Bandscheiben-Forum

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> Spondy am 12.01.2023, Ein Bericht
intruder4711
Geschrieben am: 16 Mär 2023, 13:45


Öfter dabei
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Hallo ihr Lieben,

ich bin am 12.01.2023 von L4 - S1 versteift worden.
Operation hat 4-6 Stunden gedauert (ich bin zwar im Aufwachraum wach gewesen und habe auf die Uhr geschaut, aber ich weiß es nicht mehr...)
Schmerzen danach so gut wie keine, erste Nacht perfekt geschlafen.

Am nächsten Tag wurde mir der Blasenkatheter gezogen und ich durfte aufstehen. Ging gut, ich habe sofort gemerkt, dass die ausstrahlenden Schmerzen weg sind.

Was für ein Gefühl!

Nach 4 Tagen Krankenhaus bin ich entlassen worden, Heimfahrt als Beifahrer im Auto ging gut, habe mit mehr Problemen gerechnet.

Danach erst mal viel gelegen.

Ich hatte Targin als Opiat, aber die Nebenwirkungen waren so heftig (mir war laufend schlecht, ich hatte wunde Stellen im Mund...), dass ich nach 3 Wochen angefangen habe, die Medikation auszuschleichen. 4 Wochen nach der OP war ich ohne Schmerzmittel, das ging sehr gut.

4,5 Wochen nach OP begann meine ambulante Physio, eine Reha wollte ich nicht.

Der Physio hat ganz langsam angefangen, und hat sich komplett auf die Zonen über und unter der OP beschränkt. Damit komme ich gut zurecht.

Leider hat sich ein kleines Stück der Narbe infiziert, ich bekam dann Antibiotika und bin momentan noch bei einer Hautärztin, die sich um dieses Problem kümmert.

Ich fahre seit 5 Wochen nach der OP wieder Auto, und bin auch schon wieder relativ mobil.
Da ich selbständig bin, arbeite ich acuh schon wieder stundenweise am Schreibtisch, ich habe ihn höhenverstellbar gemacht und habe mir einen "Sattelhocker" gekauft, das Teil ist genial, man wird einfach gezwungen, gerade zu sitzen.

Anfang April möchte ich ein Röntgenbild machen lassen, um zu verifizieren, dass alles im normalen Rahmen ist, aber ich bin da recht zuversichtlich.

Das einzige Problem, das ich manchmal "Anlaufschmerzen" im unteren Rücken habe, wenn ich aus dem Liegen aufstehe.

Das ist aber nicht morgens, da ist alles gut, das Problem habe ich nur tagsüber, wenn ich mich kurz hinlege und dann wieder aufstehen möchte.

Ich vermute, das sind verspannte Muskeln, ist ja auch alles erst 9 Wochen her.

Generell habe ich aber ein gutes Gefühl, und hoffe, dass das so weiter geht. :ap
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karin59
Geschrieben am: 17 Mär 2023, 17:03


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Hallo,

Ich freue mich für Dich, daß es Dir so gut geht nach dieser OP und wünsche Dir, daß es so bleibt.

Tu Dir und Deiner WS den Gefallen und verlange nicht gleich so viel.
Das kann sich ganz schnell ins Gegenteil verändern.
Denn die momentane Stabilität hast Du nur durch die Schrauben und Stangen.
Der Knochen selber muß durchwachsen und das dauert bis zu 1,5 Jahre.
Bei mancher Nachuntersuchung kann man länger keine beginnende Verknöcherung sehen oder nur ganz zart.
Das heißt, daß Übermut eine Schraubenlockerung oder -bruch, oder andere Dinge nach sich ziehen kann.
Nicht umsonst werden Dreh- und Beugebewegungen verboten auch wenn man es möglicherweise könnte. Das gilt zumindest für die erste Zeit.
Und 9 Wochen sind nix.
Ich hoffe für Dich, daß Dein Therapeut sich mit Versteifungen auskennt, denn das ist nicht zu vergleichen mit anderen Behandlungsmethoden der WS bzw Bandscheiben.

Ich will Dir gewiss nicht alles absprechen, aber auch ich hab diese Prozedur hinter mir und weiß, daß Euphorie mit Vorsicht zu genießen ist.
Bitte sei nachsichtig mit Dir und verlange nicht zuviel. Gib Dir die Zeit.
Ich weiß, daß Selbstständigkeit etwas anderes ist als " nur" zur Arbeit gehen. Aber auch da ist man mit Einschränkungen schnell am Ende der Absicherungen angelangt.

Ich wünsche Dir weiterhin daß Beste und hoffe, daß alles gut bleibt
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Uli2
Geschrieben am: 17 Mär 2023, 21:03


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Hallo,

wow, das geht aber sehr schnell bei dir .

Ich wurde im Juli von L4-S1 versteift und bei mir ging es wesentlich langsamer. Unter anderem musste ich drei Monate eine Korsett tragen.
Inzwischen bin ich auch wieder voll belastbar.
Das hat aber etwa 6 Monate gedauert.

