Bandscheiben-Forum

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> Synovialzyste operativ entfernt, Statusbericht bei nicht ganz so häufiger
blumi
Geschrieben am: 08 Jul 2020, 14:10


PremiumMitglied Silber
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Hallo ihr Lieben,

Nachdem ich bei Diagnosestellung meiner Synovialzyste viel gesucht und wenig gefunden habe ( ein paar Beiträge gibts schon, aber nicht viele) dachte ich mir ich schreibe hier mal etwas darüber, so dass andere Suchende mehr dazu finden können.

Synovialzyste/ Facettengelenkszyste/ Juxtafacettenzysten, das meint alles das gleiche, nämlich eine durch Degeneration der Facettengelenke entstandene Ausstülpung von Material aus der oberflächlichen Deckschicht der Gelenke, die hier von den Facettengelenken ausgeht. Hat man Glück, dann stülpt sie sich nach außen und stört nich, hat man Pech, wächst die Zyste in den Spinalkanal hinein und macht Symptome, sobald sie eine Nervenwurzel ärgert, weil sie drauf drückt.

Die Konservative Option ist, sobald sie Beschwerden macht, begrenzt. Zwar können die Teile platzen, bilden sich dann aber meistens wieder so dass der ganze Spaß dann wieder von vorne los geht. Wenn es eine rein Flüssigkeitsgefüllte Zyste ist kann man versuchen, die Flüssigkeit zu Punktieren und dann dorthin Cortison zu spritzen, damit der Zystenbalg verklebt. Ansonsten bleibt nur OP oder dauerhaft PRT/ Schmerzmittel und ggf Inkaufnahme einer Lähmung.

Da man ursächlich von ( Mikro) Instabilität es ausgeht versteifen viele Ärzte bei vorliegen einer Zyste großzügig, das muss aber nicht zwingend erforderlich sein, man kann auch nur die Zyste entfernen und dann die Situation im Verlauf beobachten( mit viel Stabilitätstraining).

So - das sollte eigentlich nur ein kurzer Vorspann werden, jetzt ist es doch länger geworden, 😐.

Meine Zyste machte sich im Februar zunächst mit leichten Nervenschmerzen entlang der L5- Wurzel rechts (Po, Oberschenkel außen,Wade außen, Fußrücken, Groszeh) bemerkbar, nach zwei Wochen verschlimmerte es sich recht zügig, und es zeigte sich eine wechselnde leichte Großzehenheberparese. Daher führten wir ein MRT durch, bei dem die Radiologen nur die bekannten Recessusstenosen und die mäßige Spinalkanalstenose sahen, aber nichts, was die starken Nervenschmerzen erklärte. Mein Neurochirurg sah aber sofort die Synovialzyste, die zwar klein war, aber genau auf die L5- Wurzel rechts drückte. Da der Befund klein, noch eine HWS- OP und danach eine Reha notwendig war, bekam ich zunächst drei PRTs, die immer für ca. 10 Tage eine Besserung brachten, aber danach die Beschwerden unverändert ließen. Auch hofften wir dass die Stabilisationsübungen in der Reha vielleicht noch Wunder wirken würden. Aber leider verschlimmerten sich die Schmerzen Ende Mai zunächst im Intervall, dann stetig, und zuletzt blieb auch der Großzeh meist am Boden oder lies sich nur dezent heben ( KG 2 bei Aufnahme). Bei der Kontrollaufnahme könnte jetzt auch der Radiologe die Zyste erkennen ( ja, ich mittlerweile auch) Da ich mittlerweile bei 600 mg Tilidin und 2700 mg Gabapentin sowie 90 mg Duloxetin am Tag angekommen war, um mit den Schmerzen noch umgehen zu können, entschlossen wir und zur Operation.
Hierbei sollte lediglich die Zyste entfernt werden, d.h. Mikrochirurgischer Zugang mit laminärer Fensterung wie bei eine, Bandscheibenvorfall, dann die Zyste vom Facettengelenk abpräparieren und entfernen.
Das ist nun gestern geschehen, die Zyste war ein wenig verwachsen aber es gab keine Komplikationen.
Nach der OP war der Schmerz im Bein sofort weg :ap , allerdings hatte ich Oxycodon intus aber bisher ist er nicht wieder gekommen. Der Rücken schmerzt natürlich noch, aber seit die Drainage draußen ist ist es schon besser. Die Zyste war wohl noch deutlich größer als vor drei Wochen im MRT, kein Wunder, dass in den letzten drei Tagen die Schmerzmittel nicht mehr reichten.
Das soweit bei mir zum Stand der Dinge.
Gerade bei Nervenschmerzen ohne Rückenschmerzen sollte man auch mal an so etwas denken und nicht alle sehen das sofort. :rolleyes:
Es ist nicht so häufig wie Bandscheibenvorfälle, kann aber ähnliche Symptome machen.

Daher hab ich es hier etwas ausführlicher gehalten.

LG, Elke

Bearbeitet von blumi am 08 Jul 2020, 14:12
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milka135
Geschrieben am: 09 Jul 2020, 00:17


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Hallo Elke,
ich wünsche dir erstmal gute Besserung/Genesung 🍀☘️🐖☘️🍀.
Danke für deinen Bericht und ich drücke dir die Daumen, dass sich deine Beschwerden schnell rückbilden und du nie eine Versteifung brauchst.

Könntest du bitte, von Zeit zu Zeit ein Update schreiben.

