Bandscheiben-Forum

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> Spondylodese nach instabiler fraktur lwk2, Infoaustausch
Klausie
Geschrieben am: 16 Okt 2017, 13:01


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Hey ich bin neu hier und möchte über meine Geschichte schreiben.
Vlt hilft es dem ein oder anderen der auch sowas durchmachen muss.

Ich bin männlich und 32jahre alt. Körperlich war ich immer fit und ein aktiver Mensch.

Vor ca 6 Wochen hatte ich einen arbeitsunfall und bin aus ca 2 Metern von der Leiter gefallen und auf dem gesäß gelandet. Ich hatte sofort unbeschreibliche schmerzen und das Gefühl in den Beinen war ganz kurz weg kam dann aber wieder.

Wurde dann vom Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht und gleich in den ct geschoben und dann zum röntgen gebracht. Dort wurde eine trümmerfraktur am lwk2 festgestellt und ich wurde per Hubschrauber in ein größeres auf solche Unfälle spezialisiertes Krankenhaus geflogen was zum Glück nicht weit weg ist.

Dort angekommen wurde nochmal geröntgt und neue ct Aufnahmen gemacht. Nach einer Weile wurde mir alles erklärt wie heftig die Verletzung ist und das ich gleich operiert werden muss. Der Arzt erklärte mir die op und ging auf meine Fragen ein. Ich war zu diesem Zeitpunkt unter extremen schmerzen.

Die not op (fixateur intern mit wirbelkanalweitung) ist gut verlaufen, auch hab ich sie gut weggesteckt. Dank schmerzpumpe hatte ich auch keine Schmerzen. Zur visite wurde mir nochmal alles erklärt wie heftig die Verletzung war und gesagt das es ein Wunder ist das ich alles bewegen Kann. Hätte auch noch am selben Tag aufstehen können was ich aber nicht wollte.
Der Arzt sagte das sie mich in ein paar Tagen nochmal von vorne operieren wollen was dann auch 6 Tage später folgen sollte.
Nach der 1.op Konnte ich auf Grund von krämpfen nicht gut sitzen und stehen was aber nach der 2. Op besser werden sollte laut dem Arzt.
Die 3tage nach der op waren teilweise richtig übel wegen den schmerzen.

Dann kam die 2. Op ich war höllisch aufgeregt. Bei der Kontrolle vor der op wurde gesehen das 2 Schrauben hinten nicht optimal saßen und die wollten sie nochmal neu setzten und danach von vorne mit cage verschrauben.
Auch die op verlief sehr gut und ich hab sie auch gut weggesteckt.

Die ersten Tage waren wieder extrem. Als dann aber endlich alle Schläuche weg waren hatte ich nur schmerzen vom vielen liegen. Konnte sitzten und stehen auch laufen ohne größere Beschwerden. War halt nur sehr schwach.

Jetz ca 6wochen nach der 2.op geht es mir von Tag zu Tag besser.
Die ersten zwei Wochen zu Hause waren richtig schlimm hatte teilweise unerträgliche nerven schmerzen. Konnte nur liegen und war total schwach.
Ab der 3. Woche bin ich dann zur Krankengymnastik gegangen und habe dort einfache Bewegung für die Beine gemacht. Von da an hatte ich jeden Tag weniger schmerzen. Nehme seit 2 Wochen keine Schmerzmittel mehr.

Ich hatte öffter mal Tränen vergossen und an mir selber gezweifelt weil ich nichts machen konnte und schon beim liegen diese ständigen schmerzen hatte habe gedacht das es jetz für immer so ist.

Ich halte mich genau an die Vorgaben vom Arzt. Kein beugen kein tragen über 5kg und keine drehungen im Oberkörper.
Ist nicht einfach aber da muss man durch.

Ich gehe relativ viel spazieren und regelmäßig zur Gymnastik wo ich nur noch Gleichgewichtsübungen mache die zwar anstrengend sind mir aber sehr helfen. Auch arbeiten im Haushalt die ich kann mache ich.
Die meiste Zeit liege ich aber am Tag weil sitzten und stehen nach einer Weile unangenehm wird.

