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Ich heisse Sabine (hier im Forum Hollie), bin
inzwischen 34 Jahre alt, habe eine Tochter (5) und einen lieben
Lebensgefährten, der mir dann an jedem zweiten Wochenende nochmal zwei
Kinder beschert. Beruflich arbeite ich als Arzthelferin auf
400-Euro-Basis. Hobbymässig verbringe ich viel Zeit im Internet, pflege
einige Brieffreundschaften (auf richtigem Briefpapier, mit Marke und so!),
ich lese gern und wenn es klappt, gehe ich auch gern mal aus ins Café mit
einer Freundin oder auch mal tanzen zu meiner Lieblingsmusik (EBM und
Industrial, das Hollielein war früher mal Gruftie, grins).
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Sooo, nachdem ich es also schon so lange versprochen habe, will ich
heute nun endlich auch einmal meine Vorstellung tippseln.
Meine Rückengeschichte begann...ja, so genau kann ich das gar nicht
mehr sagen. Ich kann mich dumpf erinnern, dass ich als Kind schonmal
Rückenschmerzen hatte und habe immer noch meine Mutter in den Ohren,
wie sie "sitz gerade" sagte, aber auch nicht wirklich handelte. Zudem
war ich auch schon immer sehr unsportlich, was meiner Muskulatur
sicherlich nicht gutgetan hat. Aber leider hat mir damals keiner
gesagt, dass daraus eine Bandizukunft resultieren könnte.
Das erste grosse Schmerzereignis, an das ich mich erinnern kann, hatte
ich 1993. Ich war gerade von zu Hause ausgezogen und genoss es,
nächtelang unterwegs zu sein ohne dass Muttern mit mahnendem Blick im
Wohnzimmer saß, wenn ich nach durchtanzter Nacht frühmorgens nach
Hause kam. An diesem Morgen war es auch ca. 6h früh, ich stand
fröhlich an einer Strassenbahnhaltestelle und musste NIESEN. Upps,
dachte ich, das hat aber im Rücken gezogen...stieg in die Bahn
ein...und dachte, ich bleib mal besser stehen. Meine Wohnung (3.
Stock, Altbau) erreichte ich dann noch mit kleinen Tippelschritten und
legte mich erstmal auf mein Sofa - Stufenbettlagerung! Als beim
Orthopäden ausgebildete Helferin wusste ich schließlich Bescheid. Nun,
es war eben 7h früh, mein damaliger Chef noch nicht erreichbar, also
wartete ich. Während des Wartens testete ich mal den Laseque...aber
nur einmal, es zog doch ziemlich fies und in mir kroch Panik hoch.
Wenn ich etwas bei Patienten immer ganz grausam gefunden hatte, dann
war dies doch ein Vorfall. Nun, es war halb acht, ich dachte ich ruf´
mal eben in der Praxis an, damit mein Chef zum Hausbesuch kommt. "Mal
eben" dauerte dann ca. 45 min, da ich damals noch kein schnurloses
Telefon besaß und zu selbigem dann rückwärts krabbelnd über den Boden
kroch, eine andere Bewegungsart war schlicht nicht möglich. Aber ich
schaffte es und mein Chef kam auch, spritzte, gab mir Medikamente und
damals war es dann so, dass alle Beschwerden auch rückläufig waren und
ich nach ca. 5 Tagen keine mehr hatte.
Dann passierte lange nichts und ich hatte es auch schon fast
vergessen.
1998 war ich dann schwanger und meine Tochter hatte die unangenehme
Angewohnheit, sich nachts auf meinen Ischiasnerv zu legen, nun ich war
halt schwanger und das ging nach 40 Wochen vorbei...
2000 dann stand ich eines Morgens im Februar auf, d.h. ich versuchte
es, starker ziehender Schmerz in der LWS mit Ausstrahlung ins rechte
Bein - sofortige Erinnerung an die Rückwärtskriechaktion sieben Jahre
zuvor und sofort zum Arzt. Dort bekam ich dann intramuskuläre
Injektionen, Tabletten (Ibuprofen) und es ging so halbwegs besser,
aber es ging nicht ganz weg. Also bin ich nach ca. 3 Wochen zu einem
anderen Arzt gegangen, d.h. zu meinem ehemaligen Chef
(Allgemeinmediziner). Dort wieder Spritzen und Ibuprofen und nach
weiteren 2 Wochen eine Überweisung zum CT. Den Befund bekam ich von
meinem Chef mitgeteilt, ich habe ihn leider damals nicht selbst
gelesen. Er sagte, es sei kein Vorfall, also wohl muskulär bedingt und
verordnete mir Bewegungsbäder, dann Krankengymnastik. Ansonsten müsse
ich damit leben und halt ab und an eine Spritze bekommen und
Schmerztabletten nehmen. Wenn die Muskulatur aber wieder da sei, sei
es auch sicher besser. Inzwischen habe ich den Befund - der Radiologe
schrieb damals etwas von vermutlicher Protusion, die sicherheitshalber
doch noch durch ein MRT abgeklärt werden sollte, weil er nicht ganz
ausschliessen könnte, dass es doch ein Prolaps sei.