Liebe Grüße
Milka :;
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bosch1000
Geschrieben am: 09 Jul 2020, 15:49


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Hallo elke
Muss ich mir so eine zyste wie eine baker zyster vorstellen?
Lg bosch
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Pauline69
Geschrieben am: 09 Jul 2020, 16:58


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Hallo Elke,

danke für Deinen Bericht.
Dir wünsche ich gute Besserung und dass Du schnell wieder auf die Beine kommst.
Liebe Grüße
Pauline
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blumi
Geschrieben am: 09 Jul 2020, 17:15


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Hallo Bosch,

Im Prinzip ja, nur dass sie sich nicht im Knie, sondern an den Facettengelenken befindet und damit häufig auch im Spinalkanal mit entsprechenden Folgen je nach Lage.

LG, Elke
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blumi
Geschrieben am: 09 Jul 2020, 17:22


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Hallo Milka, hallo Pauline,

Vielen Dank für eure guten Wünsche. Das Bein bleibt auch ohne Oxycodon schmerzfrei, das ist super, und auch der Zeh benimmt sich. Einzig und allein die Blase will nicht so, wie ich will, es scheint der gleiche Triss wie bei der letzten OP zu sein :nein .
Ich hab keine wirkliche Idee, was das soll, aber es scheint mit LWS- OP oder Lagerung zusammen zu hängen, weil die letzte HWS- OP keine Verschlechterung der Blasensituation verursacht hat. Es fühlt sich genauso an wie im September, nur dass ich jetzt weiß, was zu tun ist. Trotzdem, ich würde es gerne verstehen :sch

LG, Elke
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Pauline69
Geschrieben am: 09 Jul 2020, 17:33


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Hallo Elke,

wie blöd ist das denn :braue
Das tut mir wirklich leid.
Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass es sich dieses Mal nicht so lange hinzieht. Das braucht man wirklich nicht !

Liebe Grüße
Pauline
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blumi
Geschrieben am: 09 Jul 2020, 18:17


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Hallo Pauline,

Ja, das braucht man echt nicht. Der Operateur war eben nochmal da, eine Idee hat er nicht wirklich, das einzige ist dass er den Anästhesisten nochmal fragen will, ob er etwas unterschiedliches z.B. als Muskelrelaxans bei der HWS und bei der LWS- OP gibt, dann könnte vielleicht die Ursache daran liegen? Sozusagen die dauerhafte Relaxierung der Blase und des Darms, die nicht mehr von alleine bzw. erst nach Monaten zurückgeht ?
Wirklich wundern würde mich das ja nicht, die einen oder anderen Besonderheiten habe ich ja ehedem, mal abgesehen von der Hypermobilität sind wohl meine unteren Lendenwirbel wie die oberen gebaut, d.h. der Wirbelbogen steht viel weiter unter dem Wirbelkörper, als er soll ( hat meinem Operateur etwas nach der Wurzel suchen lassen), mein Blinddarmappendix ging hinter dem Darm entlang bis zur Leber, was etwas ungewöhnliche Schmerzen bei der Entzündung machte, selbst meine Blutgruppe verursachte bei der Zwillingsgeburt Stress, da ich zwar 0 positiv habe, dies aber kombiniert mit KK ( Kell-Antigene), was wohl so selten ist, dass im gesamtem Köln-Bonner Raum nur eine Konserve aufzufinden war.
:hair ,
Ich bin auf jedenfalls nicht mehr so beunruhigt, ich weiß ja dass es irgendwann wieder weggeht....
LG, Elke
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maeranha
Geschrieben am: 10 Jul 2020, 07:11


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Hallo,
weiterhin gute Besserung.....
Mit freundlichen Grüßen
Peter
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blumi
Geschrieben am: 13 Jul 2020, 07:05


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Hallo,

vielen Dank für die vielen netten Wünsche.

Das Problem mit der Miktion scheint sich weitgehend erledigt zu haben, gestern Morgen musste ich noch einmal Kathetern, danach funktionierte es (zwar mit viel Geduld, aber spontan)
Das Bein bleibt weiter schmerzfrei - juhu!
Heute Morgen habe ich das Tilidin auf 150 mg reduziert - bin also dann bei einer Tagesdosis von 350 mg statt vorher 600 - und werde langsam immer weiter reduzieren, so wie es geht, aber da ich das Zeug seit februar nehme immer Schritt für Schritt. Gabapentin habe ich morgens schon mal von 900mg auf 600mg reduziert. sollte ich laut meiner Schmerzi zwar erst nach Tilidinabsetzen, aber da es mich morgens so müde macht wollte ich die Dosis schon mal los sein, und das funktioniert auch gut.
Der Großzeh lässt sich wieder absolut normal bewegen, und das bei vorher KG 2 laut Aufnahmearzt.
Mein Rücken ist noch ein bischen mäh aber für 6 Tage post-OP völlig normal. Wenn die Klammern raus sind (da muss ich ihn echt ein wenig schimpfen, es gibt eindeutige Studien , dass Nähte besser heilen als Klammern, außerdem ist das am Rücken unangenehm :hair ) wird das besser.

Insgesamt bereits ein super Ergebniss. Es scheint wirklich so zu sein, wie in vielen Studien beschrieben: wenn die Zysten Schmerzen verursachen, ist eine OP eine gute und sinnvolle Option.

Ich hab noch mal ein Bild von der Zyste angehängt, wie sie drei Wochen vor der OP war, und danach ist sie ja noch gewachsen, es wurde wirklich Zeit.

Angefügtes Bild

LG, Elke
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