Bandscheiben-Forum

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> Bandscheibe defekt, bitte um Hilfe, Arzt meint, er könne mir nicht helfen
Blackbird007
Geschrieben am: 21 Mai 2024, 18:42


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Hallo zusammen,

ich bin neu hier und komme soeben vom Orthopäden und bin etwas fassungslos.
Zuerst zur Mir:
Ich bin 39 Jahre alt, 1,94m groß und arbeite in einem körperlich anstregenden Beruf (Elektriker).

Seit einiger Zeit (ca. 1 Monat) habe ich immer stärker werdende Schmerzen in der LWS. Also habe ich mich zum Orthopäden geschleppt und wurde direkt zum MRT geschickt.
Heute war dann die MRT Besprechung mit folgender Diagnose vom Herr Dr. Professor: "Das ist kein Bandscheibenvorfall, ihre Bandscheibe ist einfach nur defekt. Da kann ich ihnen auch nicht weiterhelfen. Wir können Krankengymnastik versuchen, aber meistens bringt das nichts."

Auf meine Frage wie es denn nun weiter geht, kam nur Schmerzmittel, KG und aushalten.

Krankschreiben bringt nichts, das macht die Bandscheibe auch nicht heile...

Sorry, aber ist das eine normale Vorgehensweise? Habt ihr da Erfahrung? Bzw, habt ihr mir einen Tipp wie ich vorgehen soll?

Ich würde euch ja gerne ein Bild vom MRT anhängen, aber das klappt irgendwie nicht...

Danke euch schonmal

Viele Grüße
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Blackbird007
Geschrieben am: 21 Mai 2024, 18:46


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Pauline69
Geschrieben am: 21 Mai 2024, 20:02


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Hallo Balckbird,

also meines Erachtens nach, ist das schon ein Bandscheibenvorfall!

Der Spinalkanal scheint einengt, ob er ein Neuroforamen (Nervenaustrittsloch) einengt, kann man auf einem Längsschnitt Bild nicht erkennen.

Beschreibe mal etwas genauer Deine Beschwerden bitte!

Hast Du „nur“ lokale Rückenschmerzen?
Hast Du sensible Auffälligkeiten, wie Kribbeln oder Taubheit?
Hast Du motorische Auffälligkeiten? Kraftverlust in einem Fuß?
Führen Schmerzmittel zur Schmerzfreiheit? Und wenn ja, welche?

Hast Du vielleicht einen schriftlichen MRT Bericht?

Von all diesen Antworten wäre ein Ratschlag abhängig.

Und nein, die Vorgehensweise des Arztes ist nicht ganz üblich, auch wenn er mit einem Teil seiner Ausagen vielleicht recht hat!

Viele Grüße,
Pauline
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Juergen73
Geschrieben am: 21 Mai 2024, 20:05


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Hallo Blackbird,

willkommen im Forum.

Als Laie sehe ich das mit deinen unteren 3 Bandscheiben etwas nicht stimmt.

Ich würde an deiner Stelle einen Neurochirurgen oder ein Wirbelsäulenzentrum aufsuchen.
Ein Orthopäde ist nicht der richtige Ansprechpartner.
Mit wem hattest du denn die Besprechung?
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Blackbird007
Geschrieben am: 21 Mai 2024, 20:48


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Hallo ihr lieben...

es tut echt gut zu hören, das da vielleicht doch mehr ist als nur eine defekte Bandscheibe.

Zu euren Fragen:
Schmerzen habe ich im unteren Rücken. Diese Schmerzen sind beim Stehen und beim Liegen unerträglich.
Ich kann den Schmerz verstärken, wenn ich ein Hohlkreuz mache. Das ist dann aber wie ein Stich mit einem Messer.

Inzwischen habe ich zunehmende Schmerzen in Richtung Kniescheiben, die sich aber anfühlen wie Muskelkater bzw "schwere Beine".

Schmerzmittel wie Ibuprofen wirken Schmerzlindernd.

