Bandscheiben-Forum

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> Akute Fußheberschwäche Lähmung: Bitte um Hilfe
Pauline69
Geschrieben am: 07 Sep 2024, 21:09


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Liebe Isana,

auf jeden Fall kannst Du zuerst einmal das MRT abwarten, es ist recht entscheidend, was dabei herauskommt.

Das hast Du schon in der kommenden Woche und das ist sehr, sehr schnell, bei uns würdest Du, gesetzlich versichert, um 4-6 Monate mittlerweile darauf warten. Was ich im übrigen ganz unmöglich finde.

Wenn in dem MRT etwas von Massenvorfall, Sequester oder einer hochgradigen oder absoluten Neuroforamenstenose oder auch Spinalkanalstenose stehen sollte, wird Dich Dein Orthopäde sicherlich zügig, an einen NC, weiter überweisen.
Auch ein Termin bei einem Neurologen ist nicht ganz unwichtig, Neurologen können den Zustand der entsprechenden Nerven genau untersuchen und messen und Dir, ebenfalls, eine fundierte Meinung, bezüglich OP Indikation/Empfehlung, geben.

Manchmal wollen Neurochirurgen sogar vorab eine Nervenmessung haben - auch hier wieder die Ausnahme, wenn die MRT Bilder einen solch großen Bandscheibenvorfall anzeigen, dass eine OP, mehr oder minder, unumgänglich wäre.

Bei einer ausgeprägten Nervenbedrängung sollte man keine Wochen und Monate ins Land streichen lassen, aber bei der kurzen Zeit, die es bei Dir sein wird, sehe ich keine große Gefahr.
(Wie gesagt, außer eins der Red Flags käme dazu)

Sehr viele Patienten warten viele Wochen, mit ähnlichen Beschwerden, bis sie überhaupt einen Termin bei einem Orthopäden erhalten, dann wiederum warten sie viele Wochen, bis der Orthopäde ein MRT anordnet und zu guter Letzt wieder einige Wochen, bis das MRT stattfindet.
Trotzdem haben nicht alle eine lebenslange Parese in dem entsprechenden Dermatom.

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, hast Du unmittelbar nach dem MRT Termin auch den Besprechungstermin bei Deinem Orthopäden. Das ist perfekt.
Vielleicht hast Du Glück und bekommst auch ein Radiologen-Gespräch.
(Hier, wieder bei uns, nur noch, wenn man privat versichert ist)

Lass Dir von Deinem Orthopäden den schriftlichen MRT Befundbericht ausdrucken.
Vielleicht gibt es bei Euch auch einen Zettel mit einem QR Code, unter diesem Deine MRT Bilder hinterlegt werden, manchmal auch der schriftliche Befundbericht.

Liebe Grüße,
Pauline


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maxijodi
Geschrieben am: 08 Sep 2024, 10:25


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Wie die Vorredner schrieben: keine Panik!

Ist zwar ein anders gelagerter Fall, aber auch ich hatte solch eine Parese. Im April wurden mir Platten und Schrauben im rechten Fußgelenk entfernt. Zweieinhalb Wochen danach konnte ich den Fuß nicht mehr heben und hatte den von dir beschriebenen platschenden Gang.
Zuerst wurde das auf einen möglichen Muskelfaserriss geschoben, dann wurde ich zum Neurologen geschickt.

Dieser sagte dann es handele sich um eine Druckverletzung des Peroneusnerves durch die OP.
Durch fleissiges üben kann ich den Fuß mittlerweile wieder normal heben.
Eine Schnittverletzung des Nerves wäre schlimmer gewesen, so verstand ich die Aussagen des Neurologen.

Einen solchen solltest du meines Erachtens aufsuchen.

Wie gesagt, anderer Fall/Auslöser bei mir aber ich hoffe es nimmt dir etwas die Panik.

Gruß JoJo
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Mina75
Geschrieben am: 09 Sep 2024, 14:32


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Zitat (Isana @ 07 Sep 2024, 20:29) 

Danke Pauline!

Und auch danke Mina! Der Termin mit dem NeuroC ist schon in Planung. Ich habe nur eine Frage zum Zeitfenster, wo die Panik etwas weniger ist bei mir.

Verliere ich durch Tage bereits Zeit, sodass von einem permanenten Schaden auszugehen ist? Gibt es bei drei oder vier Wochen nach dem Vorfall bei der Fußheberparese schon die Rückmeldung, dass es zu spät ist? Ich weiß, dass jeder Vorfall anders ist, aber ich lese immer wieder auch bei Paresen/ Lähmungen, dass schon 2 Wochen zu spät sind.

