Bandscheiben-Forum

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> Verspannungen bei BW Bandscheibenvorfall, Verspannte Hals/-Atemmuskulatur
Tomeik
Geschrieben am: 25 Mai 2020, 13:13


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Hallo ich bin neu hier im Forum. Im August 2019 unterzog ich mich einer HWS OP. Bandscheibe im HWS Segment 5/6 war kaputt und drückte auf einen Spinalnerv. Bereits zu dieser Zeit und auch bereits einige Zeit davor, hatte ich häufig stechende Schmerzen zwischen den Schulterblättern,
genau dort wo nun vor ca. vier Wochen eine MRT Untersuchung einen Bandscheibenvorfall der BW 7/8 darstellte. Meine Schmerzen brachte man vor rund einem Jahr noch in Verbindung mit dem damals befundeten HWS Schaden. Heute ist mir klar, dass das eine Fehleinschätzung war, denn das ist derselbe Schmerz wie damals, jedoch nun leider heute erst untermauert von einem MRT Befund. Im MRT Bild sieht man nun deutlich, dass das Rückenmark bedrängt wird. Der Neurochirug meint jedoch, dass der vorliegende Befund des MRT's für ihn keine eindeutige Indikation für eine OP sei. Entscheidend für ein weiteres Vorgehen sei nun ein in den nächsten Tagen folgendes MEP, dabei soll die Leitgeschwindigkeit der Rückenmarknerven gecheckt werden.

Ich blicke auf eine seit rund sechs Wochen zunehmende Verschlechterung zurück. Anfangs hatte ich Schmerzen, massives Kribbeln bis zur Taubheit in den Armen. Fingergelenke schmerzten und fühlten sich steif an. Hinzu kamen Knieschmerzen sowie Steifigkeit und Schmerz in den Oberschenkeln und Waden. Das war dann der Zeitpunkt bei dem sich bei mir Nervosität einstellte, da ich solche Symptome in dieser Ausprägung bisher noch nicht kannte. Ebenso auffällig, wie für mich unerklärlich ist, dass die Taubheit dann vermehrt Schmerzen und einer zunehmenden Verspannung des Bereichs rund um den Brustwirbel, bis hoch in den Nacken wich. Aktuell verspüre ich immer noch hier und da Missempfindungen und Schmerzen. Der Leidensdruck liegt jedoch nun mehr auf einem massiven Verspannungsgefühl zwischen Brustwirbel und Nacken. Das Ganze strahlt im extremen Falle dann allerdings auch noch in den Bauch und nach vorne aus.

Häufig sind die Verspannungen so stark, dass ich mich kaum entspannt hinlegen kann, da ich dann das Gefühl habe mir drückt in Liegeposition jemand die Kehle zu. Darüber hinaus habe ich morgens, nach dem Aufwachen das Gefühl einen Stein auf der Brust liegen gehabt zu haben, der ein entspanntes Atmen verhinderte. Hieraus entwickelt sich dann ein Gefühl zu wenig Luft zu bekommen, was dann erst nach dem Aufstehen wieder nachlässt. Ich spüre den Ursprung der Verspannungen (Brustwirbel) dann auch ziemlich deutlich. Eigenartig ist jedoch, dass ich Nachts keine Schmerzen oder Taubheitsgefühle habe. Hat dazu jemand ähnliche Erfahrungen? Besten Dank schon mal vorab![I]
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Jutta70
Geschrieben am: 27 Mai 2020, 20:16


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Moin,
ein BSV bei Th 7/8 macht eigentlich Schmerzen in Magenhöhe.
Was ist denn bisher an Therapie gelaufen? Die Schmerzen zwischen den Schulterblättern kenn ich selbst gut, bei mir eindeutig muskulär bedingt. Hast Du manuelle Therapie bekommen, bitte auch um feuchte Wärme auf der Verordnung. Suche Dir dafür einen erfahrenen Therapeuten.
Schau doch mal auf dieser Seite kann man sehen, dass auch bei den Muskeln der Übeltäter nicht immer im Schmerzbereich liegt.
http://www.physiotherapie-aequilibrium.de/trigger.php#text21

Parallel ist es gut, daß Du den Termin beim Neurologen hast, aber Beschwerden in den Armen können nicht von der Brustwirbelsäule kommen.

