Bandscheiben-Forum

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> Versteift und Prothese?
doar
Geschrieben am: 05 Jun 2024, 21:49


Stammgast
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Hallo zusammen,

ich leite seit vielen Jahren unter chronischen LWS Beschwerden. Hab Osteochondrose, Facettengelenksarthrose, Spondylarthrose und Bandscheibenvorfälle. Wurde L4S1 versteift, seitdem war ich nie wieder schmerzfrei. Ein Jahr später bekam ich eine Bandscheibenprothes eine Etage darüber. Die Beschwerden wurden sogar schlimmer statt bessern. Letztens hörte ich von jemand, das eine Prothese über einer Versteifung wohl sehr kontraproduktiv sei. Kann das jemand bestätigen? Kann das Eine Erklärung für meine andauernden Beschwerden sein? Vor meiner Versteifung war ich bei Tilidin, jetzt bei Hydromorphon… Kein Arzt nimmt mich mehr ernst meinen sie könnten mir nicht mehr helfen. Ich bin ratlos und erschöpft. Hat noch jemand eine Idee, was ich machen könnte oder was überhaupt mein Problem ist? Laut Bildern sieht immer alles 1A aus Schmerzen hab ich trotzdem wie verrückt. Danke im Voraus.
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Pauline69
Geschrieben am: 06 Jun 2024, 05:36


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Hallo doar,

wenn ich mit meiner Meinung nicht ganz falsch liege, ist eine Prothese, bei Deinem Befund, schon mal ganz grundsätzlich kontraproduktiv!

Bei Arthrosen, insbesondere der Facettengelenke, aber auch in der gesamten Wirbelsäule, hätte man gar keine Prothese wählen sollen, es hätte Ruhe in die LWS gehört, damit die Arthrosen nicht noch mehr gereizt werden.

Es tut mir sehr leid, dass Du diese starken Beschwerden hast und vor allem, dass Dich niemand wirklich ernst nimmt.
Bist Du denn bisher „nur“ bei Deinem Operateur zwecks Wiedervorstellung gewesen oder hast Du auch schon komplette Fremd-Kliniken zwecks Beurteilung aufgesucht?

Wenn nein, dann würde ich Dir dringend raten, eine Zweitmeinung (oder auch eine Drittmeinung) in einer Uniklinik einzuholen!

Elke hatte eine Revision-OP an der HWS in einer Klinik, die sich traut, eine Prothese auch wieder auszubauen!
Sie wird sich sicher noch melden und ihre Meinung dazu abgeben.

Einen zumutbaren Zustand hast Du so auf keinen Fall und es sollte, meiner Meinung nach, unbedingt gehandelt werden! (auch wenn bisher alle der Meinung sind, laut MRT Bildern säße alles perfekt!)

Liebe Grüße,
Pauline
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doar
Geschrieben am: 06 Jun 2024, 09:21


Stammgast
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Liebe Pauline, vielen Dank für deine Antwort. Irgendwann, wenn man nur noch mit Meditationshinweisen oder „sie müssen sich damit abfinden“wieder weggeschickt wird, bleibt wenig Mut. Ich habe nach der OP noch eine weitere Zweit Meinung eingeholt bei einem anderen Neurochirurg. In einer Uniklinik war ich noch nicht das ist ein guter Tipp. Vielleicht werde ich mich mal dahin auf dem Weg machen. Liebe Grüße
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Pauline69
Geschrieben am: 06 Jun 2024, 09:36


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Liebe doar,

ich würde die Aussage solange nicht akzeptieren, solange ich nicht zufrieden bin und der Zustand nicht akzeptabel ist.

Leider ist es mittlerweile nicht selten so, dass man dafür sehr viel Geduld und Durchhaltevermögen aufbringen muss!

Ich könnte mir vorstellen, dass diese Aussagen deshalb so geäußert worden sind, weil keiner dieser Ärzte sich an eine Revisionsoperation heranwagen würde oder möchte - also reiner Eigenschutz der aussagenden Ärzte!

Niemand dieser Ärzte muss auch Deine Schmerzen ertragen und sich mit diesem Zustand zufrieden geben und damit leben.
Dann lässt sich leicht sagen, da kann man nichts machen „Sie müssen sich damit abfinden“!
Sorry, eigentlich eine absolute Frechheit!

