Bandscheiben-Forum

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> Schmerzen nach Physio-Übung
Isana
Geschrieben am: 17 Sep 2024, 14:29


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Hallo Mina,

Vielen Dank für deine ausführlich Antwort!

Die Übung sollte laut Ortho dazu dienen, die ausgefallenen Muskeln/ Nerven anzusprechen aufgrund der Parese. Durch häufiges Ansprechen soll es langfristig zur Besserung kommen. Ich hatte das hier auch mal ganz ähnlich in einem Thread zum Fußsenker gelesen (also als Übung dann mit mehrmaligen Wiederholungen auf die Fußspitzen), das war Rat eines Ortho oder NC. Rücken meinte mein Ortho sei tabu (nixht einmal Massage) und daran halte ich mich. Bezüglich der Parese war aber sowohl von Ortho als auch von der Physio die ich kontaktiert hatte das Signal, nicht lang mit Übungen zu warten.

Zu den Meinungen: Die Ärzte für eine OP operieren laut einiger Aussage bei jeder Parese ("sie haben eine Lähmung, sie sind noch jung, wir operieren ächste Woche"). Begründung ist logisch: Je länger der Nerv bedrängt ist desto weniger wahrscheinlich ist die Erholung. Risiken wurden keine bis wenig genannt bzw. mit dem Aufklärungdbogen für die OP weitergegeben.

Deine Beschreibung mit der Dehnung trifft es ziemlich genau. Kann ich irgendetwas tun um die erneute manuelle Reizung abzumildern? Was mache ich ambesten? Ich komme spontan nicht zu dem NC bei dem ich war, mein Ortho wird da nicht viel weiterhelfen fürchte ich. Und weißt du vielleicht, ob es normal ist dass durch die Reizung und den Schmerz die Kraft wieder etwas weniger wird? Ich meine subjektiv weniger Kraft im Vergleich zu vor der Übung zu haben. Die gängigen Tests und Laufen ist aber unverändert. Ich ärgere mich sehr, denn vor dieser dummen Übung hatte ich subjektiv minimale Verbesserungen und jetzt ist alles dahin. Heißt dass dass durch die Übung jetzt wieder alles weiter anschwillt?

Danke
Isana

Bearbeitet von Isana am 17 Sep 2024, 15:44
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Mina75
Geschrieben am: 17 Sep 2024, 23:23


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Hallo Isana,

Durch Übungen, die Nerven unter Spannung setzen (können), wie z.B. das Fuss-nach-oben-ziehen oder auch Techniken des Nervengleitens ("nerv flossing" im Englischen) kann es tatsächlich unter Umständen zu einer Schwäche bzw. Reizsymptomen kommen bzw. diese verstärken, falls der Nerv danach erneut "beleidigt" ist bzw. vermehrt anschwillt. Daher muss man diese Übungen dosieren bzw. sind diese nicht immer für jeden Befund geeignet.

Für eine m.E. recht gute, visuelle Erklärung bezüglich dessen, wie das obig Beschriebene funktioniert, siehe z.B. hier:
https://www.youtube.com/shorts/2czjTnXC-0g
https://www.youtube.com/shorts/EEAQi5ZTb5w
https://www.youtube.com/shorts/jVSdvoZ5BI8

Sinnvoll wären in Deinem Fall m.M.n. abschwellende Massnahmen, wenn das nicht zeitnah von alleine besser wird. D.h. z.B. NSAR-Einnahme wie Ibuprofen oder - sollten die Beschwerden deutlich zunehmen in den nächsten Tagen - auch ggf. Kortison (als Stoßtherapie oder PRT direkt an die Wurzel). Auf alle Fälle würde ich persönlich von jedem weiteren Fusshebungs-Rehaversuch dringend abraten, wenn der derart reizt. Würde erstmal komplett darauf verzichten, ebenso auf jegliche Beinbizepsdehnung. Und auch keine Nervengleitübung auf eigene Faust testen, denn das kann wie schon das Fussheben komplett nach hinten losgehen (der Reizmechanismus ist meiner Einschätzung nach derselbe).

