Bandscheiben-Forum

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> Mikrochirgurgische OP
Schilla
  Geschrieben am: 24 Aug 2004, 11:24


Stammgast
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Wer von Euch ist schon mikrochirgurgisch operiert worden. Wie geht das vor sich. Wie lange ist man im KH und wie lange dauert der Heilungsprozeß? Vielen Dank :sonne
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stb
Geschrieben am: 24 Aug 2004, 11:39


Stammgast
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Hallo Schilla,

am 16.04.2004 wurde ich mikrochirurgisch an C5/6 operiert (sieheauch mein Profil). Die zuvor sehr starken Schmerzen waren nach der OP schlagartig weg, ebenso die neurologischen Ausfälle. 4 Stunden nach der OP konnte ich wieder aufestehen. Die Wundschmerzen, bzw. Halsschmerzen (durch Narkosetubus) waren gering und gingen inerhalb von 2 Tagen vollständig zurück. Nach drei Tagen bin ich aus der Klinik nach Hause entlassen worden.
10 Tage nach der OP habe ich die Arbeit wieder aufgenommen (Büro).
6 Wochen nach der OP habe ich Physiotherapie (heiße Rolle und leichte Krankengymnastik für die Schultern, nicht HWS) bekommen. Anschließend 20 Einheiten EAP (erweiterte ambulante Physiotherapie mit manueller Therapie, Krafttraining und Reizstrom). Ab und zu hatte ich kleine Verspannungen während dieser Zeit aber keinerlei starke Schmerzen mehr. Insgesamt drei Wochen nach der OP habe Medikamente genommen (Dicofenac, Phlogenzym, Nexium [=Magenschutz] und abends Tetrazepam), seitdem keine mehr.
Ich bin jetzt völlig beschwerdefrei betreibe Sport und merke auch von der Bewegungseinschränkung durch die Fusion von C5 und C6 praktisch nichts.

Gruß

stb
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stb
Geschrieben am: 24 Aug 2004, 12:13


Stammgast
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Hallo Schilla,

persönlich finde ich es auch sehr beruhigend, wenn ich möglichst genau weiß, was Ärzte tun, wenn sie mich behandeln, daher wie von Dir gewünscht noch einige Details wie eine typische mikrochirurgische OP vor sich geht.
Ich schildere einmal das Vorgehen beim Zugang von vorne (ventral) im Fall einer sog. Diskektomie (Entfernen einer Bandscheibe) mit anschließender Fusion:
Zuerst wird ein kleiner Hautschnitt (üblicherweise zwischen 3 und 7 cm) in einer Hautfalt unten am Hals gemacht, dann wird das Platysma (ein breiter und flacher Muskel) durchtrennt. Jetzt wird die Sicht auf die tieferliegende Halsmuskulatur, sowie Halsschlagader, Luft- und Speiseröhre frei. Letztere werden nun gesichert (damit sie beim weiteren Vorgehen auf keinen Fall verletzt werden).
Die tieferliegende Muskulatur wird dann zur Seite präpariert, bis die Sicht auf die Halwirbelsäule, bzw. deren Bänder frei wird.
Jetzt wird üblicherweise das Operationsmikroskop eingeschwenkt. Der Operateur blickt nun für das weitere Vorgehen durch dieses Instrument und sieht damit deutlich vergrößert sein Operationsfeld. Das Längsband wird gespalten, in die betroffenen Wirbelkörper werden Schrauben eingedreht und diese durch einen aufgesetzten Spreizer um einige mm auseinandergezogen. Der Chirurg kann nun unter bester, weil vergrößerter Darstellung die Bandscheibe entfernen, die Nervenwurzeln und evt. das Rückenmark und die Vertebralaterien freilegen. Dazu werden mit geeigneten Instrumenten die knöchernen Aufbauten (Osteophyten) vorsichtig abgetragen.
Nun kann ein Implantat (Cage oder Beckenkamm-Span) zwischen den Wirbelkörpern platziert werden. Der Spreizer und die Schrauben werden dann entfernt, ggf. wird das Implantat mit einer kleinen Platte, die in den Wirbelkörpern verschraubt wird, fixiert.
Am Ende werden die Wirbelkörper wieder mit den Bändern bedeckt, Haken und Spreizer werden aus der Wunde entfernt. Üblicherweise wird ein kleiner Schlauch für eine Saugdrainage eingelegt, Platysma und schließlich die Haut werden genäht. Die Hautnaht kann heute so erfolgen (d.h. intrakutan), daß man nach der Wundheilung nur noch eine minimale Narbe sieht (zuerst roter, später heller dünner Strich auf der Haut). Die Drainage wird meist 1 Tag nach der OP entfernt.

