Harro

Ich bin 1951 geboren, seit 28 Jahren glücklich
verheiratet, und habe 2 gesunde Kinder. Von Beruf bin/war ich
Fernmeldehandwerker bei der Deutschen Telekom.
 

Erste Schmerzen traten schon vor 28 Jahren in der linken Schulter auf, die dann jährlich wiederkehrten. Auf den ersten Röntgenbildern war nichts auffälliges zu erkennen, außer das Frau. Dr. Wagner Jünnemann meinte ich hätte "Zacken" an den Halswirbeln.

Mitte der 80er Jahre folgten dann erste Herzbeschwerden (Anfall von Herzrasen), EKG und so weiter brachten nichts.

1991 hatte ich einen Autounfall (Frontalzusammenstoß) wo ich ein Schleudertrauma bekam und 7 Wochen krankgeschrieben war.

Dann hatte ich immer wieder starke Schmerzen in der linken Schulter und im Nacken. Der Arzt gab mir mehrfach ein paar Spritzen und Schmerzmittel. Zwischendrin hatte ich dann immer mal wieder so komische Anfälle wie reißen in der Brust sowie starke Beschwerden im Rücken.

1996 war ich zur Kur in Bad Sassendorf.

11.05.1998 extremer Anfall von Herzrasen Puls 181 Supraventikuläre Tachykardie

In diesem Jahr begannen auch Koordinationsstörungen in der rechten Hand. Ich konnte nicht mehr richtig schreiben Es hat sich bis heute zwar gebessert aber meine Unterschrift war nicht mehr dieselbe.

1999 kamen andere Herzrythmusstörungen und leichte Schulterschmerzen hinzu. Ein Belastungs-EKG ergab Extrasystolen und es folgte eine Überweisung zum Kardiologen. Außerdem zog ich mir in dem Jahr noch einen Rippenbruch aus nichtigem Anlaß zu.

Im April 2000 wurde ich als Notfall mit Verdacht auf Herzinfarkt und mit Brustschmerzen in die Klinik eingeliefert. Gottseidank war es dann doch keiner!! Ein paar Wochen später wurde dann ein Bandscheibenvorfall C6/7 diagnostiziert. Dafür waren die Herzrythmusstörungen erstmal weg, auch eine Untersuchung beim Kardiologen brachte keine beunruhigenden Ergebnisse. Im August absolvierte ich dann eine ambulante Reha, die mir ganz gut geholfen hat. Anfang Oktober traten die Herzrythmusstörungen, erst leicht dann wieder schlimmer erneut auf. Auch die Wirbelsäule verursachte wieder starke Schmerzen und der Orthopäde behandelte mich mit Infusionen und Wirbel einrenken. Das Ergebnis waren erhebliche Magen- Darmstörungen durch die Medikamente und zwei Rippenbrüche beim Wirbeleinrenken. Natürlich wurden die Medikamente zum größten Teil abgesetzt, denn dann habe ich lieber Schmerzen als den Magen kaputt.

Im Winter 2000/2001 ging es dann zum Skifahren. Da traten die Beschwerden wieder ganz massiv auf. Ich hatte starke Rhythmusstörungen und Schmerzen sowie Atemnot und zu guter letzt einen so genannten Ganzkörperanfall. Das war`s dann natürlich mit dem Urlaub und wir mussten schnell nach Hause! Eine Untersuchung bei unserer Hausärztin ergab nichts Neues, sie meinte es wäre alles in Ordnung. Bis ich dann am 29.01.2001 per Notarzt wieder mal ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Mein Puls lag bei 240 wieder und ich hatte wieder eine Tachykardie. Auch die Halswirbelbeschwerden inklusive Rhythmusstörung waren wieder ganz kräftig. Im Februar folgte eine eingehende Untersuchung inkl. Katheder im Klinikum Leverkusen und drei Monate später fuhr ich dann zu einer AV-Ablation in die Uniklinik Bonn.
 
Im Mai 2001 folgte dann eine Untersuchung durch einen von der Telekom bestellten Gutachter, mit dem Ergebnis: Dauerhafte Dienstunfähigkeit.

