Bandscheiben-Forum

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> Ist das wirklich sinnvoll oder nur Tradition?, ketzerische Gedanken zu Reha-Kliniken
MoAnn
Geschrieben am: 11 Jun 2004, 16:09


Stammgast
**

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Hallo liebe Bandis,

ich möchte jetzt mal meine Meinung zu Reha-Maßnahmen zum Besten geben, auch wenn mir, denke ich, etliche widersprechen werden:

Was hat Euch ein mehrwöchiger Aufenthalt in einer Reha-Klinik gebracht? Ging es Euch danach besser? Habt Ihr was "fürs Leben" gelernt? Wurde ein dauerhafter Erfolg erzielt?

Ich habe für mich nach der OP eine stationäre Reha-Maßnahme abgelehnt und glaube, ich bin damit gut gefahren. Ich bin immer sehr interessiert an Bandscheiben-Geschichten, und die meisten klingen gar nicht gut. Viel zu viele Anwendungen, zu früh, zu belastend, teilweise völlig falsche Übungen/Bewegungen usw. Manche kommen kranker nach Hause als sie hingefahren sind.

Ja, ich weiß, es ist üblich, nach einer überstandenen Krankheit/Operation eine weitere Heilbehandlung anzuschließen, aber manchmal habe ich das Gefühl, "das gehört sich so". Brachte auch für einige Leute, die ich kenne, einen höheren Stellenwert der Krankheit, die Umwelt ist natürlich wesentlich mehr beeindruckt ...

Ich wollte einfach nur mein altes Leben wiederhaben, das ist mir gelungen. Und zwar ganz überwiegend aus eigener Kraft. Ich glaube, einige Leute fahren 4 Wochen in eine Klinik, damit dort etwas von Anderen gemacht wird, kostet ja auch viel Geld, da sollen die sich mal schön bemühen. Auch die Ärzte haben wohl manchmal das Gefühl, soll der Patient mal fahren, dann fühlt er sich betüddelt und wichtig genommen und ich bin ihn erst mal los.

Ich will um Himmels Willen nicht die Heilberufe in Abrede stellen, damit mich bloß keiner falsch versteht. Bin mit meiner ambulanten Krankengymnastik usw. sehr zufrieden gewesen, was ich dort gelernt habe, hat mir für den späteren Alltag auch viel gebracht.

Ich nehme auch die Operierten aus, die in ihrem häuslichen Umfeld gar nicht die Ruhe hätten, sich nach der OP auszukurieren, wenn man den Haushalt sieht und die Kinder und den Garten, ist die Versuchung bei vielen groß, sich wieder ins Getümmel zu stürzen, und dann war alles für die Katz. Dann besser einige Wochen aus dem Verkehr gezogen!

Würde mich über Eure Meinungsäußerung sehr freuen!
Grüße von MoAnn
PM
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Thergana
Geschrieben am: 11 Jun 2004, 16:56


PC-Heilerin
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Hallo MoAnn,

ich für meinen Teil hatte jetzt noch keine OP, doch eine Reha wg. dem BSV hatte ich schon. In dieser Klinik waren viele Patienten, welche direkt im Anschluß nach ihrer BSV-OP in die Reha eingeliefert wurden. Und so habe ich von deren Seite eine ganze Menge mitbekommen. Deswegen denke ich, es gibt PROs und es gibt CONTRAs zur Reha nach einer BS-Operation.

FÜR die Reha spricht:
- medizinische Betreuung durch Schwestern und Ärzte, für den Fall von Komplikationen ist dies sehr sinnvoll
- gezielte Therapien (zumindest im Idealfall)
- Motivation (wichtig!)
- Schulungen bzw. medizinische Infos zum Ergänzen des Know Hows zum BSV
- Schulungen zum selbständigen Training (z.B. Walking, Rückenschule)
- kein Stress mit Krankenkassen oder Ärzten wg. der Budgetierung bezüglich Rezepte für die reichliche Therapien
- Möglichkeit der kostenlosen IRENA = Intensive Reha-Nachsorge (ca. 4 Wochen lang nach der Reha)