Motorische Probleme: mir ist aufgefallen, das ich wohl unbewusst in einer Schonhaltung (gebückt) gehe, obwohl das früher nie der Fall war. Aber beim Aufrichten drückt es halt wieder gegen den Nerv.

In der Radiologie hat man ausschließlich nur das MRT gemacht. Gespräche mit einem Arzr oder einen Bericht zum MRT gab es nicht.

Ich werde mir (sobald mein Hausarzt aus dem Urlaub zurück ist) eine neue Überweisung holen. Ich möchte noch eine zweite Meinung haben.
Krankengymnastik beginnt Anfang Juli... Bis dahin kann ich noch weitere Ärzte befragen.
Wirbelsäulenzentrum muss ich mal googlen obs das bei uns gibt.

Ich danke euch auf jedenfall!
Ich war heute Mittag einfach down... So ne Aussage ala "man kann ihnen nicht helfen" ist schon erst einmal zermürbend.
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Pauline69
Geschrieben am: 21 Mai 2024, 21:06


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Hallo Blackbird,

Es wird auf jeden Fall einen schriftlichen MRT Bericht geben!
Wurde das MRT im Krankenhaus gemacht?
Dann müsstest du dort noch einmal hinfahren und Dir, in der Radiologie, den schriftlichen Bericht ausdrucken lassen.
Gleiches gilt natürlich auch für radiologische Praxen/MVZ‘s. Es gibt immer einen schriftlichen MRT Bericht.
(Der Professor wird ihn auch gehabt haben!)

Zur fachmännischen Beurteilung braucht es nicht unbedingt ein Wirbelsäulenzentrum!
Eine gute, neurochirurgische Klinik, eines großen Krankenhauses oder einer Uniklinik, behandelt ebenfalls Bandscheibenvorfälle.
Ich persönlich würde nur von niedergelassenen Neurochirurgen abraten und auch auch von kleineren Krankenhäusern.

Ausstrahlungen in die Beine bedeuten eigentlich eine Nervenbedrängung (Neuroforamenstenose).
Wie ausgeprägt diese Nervenbedrängung bei dir ist, müsste im schriftlichen MRT Bericht stehen.
Meist wird sie unterteilt in: geringfügig oder beginnend, mäßig, hochgradig oder absolut

Ein guter Orthopäde sollte den schriftlichen Bericht eines MRT sehr gut deuten können und genau wissen, wann es Zeit ist, eine Patienten an einen Neurochirurgen zu überweisen.
Meines Erachtens nach, kann ein Neurochirurg die Situation am allerbesten beurteilen!
Er sieht nicht nur die Bilder, sondern auch regelmäßig die dazugehörigen Operationen.

Solange es noch zu keinen deutlichen, motorischen Auffälligkeiten kommt, ist keine Eile geboten.
Also, solange es noch keinen wirklich auffälligen Kraftverlust gibt, kannst du dich ganz in Ruhe kümmern.

Natürlich könnte es sein, dass dein Bandscheibenvorfall noch weit entfernt ist von einer OP Indikation.
Die allermeisten Bandscheiben Vorfälle müssen nicht operiert werden, auch wenn sich die Schmerzen anfangs danach anfühlen!
Bandscheibenvorfälle, die keine OP Indikation aufweisen und somit konservativ behandelt werden, benötigen ca. 4-6 Monate, bis es zu einer deutlich spürbaren und dauerhaften Verbesserung kommt.
Leider muss man dann, in diesem Fall, diese Geduld dafür aufbringen!

In dieser Zeit kannst du dich nur mit ausreichenden Schmerzmitteln über Wasser halten. Es ist wichtig, dass die Schmerzmittel so gewählt werden, dass du dich möglichst recht frei bewegen kannst. Denn sonst verfällst du, wie du bereits auch schon erwähnt hast, in eine Schonhaltung, durch die es dann zu weiteren Problemen kommen könnte.

Während der hoch akuten Phase würde dir auch keine Krankengymnastik helfen, dafür aber Massagen oder manuelle Therapie.
Erst wenn die hoch akute Phase vorüber ist, sollte man mit Kräftigungsübungen der Rückenmuskulatur beginnen.