Sei vorsichtig!

Liebe Grüße
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intruder4711
Geschrieben am: 18 Mär 2023, 11:23


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Vielen Dank für eure netten Worte! :;

Ich war auch verwundert, aber mein NC meinte, dass ein Korsett absolut nicht nötig ist, und nicht mehr üblich.

Ich bin nun eben seeeehr vorsichtig, und bewege die Wirbelsäule nicht.

Wobei alle meine Ärzte, also sowohl NC als acuh der Hausarzt meinten, nach 3 Monaten ist alles in Butter, und ich kann mich voll belasten.
Finde ich jetzt auch sehr kurz, und ich werde das nicht komplett für bare Münze nehmen.

Alle sportlichen Aktivitäten habe ich auf August-September verschoben, das ist mehr als ein halbes Jahr. Kann man aber auch noch absagen, wenn es nicht geht.

Mein Physio ist sehr vorsichtig, er hat auch alle CT- und MRT-Bilder angesehen und sich lange mit mir unterhalten, bis er mich überhaupt angefasst hat.
Bisher hat er in erster Linie das ISG bearbeitet, damit es da nicht so Folgeschäden kommt.
Mal sehen, wie das weiter geht.

Eigentlich sollte ich 3 Wochen nach der OP zur Reha, aber das habe ich abgelehnt, ich habe hier im Forum einiges gelesen und acuh im persönlichen Bekanntenkreis habe ich zur Wirbelsäulen-Reha nur Schlechtes gehört.
Wäre auch zu früh gewesen.
Eine 1:1 Betreuung durch meinen Physiotherapeuten finde ich besser.

Ach ja, mein NC hält auch ein Röntgen nach der OP für unnötig, ich habe ihn gefragt, wie es jetzt weitergeht, und er meinte: "Man kann nach 3-6 Monaten eine Bildgebung machen, aber das ist nicht üblich".

Ich finde schon, das das für mich üblich sein sollte, denn ich habe überhaupt keine Bilder, die nach der OP gemacht worden sind, und würde schon gerne wissen, wie mein Rücken jetzt aussieht.

Zum Glück sieht mein Hausarzt das genauso, und Anfang April soll mal geröntgt werden.

Er meinte, dann sieht man schon, ob es verknöchert ist.

Bin wirklich gespannt, wie es weiter geht, aber bisher bereue ich die OP nicht, alleine schon, dass die ausstrahlenden Schmerzen beim Laufen weg sind, ist nicht in Gold aufzuwiegen!

Liebe Grüße

Trudi
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Uli2
Geschrieben am: 18 Mär 2023, 12:08


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Hallo Trudi,

Neurochirurgen sind keine Orthopäden.
Was die Nachsorge angeht, sind die oft erschreckend unwissend und ignorant. Ich bin sehr nah am Thema, weil ich als Pflegepädagoge unter anderem das Thema "Pflege in der Wirbelsäulenchirurgie" unterrichte.

Der Hausarzt hat von dem Thema in aller Regel keine Ahnung.

Die Anpassung eines Korsetts ist tatsächlich umstritten.
Die Orthopäden verordnen es häufig, die Neurochirurgen eher nicht.

Eine Reha nach 3 Wochen ist aber absolut indiskutabel und sogar gefährlich.

Liebe Grüße
Uli
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karin59
Geschrieben am: 18 Mär 2023, 13:33


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Hallo,
Ein Korsett wird tatsächlich nur noch selten getragen. Ich hatte auch keines, bin auch der Ansicht nur im Notfall,sonst gehen Muskeln noch mehr zurück als nötig.
Im Großen Ganzen hört sich das gut an bei Dir und Ulis Meinung bestätige ich auch.
Ein HA und auch Orthopäde sind dafür zu wenig "aus" gebildet. Was man auch von Physio sagen kann, da gibt es nicht so Viele, die sich auskennen. Oft wird Rücken mit WS gleich gesetzt.

Ich glaube nicht, daß im April schon was zu erkennen ist. Aber wenn, dann bitteRückmeldung.

Ich wurde sofort noch mit Bett nach der OP geröngt und bekam ein Bild mitsamt Implantatpass ausgehändigt.
Das steht Dir zu. Frag danach. Den Pass benötigst Du, falls mal irgendwo gescannt wird und es piepst. Und als Nachweis für spätere MRT und CT.
MRT wird nicht mehr so oft gemacht, wegen der Artefakte, die durch die Schrauben entstehen. Dann wird Beurteilung schwieriger.

Die Rehas sind, auch wenn sie erst (wie bei mir) nach 6Wochen beginnen reine Wohlfühl-Rehas, oder Erholung. Vorausgesetzt, wie oben beschrieben, man kennt sich mit Spondys aus.

Ich glaube sowieso, daß eine Spondy, wegen der ungünstigen Berichterstattungen, einen schlechten Ruf hat..
Obwohl sie (mit Beacht und begründet) sehr hilfreich ist.

