Bandscheiben-Forum

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> Bin total verunsichert
Susanne66
Geschrieben am: 01 Jan 2010, 21:57


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Hi,

bei mir wurde im September nach einer Anzahl von Untersuchungen endlich die Ursache für meine Beschwerden festgestellt. Lt. MRT habe ich einen breitbasigen, links-betonten NPP bei C 6/7 mit beiseitiger Foramanstenose. Ich vermute, dass dieser bereits von einem Autounfall 2003 kommt, seitdem habe ich Beschwerden. In den letzten Monaten wurden die immer schlimmer. Abgesehen von Dauerkopfschmerzen und Nackenverspannungen schlief mir ständig die Hand ein. Zudem habe ich oft ein kraftloses Gefühl im linken Arm. Mal fühlt es sich an, als würde heißes Wasser durch die Adern fließen, dann wieder ist der gesamte Arm eiskalt. Dazu kommen Schmerzen im Handgelenk. Gelegentlich pocht es im Arm und der Mittelfinger oder Daumen fangen an zu zucken.
Der Neurologe hat eine Cortisontherapie empfohlen, evtl. auch sofortige OP.
Der erste Hausarzt hat mir Akkupunkturnadeln gesetzt und meinte, die Beschwerden können nicht von der HWS kommen.
Daraufhin bin ich zum Neurochirurgen. Der sah sich die MRT-Aufnahmen an und hörte sich meine Beschwerden an. Er sagte, er empfehle mir eine sofortige OP. Die Nerven wären eingeklemmt, nach der langen Zeit stünden die Chancen für eine Besserung mit konventionellen Methoden schlecht und es bestünde die Gefahr, dass an den Nerven dauerhafte Schäden entstehen würden. Eine OP würde er als unproblematisch sehen, dabei würde die Bandscheibe durch eine künstliche ersetzt. Meine restlichen Wirbel und Bandscheiben würden gut aussehen.
Ich wollte mir eine weitere Meinung einholen und ging zunächst zu einem Allgemeinmediziner. Der empfahl mir eine Cortisontherapie und die OP-Frage von einem weiteren Orthopäden klären zu lassen.
Der Termin bei dem Orthopäden war eher fließbandmäßig. Er schaute sich kurz meine Aufnahmen an, ließ mich die Arme heben, drehte meinen Kopf und meinte dann, er würde mich in Reha schicken. Eine OP würde er mir nicht empfehlen, da nach seiner Erfahrung es nie bei einer bleiben würde, sondern zwangsläufig immer gleich darauf die nächsten folgen würden. Zu meiner Frage wegen einer Cortisontherapie schüttelte er nur den Kopf. stattdessen verschrieb er mir Voltaren und Lyrica. Bisher hatte ich Novalgin und iburatiopharm genommen. Ich nehme aber nur das Voltaren, da ich nach der Einnahme von Lyrica den ganzen Tag wie betrunken herum laufe (obwohl ich es abends nehme) und dabei gegen alles mögliche stolpere. Zudem Herzklopfen u.a. unangenehme Nebenwirkungen.
Lange Rede kurzer Sinn, ich weiß jetzt überhaupt nicht, was ich machen soll.
klar, einerseits sollte man alle Möglichkeiten ausschöpfen, bevor man sich unters Messer legt. Aber zum einen ist das für mich ein großes organisatorisches Problem 3 Wochen weg von zuhause zu sein. Zudem habe ich einfach Angst, dass es tatsächlich zu Dauerschäden an den Nerven kommt, wenn ich noch zu lange warte. Ach ja, ich hatte auch Krankengymnastik verschrieben bekommen, aber die Physiotherapeutin konnte so gut wie nichts machen, da mir alles Schmerzen verursachte. Ich befürchte auch, dass es in der Reha evtl. besser geht aber kaum sitze ich dann wieder den ganzen Tag vor dem PC, geht es wieder von vorne los. Mein Chef ist schon jetzt ziemlich sauer, obwohl ich jetzt grade mal 2 Wochen krank bin.

ich weiß, dass so eine Entscheidung jeder für sich selbst treffen muss, aber ich hoffe trotzdem, von euch vielleicht Tipps und Meinungen zu hören, die mich evtl. in dieser Entscheidung weiter bringen.

Viele Grüße
Susanne
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Fred
Geschrieben am: 01 Jan 2010, 22:55


Öfter dabei
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Hallo Susanne,
ich war mir auch nicht sicher, ob eine OP das Richtige sei. Habe dann mehrere Meinungen eingeholt.
Bin dann am 2. Dezember operiert worden mit einer Prothese und bin sehr zufrieden. Meine Beiträge kannst du hier nachlesen.
Wenn eine OP in Frage käme - wo würdest du denn operiert werden?

