Bandscheiben-Forum

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> Nervenschmerzen seit 10 Monaten, BSV LWS
Pauline69
Geschrieben am: 23 Sep 2024, 10:52


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Hallo Kai,

ich muss nochmal kurz hierauf zu sprechen kommen,

Zitat (Haubergesel @ 22 Sep 2024, 12:43) 

Das mit der Borreliose hat scheinbar nichts mit meinen Symptomen zu tun. Das Pregabalin hat anfangs gefühlt gut geholfen aber seit über einer Woche werden die Schmerzen von Tag zu Tag schlimmer und breiten sich immer mehr im ganzen Bein aus. Teilweise ist es so schlimm das mir schlecht wird und ich drauf und dran bin in die Notaufnahme zu fahren. Irgendwas stimmt da doch nicht. Kein Arzt konnte im letzten MRT was erkennen das die Schmerzen erklärt und es wird ja immer schlimmer.

Kai


Die Beschwerden eines Bandscheibenvorfalls sind, in der Regel, auf eine bestimmte Region begrenzt, immer dem Dermatom entsprechend.
Ein Bandscheibenvorfall kann eigentlich nicht in das gesamte Bein ausstrahlen.

Bei mir verhärtet sich der Verdacht, dass Deine Schmerzen eventuell gar nichts mit Deiner Bandscheibenproblematik zu tun haben, sondern, eventuell, etwas ganz anderem geschuldet sind, zum Beispiel, doch der stattgehabten Borreliose oder einer Herpes Infektion.

So stark ausstrahlende Schmerzen müssten deutlich in einem MRT, als Einengung, erkennbar sein.

Eventuell gibt es auch noch einen ganz anderen Grund dafür, dafür wäre der Neurologe der richtige Ansprechpartner. Es gibt so viele Erkrankungen, bei denen die Nerven verrückt spielen.

Viele Grüße,
Pauline
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Haubergesel
Geschrieben am: 23 Sep 2024, 12:13


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Hallo Pauline,

der Radiologe der die letzte PRT vor ca einem Monat gemacht hat, hat auch gesagt, dass er gar nicht weiß wo genau er die Spritze ansetzen soll, da die Bilder nicht mit meinen Beschwerden übereinstimmen. Er meinte auch direkt, dass er nicht glaubt das die Spritze was bringt. Letztendlich hat er die Nervenwurzel genommen die am ehesten in Betracht kommt und es hat gar nichts gebracht. Die zweite Spritze hat er dann eine Woche später nur noch widerwillig gemacht und gesagt, dass er keine weiteren machen wird wenn die zweite auch keinerlei Wirkung zeigt. Und genauso ist es auch gewesen. Für den Radiologen war damit klar, dass der Rücken die falsche Adresse ist. Auch einer der NCs war sehr skeptisch was den Rücken als Auslöser angeht. Wirkliche Alternativen außer Osteopathen und Schmerztherapie wurden mir aber nicht gemacht. Osteopathie hat nicht geholfen und der Schmerztherapeut setzt auf Akupunktur, was ebenfalls nicht hilft.

Ich sitze gerade zufällig beim Neurologen und werde wohl betteln müssen, dass man vielleicht mal etwas anderes als den Rücken in Betracht zieht. Weder das Bein noch der Fuß wurden mal genauer betrachtet. Möglicherweise liegt ja auch da irgendwo der Hund begraben und die Symptome passen einfach zu einem BSV...

Danke und Grüße
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Haubergesel
Geschrieben am: 23 Sep 2024, 12:37


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Was ich noch ganz vergessen habe, die Symptome tauchen sporadisch mittlerweile auch auf der linken Seite auf, insbesondere in der Wade. Alles sehr seltsam
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Mina75
Geschrieben am: 23 Sep 2024, 18:40


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Hallo Kai,

auch ich würde bei der Befundentwicklung wie Pauline zunächst zu einer neurologischen Abklärung raten.