Viele Grüße,
Pauline
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blumi
Geschrieben am: 22 Mai 2024, 09:09


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Hallo Blackbird007,

da scheinst du ja an jemanden geraten zu sein, für den es außer OP keine therapeutischen Konsequenzen gibt... such dir jemand anderen, z.T. brauchst du dafür nicht einmal eine Überweisung, die Zentren behanden manchmal auch so.

Bei dir besteht sicherlich eine Mischung aus verschiedenen Faktoren, die sich sowohl im Bild als auch in der Symptomatik zeigen. Die Bandscheiben L5/S1 und auch schon ein wenig L4/5 sind entwässert, das siehst du im Vergleich zur Bendscheibe darüber, die viel heller ist. Auch ein leichtes Knochenödem an der Grundplatte von L5 ist schon zu sehen, ein Zeichen dafür, dass da kein frisches Problem vorliegt sondern eine schon länger bestehende Abnutzung. Duch den Höhenverlusst der Benscheibe kommt es zu einer Mehrbelastung der knöchernen Strukturen und damit auch der Wirbelgelenke, was du an dem Schmerz beim stehen und beim ins Hohlkreuz gehen merkst, da dabei die Facettengelenke eine deutliche Mehrbelastung erfahren.

Versuche mal, ein Querbild auf Höhe der untersten Bandscheibe einzustellen, ich würde wetten, dass sich da schon Veränderungen an deinen Facettengelenken zeigen.

Unter solchen Grundvoraussetzungen reicht dann oft schon eine deutliche Vorwölbung oder ein kleiner Vorfall, um solche Symptome hervorzurufen, wie du sie hast.

Dass da therapeutisch nichts zu machen sei, ist völliger Unfug!

Zunächst muss genau diagnostiziert werden, was bei dir die Schmerzen verursacht, dies kann schon eine gute klinische Untersuchung leisten, denn das Problem kann in den Facettengelenken, in einer Nervenbedrängung oder sogar in einer Instabilität liegen, die unter solchen Voraussetzungen geschehen kann. Sollte nicht schon eine gründliche Untersuchung Klarheit bringen kann man zum Testen Infiltrationen in die Facettengelenke oder eine gezielte CT-gestütze Spritze um die Nervenwurzel (PRT) durchführen oder weitere Diagnostik, wie z.B. ein Funktionsröntgen, durchführen.

Sollte sich diesbezüglich dann ein klares Bild ergeben kann man z.B. gezielt therapeutisch infiltrieren oder auch eine Denervierung der Facetten durchführen, um die Schmerzen zu beseitigen.
Desweiteren brauchst du, wenn du schon selbst eine Schonhaltung bemerkst, eine manuelle Therapie, um die betroffenen Punkte zu lockern.
Ausreichend Schmerzmittel sind notwendig, um die Schonhaltung zu vermeiden, ggf. primär eine Ergänzung des Ibus mit Novaminsulfon.

Im Verlauf wird es für dich entscheidend sein deine Tiefenmuskulatur zu stabilisieren, dafür brauchst du eine Anleitung durch eine Physiotherapie, die dir genau zeigt, welche Übungen für dich wichtig sind. Und das wirst du dein Leben lang tun müssen.

Desweiteren kannst du schauen ob dir Wärme oder Kälte gut tut und was davon du therapeutisch nutzen kannst. Ein TENS-Gerät (Reizstrom für zu Hause) kann auch hilfreich sein. Und du brauchst eine gute Wirbelsäulenschulung für den Alltag, also wie du deine Bewegung und Haltung so optimierst, dass du deinem Rücken nicht weiter schadest.

Das sind erst einmal die ersten Dinge, die mir einfallen, es geht dann noch weiter mit stationärer oder teilstationärer Schmerzklinik, Reha etc. -> wie du siehst ganz viele Optionen, von wegen, man könne nicht helfen....

LG, Elke
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