Viele Grüße - Fred
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murmel
Geschrieben am: 02 Jan 2010, 02:01


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Hallöchen Susanne66 :;
Ich wünsch dir erstmal ein hoffentlich wenig schmerzfreies neues Jahr!
Ich will dir hier keine Angst machen aber, da wird einiges auf dich zu kommen!
So solltest du schnellsten einen Antrag au Schwerbeschädigung stellen!
Dann schau dir diese Links an!

http://www.diebandscheibe.de/ibf/index.php?showtopic=28431
http://www.diebandscheibe.de/aussteuerung.php
http://www.diebandscheibe.de/versorgungsamt.php
http://www.diebandscheibe.de/rente.php
http://www.diebandscheibe.de/leitfaden.php
Es wird dir bestimmt auf deinen Weg weiter Helfen

So wie Fred schon sagt hole dir mehrere Meinungen ein!
Dazu lasse noch Untersuchungen nach Möglichkeit von deinem Behandelnden Arzt machen, wie SEP, EMG. Außerdem frag jetzt schon bei den Ärzten wie sie zum jetzigen Zeitpunkt deine Leistungsfähigkeit einschätzen! (0-2,59h oder 3-5,59h) „erheblich gefährdet“ sagt alles und nichts aus!
Mit freundlichen Grüßen
murmel :bank
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Saren
Geschrieben am: 02 Jan 2010, 05:08


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Hallo Susanne,

klar, dass Du erst mal verunsichert bist;Ärzte,die doch teils sehr verschiedene Ansichten haben ( kennen hier sehr viele :count )´, ein angesäuerter Chef und einen Abeitsplatz, der bei Deiner Problematik alles andere als ideal ist.
Aber -- ich würde an Deiner Stelle erst mal die Reha probieren bevor Du Dich operieren läßt. Diese Chance solltest Du Dir und Deinem Körper noch einräumen. Auch wenn das, so hart das jetzt klingt, Deinen Arbeitsplatz gefährdet und es wirklich auch nicht sicher ist,ob die Reahmaßnahme erfolgreich sein wird. Dein Arbeitsplatz nützt dir auch nichts, wenn Du
nicht gesund bist. Gesundheit ist soooo wichtig, das habe ich aus eigener leidvoller Erfahrung gelernt und das hat Priorität.
Wenn Du die Möglichkeit hast kannst Du ruhig noch einen dritten NCH um eine Meinung fragen.
Dann wünsche ich Dir eine gute Entscheidung !

Liebe Güße
Saren

Bearbeitet von Saren am 02 Jan 2010, 05:10
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Panthercham
Geschrieben am: 02 Jan 2010, 06:59


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Hallo und herzlich willkommen Susanne66,

der Weg den Du bisher gegangen bist ist schon der richtige,
eher wichtig anstatt zu nicht "Fachärzten" zu gehen wäre eine 2. oder gar 3. Meinung eines Neurochirugen, das sind die Wirbelsäulenspezialisten.

Die Aussagen sind schon richtig, je länger ein Nerv bedrängt wird umso länger braucht er um sich wieder zu erholen, bis hin halt zu dauerhaften schäden.

Fraglich ist für mich, wie Du auf 3 Wochen kommst ?

Es gibt schon Kliniken wo diese OP ambulant gemacht wird (würd ich aber nicht empfehlen, in der Regel 3-4 Tage von zu Hause weg.

Danach ungefähr 6 Wochen schonen.

Wenn die Wirbel ansonsten Ok sind frag ich mich wieso das Risiko höher sein soll nochmals unter das Messer zu kommen.

Oftmals ist es bei Bandis so, das andere Wirbel auch schon angegriffen sind.

Wenn Nebenwirkungen bei Medikamenten auftreten, steht geschrieben "einnahme absetzten und mit Doc sprechen), Nebenwirkungen sind auch nicht ohne ! ;)

Wenn KG und Massagen Dir auch schmerzen bereiten, lass es bleiben, es muss nicht unbedingt gut sein wenn es einem nicht hilft diese Behandlung zu machen.

Jeder ist da anders, einem hilft es dem anderem nicht.

Dein Chef wird Dir nicht danken wenn Du dauerhaft ausfällst, er kann ruhig mal auf Dich verzichten.

Lieben Gruß und gute Besserung

Markus :winke

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Funkbinchen
Geschrieben am: 02 Jan 2010, 08:19


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Hallo Susanne66!

Meine meinung ist ganz einfach! gesundheit geht vor allem! musste das leider selbst erfahren! ich habe immer weiter gemacht, hatte schon ausfallerscheinungen, bin öfter hingefallen ... arme sind immer eingeschlafen! aber ich bin immer wieder aufgestanden und weiter in die arbeit gegangen! im märz habe ich dann die quittung bekommen! mein körper hat sich gewehrt und seit dem schlaganfall bin ich ganz ausser gefecht! ich bin bloß froh und dankbar, dass ich mich noch um meine kinder kümmern kann und einigermassen zurecht komme!

im februar lasse ich mir die hws operieren und hoffe, dass dann doch noch gefühl in die linke seite zurückkommt, denn bis jetzt hat mir keiner sagen können, ob die paresen vom schlaganfall kommen oder von den bsv! leider bin ich an eine niete von einem neurologen geraten, der hat nicht mal messungen gemacht, geschweige denn eine körperliche untersuchung! aber in kürze trete ich ne intervallreha an, da werde ich alles nötige veranlassen!