Daß Du in Ruhe keine Beschwerden hast, läßt auch an muskuläre Ursachen denken, möglicherweise auch an eine größere Enge in aufrechter Position. Möglicherweise ein Grund mal ein Funktionsröntgen oder ein Upright MRT machen zu lassen.

LG Jutta
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Tomeik
Geschrieben am: 28 Mai 2020, 23:22


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Hallo Jutta, besten Dank für dein ausführliches und nettes Feedback. Die Messung der Nervenleitgeschwindigkeit hat offenbar zum Glück keine gravierenden Nervenschäden gezeigt. Das ist zumindest die erste Einschätzung des befundenden Neurologen. Ausführlicher Bericht geht jedoch erst noch an den Neurochirug. Dort habe ich dann demnächst auch einen weiteren Termin.

Das ist zwar grundsätzlich erst mal beruhigend, dennoch nehmen die Schmerzen und Verspannungen kontinuierlich zu. Trotz Ibu 2x 600 täglich sowie Cortison nehmen Verspannungsschmerzen und Schmerzen am Brustwirbel (links betont) leider stetig zu. Verspannungen, Schmerz und Übelkeit sind damit täglicher Begleiter. Ich habe dennoch Hoffnung, dass ich doch noch mit konservativen Behandlungsmöglichkeiten weiterkomme. Das hängt jedoch unter anderem vom Termin beim Neurochirugen ab sowie in welcher Form sich der bisherige Leidensdruck noch entwickelt.

Wie gesagt, über den Tag verläuft das Ganze mit unangenehmen jedoch noch erträglichen Abschnitten, dann wieder Phasen die sowohl im Sitzen, Stehen aber auch Liegen anstrengend sind. Zum Glück gelingt es mir jedoch Nachts ein paar Stunden Erholung zu bekommen. Wäre das nicht der Fall, wäre die aktuelle Lage sichrr um einiges schwerer zu managen. Eines ist jedoch sicher, da muss nun bald etwas passieren. Der laut MRT Befund festgestellte BW BSV ist, denke ich, der Treiber für die erschwerend hinzukommenden Muskelverspannungen. Vom Schmerzempfinden her lässt sich das mittlerweile kaum mehr richtig voneinander abgrenzen. Das mit dem stehenden MRT ist ein interessanter Tipp, davon hatte ich bisher noch nichts gehört. Auch das Thema Physio ist hoffentlich ein Weg der mich in meiner Sache hoffentlich weiterbringen wird. Eine OP wäre zwar die letzte Alternative, doch glaube ich hier an einen Neurochirugen und Experten meines Vertrauens geraten zu sein.

Viele Grüße!



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blumi
Geschrieben am: 29 Mai 2020, 05:36


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Hallo Tomeik,

Ibu 600 2 x tgl. ist nicht viel, könnte man durchaus noch mit anderen Medikamenten (primär z.B. Novaminsulfon, wenn das nicht reicht leichte Opioide wie Tramal oder Tilidin) ergänzen.

Musklerelaxanzien wie Orthoton, Tolperison etc. wären wegen der Verspannungen auch angesagt.

Mir hilft, wenn es sehr schlimm ist, einen Igelball zwischen Rücken und Wand zu klemmen (kannst du langsam bis dahin runterrutschen lassen) und sich dann durch auf- und abbewegungen selbst zu massieren.

Manchmal muss ich mir auch einfach Blockierungen entblockieren, indem ich entweder die Arme auf den Oberschenkeln abstütze und mich strecke, bis es knackt, oder im Liegen mein aufgestelltes Bein auf die Seite drücke während mein Kopf auf die Gegenseite Blickt und die Schultern am Boden bleiben.

Ich habe einen Vorfall TH 9/10 und eine dicke Protrusion auf deiner Etage (7/8), kenne daher deine lokalen Beschwerden.

