Bandscheiben-Forum

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> Bitte um Hilfe - Probleme L4/5/S1, Akute Hilfe
Noname
Geschrieben am: 08 Jul 2024, 21:11


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Hallo!
In den oben genannten Sehmenten gibt es ein Bulging (L4/L5) und eine Protrusion (L5/S1) mit Tangierung der Nervenwurzeln (MRT Befund von Februar)
Seit einigen Wochen hab ich Probleme mit dem rechten Bein! Es geht um plötzlich einschiessende Schmerzen beim Gehen! Ich wurde infiltriert (nicht notwendig lt Physio aber ich habe es privat machen lassen) und danach ging es ein paar Tage gut, jetzt wird es wieder schlechter… Ich bin leider vom Kopf her grade total blockiert, kann mich nicht mehr natürlich bewegen, aus Angst vor dem Schmerz! Am liebsten würde ich einfach liegen bleiben… hab aber zwei Kinder und übermorgen wollen wir in den Urlaub fliegen :-( ich nehme dexibuprofen 400mg… ich habe noch tramal hier traue ich mich aber nicht zu nehmen…
Mein Physio sagt unbedingt die kleinen Übungen machen (Becken kippen, Becken heben) ich mache sie auch mehrmals täglich bin mir aber nicht mehr so sicher! Er sagt viel gehen… mein Umfeld sagt ich soll mal die Füße still halten… habe beides schon probiert, irgebdwie ist alles „schlecht“ grade. Man sagte mir Wärme ist Gut, heute nach der Badewanne war es viel schlechter!!
Mein Physio sagt ich bin ein „ganz normaler“ Fall und das wird wieder! Aber im Moment hab ich das Gefühl nicht! Wäre um jeden Tipp dankbar!! Ich weiß nicht ob ich morgen noch mal zum Hausarzt solll.. Aber was kann der schon tun außer Schmerzmittel zu verschreiben… würde Schmerzmittel über die Vene mal Sinn machen?
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Clakie2
Geschrieben am: 09 Jul 2024, 09:32


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Hallo
Bewegung ist gut! Aber hör in dich rein und mach nicht zuviel.

Versuch ein wenig den Kopf frei zu bekommen. Ich weiß das ist leicht gesagt. Ich bin da genauso wie du. Achte darauf nicht schwer zu heben, dich rückengerecht zu bücken und wenig zu sitzen.

Ich würde auch nochmal zum Hausarzt gehen und mir Schwerzmittel verschreiben lassen. Die sorgen dafür das du nicht noch mehr "verkrampfst".

Ich wünsche dir gute Besserung!

Claudia
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Marie2022
Geschrieben am: 09 Jul 2024, 10:38


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Hallo,

ich will mal versuchen strukturiert zu antworten

Wärme/Kälte: Hier muss man ausprobieren was hilft. Mit Wärme ist auch eher eine lokale Anwendung gemeint. Wärmeflasche zB oder Körnerkissen um die lokale Verspannung zu lösen.

Schmerzmittel: Deine Frage ob Schmerzmittel über die Vene Sinn machen verstehe ich nicht ganz. Es hat (bei gleicher Dosierung) dieselbe Wirkung, egal ob intravenös oder oral genommen.

Dein aktuell angeführtes Schmerzmittel ist recht gering - hier wäre für die Urlaubszeit noch deutlich Luft nach oben.

Insgesamt scheint Dein Befund wirklich eher harmlos. Leider musst du Dich - wie viele Bandscheibengeplagte - in Geduld üben.

Leichte Bewegung macht immer Sinn! Spazierengehen, sehr leichte, mit der Physio abgestimmte (!) Übungen und niemals in den Schmerz reingehen sollten Deine Heilung unterstützen.

Genieß Deinen Urlaub und versuche mit einer entsprechenden Medikation möglichst schmerzarm/schmerzfrei zu werden und versuche die Ruhe zu bewahren und Dich nicht reinzusteigern. Ich weiß, leichter gesagt als getan.

