Nun zu meiner
Geschichte: Ich habe eigentlich schon Schmerzen im Rücken, seit ich denken
kann. Aber da habe ich mir nie Gedanken drübergemacht, sondern einfach
hingenommen.
Schlimm wurde es, als meine Tochter( 1995) geboren wurde. Mir schliefen
immer die Arme ein und die Hände kribbelten schrecklich. Ein Orthopäde half
mir über die schlimmsten Schmerzen hinweg, als er mir innerhalb von 4
Wochen, ca. 10 Mal alle möglichen Wirbel einrenkte. Es wurde ein MRT
gemacht, mit dem Ergebnis, dass ich einen sehr engen Spinalkanal habe( dass
bereits Bandscheibenvorwölbungen vorlagen, habe ich erst 3/2003 erfahren).
Es wurde KG und eine Streckung verordnet, welche auch half. Seit dieser Zeit
rutschten mir nun immer wieder die Hals- und Lendenwirbel raus, dank des
Orthopäden, der an mir seine Turnübungen ausübte.
Im März 2002 fing ich das Laufen an. Da ich übergewichtig bin, habe ich ganz
langsam angefangen und es war die Erfüllung! Mir ging es gut. Meine
Beschwerden mit HWS und LWS wurden immer weniger und das Gewicht hatte ich
13 Kilo reduziert. (Anmerkung: Leider laufe ich jetzt nicht mehr und habe
dementsprechend wieder zugelegt.)
Dann Oktober 2002, nach dem Lego spielen mit den Kids, waren die Finger
einer Hand taub( ich dachte, das käme vom aufstützen). Naja..., habe mir
keine Gedanken gemacht. Nach drei Tagen wurde auch die Nase taub, die Finger
der anderen Hand auch, Sehstörungen kamen und ein heftiger Schwindel
gesellte sich auch noch dazu. Also gut..., zum Doc. Der machte sofort
Überweisung zum Neuro aus, welcher mich mit Verdacht auf Multiple Sklerose
ins MRT schickte: NIX! Dann Krankenhaus: Auch NIX, sondern Feststellung,
das Patientin unter psychosomatischen Störungen leidet. Dies wollte ich
nicht hinnehmen.
Mein Hinweis an alle Ärzte, das ich Probleme mit der Wirbelsäule habe,
wollte niemand hören. " So Störungen können nicht von der Wirbelsäule
kommen!" Ich sollte doch für 3-4 Wochen in vollstationäre Behandlung gehen,
pffft!
Bin dann zu einem neuen Orthopäden 12/ 2002. Der hat mir Halswirbel 1+2
eingerenkt, und siehe da: Der Schwindel war weg, leider nur 2 Wochen lang,
dann wieder ausgerenkt. Orthopäde hat mir die Behandlung bei einem
Osteopathen empfohlen. Bin ich auch hin. Dieser hat mir dann ganz gut
geholfen, aber teuer( 4x50,-€). Die Symptome waren nicht mehr ganz so
schlimm. Gleichzeitig habe ich auch 20 KG weitergemacht.
Der Mist war, arbeiten konnte ich noch immer nicht, weil die HWS so
unzuverlässig war. Das Ziehen in der Schulter nahm nun immer mehr zu,
teilweise fielen mir Dinge aus der Hand, aber aus Angst, als Simulant
abgestempelt zu werden, habe ich gar nichts gesagt. Bei einer KG-
Behandlung( 2/2003) nach einer kurzen Kopfdrehung, KNACKS, Schwindel usw....
usw..., siehe oben. Nun ging nichts mehr. Kein Joggen, kein gar nichts mehr.
Hausarzt schickte mich zum CT(3/2003) und siehe da... die Simulantin hatte
einen dicken Bandscheibenvorfall C6/7, sowie weitere Vorwölbungen an C6/7+
C4/5+ C5/6. Dazu kommen noch Osteochondrose mit Retroostoephyten,
intraspinales Bandscheibengewebe mit Myelonpelottierung,
Spondylarthrose, Einengung beider Neuroforamina und grenzwertige Weite des
Spinalkanals.
Toll, dachte ich: Jetzt geht s endlich los mit Behandlung undso,... aber
nein. Bin immer hin und her geschickt worden, vom Hausarzt zum Orthopäden,
vom Orthopäden zum Neurologen, vom Neurologen in die ambulante Klinik, alles
wegen Abklärung, ob OP oder nicht.
Der letzte Stand der Dinge ist: Keine Operation erforderlich! Leider war
erst der letzte Arzt den ich hatte so gut. Er sagte, dies würde man gut mit
KG in den Griff bekommen. Ein Dank an Prof. Dr. Claus aus der Klinik in
Darmstadt/ Eberstadt.
Nun, die Beschwerden wurden trotzdem immer mehr und mehr. Beruflich und
privat hatte ich eine Menge Streß an der Backe, bis dann plötzlich meine
liebe Oma gestorben ist. Ich bekam absolut die Krise mit
Nervenzusammenbruch, starke Schmerzen, Sehstörungen und Schwindel. Dazu
kamen unglaublich starke Suizidwünsche und ich hatte keine Kraft mehr zu
irgendetwas. Ein lieber Vertretungshausarzt erkannte die Situation und ich
kam in die Psychiatrie. Viele werden nun denken: „Oh Gott! In die Klapse!“
Es war aber okay. Hier
wurde ich zum ersten Mal ganzheitlich behandelt. Ich bekam Physiotherapie,
Ergo, Massagen, Stangerbad, Yoga, Laufband, KG, PMR, kognitiven Training und
mehrere Gesprächstherapien. Die Schmerzen konnten sehr schnell reduziert
werden.
Ich hatte eine schwere
Depression, später kam die Diagnose Borderline-Persönlichkeitsstörung hinzu.
Inzwischen hatte ich mehrere Suizidversuche hinter mir, zum Glück alle
misslungen.
Das Forum hat mich in
meiner ersten Krise mächtig unterstützt. Bis dann die zweite Krise kam.
Mein Mann hat mich und die Kinder von einem Tag auf den Anderen verlassen.
Auch hier kam wieder ein riesiger Rückhalt aus dem Forum. Ich kann sagen,
dass ich sonst nicht mehr leben würde.
Ein Dank an alle, welche
mich unterstützt haben!
Zu meiner Depression kam
nun auch noch eine Hypomanie, was die Behandlung etwas schwieriger gestaltet
hat. Ich befinde mich nun immer noch in einer intensiven Psychotherapie.
Rente beziehe ich jetzt seit Januar 05, der zweite Antrag ist noch am
laufen.
Manchmal muss ich noch
für wenige Tage in die Psychiatrie, wenn die Suizidimpulse zu heftig werden.
Dies geschieht meistens recht schnell, besonders, wenn ich Ärger hatte oder
ich mich zuwenig ausgeruht hatte.
Probleme mit der
Wirbelsäule habe ich nur noch sehr selten, meistens, wenn ich seelisch
unausgeglichen bin oder ich mich übernommen habe. Ansonsten gelte ich als
fast geheilt.
Nun bedanke ich mich,
dass ihr es bis hier unten ausgehalten habt und ich freue mich von euch im
Forum lesen zu dürfen.
Eure Bobby