Hallo Isana,

ob bereits ein - vorübergehender oder permanenter - Schaden vorliegt, kann man von aussen nicht sicher beurteilen. Letztlich merkt man das dann selbst, und hierbei ist das Problem: Hat man die Erfahrung einer Nervenschädigung (glücklicherweise) noch nie zuvor machen müssen, fällt es einem das oft schwer, die aufgetretenen Veränderungen richtig einzuordnen. Hinweise auf eine Konsolidierung des Schadens können z.B. sein: auf einmal kein Schwanken der Intensität der Beschwerden bzw. der Muskelschwäche mehr, plötzliches oder sehr schnelles Verschwinden von zuvor ausgeprägten Schmerzen u.Ä.. Die Zeitdauer bis zu einer ggf. bleibenden Schädigung kann sehr unterschiedlich ausfallen, je nach Befundausprägung; da kann man keine allgemeinen Angaben machen. D.h. es gibt Leute, bei denen 2 Wochen Warten schon zu lang sein kann, und wiederum andere, die monatelang mit Nervenbedrängungen rumlaufen und dennoch keinen bleibenden Schaden davontragen.

In Deinem Fall wäre es m.E. am sinnvollsten, wie auch meine Vorkommentatoren schon geschrieben haben, erstmal das MRT-Ergebnis abzuwarten und damit dann direkt zu einem Neurochirurgen zur Beurteilung zu gehen. Ohne MRT kommt man bei solcher Art Problemen nicht viel weiter, das ist Vorbedingung für die weitere Beurteilung und Therapievorschläge.

Viele Grüsse,
Mina75

Bearbeitet von Mina75 am 09 Sep 2024, 14:38
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Isana
Geschrieben am: 15 Sep 2024, 10:27


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Hallo zusammen,

Vielleicht könnt ihr mir nochmal weiterhelfen?

MRT Befund ist (leider) Massenprolaps mit Sequester L4 L5, Nervenwurzelkompression und Spinalkanalstenose

Schmerzen mit Medis insgesamt gut bis okay, Fußheberschwäche KG 3+ bzw. 4 (zwei unterschiedliche Meinungen).

Insgesamt vier Meinungen, zwei OP, zwei konservativ.

Nun wurde mir bei konservativer Therapie gesagt, bei Verschlechterung gäbe es eine klare OP-Indikation.

Die letzten Tage alles gut.

Das betroffene Bein war bisher rechts, ich habe seit gestern links ein Ziehen, teilweise im Oberschenkel, teilweise in der Wade, vor allem morgens, keine unerträgliche Schmerzen, bemerkbar unangenehm.

Ist das eine klare Verschlechterung mit OP Indikation?
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Pauline69
Geschrieben am: 15 Sep 2024, 10:48


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Hallo Isana,

nein, eine deutliche Verschlechterung wäre ein zunehmender Kraftverlust.
Ausschließlich die motorische Schwäche beschreibt eine klare OP Indikation.

Klar, natürlich auch, wenn zusätzlich Deine Schmerzen deutlich stärker oder sogar unerträglich werden sollten.

Liebe Grüße,
Pauline
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Isana
Geschrieben am: 15 Sep 2024, 11:19


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Pauline, ich danke dir!!!!

Manchmal denke ich, ich verliere den Verstand, weil jede kleine Veränderung neue Panik mit sich bringt. Auf der Hut vor Cauda, Taubheit, etc. Ich bin nur noch am Testen. Immer in Angst die Verschlechterung bzw. Anzeichen der Verschlechterung zu verpassen.

Bearbeitet von Isana am 15 Sep 2024, 11:26
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Pauline69
Geschrieben am: 15 Sep 2024, 13:01


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Liebe Isana,

fast jeder von uns hier kann Deine Situation gut nachvollziehen.
Insbesondere am Anfang und beim ersten Mal gerät man dabei schon in große Unsicherheit.

Aber meist passiert, so schnell und so einfach, nicht gleich eine große Katastrophe.
Du brauchst nicht jeden Tag oder jede „Minute“ Sorge zu haben, dass es nun zu spät ist (das ist zumindest meine Meinung und meine Erfahrung).
Dein Körper gibt Dir schon recht klare Zeichen, wenn es Zeit ist zu handeln.

