Bandscheiben-Forum

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> Doktorarbeit zum Thema Bandscheibenvorfall
wi-ro
Geschrieben am: 24 Sep 2007, 14:36


bekennender Rockfan
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Hallo Bandis,

ich bin zufällig auf diese Doktorarbeit gestoßen, hier werden Diagnose und Therapien zum Thema Bandscheibe beschrieben.

siehe hier

Gerald :winke

PS
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Gundis
Geschrieben am: 24 Sep 2007, 16:40


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Hi,

hab die Arbeit mal überflogen. Das Wichtigste steht ja eh in der Zusammenfassung. Interessant fand ich folgende Aussage:

Um abzuklären, inwieweit die Beschwerdedauer Einfluß auf den Therapieerfolg hat, erfolgte ein Vergleich der Ergebnisse operativ und konservativ therapierter Patienten der Gruppen A und B.
Dabei zeigte sich weder nach konservativer noch nach operativer Therapie eine signifikanter Zusammenhang des zu erwartenden Therapieerfolg abhängig von der Beschwerdedauer.


Wenn man nun bedenkt, dass nach Aussage der Studie ca. 2/3 sowohl der Operierten als auch der konservativ Behandelten nach ca. 5 Jahren noch beschwerdefrei waren, steht das doch im krassen Gegensatz zu dem, was mir einige Ärzte, insbesondere in der Schmerzklinik, in letzter Zeit einreden wollten: dass nämlich nach einer Beschwerdedauer von mehreren Monaten sowieso keine Heilung mehr möglich sei und dass man nur noch die Symptome bekämpfen könne.

So gesehen macht diese Dissertation Mut, obwohl sie ja nun schon 9 Jahre alt ist und auf Erhebungen aus den 80ern und 90ern beruht und sich in den letzten Jahren sicher neue Erkenntnisse ergeben haben.

:;
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Hermine
Geschrieben am: 24 Sep 2007, 17:16


sci vias - so gut es geht
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Huhu,

ich habe die Studie bisher auch nur überflogen (muss man sich etwas mehr Zeit nehmen um sie genauer zu studieren) - aber was auffällt - auch wieder Statistiken :z und auch manches von Privatpatienten :z - aber wie gesagt - ahbe es bisher nur überflogen - lese es mir aber noch sehr genau durch .

Danke und LG
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Tigerente
Geschrieben am: 24 Sep 2007, 18:07


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Hallo Gundis! :winke

Zitat
So gesehen macht diese Dissertation Mut, obwohl sie ja nun schon 9 Jahre alt ist und sich in den letzten Jahren sicher neue Erkenntnisse ergeben haben.


Genauso sehe ich das auch - alleine die vielen künstlichen Bandscheiben, die heute implantiert werden, dynamischen Stabilisierungs-OPs (z.B. Wallis-Implantat & X-Stop) - sowie fast alle kleineren endoskopischen & microchirurgischen Eingriffe werden die Zahlen in den letzten Jahren gravierend verändert haben!
Es war ja "damals" auch relativ selten, dass eine Spondylodese (Versteifung) durchgeführt wurde - die postoperative Nachbehandlung (z.B. Gipsbett oder Korsett über viele Monate) war einfach viel zu aufwändig für Pateinten mit Bandscheibenproblemen/Degeneration. Einzig die Skoliose-Pat. mußten damals schon versteift werden - da die Verkrümmung früher oder später auf das Herz und die Lunge drückten! :hair

Mir ist auch aufgefallen, dass die Literaturhinweise in dieser Doktorarbeit zum Teil 20 Jahre und älter sind - also ganz sicher auch nicht mehr up to date! :kinn

Die Therapie- und Behandlungsmethoden haben sich seitdem ja doch deutlich verändert - es gibt ganz andere Möglichkeiten - siehe oben.

Vielleicht findet sich ja noch eine aktuellere Doktorarbeit zum Thema!?

Bis dahin sollte niemand die veralteten Zahlen und Ergebnisse - Vergleich der Ergebnisse operativ und konservativ therapierter Patienten - dieser Dissertation überbewerten! (s. Gundis Beitrag!)

LG

von der Tigerente

Marlies :winke
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Gundis
Geschrieben am: 24 Sep 2007, 19:49


Stammgast
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Einen Punkt fand ich allerdings auch noch recht interessant:

Unsere Ergebnisse verdeutlichen, daß der Lasegue-Befund in der Indikationsstellung zur operativen Therapie eine große Rolle spielt. Eine operative Versorgung von Patienten mit früh positivem bzw. positivem Lasegue Zeichen verspricht einen guten zu erwartenden Therapieverlauf, wohingegen ein primär konservatives Vorgehen aus unserer Sicht bei Patienten mit negativem bzw. endgradig positivem Lasegue-Befund anzustreben ist.

Dies deckt sich mit meiner Erfahrung, dass bei früh positivem Lasègue (ca. 30 °) sowieso kaum KG möglich ist, da fast jede Übung zu einer Reizung des Ischias führt und die Beschwerden zumindest vorübergehend sogar verschlimmert. Bloßes Abwarten auf der anderen Seite scheint aber auch nichts zu bringen, sonst wäre ich sicher nach 6 Monaten besser zu Fuß unterwegs.

Wahrscheinlich ist es das Geheimnis des Erfolges, einen Arzt zu finden, der weiß, wann operiert werden sollte und wann nicht und einen auch in die entsprechende Richtung dreht. Man geht ja schließlich dorthin, um einen Experten-Tipp zu bekommen. Statements wie "Das ist Ihre Entscheidung" oder "Sie selber sind die Indikation" hängen mir langsam zum Halse raus.
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