Das alles hört sich für einen Laien vielleicht schlimm an, ist es aber nicht: Der Blutverlust bei einer solchen OP ist - weil eben sehr exakt gearbeitet wird - äußerst gering (ca. 100 ml).

Geschildert habe ich einen typischen Fall der Sanierung einer HWS-Etage. Die OP- Dauer dafür liegt typischerweise bei ca. 2 Stunden, es ist eben ziemlich viel Feinarbeit. Der Zeitbedarf ebenso wie die Größe des Hautschnitts und Details des weiteren Vorgehens richten sich aber individuell nach Deiner Erkrankung und der Entscheidung was exakt alles operativ "repariert" werden soll.

Von der geschilderten ventralen Diskektomie gibt es übrigens auch ein Video, das die wichtigsten Schritte zeigt. Auf Wunsch lasse ich es Dir gerne zukommen (die Datei ist allerdings 24 MB) groß.

Gruß

stb
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Bine69
  Geschrieben am: 08 Jan 2005, 15:36


Öfter dabei
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Hallo Schilla! :winke
Schade, dass die Frage schon seit August steht, aber noch nicht so viele Antworten gefolgt sind. :sch Ich für meinen Teil bin auch extrem neugierig. Bin ich doch nicht die einzige, die an der Bandscheibe operiert werden soll! Das beste Beispiel gibt uns hier diese wahnsinnig gute Site. Über OP-Methoden habe ich mich informiert, meinen Unmut über Ärzte zum Ausdruck gebracht, etc. Aber was passiert wirklich, wie werde ich mich danach fühlen? Habe gerade die Platzangst-Geschichten über das MRT gelesen. OK, war halt auch drin, war halt laut, eng war es auch. Still liegen war für mich eher unangenehm wegen den Schmerzen. Doch dauert dieses MRT "nur" ein paar Minuten, Krankenhaus-Aufenthalte dauern länger. Die Situation nach der OP dauert auch länger, wie verhalte ich mich im Alltag? So oft höre ich: Schwups, falsche Bewegung, Schmerz war da und Bandscheibe wieder kaputt.

Ich mußte mir von meinem Chef gestern sagen lassen, daß ich zu neugierig bin. Es wäre besser, wenn man nicht so viel fragt oder sich Infos einholt denn DAS sind die schlechtesten und unbeliebtesten Patienten.
Ja hallo? Ich glaub ich steh im Wald! :h Ist er doch selber Zahnarzt und ich seine Helferin! Wenn er mit MÜNDIGEN PATIENTEN nix anfangen kann, ist das nicht mein Problem! Wäre vielleicht auch eine gute Forumsfrage: Bin ich ein lieber ein Opferlamm und lasse alles mit mir machen oder möchte ich selber im Team mit Ärzten und Therapeuten an meinen Problemen arbeiten? Mal sehen. Gruß an alle
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Linara
Geschrieben am: 23 Feb 2005, 09:27


aktiver Schreiber
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Hallo Schilla,

Ich bin vor 5 Wochen mikrochirurgisch L5/S1 operiert worden.

Unter Vollnarkose wird nochmals geröntgt und anhand dessen die Lage des Hautschnittes ( ca. 5 cm ) bestimmt.
Die Muskulatur wird zur Seite geschoben. Meist quillt der Vorfall darunter hervor und kann gut entfernt werden. Gelockerte Gallertkernteile werden ebenfalls entfernt, aber die Bandscheibe wird nicht vollständig raus geholt.
Das Loch im Faserring verschließt sich später durch körpereigenes Gewebe.
Dann wieder Wundverschluß.
Je nach Befund können natürlich noch weitere Handlungen nötig sein.
Da der Eingriff vom Rücken aus stattfindet wird man gedreht.
Durch die Vollnarkose bekommt man natürlich von der OP nichts mit.
Danach zwicken sie einem erstmal ins Bein. Sobald man sagt das man was fühlt darf man ausschlafen.

Wenige Stunden später wird von einem erwartet das man zur Toilette läuft und Wasser läßt. Dies war bei mir wegen starkem Blutdruckabfall allerdings nicht gabz unproblematisch.
Stuhlgang ging bei uns ( 3 Leidensgenossen) erst 3 Tage später.

Nach der OP fühle es sich 2 Tage lang erstmal so an alsob noch ein Messer im Rücken steckt.
Auch beobachtet man sich selbst sehr kritisch und ist unsicher ob es normal ist das es hier und da sich so anfühlt.

