Schmerzen gemindert.

Nun habe ich in der Klinik angerufen und mitgeteilt das dieser Versuch keinen Erfolg erbrachte. Ich soll nächste Woche erneut anrufen, da mein Arzt erst nächste Woche zurück kommt. Er wird dann entscheiden wie es weitergeht. Ich wurde mehrfach gefragt ob ich wirklich sicher bin das es nichts gebracht hat. Ehm Ja bin ich…..


Zu eurer Frage im MRT Befund
Flaues Ödemsignal an den Abschlussplatten des lumbosakralen Übergangs. Geringfügiges paravertebrales Ödersignal benachbart zum Processus spinosus rechts im operativen Zugangsbereich nach mutmaßlich Fensterungsoperation rechts, passend zu fibrovaskulären Narbengewebe. Kontrastmittelanreicherung um die deutlich verdickte rechte S1 Wurzel passend zu Narbengewebe um die S1 Wurzel und entlang des leicht verzogenen Duralsackes rechts in gleicher Höhe. Kein Rezidivvorfall. Die übrigen Bandscheibenfächer unauffällig. Kreuzdarmbeingelenke regelrecht.
Auswertung: Deutliches Narbengewebe um die rechte S1 Wurzel. Kein Rezidivvorfall.


Nun bin ich sehr gespannt was seine nächsten Schritte sein sollen und werde mich dann um eine Zweitmeinung bemühen.


Ich danke euch fürs mitfühlen!!
Liebe Grüße!

Bearbeitet von Lilonie am 06 Jun 2024, 15:30
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Pauline69
Geschrieben am: 06 Jun 2024, 16:40


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Liebe Lilonie,

was genau meinst Du mit den 4 Spritzen?
Hast Du die 4 Spritzen an verschiedenen Tagen an ein und dieselbe Stelle bekommen oder hast Du 4 Spritzen auf einmal an 4 verschiedenen Stellen bekommen?

PRT oder EDT Spritzen dienen eigentlich auch dazu, zu testen, ob die Beschwerden wirklich von dieser Problemstelle ausgelöst werden! Ob man richtig liegt oder nicht. Mindestens eine kurzzeitige, positive Verbesserung sollten sie zeigen, um sie als positiven Test zu bewerten.

Der MRT Befund spricht ganz klar von keinem, nachgerutschten Bandscheibenmaterial, kein Rezidiv.
Die rechte S1 Wurzel, also Nervenwurzel, ist auffällig verdickt, dass bedeutet, dass sie, nach wie vor, stark gereizt ist, sie vermuten, durch das entstandene Narbengewebe.
Auch sind noch leichte Flüssigkeitsansammlungen vorhanden, auch diese gelten als Reizzustand.

Eine Operation ist mit diesem Befund „eigentlich“ ausgeschlossen.
Es gibt keinen Bandscheibenvorfall, der für die Schmerzen verantwortlich ist.
Dir werden die deutlich aufgequollenen Nervenwurzeln und die Flüssigkeitsansammlung die Probleme verursachen.
Gegen beides hilft „eigentlich“ am besten Kortison, lokal eigentlich noch besser, als in Tablettenform.

Häufig ist es so, dass nicht die erste PRT Infiltration zu einer Verbesserung führt!
Daher ganz zu Anfang meine Frage, ob Du die 4 Spritzen einmalig oder an verschiedenen Tagen erhalten hast.
Das Kortison wirkt nicht von heute auf morgen, meist braucht es etwas Zeit und einige Wiederholungen, bis sich eine Verbesserung einstellt.
PRT Spritzen werden daher in der Regel als Serie durchgeführt, zum Beispiel 4-6 Mal im Abstand von 1-3 Wochen.

Auf keinen Fall würde ich sofort wieder einer OP zustimmen, falls man Dir noch einmal eine anbieten sollte.
Ich würde mir mindestens eine, wenn nicht zwei, weitere Meinungen einholen.

Es wird mit einer weiteren OP, insgesamt, nicht besser!
Die Wirbelsäule wird weiter geschädigt und Du bist noch viel zu jung, um Dich ggf. etwas vorschnell, erneut, operieren zu lassen. Zumindest meiner Meinung nach.

Man sollte jetzt erstmal versuchen, alles konservativ, mögliche zu unternehmen.
Gegebenenfalls weitere PRT Spritzen, deutlich potentere Schmerzmittel, eine Kortisonstoßtherapie, ein anderes Muskelrelaxans, manuelle Therapie, eventuell eine Schmerztherapie, eventuell eine Reha.

Liebe Grüße,
Pauline



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