Die Aussage des behandelnden Orthopäden bzw. der Physio bezüglich des angeratenen Rehatrainings würde ich persönlich nach dem Erlebnis mit der Fusshebung zumindest hinterfragen. Hast Du jetzt ja nach deren Anweisung versucht, und das Ergebnis sagt m.E. ziemlich eindeutig, dass die Empfehlung zum jetzigen Zeitpunkt wohl nicht das Richtige ist. Aus eigener Erfahrung würde ich entgegen der Aussage Deines Orthopäden unter den gegebenen Umständen allenfalls zu detonisierenden physiotherapeutischen Massnahmen, wie z.B. Massagen, raten, wenn denn schon überhaupt eine Physio gemacht werden soll (m.E. sollte zuerst genug Ruhe reinkommen in den Befund und danach dann ggf. eine Physiotherapie erfolgen, und nicht umgekehrt).

Ich kann jetzt Deinen Befund als medizinischer Laie sowie aus der Ferne nicht vollumfänglich beurteilen, teile aber (u.a. aus eigener Erfahrung, war bei meiner ersten Wirbelsäulen-OP 31 Jahre alt) die Auffassung der Pro-OP-Fraktion in Bezug auf Dein noch junges Lebensalter; das sollte man tatsächlich mitbedenken. Denn (etwas platt gesagt, wenn man die durchschnittliche Lebenserwartung mitbedenkt): je jünger der Patient bei einem Bandscheibenvorfall ist, umso länger muss er/sie mit ggf. daraus resultierenden bleibenden Schäden und etwaiger Folgen (z.B. in Bezug auf die Lebensqualität) im weiteren Lebensverlauf klarkommen, die sich mit einer OP - korrekte Indikationsstellung vorausgesetzt - in vielen Fällen vermeiden bzw. zumindest einschränken liessen.

An Deiner Stelle würde ich bezüglich einer OP und deren anhängigen Risiken bei etwaigen Unsicherheiten nochmal mit den behandelnden Ärzten reden. Ich weiss jetzt nicht, ob das niedergelassene Ärzte waren (?). Meiner Erfahrung nach haben die oft nicht die Zeit bzw. das Personal für eine umfassende Aufklärung, wie man sie z.B. in einer Uniklinik standardmässig bekommt. Da hilft dann (leider) nur nochmaliges Antreten beim Arzt und Nachfragen bei verbliebenen Unklarheiten.

Viele Grüsse,
Mina75

Bearbeitet von Mina75 am 18 Sep 2024, 00:23
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Isana
Geschrieben am: 18 Sep 2024, 07:09


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Guten Morgen,

Danke Minna! Ich werde von allen weiteren Übungen absehen und bzgl. der OP war der Plan nach 2 bis 3 Wochen die Lage erneut zu beurteilen.

Die Schmerzen hatten bis gestern Abend zugenommen, nicht 10/10 aber sehr unangenehm, mit Schonung den ganzen Tag, Eispack und Medis die ich ohnehin gerade nehme (NSAR und Schmermittel) wurde es dann aber plötzlich abends sehr viel besser, also starke Schmerzen quasi nicht mehr da und es ist wie vor der Übung.

Wenn ich es richtig verstehe, kann das aber auch schlimm, also der Wurzeltod, sein? Würde man dann zeitnah starke Lähmungen bekommen oder auch um Tage zeitversetzt?

Ich kann unverändert laufen. Bei Wurzeltod wäre normales Laufen nicht möglich oder? Zehenstand geht, Ferse ging ja auch vorher nicht. Werde das heute Morgen auch weiter im Auge behalten.

Was kann ich selbst machen, um den Wurzeltod auszuschließen oder kann das nur ein Arzt?

LG
Isana

Bearbeitet von Isana am 18 Sep 2024, 08:34
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