GEGEN die Reha spricht:
- Gefahr, daß zu früh zu viele Anwendungen erfolgen, und dadurch eine Verschlechterung eintritt
- dadurch sind Fehlbehandlungen meist ausgeschlossen
- wird nicht benötigt, wenn man einen einsichtigen Arzt hat, welcher mehr als ausreichend Rezepte für Massage oder Krankengymnastik ausstellt
- wird nicht benötigt, wenn man sich die medizinischen Infos und Schulungen anderweitig aneignen kann (z.B. über www.diebandscheibe.de)
- ggfs. familiäre Interessen

Die Liste mag unvollständig sein, kann jedoch beliebig ergänzt oder verlängert werden.

Liebe Grüße
Thergana
PM
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Inka
Geschrieben am: 11 Jun 2004, 17:18


...die immer noch an das Gute im Menschen glaubt
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Hallo MoAnn,

da geb ich Dir in manchen Sachen ganz und gar recht.

Ich denke aber, dass das nicht (nur) auf oder bei Reha-Maßnahmen zutifft, sondern eigentlich auf fast alle Erkrankungen, je nachdem, was für ein Typ Mensch davonbetroffen wird.

QUOTE

Brachte auch für einige Leute, die ich kenne, einen höheren Stellenwert der Krankheit, die Umwelt ist natürlich wesentlich mehr beeindruckt ...


Es wird immer wieder Menschen geben, die den "Schweregrad" ihrer Erkrankung mit aller Gewalt nach aussen hin sichtbar machen möchten. Warum? Ich denke, das hat zum einen was mit mangelndem Selbstvertrauen zu tun (endlich ist man mal was besonderes, die anderen müssen nun einfach Mitleid haben und sich um einen kümmern), zum anderen mit Abgeben von Verantwortung (da muss man sich nicht selbst darum kümmern, dass man gesund wird, sondern nun sind andere dafür verantwortlich)


QUOTE
Ich glaube, einige Leute fahren 4 Wochen in eine Klinik, damit dort etwas von Anderen gemacht wird, kostet ja auch viel Geld, da sollen die sich mal schön bemühen
Ich habe während der Reha Leute kennengelernt, die sich am Kaffeetisch überlegt haben, was für eine Krankheit sie denn das nächste Mal "nehmen", damit sie wieder für ein paar Wochen auf BfA-Kosten Urlaub machen können.... mehr brauche ich dazu wohl nicht zu sagen.

So, das sind nun die Menschen, die den Ruf der Reha-Maßnahmen, den Ruf der Heilberufe und den Ruf von wirklich kranken Leuten kaputt machen. Muss man sich da noch wundern, dass man schief angeschaut wird, wenn man über Schmerzen klagt? Wenn man um Hilfe bittet? Wenn man um Therapien "fleht"? Ehrlich, mir kommt da die Galle hoch, denn wie beim Pilzgericht genügt eben 1 ungeniessbarer Pilz um das ganze Gericht ungeniessbar zu machen. Und die Leute (Bandis), die wirklich Hilfe und Therapie brauchen, die werden mit den oben angeführten Leuten in einen Topf geworfen.

Ich war drei mal auf Reha und ich habe jedesmal ne ganze Menge mit nach Hause in den Alltag genommen. Vielleicht kommt es auch da auf die Einstellung drauf an? Ich habe mir nie die Hoffnung gemacht danach völlig geheit, ohne Schmerzen und als neuer Mensch heimzukommen. Nein, ich wollte lernen mit meinen Beeinträchtigungen und Behinderungen zu leben, eben auch ein - für meine Verhältnisse - normales Leben führen zu können. Die zweite Reha war sicherlich auch verfrüht, wenige Wochen nach der OP und ich konnte nicht alles mitmachen, was dort geboten wurde, aber trotzdem würde ich nie sagen, dass es umsonst war. Ganz sicher spielt da aber neben der persönlichen Einstellung auch die Klinikwahl eine große Rolle.

Und ausserdem, mir hat es auch einfach nur gut getan aus dem Alltag rauszukommen, mir wirklich mal die Zeit nehmen zu können um etwas für meine Gesundheit zu tun, denn im Alltag hat für mich jede ambulante Maßnahme nur zusätzlichen Streß (wie krieg ich jetzt den Termin noch unter) bedeutet.