Bleibe hartnäckig und gehe den Weg weiter - solange bis Du an der richtigen Stelle angekommen bist.
Bis man Dir mindestens eine einleuchtende Erklärung gegeben hat oder es mit Verstand, ausreichend, begründet hat.
(ob es tatsächlich an der Prothese liegt, ist ja nur eine Einschätzung von mir)

Liebe Grüße,
Pauline
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blumi
Geschrieben am: 06 Jun 2024, 15:06


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Hallo doar,

Ich kann dir aus meiner Erfahrung auch nur dazu raten, nicht aufzugeben. Die Aussage, dass du dich damit abfinden musst. ist eine Frechheit. Ja , es entmutigt sehr, wenn man sich solche Aussagen anhören muss und manchmal zweifelt man an sich selbst, insbesondere wenn man in die Psycho-Schiene abgeschoben wird.
Ja, es wird vermutlich nicht mehr so werden wie vor deinen OPs, aber ein Zustand muss so werden, dass du damit gut leben kannst, möglichst ohne dich so zudröhnen zu müssen wie zur Zeit?

Bist du bei einer Schmerztherapie in Behandlung? Was ist denn dort die meinung?

Ich sehe das wie Pauline: wenn schon deutliche Arthrosen vorhanden sind und du eine Prothese einbaust, kommt in den Bereich nie Ruhe rein. So ging es mir mit meiner HWS-Prothese, erst nachdem die Entfernt und der Bereich versteift wurde hatte ich wieder das Gefühl einer einigermaßen normalen Statik und nicht das einer Dauerverkrampfung der gesamten Halsmuskulatur, und die C6-Wurzel (eingezwängt durch die entstandenen Anbauten) konnte gerade noch so gerettet werden. Ein wenig Schwäche ist im Bizeps links geblieben, aber allein schon diese Nervenschmezen nicht mehr zu haben ist eine große Erleichterung.

Aber ich musste auch ziemlich viele Ärzte aufsuchen, bis ich jemanden fand, der mir das Teil entfernte. Letztlich bin ich in Offenbach bei Prof. Rauschmann gelandet (auf empfehlung eines befreundetet Frankfurter Neurochirurgen, noch aus Studizeiten). Die BGU Frankfurt hätte es auch gemacht.

Ob dir auf der Höhe jemand die Prothese entfernt oder ob man dir eher zur Versteifung bei liegender Prothese raten wird kann ich dir nicht sagen, ggf. wird dir auch zunächst eine stationäre Schmerztherapie (ggf. auch zur Differentialdiagnostik) angeboten werden.

Aber ich würde auch schauen, in einer großen Wirbelsäulenklinik 3./ 4. oder 5. Meinungen einzuholen. Aufgeben kannst du nicht, denn so ist es nicht gut, das ist es erst dann wenn du mit dem Zustand zufrieden bist und nicht wenn irgendwelche Bildgebungen der Meinung sind. Lass dich nicht unterkriegen!

LG, Elke
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doar
Geschrieben am: 06 Jun 2024, 16:29


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Vielen Dank liebe Elke, für deine Antwort.

Wie gesagt ich weiß bis heute nicht was wirklich mein Problem ist… ist es die Osteochondrose in der versteifen Region? Die Arthrose oder etwas anderes. Angeblich wurde mir die Bandscheibenprothese nur wegen eines Bandscheibenvorfalls eingebaut. Die Arthrose und Osteochondrose liegt im unteren still gelegten Bereich. Ich kann nicht mal genau die Schmerzen lokalisieren.. teils sind sie in der Prothesengegebd manchmal auch tiefer Richtung ISG. Oft auch Schmerzschübe … ein bis zweimal im Monat für mehrere Tage ist es extrem schlimm, dass nicht mal die Schmerzmittel anschlagen..

Die Schmerztherapeutin haben wohl wenig Ahnung von der Materie sind ja meist nur Anästhesisten. Mein erster hat sich nicht malmehr meine Diagnosen ordentlich angeschaut. Vor kurzem meinte er dann er wüsste nicht mehr weiter und meinte, ich solle die ganzen Schmerzmittel absetzen. Irgendwann tritt halt immer die Gewöhnung ein und sie wirken immer weniger. Die Neue hat mich in 5 Minuten abgefertigt mit Hydromorphon meinte meine Schmerzen kämmen von den Operationen… Ihr habt recht ich darf mich nicht unterkriegen lassen. Sonst lande ich irgendwann auch noch beim Psychiater.😕 Werde mir jetzt einen Termin in der Uniklinik Tübingen machen. Mal schauen ob dabei was rauskommt. Vielen Dank für eure Hilfe. Glg
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