Im gleichen Monat Mai wurde ich durch einen Gutachter der LVA untersucht. Diese Untersuchung war eine Farce, sofort beim hereinkommen wurde mir gesagt ich könnte noch als Pförtner arbeiten (wohlgemerkt ohne mich überhaupt untersucht zu haben), auf meine Bemerkung ich hätte es ja nicht nur an der HWS, sondern auch Herzrhythmusstörungen bis zum Bigeminus, meinte er lapidar, da stände nichts. Ich zeigte ihm dann, wo das stand und er gab mir die Unterlagen wieder zurück. Nach einem EKG, das Rhythmusstörungen anzeigte, sagte die Schwester so von oben herab, das bisschen kriegen wir mit Magnesium wieder hin.? Im Juni folgte dann eine Akupunkturbehandlung, die sogar etwas brachte. Dann ging es zur Kur nach Hindelang.

Im Oktober untersuchte mich dann ein zweiter Gutachter der LVA. Das war auch nicht besonders toll, ich hatte das Gefühl, er hört einem nicht zu. Auf meine Frage, wie denn Herzrhythmusstörungen mit der HWS zusammenhängen, murmelte er etwas zu seiner Artzthelferin: "Intercostalnerven".... Mehr konnte ich nicht verstehen. Als er mich dann fragte, ob ich noch Autofahren könnte, antwortete ich mit ja (aber nur mit starken Einschränkungen), und als ich dann weiter reden wollte, drehte er sich einfach um und hörte nicht mehr zu, den Rest meiner Antwort registrierte er nicht mehr. Zwischendurch habe ich immer mal wieder verschiedene Therapien ausprobiert, die aber im Endeffekt nichts brachten, sondern die Beschwerden noch verschlimmerten.

Seit dem bin ich bei verschiedenen Ärzten ( Neurochirurgen, Orthopäden, Neurologen, ) gewesen, jeder hatte eine andere Meinung, manch einer hielt einen sogar für einen Simulanten. So Dr. Vogel aus Berg.-Gladbach, ohne eine gründliche körperliche Untersuchung sagte er mir, nur 5 % der HWS-Geschädigten hätten ernsthafte Beschwerden usw. (hatte ich schon mal gehört, beim 1 LVA-Gutachter) und er meinte, ich solle mich nicht so anstellen. Ich dachte immer, ein ARZT sollte einem helfen.

Also habe ich mit einer Eigentherapie begonnen: Schmerzmittel bei Bedarf, Diclo (schlägt auf den Magen), Novaminsulfon, und alle 2 Tage leichtes Kraft- und Gymnastiktraining mit dem Theraband.

Im August 2002 zog ich mir einen weiteren Rippenbruch aufgrund einer heftige Bewegung zu. Vier Wochen später saß ich beim Zahnarzt, der mir einen Zahn ziehen musste, der aus unerklärlichen Gründen locker geworden ist. Dabei stellte der Zahnarzt den Verdacht auf Osteoperose und es stellte sich heraus, dass ich eine Osteopatie habe. Zusätzlich sind bei mir die Rheumawerte stark erhöht.

Und nun um das ganze zu komplettieren, macht auch noch die LWS Ärger (hatte früher schon Probleme damit aber nicht in diesem Ausmaß), mit Schmerzen in der linken Leiste, Pobacken und ab und zu leicht taube Zehen am rechten Fuß.

Und nun zum Schluß die Erkenntnis, man muß sich mit der ganzen Sache physisch und psychisch arrangieren. Dadurch, dass ich mir mein Leben jetzt so einrichten kann wie es mir passt, ich mache was im Haushalt wenn ich kann, ich gehe einkaufen wenn ich kann, ich lege mich hin wenn ich nicht kann usw. was mir persönlich zugute kommt, ich bin finanziell sehr gut abgesichert,
bekomme ab dem 1.8.2001 eine VAP-Rente (im Augenblick als Zuschuß bis Krankengeld ausläuft), und wenn meine Klage vor dem Sozialgericht keinen Erfolg hat, übernimmt sie die volle Rente. Mit den Schmerzen komme ich im allgemeinen ganz gut zurecht (sind wie "liebe Verwandte" man sieht sie lieber gehen wie kommen), was mich fertig macht, sind die anderen Beschwerden, fallweise Atemnot und die wirbelsäulenbedingten belastungsabhängigen Herzbeschwerden.