Ich denke, wenn es jemandem genügt und er durch die ambulanten Therapien ausreichend behandelt wird, dann ist das okay, wenn es jemandem aber besser tut aus dem Alltag raus und in einer - guten - Klinik wirklich was für seine Gesundheit zu tun, dann ist das genauso okay.

Liebe Grüße

:winke Inka





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parvus
Geschrieben am: 11 Jun 2004, 17:58


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Hallo MoAnn,

so wie es Inka schreibt, so habe ich es zum Teil auch in der Reha erlebt.
Da sind Leute die gehen zur Reha, da frage ich nur "hallo was machen die da?"

Es ist echt so, dass sie jammern bis zum umfallen und sich umhorchen, mit welcher Krankheit sie als nächstes in zwei Jahren ihre Reha bestreiten können um von zu Hause weg zu kommen. Ausserdem verbreiten die zum Teil eine Misstimmung weil sie mit nichts zufrieden sind.

Und andere wiederum kämpfen um einen Platz, die haben es echt nötig weil sie so was von fertig und mürbe sind und die sind auch wirklich dankbar und zufrieden.

Ich habe bisher zwei stationäre Rehamaßnahmen gemacht und ich kann nur jedesmal sagen, dass sie mir beide auf verschiedene Weise sehr viel gebracht haben.
Bei der ersten ist zwar einiges schief gelaufen aber die Erfahrungen konnte ich bei der zweiten dann gut einsetzen.
Diese Reha hat mir wirklich einiges an Erleichterung und auch Schmerzbewältigung gebracht. Ich hatte wohl mehr als Glück, denn meine Rehaärztin hat mir ausschließlich Einzeltherapie verordnet und die waren wirklich maßgeschneidert und dosiert.
Eine ambulante Reha wäre für mich nicht gut, da wir im Betrieb wohnen und ich also niemals abschalten könnte. Ich würde dann am Abend immer meinen Job noch erledigen. Für mich ist es einfach so, dass ich nur, wenn ich aus der Haustür bin, wirklich an mich denken kann.

Allerdings bin ich zu Hause auch weiterhin zweimal wöchentlich in Behandlung.

Also, einen dauerhaften Erfolg werden wir wohl alle nicht damit erzielen. Wird auch nicht so ganz das Ziel sein, was von einer Rehamaßnahme erwartet werden kann.

Aber viele Denkanstöße, Verhaltensregeln und vor allem auch Informationen mit dem Umgang von Behörden etc..
Und was ich auch wichtig finde, sind die Empfehlungen zur weiteren Therapie, die anschließend ausgesprochen werden.

Alle Gute wünscht
:winke parvus


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Elke
Geschrieben am: 11 Jun 2004, 22:56


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Hallo MoAnn,

als ketzerisch würde ich Deine Gedanken nicht gerade beschreiben, sondern nur als Sammelsurium unterschiedlicher Erfahrungen.
Auch die Frage, ob eine Reha direkt nach einer OP angebracht ist, ist schwer zu beantworten. Wie Du schon selber mit bekommen hast, gibt es da zwei Lager. Ich war auch schon zwei mal auf Reha, direkt nach den Ops. Ich muß sagen das diese mir gut bekommen sind. Ich habe viel gelernt. Es kommt immer darauf an, an was man für Ärzte kommt. Ich wurde sehr vorsichtig behandelt und die Übungen waren auf meine Situation abgestimmt. Persönlich habe ich auch nie Kurgäste erlebt, die eigentlich nur auf Kosten der Rententräger oder KK Urlaub machen wollten. Aber es gibt bestimmt auch diese Sorte von Mensch. Leidtragende sind dann natürlich immer die, die echt krank sind. Ist schon schlimm das soviel Mißbrauch getrieben wird.
Eine ambulante Reha finde ich persönlich streßig, spreche auch hier aus Erfahrung. Das dort hin kommen, dann Behandlungen die anstrengend sind, dann wieder zurück und wenn jeder ehrlich und Familie hat, dann ist da nichts mit Ruhe. Der Haushalt, die Kinder und der Mann sind auch da und wollen Aufmerksamkeit. Auch wenn sie noch so rücksichtsvoll sind, richtig abschalten kann man nicht. Aber jeder empfindet es anders. Zum Glück waren die Kliniken nicht weit weg, so das ich zum Wochenende nach Hause konnte und einen die Zeit des getrennt sein nicht so lang vor kommt.