Sollte diese unauffällig ausfallen, wäre es evtl. denkbar - wie schon blumi geschrieben hat - dass evtl. Engstellen an den Nerven bei bestimmten Bewegungen auftreten, die man beim regulären und/oder Upright-MRT nicht erfasst. Möglicherweise hat derjenige Arzt recht, der meinte, dass das Ganze von dem Akutereignis letztes Jahr noch gereizt ist bzw. einen gewissen "Treffer" abbekommen hat. Wenn das jetzt andauernd durch bestimmte Bewegungen immer wieder gereizt wird, kriegt man das nicht richtig raus. Denn bei andauernder, unbewusster Reizung durch bestimmte Bewegungen werden Nerven gerne mal hypersensibel und reagieren dann manchmal immer stärker und stärker schon auf kleinste Reizungen. Dazu würde evtl. auch die Befundentwicklung passen, dass es im Liegen immer deutlich besser wird.

Hier wäre die Frage, ob Du evtl. bestimmte Bewegungen identizifieren kannst, die die Schmerzen auslösen? Falls ja, gilt es, diese so weit wie möglich zu meiden (am besten absolut), um den gereizten Strukturen die Möglichkeit zu geben, sich zu beruhigen.

Bei dem MRT-Befund steht etwas von "regionärer mäßiger Impression des Duralschlauches von ventral
verstärkt im Stand in Reklination". Dazu noch der Nervenwurzelkontakt bei L5 rechts. Ich könnte mir vorstellen, dass möglicherweise (?) diese Stellen als Auslöser der Probleme in Frage kommen. Eine Duralschlauchimpression kann sich beschwerdemässig wohl beidseitig, also in beiden Beinen äussern: https://orthinform.de/lexikon/lumbale-spinalkanalstenose

Um Deine tiefe (authochtone) Rückenmuskulatur musst Du Dir m.E. keinen Kopf machen. Die ist laut MRT-Befund kräftig ausgeprägt, was schon mal sehr gut ist und auch dafür spricht, dass es in dem Bereich vermutlich nicht an Stabilität mangelt.

Viele Grüsse,
Mina75
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Haubergesel
Geschrieben am: 23 Sep 2024, 20:17


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Hallo Mina,

vom Neurologen wurde schon mehrfach ein EMG, ENG und EP gemacht, alles unauffällig. Blut wurde auch schon auf alles was neurologisch möglich ist untersucht, auch ohne Ergebnis. Jetzt steht noch eine Untersuchung vom Nervenwasser an.

Das mit den bestimmten Bewegungen versuche ich seit fast einem Jahr herauszufinden. Ich kann es absolut nicht reproduzieren bzw feststellen was mir nicht gut tut. Aber der Hinweis auf die Geschichte mit dem Duralschlauch ist gut, werde das mal explizit ansprechen, danke.

Die Frage ist halt, wie kann man rausfinden ob irgendwas die Nerven reizt wenn es im MRT nicht zu sehen ist und ich nicht sagen kann welche Bewegungen o.ä. es verursachen?

Auf die Frage ob ich für die extremen Schübe mal ein vernünftiges Schmerzmittel bekommen könnte, sagte der Neurologe das er mir ein Rezept ausstellt. Als ich das Rezept abgeholt habe stand da Naproxen drauf. Ich bin kein Experte aber das kann ich mir doch komplett sparen bei Nervenschmerzen? Habt ihr Tipps für wirksame Medikamente bei Schüben von Nervenschmerzen?

Danke und Grüße
Kai
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Pauline69
Geschrieben am: 23 Sep 2024, 21:31


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Hallo Kai,

Du scheinst wirklich an einen sehr zurückhaltenden Neurologen geraten zu sein :z

Natürlich gibt es andere, deutlich wirksamere Medikamente, als Naproxen ??? zum Beispiel Tilidin oder Tramal, aber selbst gut dosiert Novalgin oder Celecoxib und Etoricexib sind, meines Erachtens, deutlich wirksamer.

