Bandscheiben-Forum

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> Nervenschmerzen seit 10 Monaten, BSV LWS
Haubergesel
Geschrieben am: 30 Aug 2024, 17:22


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Hallo nochmal,

aktuell kann ich immer noch keine Verbesserung durch die erste Spritze feststellen aber am Montag steht ja schon die zweite an. Heute war ich nochmal beim Neurologen um den Befund vom NC zu besprechen bzw wie es jetzt weiter geht. Der Neurologe will mich in einer Klinik in Köln vorstellen wo SCS Geräte eingesetzt werden. Irgendwelche Geräte die Strom zu den Nerven leiten und dadurch soll man wohl keine Schmerzen mehr haben. Kennt jemand von euch das? Das hört sich ja alles ganz toll an aber ich finde das ehrlich gesagt ein bisschen verfrüht über die Implantierung von irgendeinem Gerät in meinem Rücken nachzudenken. Ich persönlich halte es für sinniger erstmal die PRT weiter zu machen und wenn das nicht hilft kann man immer noch schauen. Habe jetzt noch zusätzlich Duloxetin bekommen.

Grüße
Kai
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Pauline69
Geschrieben am: 30 Aug 2024, 17:58


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Hallo Kai,

ich kenne es persönlich nicht, aber auch ich würde es als deutlich zu früh empfinden, einen solch invasiven Eingriff durchführen zu lassen.
Ich halte es für sehr voreilig.

Hast Du denn sehr starke oder fast unerträgliche Nervenschmerzen?
Die nicht auf die herkömmlichen Medikamente reagieren?

Eigentlich sollte man dieses Vorgehen erst nach dem Versagen aller anderen Optionen in Erwägung ziehen.

Viele Grüße,
Pauline

P.S. es ist seeeeeehr häufig der Fall, dass NICHT die erste PRT direkt erfolgreich ist!
Oft benötigt man mindestens 3 Spritzen, um eine Verbesserung festzustellen.
Das Kortison muss zudem auch erst einmal wirken können und der Nerv benötigt Zeit, um abschwellen zu können.
Nach der ersten PRT und nach wenigen Tagen von einem Erfolg auszugehen, entspräche schon eher einem kleinen Lottogewinn.
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maeranha
Geschrieben am: 30 Aug 2024, 20:30


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Hallo, darum kenne ich das nur zu gut. LEIDER.
Habe 2 Systeme eingebaut bekommen, in der Probezeit mit Steuerung über Kabel hervorragende Ergebnisse.
Darum wurde nach Versuch 1 mit Nevro das Teil implantiert.
Nach ca 1 Monat Wirkung gegen 0.
Wollte dann eigentlich eine Schmerzpumpe versuchen ABER die Uniklinik wollte zuerst ein anderes System ausprobieren. ( Boston…. ‘
Ergebnis dto Versuch 1, nach ca 1 Monat 0 Wirkung
Also 2x richtig teuer und 2x für die Katz.
Lebe seit 6 J mit Opiaten. Akt. sehr schlechte Phase.
Werde wohl im Herbst das Thema Schmerzpumpe neu angehen.
Zudem Opiaten ist noch zu erwähnen das man immer höher dosieren muss……damit sie noch wirken.
Gruß Peter
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Haubergesel
Geschrieben am: 31 Aug 2024, 09:19


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Hallo Pauline,

ich bin da ganz deiner Meinung. Solche Geschichten kommen für mich im Moment nicht in Frage. Die Schmerzen sind schwierig zu beschreiben. Manchmal sind sie stark, manchmal eher schwach und manchmal gar nicht da. Unerträglich ist eher selten und dann kann ich gegensteuern indem ich mich hinlege. Ich bin mir recht sicher das es vielen Leuten wesentlich schlechter geht als mir. Mir fehlt langsam einfach die Geduld, vor allem weil ich auch mal eine längere Phase fast ohne Schmerzen hatte. Jetzt habe ich eigentlich wieder durchgehend mehr oder weniger starke Schmerzen und da gehen sofort die Alarmglocken an das wieder was nachgerutscht sein muss. Aber ich kann ja auch nicht aus reiner Panik alle paar Wochen ein MRT machen.