Gruß Elke
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Elke
Geschrieben am: 11 Jun 2004, 23:00


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Ich nochmal,

also dauernden Erfolg hatte ich nicht dadurch, aber eine ganze Menge gelernt. Eine Kur soll ja auch nur unterstützend sein, um eine bessere Mobilisierung zu erreichen. Eine OP ist ja auch kein Garant für immer. Hier hat auch jeder andere Erfahrungen gemacht.

Gruß Elke
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noby
Geschrieben am: 12 Jun 2004, 12:12


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Hallo MoAnn,
ich hoffe, dass es sehr abhängig von der Klinik ist. wie gut die Reha ist und wie weit der Patient aktiv mitwirkt oder "nur" behandelt wird. Ich hoffe weiterhin, dass dort nicht Schema F läuft, sondern doch die individuelle Situation berücksichtigt wird. Für meinen Teil kann ich sagen, dass ich die gerade bewiligte 3wöchige Reha als zur Zeit einzigen Lichtblick empfinde, dass sich meine gesundheitliche Situation, die sich schlagartig von heute auf morgen verändert hat, verbessert und eine normalere Lebensqualität zurückkommt bzw. ich viel mitnehmen kann. Habe mich riesig gefreut, zumal ich wußte, dass jeder dritte Antrag abgelehnt wird. Dass die Reha nur funktioniert, wenn ich täglich selbst daran arbeite ist mir auch klar. Dass ich mich darauf freue, kann ich wirklich nicht sagen, im Gegenteil. Aber ich will meinen Beruf noch nicht an den Nagel hängen und möchte mich auch gern wieder relativ normal bewegen können. Der Versuch es ohne Reha zu machen, hat trotz KG und Tens und beruflichem Alltag nichts verbessert, von daher weiß ich, die Reha ist notwendig. Bei all den Zweifeln, die sich bei jedem Arztbesuch und jeder Verordnung, Spritze, Medikament oder Diagnose einstellen, muss man an irgendwas glauben. Na ja, in 4 Wochen kann ich mehr sagen. Hofffentlich nur Gutes!

Viele Grüße
Noby
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MoAnn
Geschrieben am: 12 Jun 2004, 15:46


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Hallo, Ihr Lieben,

danke für Eure zahlreichen Antworten, mir ging das Thema einfach so im Kopf herum und dann wollte ich es mal zur Diskussion stellen, weil ich so viele Pros und Contras schon gehört/erlebt habe. Es ist gut, dass jeder für sich selbst entscheiden kann, was er möchte, ich wünsche mir einfach für alle Patienten, dass dieser für alle Seiten nicht unerhebliche Aufwand dann hinterher auch dem Kranken was bringt und er sich hinterher besser fühlt.

Wünsche Euch ein schönes Wochenende
Liebe Grüße von MoAnn
PM
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Hansi
Geschrieben am: 12 Jun 2004, 20:41


...ich bin dann mal weg!
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:D

Hallo MoAnn,

aus Zeitgrüden komme ich natürlich mal wieder hinterher.
Für mich ist das was man langläufig unter einer Reha versteht als Nichtmedinziner sehr suspekt!
Ob Du nun gerade frisch operiert bist oder gerade mal deinen BSV wo und wie auch immer schmerzfrei bekommen hast, kommt mit Sicherheit ein Mediziner und sagt: "wir müssen jetzt an Reha Maßnahmen denken". Das ist ja alles recht schön und gut. Ich gehe jetzt nur von mir aus. Ich gebe ehrlich zu aus Zeitgründen auch die einzelnen Antworten nicht gelesen zu haben.
Widersprecht mir wenn ich was falsches schreibe, denn
1. bin ich es von meiner Frau gewöhnt!
2. soll hier nichts Falsches stehen.

