Bandscheiben-Forum

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> LWS-OP die Fünfte, diesmal wird versteift
Der Jens 1969
Geschrieben am: 14 Aug 2024, 14:10


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Hallo allerseits,
nach langer Zeit mit nur geringen und ertragbaren Problemen im Rücken ist es nun soweit, ich werde mich einem weiteren Eingriff unterziehen müssen. Die Beschwerden werden immer schlimmer. So habe ich seit ca. 1,5 Jahren nächtliche Wadenkrämpfe links, die mich nicht mehr durchschlafen lassen. Der Schlafentzug ist echt grausam. Auf der rechten Seite habe ich immer wieder ausstrahlende Schmerzen in den Po und hinteren Oberschenkel, die rechte Ferse ist seit etwa 6 Monaten taub. Ebenso hab ich z.Z. einen Stuhldrang, Wasserlassen geht nur kraftlos.
Hier der MRT-Befund vom 17.6.2024

Erhaltenes ventrales und dorsales Alignement. Kein Nachweis eines höhengeminderten Wirbelkörpers im Sinne einer Fraktur. Segmentale Osteochondrose, Hauptbefund LWK5/SWK1 hier mit Ödem. Geringes Diskusbulging LWK 2/3. Prolaps LWK 3/4 mit Pelottierung des Spinalkanals und des linken Neuroforamens. Pseudolisthesis LWK 4 gegenüber LWK 5 mit breibasigem Prolaps - konsekutiv relative spinale Enge sowie beidseits relative neuroforaminale Engen bei zusätzlicher Facettengelengkshypertrohie. Prolaps LWK5/SWK1 mit Pelottierung des Spinalkanals sowie Kontakt der prolabierten Bandscheibe zur Nervenwurzel S1 rechts und relative neuroforaminalen Engen beidseits bei zusätzlicher Facettenhypertrophie. Konusstand orthotop. Kein Myeopathiesignal.

Als Klinik meiner Wahl werde ich den Eingriff in der Wicker-Klinik in Bad Wildungen-Reinhardshausen machen lassen. Beim Funktionsröntgen hat sich außerdem gezeigt, das der Wirbel L5 nicht nur nach hinten gleitet, sondern auch seitlich. Der anwesende Oberarzt riet mir im Gespräch zur Fusion von L4 bis S1. Die defekten Bandscheiben sollen durch Cages ersetzt werden und so der ursprüngliche Abstand der Wirbel zueinander hergestellt werden. Soviel zur Theorie.
Ich habe einige Zeit gebraucht, aber mein Entschluss steht jetzt fest. Meine Familie, meine Kollegen und mein Chef stehen hinter mir, auch wenn ich eine lange Genesungsphase vor mir hab. Am 28. August werd ich eingewiesen, OP soll am 29. sein.

Meldet euch gerne, auch wer schon ähnliche Wege gehen mußte.
viele Grüße, Jens
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paul42
Geschrieben am: 14 Aug 2024, 15:28


PremiumMitglied Silber
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Hallo Jens

Seit deiner Anmeldung sind nun Jahre vergangen.
Du siehst aber leider, das sich totz aller bisheriger Maßnahmen die Beschwerden nicht mehr lindern lasen.

Lt MRT ist mittlerweie alles verruscht, verdreht und drückt gegen die Nerven.

Hast du auch einen neurolgischen Befund?

Ich wurde bereits 2009 L4/L5-S1 versteift und heute gehts mir wieder gut.
Innerhalb von 4 Monaten, hatten sich bei mir Totalausfälle in den Beinreflexen gezeigt.

Die Angst vor Schrauben und Cages war vorab eine riesige Anspannung, dabei spürrt man das gar nicht.

Du wirst nach der Entlassung aus dem KH sehr viel zum individuellen rückenfreudlichess Verhalten lernen müssen, damit du den schmerzfreien Bewegungsradius im Alltag umsetzen kannst.

Welche Fragen beschäfftigen dich denn derzeit?

Viele Grüße

paul42
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Der Jens 1969
Geschrieben am: 15 Aug 2024, 06:48


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Hallo Paul,
zunächst danke für deine Worte.

Nein, einen neurologischen Befund habe ich nicht. Ich muß dazu sagen, das ich wegen der nächtlichen Wadenkrämpfe seit langem zum Hausarzt trampel. Sein "goldenes Mittel" war Pregabalin, welches wie zu erwarten null Wirkung zeigte. Danach hat er es noch mit Milgamma versucht.
Also war der Weg zum Neurologen. Der vermutete Nervenbedrängung durch Narbengewebe und schickte mich zum MRT. Das Ergebnis steht ja oben.

Vor dem Eingriff hab ich keine Angst, auch mit den einhergehenden Einschränkungen sollte ich gut klar kommen. Rückengerechtes Verhalten kann ich im Schlaf herbeten, vielleicht hält es diesmal länger.
Ich habe über 25 Jahre als Dachdecker gearbeitet, nach der 3.OP wechselte ich in den Baustoffgroßhandel. Seit der geplatzten Zyste habe ich einen Job mit 100% Staplertätigkeit.

