Bandscheiben-Forum

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> Versteifung L5/S1 li
tornibaer
Geschrieben am: 22 Apr 2023, 22:51


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Hallo Karin,

danke auch dir für deine Einschätzung. Ja, der Fahrradsturz war nicht ohne. Kann leider nicht beurteilen, ob der Sturz so manches in Gang gesetzt hat. Dafür fehlt mir der unmittelbare Vorher/Nachher Vergleich, obwohl ich nach dem Sturz beim Durchgangsarzt geröntgt wurde. Er meinte, der vorliegende Verschleiß wäre schon vorher so gewesen.

Bei dir sind es ja gute 13 Jahre seit der Versteifung. Und wie geht es dir heute? Gibt es Einschränkungen oder Dinge im Alltag auf die man immer achten muss? Oder ist das Leben mit der Versteifung so gut wie normal möglich?

Ich werde am Montag die zweite PRT probieren und die Techniker Krankenkasse um eine Zweitmeinung bitten.

LG

Björn
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tornibaer
Geschrieben am: 24 Apr 2023, 10:27


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Guten Morgen,

habe heute Morgen einen OP Termin für den 02.05.2023 bekommen. Am kommenden Freitag soll ich vorbeikommen und u.a. den Vertrag unterschreiben. EKG, Blutabnahme und ein Gespräch mit dem Narkosearzt fällt auch an. Ehrlich gesagt bin ich vom Gefühl nicht soweit. Ist ja auch ziemlich schnell vom Zeitraum her. Hatte ein Telefonat mit einem Facharzt der Techniker Krankenkasse. Er ging auf meine Symptome ein. Er sagte man sollte Symptome operieren und keine Befunde/Bilder. Zusätzlich sollte ich einen Nervenarzt konsultieren, da dieser generell neutral sei und sich ein Bild von meinem Zustand der Nerven machen wird. Er meinte auch das es in Deutschland viel zu oft/schnell zu Versteifungen kommt, da das Geschäft riesig ist. Solange keine Lähmungen/Nervenschäden vorliegen bzw. man noch Zeit hätte, sollte man alles Konservative ausschöpfen.

Vielleicht sollte ich eine umfangreiche konservative Behandlung angehen und alles probieren was geht. Vielleicht ist eine Aussage vom Neurologen auch in gewisser Form hilfreich.

Sollte ich es auch mit TENS probieren?
Ich bin in einer Zwickmühle. Fühle mich durch den sehr schnellen OP Termin sehr unter Druck gesetzt.

Sollte ich den verschieben/absagen? Wäre doch legitim oder? Habe auch so große Angst „was kommt danach“. Meine Frau und unsere drei Kinder brauchen mich. Unsere Kleinste ist gerade 16 Monate alt und ist so ein Papa Kind.

Meine Frau ist auch voll berufstätig und muss zur Zeit schon vieles ohne mich machen. Wie wird es erst sein, nach der OP, wo man überwiegend liegen muss.

Ihr kennt das aus Erfahrung selber. Aber gibt es ein Fünkchen Hoffnung das ich die Sache konservativ in Griff kriegen könnte?

Spannend war auch die Aussage vom Facharzt der TK, dass im Ausland viele Fälle konservativ besser behandelt werden als mit Operationen.

Heute Nachmittag probiere ich die zweite PRT. Hoffe ich habe nicht wieder solche Schmerzen von auf dem Bauch liegen.

Wünsche euch allen einen schönen Wochenbeginn.

LG
Björn

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intruder4711
Geschrieben am: 24 Apr 2023, 11:47


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Hallo Björn,

Wenn du dir bei der OP nicht sicher bist, dann mache es lieber nicht.
Das ist kein Spaziergang, du musst für die OP und die Zeit danach absolut bereit sein, und den Eingriff auch wirklich wollen.
Unterschätze die Psyche nicht, nur wenn du dafür bereit bist, wirst du auch die harte Zeit danach überstehen.