Es war nun zweimal bei mir der Fall, dass ich kaum die Schmerzen durch Einzelbehandlung reduziert hatte und schon kam die Reha. Ergebnis - Es gab nur noch Gruppenarbeit ,außer an den Geräten, und ich war zusätzlich noch zu blöde um zu sagen dies oder jenes geht nicht. Also habe ich in der Gruppe alles versucht mitzumachen ohne meine Gedanken darauf zu lenken, dass der Therapeut ja gar nicht von jedem Einzelnen wissen kann was er für Probleme hat. Aus diesem Grund war für mich jedesmal am ersten Tag die Reha rum.
Damit will ich nichts anderes sagen, als dass ich glaube, dass durch eine zu frühe Reha-Massnahme das in Einzelarbeit mühsam erreichte, innerhalb von wenigen Stunden zerstört wird.
Vielleicht liege ich falsch - aber dies war meine Erfahrung. Inzwischen weiß ich, dass ich mit meinen Schäden an überhaupt kein Gerät dran darf. Und ich habe einen Ortho gefunden welcher mir die Einzelbehandlungen verschreibt und seit Monaten nicht mehr von einer Reha spricht.
Ich glaube man kann nicht global sagen es macht Sinn oder nicht. Ich denke eher, dass es vielfach auf den Einzelfall ankommt.


Liebe Grüße

Hansi :winke :smoke
PM
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sonnenschein
Geschrieben am: 12 Jun 2004, 21:26


Boardmechaniker
***

Gruppe: Gast
Beiträge: 423
Mitgliedsnummer.: 827
Mitglied seit: 16 Feb 2004




Hallo MAom,

wir wurde absolut abgeraten, nach der OP zur REHA zu fahren, da man eigentlich nach einer OP gar nichts machen soll, sondern sich nur schonen soll.

Ob aber einer REHA Sinn macht, liegt vielleicht auch an der Klinik, den Physiotherapeuten und Ärzten.

Mein Bruder ist vor ca 2 Jahren in die REHA gefahren, weil er einen BSV in der LWS hat. Dieser ist auch noch nicht operiert. Mein Bruder konnte vor der OP oft nicht mal mehr laufen. Er hatte oft unerträgliche Schmerzen. Er hatte Glück, denn er ist seit der REHA fast schmerzfrei.

Wie gesagt, es kommt manchmal auch darauf an, wie jeder einzelne mit einer REHA umgeht. Dass die Leute, die nur hinfahren, weil es ja mal ein netter Urlaub ist, nicht anschließend den Erfolg haben, ist wohl einleuchtend.

Es gibt auch Menschen, die zuhause einfach so viel Stress haben, dass es einfach mal wichtig ist, diese Menschen einfach mal für ein paar Wochen aus ihrem gewohnten Umfeld zu entfernen, damit sie dann einmal richtig abschalten können.
Ich denke, dass es in vielen Fällen sinnvoll ist, aber es leider immer wieder Menschen gibt, die diese Maßnahmen schamlos ausnutzen und nichts von dem in der REHA erlernten Dingen, zuhause fortführen.

Ich persönlich werde sicherlich irgendwann wieder eine REHA in Anspruch nehmen, wenn ich merke, dass es zuhause nicht möglich ist, die nötige Erholung zu bekommen. Bin selbst letztes Jahr in einer REHA gewesen, weil ich unter extremen Erschöpfungszustand und Schlaflosigkeit, Tinitus, Rückenprobleme usw. gelitten habe. Mir persönlich hat es sehr gut getan. Nie habe ich mich so entspannt gefühlt, wie in der REHA. Viele Dinge habe ich auch anschließend zuhause umsetzen können.

Du siehst, es ist nicht immer nur ein Ausnutzen der Patienten. Auch bin ich nie zur REHA gefahren, weil ich meinte, dass meine Erkrankung von meinen Mitmenschen dann ernster genommen wird. Ich glaube mit der Aussage hast du doch einige sehr getroffen.

Gruß Sonnenschein :winke
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