Mit diesen Beschwerden bin ich dann 2 Jahre - ja ich weiss, ich bin
blöd gewesen - rumgelaufen. Ich dachte ja immer, ich habe keinen
Vorfall, das liegt an mir selbst, denn ein Leichtgewicht bin ich nun
auch nicht gerade. Ich nahm ab in der Zeit, es wurde auch ein wenig
besser und so fühlte ich mich in diesem Gedanken auch bestätigt.
2002 stand dann ein Urlaub an, mit längerer Autofahrt, von der ich
nicht wusste, wie ich diese überstehen sollte. Schließlich waren mir
Kinobesuche und dergleichen auch nicht mehr möglich. Also bin ich doch
endlich (Applaus, Applaus!) zu einem Orthopäden gegangen. Dieser hörte
sich meine Geschichte an und nahm mich in den Arm. *Sie Arme, sie
haben einen Vorfall, da bin ich ganz sicher und schleppen sich schon
so lange mit den Schmerzen rum!* Er überwies mich sofort zum MRT und
siehe da - ich hatte tatsächlich einen Vorfall L4/5 re. Dieser war
zwar nicht groß, aber das heisst ja nicht, dass er nicht wehtut. Mein
Orthopäde hat mir dann eine Sakrale gesetzt und mir angeboten, den
Vorfall zu lasern. Dies habe ich aber erstmal abgelehnt, nachdem ich
den Zettel dazu gelesen hatte. Damit war er dann auch einverstanden
und ich bekam erstmal nochmal Krankengymnastik. Hatte diese damals gar
nicht geholfen, diesmal umso mehr (anderer Therapeut) - nach ca. 5
Wochen war ich so gut wie schmerzfrei. JUBEL!!!
Im Sommer 2002 fing ich dann auch meine jetzige Arbeitsstelle an und
mir ging es gut.
Bis Oktober - oder war es September? - letzten Jahres. Ich hatte schon
ein paar Tage wieder ein Ziehen im LWS-Bereich, habe wieder Ibuprofen
genommen, was auch half. Eines Morgens dann, ich saß gerade auf der
Toilette, wie sollte es auch anders sein (hmpf!), hustete ich und
danach bin ich vor Schmerz fast ohnmächtig geworden. Es ging nichts
mehr, nicht stehen, nicht laufen, nicht liegen, nicht sitzen, nichts.
Und mein rechter Fuss war taub.
Ein erneutes MRT eine Woche später zeigte einen großen Sequester, der
sich von dem bekannten Vorfall abgelöst hatte. Gott sei dank war der
taube Fuss aber rückläufig und die Schmerzen nach einigen Wochen auch
- danke nochmal an alle hier, denn in dieser Zeit habe ich das Forum
entdeckt und mir viel Zeit hier während meiner schlaflosen Nächte
vertrieben, von den wertvollen Tipps ganz zu schweigen!
Seit Dezember ist es nun so, dass ich zwar morgens oft etwas steif
aufstehe, aber mit zunehmender Bewegung der Schmerz nachlässt.
Allerdings bin ich mir meiner Schwachstelle nun auch mehr bewusst als
zuvor, schweres Heben und dergleichen überlasse ich anderen. Zu langes
Sitzen vermeide ich auch. Also, toi, toi, toi, momentan geht es gut.
(Klopf auf Holz!)
Nun, da ich bislang um OPs und dergleichen rumgekommen bin, kann ich
leider oft nicht so viel ins Forum schreiben, wie ich gern würde, weil
ich zu vielen Themen (auch MDK und dergleichen, habe ich bei einem
400-Euro-Job ja nichts mit zu tun) einfach nichts sagen kann. Aber ich
lese immer alles mit und bin einfach froh, dass es dieses Forum gibt
mit den nettesten Leuten, die ich bislang im Internet habe
kennenlernen dürfen (von meinem Partner mal abgesehen :-) )
viele liebe Grüsse von mir
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