Solltest Du eine deutliche Schmerzzunahme empfinden, in Zusammenhang mit einer deutlich stärker werdenden Lähmung oder sollten plötzlich sämtliche Schmerzen vorüber sein, die Lähmung aber schlagartig zunehmen, wäre es erforderlich, zeitnah zu handeln.

Ich würde Dir allerdings, nach wie vor empfehlen, Dir einen Termin bei einem Neurochirurgen, in einer Klinik Deiner Wahl zu vereinbaren, Klinik der Maximalversorgung/Uniklinik/Wirbelsäulenzentrum, um dann, im Fall der Fälle, bekannt zu sein und bereits einen Ansprechpartner zu haben.
Man sollte schon tunlichst vermeiden, wenn es „tatsächlich“ zu einem akuten Fall werden sollte, irgendein Krankenhaus nehmen zu müssen!

Vermeide endgradige Bewegungen/Drehungen, vermeide schweres heben aus dem krummen Rücken heraus, bewege Dich ausreichend, aber leicht, spazieren gehen oder schwimmen, vermeide zuuuu langes Sitzen.

Liebe Grüße,
Pauline





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Isana
Geschrieben am: 15 Sep 2024, 13:32


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Liebe Pauline,

Ich bin genau in dem Teufelskreis, den du beschreibst.

Danke für deine Zusammenfassung, worauf ich motorisch achten muss! Das hilft mir wirklich sehr!

Wegen der Angst vor Cauda achte ich auf jede Zuckung (ich bin weiblich und habe gerade meine Tage, sorry wenn zu viel Information) und es bringt mich noch um den Verstand. Weißt du vielleicht: Ist die Gefahr von Cauda bei einem großen L4 L5 immer gleich hoch oder kann man sagen, dass nach zwei, drei Wochen die Gefahr nicht mehr so groß ist wie am Anfang? Und würde bei anfänglich leichten Caudy-Symptomen, die ich vielleicht nicht bemerken würde schnell eine Verschlechterung auftreten, sodass ich dann handeln kann? Ich habe panische Angst auch und gerade in Bezug auf Cauda etwas zu verpassen und dann mit katastrophalen Konsequenzen leben zu müssen.

Um Neurochirurg und Klinikversorgung habe ich mich gekümmert. Das ist zum Glück geregelt. Und das ist in jedem Fall eine Entlastung!

DANKE!
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Pauline69
Geschrieben am: 15 Sep 2024, 15:18


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Liebe Isana,

ein Kaudasyndrom ist nicht die Regel und passiert, bei weitem auch nicht bei jedem, noch so großen Bandscheibenvorfall!

Ein Kaudasyndrom ist ein sehr seltener neurologischer Notfall, bei dem es zu einer Schädigung der Nervenwurzeln des unteren Rückenmarks kommt. Neben starken Schmerzen drohen dabei u.a. Gefühlsstörungen, Lähmungen und der Verlust der Blasenkontrolle.

Solange Du keinen Harn verlierst, solange Du keinen Harnverhalt hast, was wirklich nicht die Regel ist, brauchst Du keine Sorge vor einem Kaudasyndrom zu haben.
Wenn es zu einem Harnverlust-Harnverhalt kommen sollte !! solltest Du eine Klinik aufsuchen, und dann sollte auch gehandelt werden. Unbehandelt kann es zu dauerhaften Schädigungen führen - unbehandelt.

Hast Du den Termin in der Klinik zeitnah oder dauert er noch ein wenig?
Allein schon für Deine Beruhigung.

Liebe Grüße,
Pauline
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Isana
Geschrieben am: 15 Sep 2024, 15:22


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Danke dir!

Ich hatte es nicht deutlich genug geschrieben, ich war bereits bei ins. Vier Ärzten, davon 2 in größeren Kliniken. Von den vier Meinungen sprechen sich zwei für die OP aus, zwei sehen auch Chancen konservativ zu behandeln. Beide Ärzte (Orthopäde und NC), die konservativ behandeln würden, hatten mir gesagt, ich sollte auf Verschlechterung und Cauda Symptomstik achten.

Ich verstehe jetzt langsam erst alles, weil ich nicht nur einen großem Vorfall mit Sequester habe sondern auch die starke Spinalkanalstenose, das wurde aber natürlich von allen Ärzten angeschaut.

Bearbeitet von Isana am 15 Sep 2024, 15:26
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