mein rat also an dich! höre auf deinen körper!

liebe grüße
sabine
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Susanne66
Geschrieben am: 03 Jan 2010, 17:02


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Hallo,

vielen herzlichen Dank für all eure Antworten.
Natürlich sagt man immer, die Gesundheit geht vor, aber mal ehrlich, wer hält sich wirklich dran, wenn z.B. der Arbeitsplatz in Gefahr ist. Denn wenn man keinen Job hat, nicht mehr weiß, wie man die Miete zahlen soll, ist das auch nicht grade gesundheitsfördernd.
Ich fühle mich im Moment einfach ein bisschen gedrängt.
Auf der einen Seite der Chef, der wissen will, wann ich wie lange ausfalle.
Dann der Neurochirurg, der lieber heute als morgen operieren möchte.
Und dann wieder der Orthopäde, der schon die Formulare für die Reha klar hat.
ich kenne mich, je länger ich mir etwas durch den Kopf gehen lasse, umso mehr verdränge ich es. Ich merke ja jetzt schon, wie ich anfange mit den Schmerzen zu leben, sie nicht mehr zur Kenntnis zu nehmen und mir einzureden, dass doch alles nicht so schlimm ist.

Ich werde morgen nochmal zu meinem Hausarzt gehen, der auf mich einen ganz vernünftigen Eindruck macht, ihm von der Entscheidung des Orthopäden berichten, meine Bedenken dazu und dann mal sehen, was der sagt.

Der Neurochirurg, bei dem ich operiert werden soll, ist Dr. Benz in Friedrichshafen. Der hat seine Praxis direkt im Krankenhaus und macht solche OPs quasi wie am Fließband. Also Erfahrung sollte er haben. Ich bin aber auch nicht abgeneigt, so etwas in Timbuktu machen zu lassen, wenn es dort einen Arzt gibt, den mir jemand wärmstens empfehlen kann. Von der Klinik in München hab ich z.B. schon öfter gehört.

bei den 3 Wochen geht es um die Reha, so sagte mir der Orthopäde.
Von der OP weiß ich 4 Tage Krankenhaus und danach 6-8 Wochen zuhause schonen.

lg
Susanne
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*Marion*
Geschrieben am: 03 Jan 2010, 18:32


Neu hier
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Die Reha läßt sich auch ambulant durchführen!
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Panthercham
Geschrieben am: 03 Jan 2010, 18:50


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Hallo Susanne66,
da ich ja so etwas wie Arbeitgeber "Feind" bin * :z ,

1. geht es Deinem Arbeitgeber nicht einmal an was Du für eine Erkrankung hast.

2. Kündigungen aufgrund von Krankheit werden vor Arbeitsgerichten nur anerkannt wenn man in der Zeit innerhalb von 3-4 Jahren, jedes Jahr ca. 52 Tage krank ist.

Reha bekommen auch nicht alle, ich bekam z.b keine und war nach 6 Wochen wieder arbeiten.

Ingesamt war ich jedoch, bis ich alles ausschliessen konnte 4 Monate zu Hause.

Hätte ich mich eher operieren lassen wären es nur eben diese 6 Wochen gewesen, aber auch das sollte halt überlegt sein.

Lieben Gruß

Markus :winke

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Susanne66
Geschrieben am: 04 Jan 2010, 22:04


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Hi,

Reha ambulant geht auch? Der Doc will mich jedenfalls in eine Reha-Klinik schicken.

@Markus (der Feind :D )

naja du kennst meinen lieben Chef nicht, der hat sich noch nie um die Rechtmäßigkeit bei so was gekümmert. Wenn er jemand los werden will, dann schmeißt er ihn raus und zahlt eben eine Abfindung. Mehr erreichst du vor dem Arbeitsgericht auch nicht. Aber abgesehen davon ist Kündigung nicht das Schlimmste. Sagt dir "Bossing" was?
natürlich geht es ihn nix an, was für eine Erkrankung ich habe, aber ich habe einfach die Flucht nach Vorne angetreten, indem ich ihm sagte, was Sache ist.

Ich war heute nochmal bei meinem Hausarzt und der meinte, ich solle jetzt doch nochmal zum Neurologen, die Nerventätigkeit messen lassen, damit er auch ein ordentliches Ergebnis vorliegen hat, anhand dessen er dann beurteilen kann. Er scheint mir ein recht vernünftiger Arzt zu sein, der einerseits eher für konventionelle Methoden ist, aber auch keinen Hehl daraus macht, dass auch da Grenzen gesetzt sind und in dem Fall eine OP unumgänglich. Grade deshalb will er sich absichern mit eindeutigen Untersuchungsergebnissen. Also werd ich jetzt nochmal zum Neurologen gehen und dann weitersehen. Er sagte aber auch, von wegen nach 3 Wochen Reha wieder arbeiten könnte er mir nicht versprechen. Und ich plage mich immer mit Gedanken, ob ich nicht alles zu eng sehe, übertreibe und mich lieber zusammenreißen sollte. :B

lg
Susanne
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