Wenn der Leidensruck hoch genug ist, ist die OP eine Erlösung, wenn du das nicht so empfindest, versuch lieber noch alle Alternativen.
PRT ist meines Wissens nach ein Mix aus entzündungshemmenden und abschwellenden Medikamenten, das wird nicht viel helfen, wenn du eine Stenose hast.
Es schadet aber auch nicht.
Wenn ich deinen Bericht richtig gelesen habe, hast du einen Gleitwirbel, der die Bandscheibe darunter schon ziemlich „weggeschmirgelt“ hat.
Das wird nicht besser, auch nicht mit Physio, im Gegenteil, gegen diesen Bandscheibenabbau kannst du eigentlich gar nichts machen.
Hatte ich auch, aber auf zwei Ebenen.
Da hilft leider nichts außer der Versteifung. Eine Bekannte hat eine Spinalkanalstenose beseitigen lassen ohne Versteifung, nur um ein halbes Jahr danach doch versteift werden zu müssen, da die Wirbelsäule instabil geworden ist.
Aber, wie gesagt, wenn du nicht soweit bist, sag den Termin ab und versuche es mit Physiotherapie.
Solange du keine Ausfallerscheinungen hast, kannst du die OP herauszögern.
Aber eines solltest du bedenken: Nerven, die sehr lange „gequält“ worden sind, brauchen auch sehr lange, bis sie nicht mehr beleidigt sind.
Allerdings hast du die Probleme schon so lange, dass ein paar Monate hin oder her nichts ausmachen werden.
Ganz wichtig:
Zweitmeinung, wenn nötig auch Drittmeinung.
Und: Hör auf dein Bauchgefühl, sei aber ehrlich zu dir selber.

Alles Gute!

Trudi
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karin59
Geschrieben am: 24 Apr 2023, 12:20


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Hallo,
Ja, 13 Jahre ist schon was.
Ich habe lange Zeit gebraucht, um wieder normal zu leben.
Innerhalb von 4Jahren hatte ich dann außerdem beide Hüftgelenke ersetzt bekommen.
An Einschränkungen habe ich eine bleibende Wurzelläsion und auf Grund der damaligen Lähmungserscheinungen doch eine Kraftlosigkeit im Bein.
Das ist Beides unangenehm, lässt sich aber größtenteils kompensieren.
Was mich sehr stört ist, daß ich deshalb nicht ausdauernd länger laufen kann. Ich bin immer zum Pausieren gezwungen, auch wegen der ISG-Beschwerden, die durch die Eingriffe doch präsent sind. Außer dehnenden Übungen, Physio und KG gibt es da kaum andere Hilfen.
Wie gesagt, ich habe lange gebraucht.
Trotzdem habe ich immer wieder versucht, alles so normal wie möglich zu machen.
Ich musste mir einen neuen Beruf suchen. Das hat aber nix mit den OPs zu tun. Ich war betriebsbedingt gekündigt.
Leider hatte ich schlechte Voraussetzungen etwas passendes zu finden. Und so rutschte ich in Richtung Hartz. Das wollte ich aber nicht.
So habe ich mich für Aushilfen bei einem Landgasthof im Garten beworben. Ich wurde eingestellt und nach einiger Zeit wurde ich auhilfsweise in der Küche beschäftigt. Seit 2015 war ich nun dort fest angestellt. Keine leichte Arbeit , ohne große Pausen , intensiv und meist sehr lange Stunden.
Jetzt ist die Zeit gekommen, da ich kräftetechnisch doch an Grenzen gelange und bin vorzeitig in Rente gegangen. Bis zu offz. Vollen Altersrente hätte ich noch 1,5 Jahre zu arbeiten.