Das die Spritze nicht sofort Wunder bewirkt war mir eigentlich auch klar aber man hofft ja trotzdem. Hat hier schon jemand Erfahrung mit Duloxetin gemacht? Hat das irgendwelche Vor - und Nachteile gegenüber Pregabalin oder Gabpentin?

Danke und Grüße
Kai
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Pauline69
Geschrieben am: 31 Aug 2024, 09:50


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Hallo Kai,

ich denke, oder habe ein wenig den Eindruck, dass Dir, zur Zeit, die Psyche mehr ein Problem machen könnte, als der eigentliche Bandscheibenvorfall.
Ich vermute, dass sich ganz viel davon, überwiegend, in Deinem Kopf abspielt und Du deshalb auch recht akribisch alle Symptome sehr empfindlich wahrnimmst und mit großer Sorge und Angst reagierst.

Natürlich benötigt man nicht alle paar Wochen ein MRT, ohne ein besonderes Ereignis, rutscht so ganz einfach kein Bandscheibenmaterial nach und selbst wenn, heißt das, bei weitem, nicht gleich, dass sich nun eine OP Indikation ergeben würde oder sich, dadurch, eine kritische Situation eingestellt hat.

Nicht jedes neues Zwicken und Zwacken ist gleich eine Verschlechterung des Befund‘s, es ist normal, dass es
auf und ab geht.

In den allermeisten Fällen benötigt es mehrere PRT Spritzen, bis sich eine spürbare Verbesserung einstellt.
Wie schon geschrieben, muss das Kortison auch erst einmal wirken können, die Nervenwurzel auch erstmal abschwellen können.

Du schreibst nichts zu Deinen aktuellen Medikamenten, die Du einnimmst.

Es gibt das sehr viele Möglichkeiten:

- ein Kombination aus Ibuprofen, Novalgin, Tilidin oder Tramal
- ein hinzunehmen von Pregabalin oder Gabapentin
- oder Pregabalin und Gabapentin
- ein hinzunehmen von einem Antidepressivum wie Amitryptilin, Duloxetin oder ähnliche

Und erst wenn all diese Möglichkeiten, nach einigen Wochen bis Monaten, zu keinem zufriedenstellenden Erfolg führen [/B]und[B] die Schmerzen ein normales, erträgliches Maß übersteigen, sollte man an weitere Möglichkeiten denken.
Zumindest wäre das der normale und vernünftige Weg.

Alle anderen Handlungen wären, meines Erachtens, zum jetzigen Zeitpunkt bei Dir, vollkommen übereilt.

Ich habe selbst mal Pregabalin + Gabapentin + Duloxetin + Schmerzmittel genommen.
Ich bin, trotz starker, postoperativer, dauerhafter Nervenschmerzen damit zu 95% Schmerzfrei gewesen.
Ich habe diese Kombination, in verschiedenen Dosierungen, ungefähr 2 Jahr genommen.
Nachdem Absetzen, nach ausreichend langer Einnahme, waren die Nervenschmerzen sehr deutlich verbessert.
Nach weiteren 2 Jahren, ohne regelmäßige Einnahme dieser Medikamente, waren sie ganz weg.

Duloxetin wird bei Nervenschmerzen selten als alleiniges Medikament verordnet, sondern eigentlich IMMER in Kombination mit einem der beiden Antiepileptika.

Viele Grüße,
Pauline




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Haubergesel
Geschrieben am: 01 Sep 2024, 12:12


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Danke für deine Erfahrungen Peter. Deine Schilderungen überzeugen mich noch mehr dieses Thema erstmal weit nach hinten zu schieben.

