Bandscheiben-Forum

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> Chronifizierung Bandscheibenvorfall
corum
Geschrieben am: 04 Nov 2024, 13:05


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Guten Tag,

ich bin nun 37. Im Alter von 21 habe ich mir einen doppelten Prolaps zugezogen. L5 /s1 L4/L5.

in diesen 16 Jahren gab es ein Muster, welches ich kurz beschreiben will:

- Schmerzphase Phasen und schmerzfreie Phasen wechseln sich ab
- Schmerzhafte / akute Phasen sind gekennzeichnet durch: Ausstrahlung ins linke Bein, humpeln, Shift des Beckens, allerdings nie Taubheitssymptome
-Bis die Symptome weg sind und ich einigermaßen schmerzfrei bin, vergehen ca. 3 - 4 Wochen.
- Ich bin eigentlich sehr sportlich und habe gedacht ich hätte ein gutes muskuläres Korsett, wofür ich auch sehr viel arbeiten musste. Was ich sagen will: Bin sehr fleißig und habe immer mein leben lang trainiert und die WS differenziert auftrainiert.

Diese akuten Phasen hatte ich in diesen 16 Jahren bestimmt 10 - 15 Mal. Und jetzt gerade auch wieder.

Frage: Wodurch werden diese akuten Phasen hervorgerufen?
1.) DUrch neues austretendes Material, also immer wieder durch neue kleine Bandscheibenvorfälle, welche an der Stelle austreten, die bereits "zerstört" ist
2.) Ist es ein gleichbleibender "Propfen", der so groß ist, dass er vom körper nicht mehr verstoffwechselt werden kann und immer wieder durch Fehlbelastung den Nerv tangiert und dadurch ein Entzündungsprozess ausgelöst wird?

Danke euch.

Danke euch. Habe lange kein MRT mehr gemacht, weil es nichts bringen würde.
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Mina75
Geschrieben am: 04 Nov 2024, 19:15


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Hallo Corum,

theoretisch könnten beide Varianten der Fall sein, ich tippe aufgrund Deiner Befundbeschreibung - kommt und geht alles seit Jahren immer wieder, ohne Tendenz zur weiteren Verschlechterung - allerdings eher auf 2.).

Möglicherweise nehmen die alten Bandscheibenvorfälle nach wie vor zuviel "Platz" weg und haben sich nie so weit abgebaut, dass sie keine Beschwerden mehr bereiten (und/oder degenerative Veränderungen kommen mittlerweile hinzu), und es kommt daher selbst bei gut trainiertem Muskelkorsett bei bzw. nach bestimmten Bewegungen und/oder Belastungen zu den wiederkehrenden, phasenweisen Beschwerden.

Man könnte m.E. mal versuchen, bei erneuter Aggravation der Beschwerden verstärkt konservativ dagegenzugehen (z.B. gezielte PRT oder NSAR- bzw. ggf. auch orale Kortison-Einnahme), falls das noch nicht erfolgt ist. Und danach dann schauen, ob die Beschwerdesymptomatik darunter schneller wieder abklingt.

Theoretisch könnte man auch eine OP ins Auge fassen, sofern einen die wiederkehrenden Beschwerden sehr stören bzw. einschränken. Hier wäre zu klären, wie ein Arzt die Erfolgsaussicht eines Eingriffs nach der Zeit einschätzt bzw. ob noch eine halbwegs "verträgliche" OP-Methode in Frage käme (d.h. minimalinvasiv ohne Einbau von Schrauben/Cages). So wie Du es beschreibst, erscheinen die Beschwerden bisher nicht katastrophal und auch nicht so oft auftretend (etwas unter bzw. bis 1x/pro Jahr ca.). In dem Fall würde ich persönlich jetzt nicht direkt eine Versteifung favorisieren (nachdem das ein grosser Eingriff ist mit eigenen Problemen), sondern - sofern möglich und mit guter Erfolgsaussicht - ein minimalinvasives Vorgehen.

Viele Grüsse,
Mina75

Bearbeitet von Mina75 am 04 Nov 2024, 19:27
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corum
Geschrieben am: 04 Nov 2024, 20:18


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Hey Mina,

ich würde es auch so sagen wie du: Phasenweise habe ich immer wieder diese Probleme, aber ich habe gelernt, immer wieder da rauszukommen. Und teilweise bin ich körperlich danach auch stärker / robuster geworden als ich vorher war. Ich bin jetzt seit 1.5 Jahren mehr oder weniger Beschwerdefrei und habe sogar im Fitnesstudio für mich neue Rekorde aufgestellt. Z.b beim Kreuzheben mehr denn je gehoben. Dennoch haben diesmal wirklich nur 10 Minuten lockeres kicken ausgereicht, um die Symptome wieder auszulösen. Obwohl ich in den 1.5 Jahren davor wirklich meinen Rücken sehr differenziert und aus allen möglichen Perspektiven auftrainiert habe. Bin davon ausgegangen, dass mein RÜcken bisschen lockeres kicken mittlerweise toleriert. Aber so kann man sich irren.

Ich habe deswegen die Frage gestellt, und du hast es gut auf den Punkt gebracht, ob eine OP sinnvoll ist. Aber halt nicht, wenn ich zu dem Schluss komme, dass meine WS mittlerweile anfällig ist, für BSV. Denn dann wird mir die minimalinvase OP auch nichts bringen, weil diese PHasen dann wieder kommen werden.

Ich habe nochmal mein letztes MRT aus 21 angeguckt und mit den Bildern vor 15 Jahren verglichen: da sieht man schon, dass da in beiden FÄchern schon ne Höhenminderung stattgefunden hat und ungefähr 30 - 40 % des Faches leer sind. Schon deutlich mehr, als noch auf den Aufnahmen von vor 15 Jahren. Deswegen glaube ich es ist eine Kombination. Alter Propfen wird wahrscheinlich vorhanden sein, aber neues Material kommt immer mal wieder hinterher.

Aus diesem Grund würde ich glaube ich von einer OP abstand nehmen - meine Statik scheint einfach anfälllig zu sein für Bandscheibenvorfälle. Ich glaube mir bleibt erstmal nur eins Übrig: Jetzt hoffentlich schnell wieder gesund werden und und in Zukunft den Sport wirklich AUSSCHLIEßLICH beschränken auf Krafttraining und moderates Cardio Training sowie leichtes Stretching - jede Form dynamischer Sportarten halt komplett raus und einfach nie mehr betreiben.

Das mit den PRT Spritzen ist gut. Werde ich ab morgen in angriff nehmen.
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