Also, Ihr seht : es ist nicht immer alles vorbei mit Spondy. Nur muß es wirklich überlegt sein, ob und wann ich sie durchführen lasse. Bei mir lagen die Hüften immer im Vordergrund, eine angeb. Dysplasie. Die Rückenbeschwerden wurden nicht oder viel zu wenig berücksichtigt. Èinfach auch vor dem Hintergrund : Rücken hat Jeder. OP muß nicht sein.
Tja, ds hab ich jetzt davon.
Ich will aber nicht Jammern, mir geht es gut.
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tornibaer
Geschrieben am: 24 Apr 2023, 12:24


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Hallo Trudi,

vielen lieben Dank. Ob ich mich solange quälen möchte um der Operation gefasst ins Auge zu sehen, würde mir glaube ich nicht viel bringen. Bereit sollte man dafür sein. Da stimme ich dir voll und ganz zu. Aber was ist wenn man so oder so Zweifel hat.

Darf ich dich nach deinem Werdegang fragen bzw. wie war deine OP und besonders die Zeit danach? Wie geht es dir heute?

Wie stark werden die intakten Wirbelsegmente beeinträchtigt?

Ist die Gefahr wirklich so groß irgendwann nach oben hin weiter versteift zu werden?

LG
Björn
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tornibaer
Geschrieben am: 24 Apr 2023, 12:58


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Hallo Karin,

hatten fast zeitgleich gepostet:-).

Dein Werdegang ist ja ziemlich hart gewesen. Aber das es dir nach heutiger Sicht soweit gut geht, ist ausschlaggebend. Ich hoffe auch für dich das es so bleibt bzw. in Zukunft noch besser wird.

LG
Björn
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intruder4711
Geschrieben am: 24 Apr 2023, 14:21


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Hallo Björn,

Ich bin noch ganz frisch in dieser Thematik, bin erst im Januar versteift worden, L4 bis S1. Meinen Bericht findest du hier: https://www.diebandscheibe.de/ibf/index.php?showtopic=66284

Mir geht es jetzt nach gut 3 Monaten ziemlich gut, auch die Narbe ist inzwischen endlich zugeheilt, nach einer erneuten Wundrevision.
Das war aber einfach Pech.

Ich habe kaum noch Schmerzen, nur beim Aufstehen aus dem Liegen habe ich noch die "Anlaufschmerzen". Ich hoffe aber, dass das noch weggeht.

Ansonsten bin ich mittlerweile "eingeschränkt alltagstauglich".

Ich kann Autofahren, kann auch stundeweise am Schreibtisch sitzen, gehe einkaufen (wobei ich meinen Mann zum Tragen mitnehme... :D ), treffe mich wieder mit Freunden und so weiter.

Die OP bereue ich (bisher) nicht, es ist alles viel besser als vorher, und ich hoffe, dass es so bleibt.

Hatte ich Zweifel?
Klar, je nach Tagesform mal mehr und mal weniger, alles andere wäre auch fahrlässig.
Trotzdem war für mich irgendwann klar, dass ich da durch muss, wenn ich mein Leben zurückhaben möchte.

Ich habe die OP deswegen auch länger geplant, und habe alles für die Zeit danach geregelt, also mich mit meinen Auftraggebern auseinandergesetzt und ihnen die Wahrheit gesagt.
Mein Mann arbeitet zum Glück größtenteils im Homeoffice, dadurch war die Planung hier nicht so schwierig, denn am Anfang braucht man einfach Hilfe.

Über die weiteren Wirbelsegmente kann ich natürlich noch nichts sagen, aber laut meinem Physiotherapeuten hängt da viel ab, wie diszipliniert man nach der OP die Bewegungen auf "rückenschonend" umstellt.
Aber da können dir ältere Hasen sicher besser helfen als ich.

LG

Trudi
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tornibaer
Geschrieben am: 24 Apr 2023, 20:03


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Hallo Trudi,

danke dir. Ist doch super das es dir nach 3 Monaten so gut geht. Das spricht schon mal für eine gelungene OP.

Rückenschonende Bewegungsabläufe und Training der tiefen Rücken/Bauchmuskeln müssen sicherlich Bestandteil eines jeden „Versteiften“ sein.

Vorhin hatte ich meine zweite PRT. Dank Tramadol kamen die Schmerzen (bauchliegend) die letzten Minuten zum Vorschein. Hatte trotz PRT Schmerzen im linken Gesäß/Becken und Wade/Fuss.