Es gäbe noch Medikamente, die die Muskeln und Nerven besser entspannen, dazu gehören, unter anderem, Tizanidin und Myditin.

Außer Pregabalin gibt es noch Gabapentin, auch in Kombination möglich.
Pregabalin Höchstdosis 2x300mg, Gabapentin Höchstdosis 3x 1200mg.

Es gäbe eine ganze Reihe an Medikamenten, auch Kombinationen, die recht hilfreich sein können, welche es im Einzelnen sind, muss jeder ausprobieren.

Ich hatte mal eine Kombination, als reine Schmerzmedikation, aus Kortison, Ibuprofen, Novalgin, Tramal und Tizanidin.

In den beiden anderen Punkten kann ich Mina nur zustimmen, nur leider wären beide Möglichkeiten, als Schmerzursache, trotzdem keine Indikation für eine Operation (vermute ich mal ganz stark).

Viele Grüße,
Pauline


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UwB
Geschrieben am: 24 Sep 2024, 11:05


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Hi,

Amitriptylin wird auch bei Nervenschmerzen eingesetzt. Die bekannte maximale Dosierung liegt hier bei 20 bis 25 mg.

Ich nehme eine Kombination aus Pregabalin und abends – das ist wichtig – 5 Tropfen (10mg) Amitriptylin. Selten wache ich nachts auf, weil es brennt, aber ein einfaches Umlagern genügt und der Schmerz verschwindet. Daher schlafe ich ziemlich gut und fast immer schmerzfrei ein.

Borreliose sehe ich bei Dir nicht als ausgeschlossen, nur weil ein "einfaches" Antibiotikum keine Wirkung zeigt. Mein Neurologe erwähnte, dass nahezu 50% der Borrelien eine Resistenz gegenüber Antibiotika wie Doxycyclin aufweisen können. Er betonte auch, dass Borrelien fast identische Symptome verursachen können, die sich jedoch häufig über mehrere Dermatome erstrecken.

In diesem Fall bleibt nur der Weg ins Krankenhaus und eine 14-tägige tägliche Antibiotika-Infusion. Verständlicherweise gibt es dazu keine Alternative, denn es muss sichergestellt werden, dass keine neue Resistenz entsteht.

Gruss, Uwe



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Haubergesel
Geschrieben am: 24 Sep 2024, 17:08


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Danke für die vielen Rückmeldungen! Ich habe morgen nochmal einen Termin bei einem anderen Neurologen in der Klinik. Vielleicht ist da mehr möglich. Wenn nicht werde ich wohl mal Druck machen müssen, dass jetzt langsam was passieren muss. Ich bin jetzt schon in der siebten Woche krank geschrieben und fühle mich immer noch nicht arbeitsfähig. Wenn das so weiter geht sitze ich demnächst beim Amtsarzt und dann könnte es eng werden...

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Pauline69
Geschrieben am: 24 Sep 2024, 17:34


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Hallo Kai,

welches sind Deine Hauptbeschwerden, warum Du Dich nicht arbeitsfähig fühlst?
Sind es die Schmerzen, die Unsicherheit oder der allgemeine Zustand?

Einen zweiten Neurologen aufzusuchen ist sicherlich nicht verkehrt.
Manchmal ist eine Situation auch eingefahren und ein neuer Arzt sieht ganz andere Dinge.

Viel Glück und viele Grüße,
Pauline
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Haubergesel
Geschrieben am: 24 Sep 2024, 18:07


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Es sind eigentlich hauptsächlich die Schmerzen und dazu kommt die Angst, dass doch wieder noch mehr kaputt geht. Wenn die Schmerzen weg wären würde ich mich aber auf jeden Fall sicherer fühlen. Ich kann so definitiv nicht arbeiten, weil ich leider keinen Bürojob habe, ich muss auf den Punkt funktionieren und meine Kollegen müssen sich absolut auf mich verlassen, das funktioniert so aber nicht.

Körperlich fühle ich mich auch absolut fit, auch im Rücken. Es sind nur diese verfluchten Schmerzen
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