Bandscheiben-Forum

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> OP-Termin am 08.11.2022, Muss es denn wirklich sein???
SinNombre56
Geschrieben am: 23 Sep 2022, 14:15


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Hallo liebe Leidensgenossen!

Nachdem sich meine Beschwerden in den letzten Wochen deutlich verschlechtert haben, insbesondere der Spannungsschmerz, das neurogene Hinken wurde immer schlimmer, habe ich mich dazu entschieden, eventuell doch eine Versteifung an L5/S1 an mir vornehmen zu lassen, obwohl ich hier gerade sitze und völlig beschwerdefrei bin, kann alles machen, Zehen- und Hackenstand funktionieren einwandfrei, habe Kraft in den Beinen, keine Taubheitsgefühle, nur beim Gehen auf Asphalt, so nach 300 - 400m, da strahlt er dann aus, dieser widerliche Nervenschmerz, kreisförmig von dieser Stelle am Rücken aus, Zahnschmerzen sind nichts dagegen!

Letzten Mittwoch hatte ich einen Termin beim NC, der erste wirklich kompetente Arzt in meinen Augen, der sich Zeit nahm und mit mir alle Bilder durchging, erklärte, und auch gefühlt Ahnung hatte. An dem Tag ging es mir schlecht, ich musste lange laufen bis zur Klinik und dann noch ewig sitzen, saß dann mit Schmerzen da...und dann kam die ernüchternde Aussage des Docs: Tut mir leid, die Foramen sind so derart komprimiert beidseitig, sie müssen operiert werden, nicht akut, aber am besten noch in diesem Jahr, konservativ ist hier nichts mehr zu machen.

Das hat gesessen!

Ich fühle mich schon eingeschränkt, aber ich glaube, ich könnte mich arrangieren mit den Schmerzen, mit knapp 57 Lenzen braucht man ja auch keine Bäume mehr ausreissen, keine Ahnung, aber Angst habe ich schon davor, dass zwar der Schmerz nach der OP nach einiger Zeit weg ist, aber ob sich die Nerven erholen, das kann einer keinem garantieren, zumal das Wirbelgleiten angeboren ist und es in den letzten Jahren da hinten immer mal wieder gezwickt hat...

Schmerzmittel usw. habe ich noch nie gebraucht, das wollte ich auch noch erwähnen.

Habe mir für meinen Seelenfrieden jetzt nochmals einen Termin bei einem anderen NC geholt, ich brauche eine Zweitmeinung. Wenn der das dann auch bestätigt mit der notwendigen OP, dann isses halt so und ich werde mich unter´s Messer legen.

Vielen Dank für´s Lesen!
SinNombre56 :;
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Uli2
Geschrieben am: 24 Sep 2022, 12:43


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Hallo Leidensgenosse,

hört sich nach einem guten Plan an. Sich eine zweite Meinung zu holen, macht auf jeden Fall Sinn.
Mein Beschwerdebild war ähnlich, jedoch wurden meine Beine auch beim Laufen irgendwann schwach und es kamen auch Taubheitsgefühle dazu. Bei mir wurden drei Wirbel vor 9 Wochen versteift.

Wahrscheinlich hast du physiotherapeutisch auch schon alles ausprobiert!?

Die Zeit nach der OP kann schon heftig sein.
Man braucht einen langen Atem und viel Disziplin.
Ich war zum Glück vor der OP trotz der Scherzen in einem guten Trainingszustand und habe Normalgewicht. Ich hatte auch direkt nach der OP keine Probleme rückenschonend in die Hocke zu gehen usw.
Meine dringende Empfehlung an dich wäre, dass du (ggf. mit Hilfe von Analgetika) an deiner Rumpfmuskulatur und auch Beweglichkeit arbeitest. Nach der OP bist du ja erst mal auf Sparflamme und wirst deutlich davon profitieren.