Nächste Woche geht s zur reha.

Mein linkes Bein ist wesentlich schwächer als das rechte auch hab ich ein taubes Dreieck im leistenbereich.

Ich muss sehr auf meinem Körper hören wann ich zuviel will. Mache ich das nicht rächt es sich mit schmerzen. Ich muss mich immer mal hinlegen nach Bewegungen bzw ich liege eh sehr viel. Dennoch versuche ich mobil zu werden. 30min spazieren gehen funktioniert schmerzfrei. Ist doch schonmal was.

Bin guter Dinge das ich wieder ein fast normales und vorallem schmerzfreies Leben führen kann auch wenn ich viele Einschränkungen haben werde.

Alle haben mir gesagt ich brauche viel Geduld und das kann ich nur bestätigen es geht 2schritte vor und 1,9 Schritte zurück aber es geht vorwärts. Wenn auch langsam.

Wenn jemand fragen hat beantworte ich diese gerne.

Mfg
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karin59
Geschrieben am: 16 Okt 2017, 16:07


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Hallo Klaus ,
Dein Bericht ist optimistisch zu lesen und das ist auch so gemeint von mir.
Wenn Du weiterhin auf den Körper hörst und nicht zuviel abverlangst, hast Du gute Chancen auf ein normales Leben weiterhin.
Die Einschränkungen werden sich in Grenzen halten, wenn der Bruch ohne Zwischenfälle verheilt.
Der Unterschied zu vielen Verläufen hier ist, daß Du zur Spondy ;aus dem normalen Leben plötzlich gerissen; gekommen bist. Bei uns hat der Körper schon lange vorher begonnen sich degenerativ zu verändern oder es ist ein angeborenes Leiden. Dann wird der Körper nach einer Spondy auch weiter versuchen dagegen zu intervenieren . Darum haben Viele auch nach erfolgter Op weiterhin Schmerzen und suchen weitere Hilfe.
Achte weiterhin auf Deine Genesung , die Reha wird sicher dazu beitragen.
Ein Punkt wäre vllt. noch zu beachten: Dein Beruf ...je nachdem als was Du arbeitest kann es noch eine längere AU nach sich ziehen, vorausgesetzt Du kannst ihn danach weiter ausüben.
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Klausie
Geschrieben am: 16 Okt 2017, 17:59


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Hey

Die Ärzte sind der Meinung das ich eigendlich genauso werde wie vor dem Unfall, die Prognosen stehen wohl sehr gut. Allerdings sind 20kg tragen/heben maximal angesagt. Bis zu diesem Gewicht ist das implantat zugelassen und 20kg sind nichts.

Meinen Beruf werde ich wohl hoffentlich weiter ausüben können. Da bin ich aber optimistisch.

Mfg

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Klausie
Geschrieben am: 20 Okt 2017, 12:18


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Hey,

War heute zum kontrollgespäch und röntgen.
Der Arzt ist zufrieden und die Schrauben und der ganze Rest sitzt so wie es sitzten soll.

Hab meine Beschwerden geschildert und ich soll Geduld haben die Probleme werden nach und nach besser werden.

Da bin ich erstmal sehr beruhigt!

Mfg
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Klausie
Geschrieben am: 26 Okt 2017, 18:11


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Hey,

Mal ein kurzes Feedback aus der Reha.

Ist sehr anstrengend. Die schmerzen sind noch nicht besser, aber ich fühle mich körperlich immer besser. Langsam aber sehr langsam kommt das Vertrauen zum eigenen Körper wieder.

Am besten gefällt mir schwimmen. Rückenschwimmen geht richtig gut.
Nur brustschwimmen ist unangenehm und wird auch schmerzhaft wenn ich kurze Zeit so schwimme. Deswegen Wechsel ich immer zum rücken.

Schwimmt von euch jemand Brust oder geht das nicht mehr nach der versteifung ohne Beschwerden?