Das die Psyche bei mir viel ausmacht ist mir absolut bewusst, es ist nur sehr schwer aus dem Teufelskreis rauszukommen aber auch daran arbeite ich. An Medikamenten habe ich kürzlich mehrer Wochen eine Mischung aus Naproxen, Novalgin und Ortoton genommen aber das hat leider gar nichts gebracht. Zusätzlich zum Duloxetin habe ich noch Pregabalin bekommen. Ich soll mit 30mg Duloxetin und 75mg Pregabalin anfangen und das Pregabalin dann langsam steigern. Ich hatte aber das Gefühl das der Neurologe gerade beim Pregabalin eher sehr niedrig dosieren will. Habe hier schon mehrfach gelesen das andere drei mal am Tag 600mg nehmen und ich meine der Neurologe sagte er will auf 150mg raufgehen. Ist das erfahrungsgemäß zu wenig?

Was ich wirklich am schlimmsten finde ist dieses ewige auf und ab. Heute bin ich schon mit schlimmen Schmerzen im ganzen Bein aufgestanden, das ist eher unüblich und bringt das Gedankenkarussell wieder in Fahrt...
Mein Orthopäde und meine Physio ist immer noch der Meinung, dass die Hauptursache für die schmerzen meine extrem verspannte Muskulatur aufgrund einer unbewussten Schonhaltung ist. Ist es möglich das Verspannungen irgendwie zu Nervenschmerzen führen?

Danke und Grüße
Kai
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Pauline69
Geschrieben am: 01 Sep 2024, 20:23


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Hallo Kai,

- Naproxen ist ein schmerzstillendes, entzündungshemmendes und fiebersenkendes Schmerzmittel, das sich durch eine langanhaltende Wirkungsdauer von bis zu 12 Stunden auszeichnet.
- Novalgin ist ein schmerzstillendes und fiebersenkendes Arzneimittel, deutlich wirksamer als Naproxen
- Ortoton ist ein Muskelrelaxans und wird zur symptomatischen Behandlung schmerzhafter Muskelverspannungen, insbesondere des unteren Rückenbereiches angewendet.

Keines dieser Medikamente ist jedoch für die Behandlung von Nervenschmerzen geeignet.

Es ist normal bei dem Pregabalin mit einer Dosierung von 2x 75mg zu beginnen und es langsam aufzudosieren, die mittlere Dosierung beträgt 2x 150mg.
Man sollte es langsam steigern, am besten in 25mg Schritten, und jeweils einige Tage (5-7) abwarten, ob man mit der Dosierung zurechtkommt.
Die Höchstdosis beträgt 2x 300mg.

Mein Orthopäde vertritt allerdings zum Beispiel auch die Meinung, dass eine hohe Dosierung kaum mehr Wirkung bringt, jedoch deutlich an Nebenwirkungen mit sich bringt.
Mein Neurologe sieht das anders.

Es dauert ein wenig, bis man überhaupt beurteilen kann, ob man einen Nutzen aus diesem Medikament hat.
Bei der ersten Dosierung sollte man 7-14 Tage abwarten.

Ja, auch mir ist bekannt, dass man alleine durch eine Schonhaltung Nervenschmerzen erhalten kann.
Ausgelöst durch starke Verspannungen kann es zu Engstellen an den Nervenaustrittslöchern kommen, insbesondere dann wenn, zum Beispiel, durch eine Bandscheibenvorwölbung ein Nervenaustrittsloch sowieso schon etwas eng ist.

Du musst Dir das vorstellen, wie ein zu enges Gummiband, welche ein Teil am anderen halten soll.
Möchtest Du etwas dazwischen herausziehen, merkst Du, dass es keinen Platz hat.

Viele Grüße,
Pauline
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Haubergesel
Geschrieben am: 03 Sep 2024, 11:29


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So ich habe gestern die zweite Spritze bekommen und bin gespannt ob etwas passiert. Der Radiologe hat allerdings schon durchblicken lassen, dass er weitere Spritzen für nicht sinnvoll hält sollte die zweite keine Wirkung zeigen. Er meint er wüsste gar nicht wo genau die Spritze hin muss. Die Bereiche die mir Schmerzen bereiten passen halt nicht mit den Bildern überein und generell ist auf den Bildern kein Bereich zu erkennen der Probleme machen könnte. Etwas ähnliches hatten ja auch die NC gesagt. Der Radiologe, dem ich auch sehr vertraue, glaubt nicht das das Problem im Bereich der Bandscheiben liegt, hat aber auch keine andere Erklärung für die Schmerzen. Mittlerweile bin ich völlig verunsichert, weil scheinbar niemand die Ursache findet. Ich hoffe jetzt das die Spritze etwas bringt, dann macht der Radiologe auch noch eine. Wenn nicht bin ich erstmal ratlos.