Die Wahl der Klinik war für mich auch wichtig.
Ich arbeite selber in einer Klinik wo diese Operationen auch ganz ordentlich durchgeführt werden. Ich wollte aber in die allerbeste Klinik und habe dafür eine einfache Strecke von 150 km in Kauf genommen. Es ist ein Unterschied, ob ein Operateur diese Op vielleicht nur alle zwei Wochen oder fast täglich vornimmt.

Vielleicht kannst du mit meinen Erfahrungen was anfangen.

Liebe Grüße
Uli
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SinNombre56
Geschrieben am: 24 Sep 2022, 15:13


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Hallo Uli,

erstmal vielen Dank für Deine Antwort, aufbauende Worte sind genau das was ich jetzt brauche...wer nicht vor so einer OP?!

Ich habe bis jetzt noch rein gar nichts physiotherapeutisch ausprobiert, hat bis jetzt noch kein Orthopäde, Neurologe usw.
vorgeschlagen, auch auf Nachfrage, immer nur ein Abwinken...

So ca. 10 - 15 kg habe ich zuviel auf den Rippen, auch eine mögliche Gewichtsabnahme hatte nie einer angesprochen, habe
schon öfter das Gefühl gehabt, dass keiner so richtig das Problem angehen will...mich offensichtlich eingeschlossen!?!?

Möchte mich in einem Bundeswehrkrankenhaus operieren lassen, die machen diese Versteifungen ca. 500 mal im Jahr, knapp
200 km von mir weg ist eine Uni-Klinik, die das sogar runde 3000 mal (!!!) im Jahr machen, meine Freundin ist Krankenschwester,
die unterstützt mich und sagt immer wieder, dass jede OP anders ist und auch jeder Patient anders Schmerzen hat und ganz
besonders...anders reagiert. Ich war noch nie wehleidig, aber Muffensausen habe ich schon ganz gewaltig vor der OP und zudem
stört es mich, dass diese Schrauben usw. ein Leben lang drinbleiben sollen.

Am 21.10. ist der Termin bei einem anderen NC, was der dann empfiehlt, das wird gemacht.

Das mit der Stärkung der Rumpfmuskulatur bzw. Beweglichkeit werde ich in Angriff nehmen, danke nochmals für den Tipp!

Viele Grüße
SinNombre56
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Pauline69
Geschrieben am: 24 Sep 2022, 17:40


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Hallo SinNobre,

höre nach dem 2. Termin auf dein Bauchgefühl!
Ob Du dem ersten oder dem zweiten NC mehr vertraust! Bei wem Du Dich wohler fühlst.
Wäge es dann ab und dann entscheide Dich für Deine besser Wahl.

Auch ich kann Dir nur raten, es in einer Klinik mit großer Erfahrung zu machen!
Das ist ein Satz, den man auch von Fachärzten, ein Freund von uns ist Orthopäde, immer wieder hört, die Erfahrung macht es aus!

Übergewicht ist generell bei orthopädischen Problemen eigentlich ein wichtiger Aspekt!
Je weniger Gewicht, desto weniger Belastung für alles, Knochen, Gelenke, Wundheilung und Narkose.

Dass Du noch gar keine Physiotherapie bekommen hast, wundert mich allerdings schon. Man hätte mit bestimmten Übungen die gesamte Rückenmuskulatur gut stärken können, insbesondere die kleine Rückenmuskulatur!
Und gleichzeitig alle muskulären Verhärtungen und mit manueller Therapie sanft Blockaden lösen können.

Viele Grüße
Pauline

Bearbeitet von Pauline69 am 24 Sep 2022, 17:41
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Lulu
Geschrieben am: 24 Sep 2022, 20:20


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Hallo SinNobre,

Auf alle Fälle würde ich mir nochmal eine Meinung einholen.
...und zwar in einer Klinik, in der diese Ops sehr oft auf dem Programm stehen.
Ich habe meine 2. Spondylodese 8 Jahre vor mich hin geschoben und mir alle paar Jahre eine Meinung von einem weiteren Neurochirurgen geholt, weil ich noch nicht im Kopf soweit war, der op zuzustimmen und einfach Angst hatte, obwohl ich zu der Zeit nur noch mit Gehhilfe lief. Letztendlich waren es 5 Meinungen...alle mit derselben Aussage. Op unumgänglich.
Es wurde dann in der Charite gemacht, die dort ganz viel Erfahrung haben.
Es war für mich die richtige Entscheidung

Kann Dir der Hausarzt notfalls Physio verschreiben?

