Bandscheiben-Forum

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> Status nach 2 weiteren LWS OPs (L5/S1)
TylerDurden10
Geschrieben am: 27 Jun 2024, 10:41


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Hallo zusammen,
mein letztes Update hier im Forum zum Thema LWS stammt aus dem September 2022. Da in den vergangenen Monaten einiges passiert ist, wollte ich mich entsprechend wieder zum Austausch melden. Vielleicht hilft meine Geschichte auch oder es erkennt zumindest jemand Parallelen.

Kurz zur Vorgeschichte (ist auch ausführlicher im Forum zu finden inklusive Befunde und MRT Bilder): OPs an L5/S1 in 2017 und 2020 (mikrochirurgisch). Nach der ersten OP in 2017 war ich quasi komplett schmerzfrei (bis zum Rezidiv). Nach der zweiten OP gab für längere Zeit relativ starke Nervenschmerzen, die sich mit der Zeit deutlich gelegt haben. Im September 2022 waren es „nur“ noch Wadenkrämpfe und verhärtete Muskulatur, allerdings konnte ich meinen Lieblingssportarten Laufen und Fußball problemlos nachgehen.

Sprung in den Sommer 2023:
Die Wadenkrämpfe wurden häufiger und intensiver. Zusätzlich gab es wieder die „klassischen“ S1 Beschwerden, Missempfindungen an der Fußaußenkante und Muskelzucken. Im September 2023 kam es dann zu einem erneuten MRT der LWS mit folgendem Befund:
„L5/S1: Höhenminderung des Bandscheibenfaches. Mediolateral links intraforaminell pointierte Bandscheibenprotrusion, narbige Veränderungen im Recessus laterales links, zwei kleine zystische Läsionen mit Durchmesser von ca. 4,7 und 3 mm mit Verdacht auf Arthrozele, Tasche Zyste mit Irritation der Nervenwurzel S1 im Recessus, nach Kontrastmittelgabe zeigen sich keine Rezidiv NPP.“

Am 16.04.2024 wurde ich mikrochirurgisch operiert und am 17.04.2024 aus dem Krankenhaus entlassen. Folgende Kommentare:
• Revisions-Dekompression L5/S1 links
• Facettenteilresektion L5/S1 links
• Facettendenervierung L5/S1 links
• Flavektomie L5/S1 links
• Foraminatomie L5/S1 links

Eine deutliche Besserung konnte ich danach spüren und auch recht schnell Fortschritte über regelmäßige PT erzielen. Leider setzten die Symptome ungefähr 2-3 Wochen nach der OP wieder schlagartig ein. Spezielle Ereignisse oder Auslöser konnte ich nicht nennen, weshalb ich nochmal beim Operateur vorstellig wurde, der ein erneutes MRT angeordnet hat.

Beurteilung MRT vom 04.06.2024:
„Der Befund passt zu einem Rezidiv der zystischen Formation (maximaler Ausmesser = 6 mm) im linken Lateralrecessus bei Zustand nach Facettenteilresektion L5/S1. Hinweise für einen Rezidiv NPP sind nicht gegeben, keine neu aufgetretenen Diskopathien erkennbar.“

Der Operateur riet mir klar von einer vorzeitigen Versteifung ab (ich bin 34) und wollte es mit einer erneuten operativen Entfernung der Zyste(n) versuchen. Ich sprach zudem mit weiteren Ärzten und PTs, die mir alle versicherten, dass ein so schnelles Rezidiv extrem untypisch ist, vor allem wenn keine strukturelle Instabilität in diesem Segment vorliegt.

Am 18.06.2024 kam es dann zur nächsten OP und ich wurde am 19.06.2024 aus dem Krankenhaus entlassen. Folgende Kommentare:
• Revisions-Dekompression L5/S1 links
• Neuolyse L5 und S1 links
• Mibi

Die wahrscheinlich spannendste Frage: Wie geht es mir eine Woche nach der letzten OP? Ich würde es durchwachsen nennen. Ich kann problemlos längere Strecken gehen und auch für einige Zeit sitzen, aber ich habe immer noch massive Ischiasbeschwerden entlang S1, ständiges Muskelzucken, Wadenkrämpfe und auch minimalen Kraftverlust. Es ist teilweise schlimmer als vor den OPs. Vielleicht hat der Nerv bei der OP etwas abbekommen bzw. man musste zu dicht an diesen heran, um die Zyste zu entfernen? Ich mache weiterhin 2x wöchentlich PT und will, falls keine Besserung spürbar wird, nochmals beim Operateur vorstellig werden.

Ich weiß durchaus, dass die Regeneration der Nerven sehr viel Zeit in Anspruch nehmen kann, aber natürlich ist man nach zwei weiteren OPs in solch kurzer Zeit etwas ernüchtert bei diesem Ergebnis. An wirklichen Sport bzw. dynamische Bewegungen wäre in diesem Zustand leider nicht zu denken, da der Wadenmuskel bei Belastung sofort „dicht“ macht. Medikation aktuell nach der OP lediglich 2x IBU 600 pro Tag. Vor der OP waren es noch 150-200 mg Pregabalin und 2x 750 mg Methocarbamol am Tag.

Viele Grüße
Tyler
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blumi
Geschrieben am: 27 Jun 2024, 21:47


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Hallo Tyler,

vielleicht solltest du versuchen, etwas Geduldiger vorzugehen.

Dein Operateur beschreibt eine Neurolyse, d.h., er musste ganz dich an den Nerv und diesen von der Bedrängnis befreien. Nach vorangegangener OP kann das dann gut auch ziemlich verklebt sein, so dass dein Nerv beleidigt reagiert.
In der Regel erholt sich dieser wieder, das kann aber dauern. Du kannst dir überlegen, ggf. Noch Mal eine Zeit mit dem Pregabalin wieder anzufangen, vielleicht mit einer niedrigeren Dosis. Gegen Nervenschmerzen helfen Ibus nun Mal nicht.
Mir hilft häufig auch eine Igelballselbstmassae oder auch Mal ein TENS- Gerät gegen Nervenschmerzen. Wenn es die Zyste war die den Ärger machte ist die ja jetzt weg, so daß sich die Wurzel gut erholen kann.

LG, Elke
PMEmail Poster
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