Ach ja, ich hätte Morgen noch einen Termin bei einem dritten NC. Die zwei Termine die ich schon hatte sind durch glückliche Zufälle entstanden und waren eigentlich so gar nicht geplant. Meint ihr es wäre klug da hinzugehen? Immerhin haben zwei erfahrene NC unabhängig voneinander genau dasselbe gesagt. Wenn der dritte jetzt was ganz anderes sagt würde mich das wahrscheinlich noch mehr verunsichern.

Grüße
Kai
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Haubergesel
Geschrieben am: 04 Sep 2024, 14:18


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Hallo nochmal und sorry das ich hier dauernd Fragen stelle aber so langsam bin ich echt ratlos und verzweifelt. Ich war heute noch bei dem dritten NC und der hat eine OP ebenfalls abgelehnt und ist auch der Meinung, dass die Wirbelsäule an sich ganz gut aussieht und auch problemlos belastbar wäre.

Das Problem mit den Schmerzen kann er sich anhand der Bilder allerdings auch nicht erklären, das würde alles überhaupt nicht zusammenpassen. Also selbe Aussage wie der andere NC und der Radiologe. Die zweite PRT hat im übrigen keinerlei Verbesserung gebracht. Insgesamt wird es im Moment sogar schlechter, da mittlerweile auch die andere Wade anfängt zu schmerzen und das linke Knie nach längerem Gehen weh tut.

Der NC von heute ist der Meinung das die Probleme eher nicht im Rücken liegen und meinte das er eine Untersuchung der Beine z.b. auf Durchblutungsstörungen für sinnvoll hält. Meine Frage an euch wäre daher ob ihr etwas kennt das sich wie Nervenschmerzen anfühlt aber vllt gar keine sind? Ich hatte auch schon mal an Borreliose gedacht, da ich diese Jahr schon einige Zecken im Haus gefunden habe (Katze).

Ich kann mir auf der anderen Seite aber auch nichts anderes als den Rücken als Ursache vorstellen, damit hat ja alles angefangen. Falls ihr Ideen habt wäre ich über jeden Hinweis dankbar.

Grüße
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Pauline69
Geschrieben am: 04 Sep 2024, 21:15


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Hallo Kai,

alles gut, Du kannst so viel fragen, wie Du möchtest.

Wenn 3 Neurochirurgen, unabhängig voneinander, beurteilen, dass Deine ausstrahlenden Beschwerden eher nicht vom Rücken kommen können, solltest Du das, so denke ich, glauben.
Zudem auch der Radiologe keinen passenden Befund (auffällige Stelle), zum passenden Dermatom, auf den Bildern gesehen hat.

Unter diesem Umständen machen natürlich auch eine oder mehrere PRT Spritzen keinen Sinn, denn wenn es nicht an einem gereizten, aufgequollenen Nerv liegt, kann eine PRT auch keine Verbesserung bringen.

Es bliebe eventuell noch das Becken oder das Knie, denn auch dort kann es Engpass Stellen geben.

Vielleicht war es einfach ein Zufall, dass die Rückenschmerzen, und daher als Folge vermutet, ausstrahlende Schmerzen in die Wade/ das Bein auftraten.

Jetzt müsste noch einmal ein Orthopäde oder ein Gefäßmediziner ran, ggf. ein Neurologe.
(Neurologen sind auch die richtigen Ansprechpartner für eine eventuelle Borreliose) halte ich jedoch eher für unwahrscheinlich.

Viele Grüße,
Pauline
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