Mfg
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Stefan77
Geschrieben am: 26 Okt 2017, 22:09


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Hallo,

das geht schon. Aber nur in perfekter Ausführung wo man den Kopf nicht in den Nacken nimmt und den Rücken dadurch ins Holzkreuz bewegt.

Also ist der Kopf die meiste Zeit unter Wasser.

Warte damit mal lieber ein paar Monate. Lernst Du auch Wasserqymnastik?

Mach nur soviel wie es Dein Körper zulässt!

Grüße

Stefan
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Klausie
Geschrieben am: 27 Okt 2017, 06:41


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Hey

Ja Gymnastik wird auch gemacht. Sobald es für mich unangenehm oder schmerzhaft wird soll ich aufhören. Das betrifft aber nicht nur das schwimmen sondern alle Übungen.

Also quasi Kopf unter Wasser und immer seitlich dann Luft holen.

Mfg
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Klausie
Geschrieben am: 04 Nov 2017, 18:35


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Hey

Nochmal kurze Infos.

Die Reha tut mir sehr gut. Ich hänge mich richtig rein und habe üblen muskelkater. Körperlich fühl ich mich immer fitter auch kommt das Vertrauen zum Körper wieder. Allgemein bin ich beweglicher und traue mir immer mehr zu.

Einzig die schmerzen im sitzten sind nur leicht besser geworden. Hab ein sitzkissen bekommen wo der steis gepolstert ist dadurch geht das sitzten besser.
Druck auf den Körper beim tragen usw ist unangenehm. Auch druck auf die op Stelle ist unangenehm und teilweise schmerzhaft.
Mein linkes Bein macht immer noch Probleme und ist wesentlich schwächer und empfindlicher.


Bin bis jetz sehr zufrieden und sehe das meine Anstrengungen belohnt werden.

Mfg
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Klausie
Geschrieben am: 16 Nov 2017, 12:10


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Hey

Morgen ist meine Reha erfolgreich beendet. Ich muss dann erstmal noch 4 Wochen ambulant weiter Muskeln aufbauen und danach kann ich evtl in meinen Job zurück mit einer wiedereingliederung.

Ich darf dann nur noch 10kg heben und tragen. Und das natürlich nur rückenschonend. Das heißt ich werde wohl meinen Nebenjob nicht mehr ausführen können und auch so im Berufsleben und Alltag starke Einschränkungen deswegen haben.
Dadurch bin ich ja erwerbsgemindert?
Mit wem muss ich da sprechen und was für Gutachten brauche ich da?

Mfg
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Klausie
Geschrieben am: 03 Dez 2017, 01:52


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Hey

Gebe mal wieder kurz Feedback.

Schmerzmittel nehme ich jetz keins mehr. Die schmerzen habe ich gut im Griff solange ich auf meinen Körper höre.
Körperlich bin ich auf einem guten Weg die Kraft kommt wieder. Auch mein linkes Bein wird stärker, allerdings muss ich mich richtig quälen und konzentrieren wenn ich mit dem Bein arbeite.

Was mir richtig Probleme bereitet ist tragen und heben das fühlt sich an als ob ich im unteren rücken zerbreche. Natürlich hebe ich nichts schweres und auch nur rückengerecht.
Auch das sitzten ist immer noch nicht das wahre aber schon besser als vor ein paar Wochen. Autofahren klappt aber ganz gut. Muss nur immer mal rumrutschen.
Auch die Muskeln auf der linken rücken Seite und gesäß machen mir Probleme.

Ich bin nach dem täglichen Reha Programm ganz schön erschöpft.... und brauch erstmal eine Weile Ruhe danach um wieder Energie zu tanken.
Alle Sachen die ich vor dem Unfall nebenbei gemacht habe sind jetz für mich Hauptaufgaben mich strengt alles sehr an aber ich kann immer mehr machen.

Gehe jetz 1x die Woche schwimmen das tut mir gut. Danach fühlt sich der Körper so frei an irgendwie.

Mfg
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