Bei mir am 3. Tag starke Schmerzen durch Schwellung. Das scheint typisch zu sein.

Kräfte und Beweglichkeit waren bei Entlassung am 6. Tag auf unterstem Niveau.

Bei mir wurde nach 2 Wochen AHB begonnen. Ich war 3 Wochen beschäftigt mit Wassergymnastik, KG, Entspannung u.v.m.

Jetz 5 Wochen nach der OP habe ich morgens noch leichtes ziehen im Oberschenkel.Nachts zucke ich öfters mal zusammen, wahrscheinlich haben die mich nicht gerade sanft umgelagert?Aber ansonsten geht es mir sehr gut und ich brauche keine Schmerzmittel mehr.

es dauert mindestens 8 Wochen bis das Narbengewebe wieder ganz stabil ist. Danach hoffe ich wieder vieles zu dürfen und können.

Nach 12 Wochen fange ich mit Gerätetraining wieder an wenn alles gut verläuft.

Liebe Grüße Linara

:z


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Morbus
Geschrieben am: 23 Feb 2005, 22:47


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Hi Linara,
QUOTE
Aber ansonsten geht es mir sehr gut und ich brauche keine Schmerzmittel mehr.

na, das hört man doch gern, ist ja leider eine Seltenheit.
Thanks für die korrekte Übersetzung nochmals, hast Dir viel Mühe gemacht.
Liebe Grüße
Morbus :z
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hoppelhase
Geschrieben am: 03 Apr 2005, 21:02


BoardIngenieur
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Hallo Schilla, ich bin am 9.3. microchirurgisch operiert worden L4/L5, verknöcherten Sequester entfernt, sonst was nötig in der bandscheibe "aufgeräumt". Vollnarkose, ambulante OP mit der Nacht nach der OP im Bettenhaus. Lief alles super, Schmerzen und Taubheitsgefühl sofort ganz weg, ab und an kribbelt es jetzt noch leicht im Mittelfuß, wenn ich zu lang sitze.Die ersten Tage noch viel geschlafen und gelegen - im eigenen Kuschelbett, saß 1 Woche später schon wieder gemächlich auf dem Fahrrad, KG zur Stabilisierung, dann steigernd mal ein bisserl ins Thermalbad, Sauna, etwas weniger gemächlich Rad fahren. Mit dem Haushalt habe ich mich bis gestern (2.4.) sehr zurückgehalten. Heute hatten wir Konfirmation. Bin so viel wie möglich aufgestanden, rumgelaufenjetzt abends noch unsere 20km Trainingsrunde rangehängt. Super!
OP in Bayreuth bei Dr. Schulmeyer im Ärztehaus an der Lohengrin Therme. War dort mit Timing, Atmosphäre, Service sehr zufrieden. Die kasse hat übrigens bezahlt.

Gruß Hoppelhase
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daedalos
Geschrieben am: 27 Okt 2005, 04:41


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Hallo, ich wurde vor 5Wochen mikrochirurgisch an der Bandscheibe L4/L5 operiert (Klinik Helle Mitte Berlin).Ich bedauere meinen Entschluß.Mein Zustand hat sich verschlechtert.Deshalb sitze ich hier am frühen morgen und schreibe das, weil ich trotz Opiaten und Bier nicht schlafen kann.Meine Krankheitsgechichte habe ich auf diesem Board schon beschrieben.
Mir schmerzt dermaßen die linke A-Backe das gibts nicht...........
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Force
Geschrieben am: 29 Jun 2006, 04:32


Öfter dabei
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Hallo ich wurde vor 1 jahr operiert und war 8 monate krankgeschreiben mir geht es miserabel ich weis nicht was da so abgelaufen ist aber die op hat ca 100min gedauert und die schmerzen danach frag nach sonnenschein ich dachte ich gehe drauf vor einer op rate ich allen ab da ist nichts besser ihr gewönt euch die schmerzen an weil wirklich nichts zu machen ist das habe ich so langsam begriffen
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Whoopi
Geschrieben am: 20 Aug 2006, 09:47


Meckerliesel :-)
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Huhu ;)


Also meine Op ( mikrochirugisch ) am 28. April 2006
ist bis jetzt super verlaufen. ( HWS - Prothese )

Allerdings hatte ich auch schon 2 Knie - OP's die
eben falls per mikrochirugischen Eingriff gemacht worden
und auch da bin ich zu 100% zufrieden mit.

Also 3x mikrosdchirugischer Eingriff = 3x 100% zufrieden. :klatscht
PM
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