Was ich nicht mehr mache, ist mit Gewalt wieder arbeitsfähig werden. Laut dem Neurochirurg braucht das Schraubensystem etwa 3 Monate zum Einwachsen. Erst danach werde ich eine AHB antreten.

Mein Produktionsleiter hat kürzlich eine Rotation eingeführt, heißt, jeder AN soll an allen Stelle einsetzbar sein. Ich hab einen GdB 50, er weiß das. Hätte er dazu nicht meine Zustimmung gebraucht? Durch Kollegen weiß ich, das er weiterhin keine Ausnahmen machen will. Nach der OP suche ich noch mal das Gespräch, zur Not auch mit dem Betriebsrat und der Behindertenvertretung.

Viele Grüße, Jens
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Der Jens 1969
Geschrieben am: 15 Aug 2024, 07:04


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https://postimg.cc/kRvh02Lh

Hier noch ein MRT meiner LWS
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Juergen73
Geschrieben am: 15 Aug 2024, 07:30


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Moin Jens,

Zitat

Seit der geplatzten Zyste habe ich einen Job mit 100% Staplertätigkeit.


ob das das richtige ist wage ich zu bezweifeln. Oder sind die Stapler mittlerweile gefedert?
Ich habe vor etlichen Jahren einen Staplerschein gemacht und da kamen beim fahren sämtliche Erschütterungen knallhart durch.

Hoffentlich haben auch alle einen Staplerschein bei euch. :z
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Lulu
Geschrieben am: 15 Aug 2024, 08:56


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Hallo Jens,

3 Monate nach Versteifungs-OP ist noch ziemlich gewagt. Da ist noch nix verknöchert.
So meine Erfahrungen. Meist sind die Rehas nur auf "normale" Rückensachen spezialisiert, nicht auf Patienten mit Versteifungs-OP. Ich habe bereits 3 ops hinter mir. 2x Spondy Lws versteift und 1 hws OP mit cages-Implantat.

Du musst keine Reha machen, es ist Deine Entscheidung. Du hast auch die Wahl zur intensiven Physio 3 Monate nach der Spondy.
So hat man mir das auch in der Charité gesagt. Die Charité empfiehlt nach Spondys keine Rehas mehr. Zu viele Probleme treten dann im Anschluss auf..und das bei nicht wenigen Patienten nach dieser OP.

Ganz langsam beginnen.. nach Deinem Bedürfnis...und dann daheim das Programm allein weiter durchziehen....das ist vielleicht der richtige Weg für Dich.
Es benötigt oftmals 2 Jahre, bis man sagen kann...jetzt hab ichs.
Lass Dir Zeit für die Heilung! Es ist ein enormer Eingriff in die Statik des Körpers.

Alles Gute für Dich!
Lulu
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Lulu
Geschrieben am: 15 Aug 2024, 11:53


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Noch einen Satz dazu😅...ich kann nur von meinen 31 langen Jahren mit 2 Spondylodese-op-Ergebnissen berichten....und eigene Erfahrungen hier anbringen.
Letztendlich trifft jeder für sich die Entscheidung: ... was tut mir gut und was nicht.

Viele Grüße
Lulu

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Der Jens 1969
Geschrieben am: 15 Aug 2024, 16:23


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Hallo Jürgen,
mein Linde-Stapler hat tatsächlich Luftfederung. Die anderen kann man per Kurbel an das eigene Gewicht anpassen.

Hallo Lulu,
danke dir. Ich weiß nicht wie lang das einwachsen dauert. Der Arzt sagte etwa 3 Monate. Dann ist Kontrolle geplant. Eine AHB werde ich trotzdem machen, wenn ich grünes Licht bekomme. Da bin ich unter Leuten und kann auch Erfahrungen austauschen. Durch die endlosen nächtlichen Krämpfe machen die Beine insbesondere die Waden Probleme. Wird sich von allein nicht bessern.

Weiß jemand, ab wann man nach einer Spondy wieder schwimmen darf? Hat jemand Saunaerfahrung? Mein Motorrad kann ich jedenfalls jetzt schon winterfest machen.

Viele Grüße, Jens
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Der Jens 1969
Geschrieben am: 01 Sep 2024, 08:49


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Hallo zusammen, kleines Update aus Reinhardshausen.
Die Op ist gut verlaufen. Die nächtlichen Krämpfe bleiben aus und die tauben Bereiche zeigen schon Gefühle.
Durchgeführt wurde jetzt eine Fusion von L4 bis S1, also 2 Cages, 6 Schrauben und 2 Stangen. Weil 5 Foramen freigelegt werden mussten hat sich die Op-Zeit auf über 3Std. gezogen. Ich bin jetzt wirklich frohdas hinter mich gebracht zu haben.
Grüße, Jens
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Lulu
Geschrieben am: 01 Sep 2024, 09:47


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Hallo Jens,

Schön, dass Du alles überstanden hast.
Jetzt lass es wirklich langsam angehen.
Heilung und Verknöcherung lässt sich mit nix erzwingen. Das macht der Körper ganz allein.
Nach 3 Monaten ist die Narbe zwar halbwegs verwachsen, aber die Implantate sind noch lange nicht verknöchert. Behalte das immer im Kopf.

Beste Genesung für Dich!
Alles Gute
Lulu
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