Alles Liebe und schönen Urlaub!
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Pauline69
Geschrieben am: 09 Jul 2024, 11:16


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Hallo Noname,

herzlichen Willkommen bei uns im Forum :;

Ein Hausarzt ist nur der allererste Ansprechpartner, er kennt sich, in der Regel, nur sehr suboptimal mit den Knochen, den Nerven und insbesondere der Wirbelsäule aus.
Die bessere Wahl wäre ein Orthopäde.

Die einschießenden Schmerzen kommen durch die Nervenbedrängung, wenn ich das richtig interpretiere, wird es bei Dir durch L5/S1 ausgelöst. Das ausgetretene Bandscheibenmaterial reizt die Nervenwurzel.
Eine herausgetretene Bandscheibe kann, mit der Zeit, durch Austrocknung, kleiner werden, sodass der betroffene Nerv weniger bedrängt wird, dauert aber zwischen 3 und 6 Monaten.

Den Aussagen von Physiotherapeuten würde ich nur begrenzt vertrauen, was nicht heißen soll, dass sie grundsätzlich nicht recht haben können.
Aber, die Aussagen Deines Therapeuten sind schon recht schwierig. Er ist weder der Fachmann, ein MRT wirklich beurteilen zu können, noch ist er ein Orthopäde oder ein Neurochirurg.

Der absolute Fachmann für Probleme an der Wirbelsäule, mit eingeengten Neuroforamen, einer Spinalkanalstenose und ausstrahlenden Schmerzen, wäre der Neurochirurg.
Es gibt auch Orthopäden, die sich gut damit auskennen und im Falle eines leichteren Bandscheibenvorfalls durchaus gut helfen können.

Es gäbe verschiedene Möglichkeiten, die Dir effektiv helfen könnten:
- Eine Kortisonstosstherapie, in Tablettenform oder als Infusion - nimmt den Reizzustand aus dem Gewebe, der Nervenwurzel
- Eine Serie an PRT Spritzen unter CT - nur eine Kassenleistung, wenn sie von einem Schmerztherapeuten verordnet worden sind
- potentere Schmerzmittel, wie Novalgin, Tramal oder Tilidin - auch als Kombination möglich
- ggf. ein Muskelrelaxans, wie Myditin oder Tizanidin
- ein Medikament gegen Nervenschmerzen, wie Pregabalin oder Gabapentin - wird langsam aufdosiert (langsam höher dosiert) und dauert bis eine Wirkung eintritt jeweils ca. 1-2 Wochen

Eine ausreichende LEICHTE Bewegung, spazieren gehen, schwimmen - liegen ist kontraproduktiv, es schwächte die gesamte Muskulatur, hier besonders die Rückenmuskulatur.

Lokale Wärmebehandlung, um die verkrampfte Muskulatur zu lockern.

Gute Besserung und viele Grüße,
Pauline
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Noname
Geschrieben am: 09 Jul 2024, 12:20


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Vielen Dank für eure Antworten!!
Mein Hausarzt ist leider im Urlaub deshalb kann ich vor meinem Urlaub da nicht mehr hin… Seine Vertretung bei der ich war hat mir die Tramal gegen die Nervenschmerzen aufgeschrieben… Aber wie gesagt ich habe noch nie ein Opiat genommen und wahnsinnigen Respekt vor dem Nebenwirkungen!

Der Urlaub selbst macht mir weniger Sorgen - viel mehr die Ab und Abreise. 20 min im Auto zum Flughafen, dann 2 Stunden Im Flieger und dann noch mal eine Stunde zum Hotel!

Ich habe mir gestern Abend und heute Morgen jeweils eine Seractil eingeworfen und schmiere mit Voltaren… im Moment geht es sehr gut… habe nur Angst dass ich im Urlaub zum Notfall werden… diese unkalkulierbaren Schmerzen machen mich echt fertig… vor Wochen hatte ich noch eher einen Dauerzug ins Bein, Verkrampfungen in der Wade und Probleme beim bergauf gehen… das ist nun alles weg, hin und wieder fühlt sich das Bein noch minimal komischer an als das andere aber geblieben sind diese bewegungsabhängigen, willkürlichen einschiessenden schmerzen, wenn auch selten. Hin und wieder merke ich eine leichten ziehenden Schmerz im Gesäß und/oder Knie und Wade. ist diese Entwicklung insgesamt positiv? Würde schon sagen oder .. .. :-(
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Noname
Geschrieben am: 09 Jul 2024, 12:24