Der Orthopäde meinte beim ersten Mal, die Schmerzen/Ausstrahlung könnten auch vom Becken kommen. Das meinte er heute auch nochmal. Die PRT sollte eigentlich Wirkung zeigen. Ansonsten wäre es nicht die Wurzel L5/S1 li.

Das irritiert mich zudem. Die extremen Schmerzen fingen ursprünglich im linken Gesäß an (vor vier Wochen). Er sagte der Ischias könnte im Beckenbereich die Ausstrahlung bis in den Fuss leiten. Wenn die PRT von heute nichts bringt, möchte er mir am kommenden Donnerstag eine Injektion ins Becken geben.

Zudem habe ich am Donnerstag noch ein Gespräch mit meiner Orthopäden, die vor dem MRT die Diagnose „Piriformes Syndrom“ gestellt hatte.

Wenn es ein Problem im Becken wäre, könnte ich dann überhaupt 1 Stunde so gut wie schmerzfrei auf dem Indoor Bike radeln? Das kann ich nach wie vor noch.

Ich stelle mir nur bildhaft vor, dass die Neuroforamenstenose mit den ganzen Schäden zwar vorliegt, Schmerzen/Kribbeln/Taubheit usw. einer anderen Quelle entspringen.

Liebe Grüße

Björn
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karin59
Geschrieben am: 24 Apr 2023, 22:13


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Hallo,
Warst Du schon bei einem Neurochirurgen in einem WS- Zentrum ?
Orthopäden sind für diese Art Nervenprobleme (kribbeln, Taubheit) nicht der richtige Ansprechpartner.
Es sollte ein neues MRT gemacht werden, auch das wird vom NC anders begutachtet.
Kribbeln kommt nicht von knöchernen Strukturen. Und eine Spondylolyse (Spalt an den Wirbelbögen) kann auf beiden Seiten vorhanden sein. Dadurch kann die WS ins Rutschen kommen bei einem Auslöser z.B. dem Fahrradunfall. Es kann dann durchaus auch bei einem Wirbelgleiten Grad I zur Bedrängnis oder Quetschung der Nerven kommen, zumal Deine BS an Höhe verloren hat.
Ich würde zur Sicherheit einen NC aufsuchen.
Wenn die Beschwerden wandern von li/re , hat das nicht mit dem Becken zu tun.
Durch eine Wirbelsäulenschädigung kann durchaus ein schmerzhaftes ISG entstehen. Und das äußert sich auch im Gesäß, der Leiste und kann bis in die Zehen ziehen.
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tornibaer
Geschrieben am: 24 Apr 2023, 23:16


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Hallo Karin,

letzten Freitag war ich bei einer Neurochirurgin in der Tabea Klinik Hamburg. Sie überließ mir die Entscheidung zur OP. Eine Zweitmeinung bekomme ich diese Woche von einer Neurochirurgin die sich zusammen mit der PRT Einrichtung auf einer Etage befindet.

Das letzte MRT ist vom 06.04.2023 (angehängt beim ersten Posting). Nochmals ein Neues?

Ist es eigentlich normal, dass die Schmerzen im unteren Rücken eigentlich gar nicht präsent sind? Die überwiegende Schmerzzone beginnt Hüfte/Becken links, über Oberschenkel links außen, Knie links außen, Wade links außen, Fußgelenk bis in die Zehen.

Auch nach der heutigen PRT zieht es in den Bereichen noch stärker (obwohl ich weiterhin Tramadol nehme).

Sollte ich einer Injektion ins Becken zustimmen? Der Arzt (PRT) sagte noch, ich könnte noch eine Injektion direkt in die Mitte des Nervs bekommen. Soll dann irgendwie geflutet werden. Wo er mir sagte, es bestehe hier ein zusätzliches Risiko (es könnte ein Loch im Nerv bestehen bleiben), winkte ich ab.

Gehe jetzt schlafen.

Euch allen eine gute Nacht

LG
Björn
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