Viele verstehen nicht, daß man dabei mit voreilig Aktionismus viel Schaden anrichten kann, der dann ein großer Kostenfaktor wird und dem Einzelnen eine noch längere Krankzeit beschert.
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karin59
Geschrieben am: 18 Mär 2023, 13:59


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Gelöscht

Bearbeitet von karin59 am 18 Mär 2023, 14:02
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intruder4711
Geschrieben am: 18 Mär 2023, 14:13


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Hallo Karin, hallo Uli,

eure Infos sind sehr interessant! :up

Den Implantate-Pass habe ich bekommen, einen OP-Bericht auch, aber es wurde wohl nach der OP nicht mehr geröntgt, das wurde ja laufend "live" während der OP gemacht.

Deswegen möchte ich zumindest nach 3 Monaten einen Status Quo, auch, wenn der mir wahrscheinlich noch nicht so wirklich weiter bringt, aber ich weiß dann immerhin, wo die Schrauben sitzen.
Ich fliege Anfang Mai nach Ägypten, da hätte ich auch gerne eine Aufnahme, die ich zusammen mit dem Implantate-Pass vorzeigen kann.

Diese Aufnahme warte ich jetzt ab.

Danach werde ich mir jemanden für die Nachbetreuung suchen, aber ich bin da echt unschlüssig, welche Fachrichtung die richtige ist. In unserem Ort gibt es wohl eine Neurochirurgin, die nicht operiert, sondern nur konservativ behandelt, wäre das vielleicht etwas?

Zur Zeit habe ich echte Probleme, so vorsichtig zu sein, wie ich es möchte, denn ich habe keine Schmerzen und manchmal vergesse ich einfach, dass ich bestimmte Bewegungen nicht machen darf.

Ich habe es zwar bisher immer geschafft, mich zu bremsen, aber die Gefahr des Vergessens ist definitiv da.

Na, das wird wohl vielen so gehen, und man schafft auch das.

Liebe Grüße

Trudi
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Pauline69
Geschrieben am: 18 Mär 2023, 14:36


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Hallo Trudi,

ich habe keine Versteifung an der LWS, jedoch eine an der HWS.

Nach meiner Operation hieß es, in 6-12 Wochen Kontrolle beim Operateur mit aktuellem Röntgenbild.

Nach 3 Monaten wird man vermutlich wirklich noch gar nichts, bezüglich Durchwachsung, auf dem Röntgenbild sehen, aber es zeigt, ob die Implantate richtig sitzen.

Nach diesen 3 Monaten braucht es, meines Wissens nach, keine weitere, besondere Nachsorge, wenn keine Probleme auftauchen. Wenn Probleme auftauchen, bist Du beim Operateur an der richtigen Stelle! Und meiner Meinung nach, auch nur beim Operateur!
Somit ist es eigentlich nicht nötig, Dir einen ambulanten Neurochirurgen zu suchen! Ein fremder NC wird sowieso sagen, wenden Sie Sich bitte an den Operateur :z

Den Rest kann, meines Erachtens, Dein Orthopäde machen, der, der Dich gut kennt und auch die Anfangsphase Deiner Beschwerden mit Dir durchgemacht hat.

Ein Röntgenbild brauchst Du bei einem Flug auf keinen Fall und auch ein Implantatausweis wurde, bei mir, noch nie verlangt. Der liegt bei mir seit 4 Jahren in der Schublade.

Nach 3 Monaten sollte es soweit fest sein, dass Du Deinem normalen Alltag nachgehen kannst, ganz gut eingewachsen ist es, in der Regel, nach 6-12 Monaten, nach 2 Jahren dürfte nichts mehr passieren können!

Einen Physiotherapeuten würde ich auch nie nach einem Ratschlag vor oder nach einer Wirbelsäule OP fragen.
Ebenso niemals einen Hausarzt. Beide haben andere Stärken!

Ich wünsche Dir alles Gute und viele Grüße
Pauline
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karin59
Geschrieben am: 18 Mär 2023, 15:28


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Pauline,
Dem Grunde nach hast Du zwar recht,
Aber der Ausweis kann Dir doch behilflich sein bei igw. Problemen, gerade im Ausland. Und ein Röbi kann da in der ersten Zeit auch hilfreich sein.
Er ist ja nicht nur -" aus Langeweile" angefertigt.

Außerdem ist eine Spondy der HWS nicht 1 zu 1 zu vergleichen mit der LWS.
Du musst Dir nur mal den Knochen an sich betrachten, dann weißt Du auch den Unterschied der Stärke.
Und auch die Lage ist nicht ganz unbedeutend. Die LWS hat die Körperhaltung und die Bewegung zu tragen.
Schon das macht diese Spondy umfangreicher.
Ich will nicht die Spondy einer HWS schmälern, doch wie gesagt gibt es einige Unterschiede.
Vor einiger Zeit habe ich mal meinen Orthopäden gefragt, genau zum Thema.
Seine Meinung war: müsste er sich entscheiden, würde er die HWS in jedem Fall vorziehen
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