So richtig verstehe ich das nicht, dass Du keine Behandlung verschrieben bekommen hast....

Alles Gute
Lulu
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Uli2
Geschrieben am: 25 Sep 2022, 11:03


Öfter dabei
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Hallo SinNobre,

ich will dir noch antworten in Bezug auf die Zeit nach der OP.

Du kannst in Bezug auf die postoperativen Schmerzen ganz gelassen sein.
Die Analgetika-Schemata nach diesen Op's sind inzwischen perfekt.
Ich bin auf der Überwachungsstation aufgewacht und habe keinerlei Angst oder Schmerzen gespürt, mich dank der Opiate gefühlt wie auf Wolke 7.
Wenn die Schmerzen stärker wurden konnte ich mir selber einen Bolus geben. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, mit den Schmerzen nicht klar zu kommen.Ich hatte schon vier Bandscheiben Op's , die schmerzhafter waren. Das war aber in den 90ern und damals war man schmerzherapeutisch noch nicht so weit.
Da kannst du sehr zuversichtlich sein!!


In Bezug auf die Physio:
Ganz typisch für Chirurgen, dass Sie nicht daran denken.
Ich kann dir auch nur dringend raten, dich vor der OP fit zu machen.
Wenn ich nicht so viel gemacht hätte, wäre die OP schon vor 20 Jahren dran gewesen.

Liebe Grüße
Uli
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SinNombre56
Geschrieben am: 25 Sep 2022, 12:13


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Hallo @ alle, bin für Eure Worte gerade sehr dankbar!

Hier mal ein bescheidenes Bildchen von meiner Problemstelle



Angefügtes Bild
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SinNombre56
Geschrieben am: 25 Sep 2022, 12:36


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Hallo nochmals,

sieht auf den ersten Blick gar nicht so schlecht aus diese Wirbelgleiten nach Meyerding Grad 2, aber beide Foramen links und rechts sind massiv komprimiert.
Habe bereits 2017 schon mal Probleme gehabt und war beim Neurologen, MRT usw., alles durch...und der Befund war, man glaube es kaum, völlig ohne Befund,
es wurde nichts festgestellt bezüglich Nervenleitgeschwindigkeit oder irgendwelche Kompressionen von Foramen. Da hat einer komplett versagt!

@ Uli: Das mit den Schmerzen nach der OP hat mich sehr beruhigt. Was mich jedoch sehr beunruhigt, das ist meine fehlende Geduld, habe in meinem Leben schon 3 OP´s gehabt mit Vollnarkose, aber keine ging länger als 1 Stunde.

@ Lulu: Das mit dem Gehen bei mir, bzw. das Hinken, ich spüre jeden Tag mehr, dass es schleichend immer beschwerlicher wird. An die Psyche geht es so langsam auch, weil Kollegen blöd gucken oder doofe Kommentare abgeben, am liebsten würde ich mich jetzt schon krankschreiben lassen und mich auf das bevorstehende konzentrieren, es beschäftigt mich mittlerweile Tag und Nacht, das stresst schon gewaltig. Zu einer Physio haben bisher alle abgewunken, allerdings, beim Hausarzt war ich mit der Frage noch gar nicht.

@ Pauline69: Ich habe schon den Eindruck, dass durch Homeoffice und mangelnde Bewegung meine Muskulatur usw. massiv abgebaut haben, hatte immer schon einen kräftigen Körperaufbau, adipös auf gar keinen Fall. Bei mir stimmt der Spruch: Wer rastet, der rostet

Nun denn, es muss ja irgendwie weitergehen. Meine allergrößte Sorge ist, dass ich operiert werde, aber die sicher schon jahrelang komprimierten Nerven sich gar nicht mehr erholen und alles beim Alten bleibt, aber dann auch nicht mehr schlimmer, immerhin!