Vorgestern war ich bei einer Osteopathin ( die ersten zwei Versuche bei anderen endeten in übelsten Schmerzen), die hat es geschaft meine BWS wieder gut zu positionieren, so dass sie sich besser anfühlt (leider bisher keine Veränderungen bei der LWS, die ist immer noch fies). Das wäre auch nochmal ein Versuch wert.

Sollten die neurologischen Befunde gut sein solltest du erst mal konservativ ausschöpfen, was geht. Eine BWS-OP ist kein Spaziergang. Man kann im übrigen auch an der BWS PRTs durchführen, das machen nur nicht alle Praxen, kannst du ja auch mal nachfragen.

LG, Elke
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Tomeik
Geschrieben am: 01 Jun 2020, 11:00


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Hallo Elke, besten Dank für deine Tipps. Die Thematik ist bei mir aktuell noch ziemlich im Fluss. Das bezieht sich sowohl auf das zukünftige Behandlungskonzept, als auch auf die sich verändernde Symtomatik. Lag in den vergangene Tagen der Hauptleidensdruck auf einem fiesen Verspannungsschmerz und Schmerz am Brustwirbel dominiert zur Zeit mehr die angestrengte Brustatmung und ein Druckgefühl an Hals/Kehle. Dabei ist deutlich zu spüren, dass die Herkunft des Problems in der Brustwirbelsäule liegt. Zwischen den Schulterblättern ist das manchmal ein Gefühl, als ob da eine Panzerblatte wäre. Keine wirklich gute Grundlage für eine entspannte Atmung. Das ist echt ziemlich nervig. Manchmal wird man dann morgens mit dem ätzenden Gefühl wach zu wenig Luft zu bekommen bzw. In der Nacht nicht richtig geatmet zu haben. Schwer zu erklären, jedenfalls ziemlich unangenehm. Bessert sich dann jedoch wieder sobald man aufsteht.

Mein Hausarzt hatte mich erst mal für zwei Wochen aus dem Verkehr gezogen und mir absolute Schonung verordnet. Da Liegen, Sitzen und Gehen ab einem gewissen Punkt alles recht anstrengend wird, hat die so genannte Schonung leider nur einen bedingt entspannenden Effekt. Mein Gefühl sagt mir, dass der von dir bereits verfolgte Weg zum Osteo bzw. Physio vermutlich auch für mich eine Maßnahme ist, die langfristig Erfolge bringen könnte. Eine OP ist natürlich nur dann eine Option, wenn sich auf der konservativen Ebene auch nach Wochen nichts bewegt oder bereits nachgewiesene Nervenschäden vorliegen, was bei mir offenbar zum Glück noch nicht der Fall ist. War zumindest die Ersteinschätzung des Facharztes, kurz nach Durchführung des MEP's. Habe in diesem Zuammenhang Anfang Juni nochmal einen Termin beim Neurochirug, der die hiermit verbundene OP optional durchführen könnte. Für ihn war wichtig in wie weit die (gemäß MRT) vorliegende Bedrängung des Rückenmarks ggf. bereits Einfluss auf den Spinalnerv nimmt.


Ich wünsche dir in deiner Sache viel Erfolg und ebenfalls eine baldige Besserung!

Gruß Tomeik

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Pauline69
Geschrieben am: 01 Jun 2020, 16:31


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Hallo Tomeik,

ich kenne mich mit der Brustwirbelsäule eigentlich nicht besonders gut aus, aber mir ist in Erinnerung, dass es, so glaube ich, sehr sehr schwer ist, einen Bandscheibenvorfall an der BWS zu operieren und man das nur macht, wenn es gar nicht mehr anders geht.
Gar nicht mehr anders heißt aber, nach mehreren Monaten mit unheimlich starken Schmerzen und / oder einer ganz massiver Bedrängung des Rückenmarks und/oder der Nervenaustrittslöcher, hohen Dosen Schmerzmittel, nicht Ibuprofen oder Novalgin, sondern deutlich stärkere, dann wagen sich wohl einige Spezialisten daran.

Weiß es jemand besser oder liege ich falsch, korrigiert mich bitte!!

Gute Besserung und viele Grüße
Pauline
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