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Der Orthopäde der die MRT Bilder angeordnet hat meinte im Februar nur nicht operieren… er meinte wenn es mal gar nicht mehr aushaltbar ist kann man mal infiltrieren… das hab ich ja gemacht. Ansonsten hat er mir nicht mal Physio aufgeschrieben. Damals muss man sagen hatte ich sich noch andere schmerzen - die waren direkt an der Lws mit Ausstrahlung in Hüfte und teils beide oberschenkel. Zwischendrin war ich mal fast schmerzfrei, bis zu zwei aufeinanderfolgenden Ausritten, da kam dann dieser stechende, einschließende Schmerz ins rechte Bein…
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Pauline69
Geschrieben am: 09 Jul 2024, 12:33


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Hallo Noname,

wenn Du das Tramal gut verträgst, gibt es unter Umständen keine nennenswerten Nebenwirkungen.

Als ich es das erste Mal einnahm, ging es mir gut, Schmerzen deutlich reduziert bis weg und ich hatte keinerlei, spürbaren Nebenwirkungen, ABER, das ist natürlich von Mensch zu Mensch verschieden.
(vielleicht einen vorsichtigen Versuch wagen)

Kommst Du aus der Schweiz? Die Medikamente, die Du nennst, sind hier bei uns in Deutschland wenig bekannt.

Eigentlich sollte man davon ausgehen, dass es ein gutes Zeichen ist, dass ein erheblicher Teil Deiner Beschwerden bereits vergangen sind.

Wenn Du keinen kritischen Befund, laut MRT, hattest, sollte man nicht davon ausgehen, dass Du zu einem Notfall im Urlaub wirst.
Ein kritischer Befund wäre eine hochgradige Einengung der Neuroforamen oder eine hochgradige Einengung des Spinalkanal‘s. Eine beginnenden Parese, im Sinne von deutlichem Kraftverlust.

Da diese Dinge nicht vorzuliegen scheinen, ist der Rückgang Deiner ausstrahlenden Schmerzen als positiv zu werten.
Die Nervenwurzel scheint sich zu beruhigen.

Daher würde ich den Urlaub, insbesondere die Fahrt dorthin, nicht als großes Risiko ansehen.
Versuche mit relativ gradem Rücken zu sitzen, eventuell mit einem Keilkissen, wenn vorhanden.

Du solltest aber auf jeden Fall ruckartiges und schweres Heben vermeiden, Koffer ins Auto, Koffer vom Kofferband heben, Koffer die Treppen hoch oder runter tragen.
Geh viel schwimmen im Urlaub, das hilft die kleine Rückenmuskulatur zu stärken und kleine Blockaden, aufgrund von Muskelverspannungen zu lösen.

Ruckartige Sportarten und/oder harte Stöße beim Sport solltest Du möglichst vorerst vermeiden, das geht sehr auf die Wirbelsäule, insbesondere auf akut geschädigte Bandscheiben. Joggen, Tennis oder Golf sind in diesem Zustand nicht nicht zu empfehlen.

Liebe Grüße,
Pauline
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Noname
Geschrieben am: 09 Jul 2024, 13:34


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Danke dir.
Naja, wie gesagt, das MRT ist von Ende Februar. Da wurde ja die Tangierung der Nervenwurzeln schon festgestellt. Es steht auch dass keine absolute vertrebostenose vorliegt und die neuroforamina ausreichend weit sind. Allerdings waren die Schmerzen da, wie schon beschrieben, anders, vor allen morgens hatte ich da recht starke, dauerhafte Schmerzen direkt an der Lws und in Gesäß und Oberschenkel ausstrahlend die über den Tag besser wurden. Sie waren dauerhafter, aber nicht so einschiessend „strommässig“und einseitig. Direkt an der LWS hab ich im Moment keine Schmerzen. Vor der Infiltration hatte ich auch kurzzeitig kribbeln und muskelzucken im Bein. Das ist jetzt auch wieder weg. Fersen und Zehenstand funktioniert.
Ein „aktuelles“ MRT gibt es nicht, der Orthopäde bei dem ich zur Infiltration war hielt es scheinbar für nicht nötig.
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