Ach nochwas, der NC sagte ja zu mir, dass konservativ, seiner Meinung nach, nichts mehr zu machen ist, weil Muskeln und Nerven zusammenarbeiten und somit gar kein gescheiter Muskelaufbau mehr möglich ist. Kurzum, die komprimierten Foramen lassen den Muskelaufbau in den Beinen gar nicht mehr zu, die Ansteuerung dieser ist gestört. Stimmt diese Aussage?

Vielen Dank nochmals!

Viele Grüße
SinNombre56

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paul42
Geschrieben am: 25 Sep 2022, 15:05


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Hallo SinNombre

ich denke der Aussage des Arztes musst du zunächst Glauben schenken.

Über die Zeit sind die Foramen zunehmend durch Umbbauprozesse immer enger, geworden so dass für die Nerven kaum Platz bleibt um das exakte Signal an den Muskel zu senden.
Dazu das erhebliche Wirbelgleten.

Konservativ wird sich unter Berücksichtigung des Bildes sicherlich nichts mehr verbessern, vermutlich weiter verschlechtern.
Die Querschnitte dürften entsprechend genauo aussagekräftig sein.

Ich kann das gut nachvollziehen, dass jeder vor der OP so seine Ängste hat.

Ging mir schließlich ja genauso und der Gedanke mit Schrauben und den Cages jemals zukünftig zufrieden zu werden, viel mir vor der OP auch sehr schwer.
Direkt nach der OP war es plötzlich ganz anders, es war meine Hilfe und die Sicherheit die LWS stabil zu halten.

Als ich das erste Mal aufstehen durfte, dachte ich, es erwatet mich brachialer Rückenschmerz aber die ersten Schritte waren so genial und viel Besser als davor.
Schmerzpumpe hatte ich auch und durfte per Zeitintervall meinen Bedarf selber steuern.

Nach einer Woche zeigten meine Beine schon wieder leichte Reflexe.
Nach 5 Tagen konnte ich per Kniebeuge eine Socken auf dem Fußboden mit den Händen errreichen.

Wenn sich bei dir derzeit keine messbaren Defizite an den Nerven zeigen, sollte dir der Eingriif eigentlich helfen.

Du solltest beim nächsten Termin vorab mit abklären lassen, welches OP Verfahren für dich am Besten geeignet wäre.

viele Grüße

paul42

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SinNombre56
Geschrieben am: 25 Sep 2022, 18:13


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Hallo Paul,

erstmal auch Dir vielen Dank für Deine Worte, damit hast mir wohl die kommende Nacht gerettet!

Was meinst Du mit:

Du solltest beim nächsten Termin vorab mit abklären lassen, welches OP Verfahren für dich am Besten geeignet wäre.

Der NC sagte, dass es von hinten mit dem Schrauben-Stab-System versteift werden soll und die Bandscheibe durch einen Cage ersetzt wird.

Bin gerade am Überlegen ob ich nicht sogar eine Dritt- und Viertmeinung einholen soll, ich will jetzt wirklich nichts mehr falsch machen.
Ich schreibe gerade mal wieder ohne jegliche Probleme am Rücken, merke nichts da hinten, als ob nie was war, bin sehr beweglich, aber das
sieht morgen früh schon wieder ganz anders aus, wenn ich wieder vom Parkplatz in´s Büro rund 1km gehen muss, habe ja jetzt seit rund
8 Wochen orthopädische Schuhe, mit denen kann ich super gehen, an den Füßen tut nichts mehr weh, aber der Spannungsschmerz am Rücken
kommt immer wieder nach gewissen Strecken, und wenn ich ehrlich bin, es wird immer schlimmer.

Wie sagte heute meine Freundin zu mir...mach dich jetzt nicht verrückt und freunde dich langsam mit dem Gedanken an, dass du bald operiert
wirst, danach kommt sicher eine Durststrecke mit gewissen Einschränkungen, aber auch das geht vorüber.

Werde weiterhin berichten wie es bei mir läuft...

Viele Grüße
SinNombre56....und bald 57
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